Odoardo Markwardt - Kosch-Kurier 26
Odoardo Markwardt
Er war stets der heftigste Widersacher des alten Vogts Eberwulf und auch dessen Sohn Bosper lieferte Odoardo Markwardt des öfteren lautstarke Auseinandersetzungen im Rat. Er wurde nicht müde zu mahnen, welchen Schaden der Vogt durch die Auseinandersetzung mit seiner Stiefmutter Praiodane der Reichsstadt zufügte: „Wie soll jemand eine Stadt führen, der nicht einmal im eigenen Haus Ordnung zu schaffen versteht?“
Nicht zuletzt durch den Kauf des verlassenen ehemaligen Vogtensitzes in Alt-Angbar machte sich Markwardt zum Fürsprecher derjenigen, die die Öffnung der Stadt für Neuerungen aus Gareth, die sich seit einigen Götterläufen sehr bemerkbar machte, sorgenvoll betrachten und sie wieder loswerden wollen, die Schächern und Strauchdieben, Huren und Gauklern, Halunken und Hehlern, die der Wind der weiten Welt und die Stürme der Kriegsjahre in die Mauern der Stadt geweht wurden.
Odoardo Markwardt wurde im Götterlauf 27 vor Hal in Angbar geboren. Er ist damit der älteste der menschlichen Kandidaten. Seine Familie betreibt das wichtigste Fuhrunternehmen der Stadt und besitzt zudem die Rechte der Bewirtschaftung an zahlreichen fürstlichen Mienen und Verbindungen nach Almada. Auch war zeitweise das Prägerecht des Koscher Silberlings in Händen der Familie. So ist er eigentlich ein Kaufmann und ein Handwerker, gleich seinem Konkurrenten Stippwitz, doch von erheblich zupackender Art als dieser. Laut wird er im Rat nicht selten und häufig grob, im Gegensatz zum weltgewandten Stippwitz. Der mag Odoardos Sturheit Dummheit nennen, anderen aber schätzen gerade diese.