Neulich in Sindelsaum - Der Orkensturm beginnt
So begann der Orkensturm also. Die Orks rückten in geordneten Reihen aus dem Wald vor. Das Fußvolk in der Mitte, die Reiter auf ihren struppigen Pferden auf den beiden Flügeln. Das Fußvolk verfügte neben einer Unzahl an Orkkriegern auch über Kampfhunde und Oger.
Auf der anderen Seite stand das Koscher Heer in Reih und Glied. Hier war die Infanterie ebenfalls in der Mitte positioniert, während die Reiterei auf den Flügeln Stellung bezogen hatte. Die Schlacht eröffneten die Fürstlichen Schlachtreiter. In wohlgeordneten Reihen ritten sie an. Um ihre Feinde nicht stehend zu empfangen, setzten sich die orkischen Reiter ebenfalls in Bewegung. Die übrigen orkischen Truppen taten es dem Flügel nach und marschierten vor. Die ersten Armbrust- und Geschützsalven wurden von den Angbarer Sappeuren abgegeben und lichteten die Reihen der orkischen Infanterie.
Auf dem Flügel trafen die Schlachtreiter nun auf ihre orkischen Kontrahenten und fuhren unter sie wie die Sense eines Bauern bei der Ernte ins Korn. Mit ihren langen Lanzen und auf ihren großen Streitrössern waren sie der leichten orkischen Kavallerie bei weitem überlegen. Auf dem anderen Flügel ging nun die Ferdoker Garde ebenfalls in den Angriff über. Auch hier erging es den orkischen Reitern nicht gut. In der Mitte des Schlachtfeldes waren die orkischen Fußtruppen nun an die Koscher herangekommen. Die Oger und Kampfhunde brachten die Koscher Reihen in Unordnung und die orkischen Krieger drängten ihnen rasch nach. Die Hellebardiere wankten bereits unter dem Ansturm, die Hügelländer Spießgesellen wurden von einer Gruppe Oger unter schweren Verlusten Schritt um Schritt zurückgedrängt. Die Streiter der Hochköniglichen Wacht, 100 zwergische Veteranen, traten in die Lücken und unter großer Anstrengung gelang es ihnen, den ersten Ansturm der Orks zum Halten zu bringen.
Auf dem Flügel waren die Schlachtreiter derweil zu tief in die Reihen der Orks hineingetragen worden. Ihrem Schwung beraubt, machte sich nun die Überzahl der Orkreiter zu bemerken und die Schlachtreiter mussten immer größere Verluste hinnehmen. Der Fürst schickte nun die Nadoreter Landreiter und Ritter vom See nach. Ihr Ansturm machte auch hier den Kampf zu einem blutigen Unentschieden. Im Zentrum setzten die Orks nun Kampfmagie ein und eine weitere Horde Oger sprengte die Reihen des Koscher Fußvolkes auseinander. Das Koscher Heer drohte auseinander gerissen zu werden. Der Fürst gab einen Wink und die letzte Reserve an Reiterei setzte sich mit dem Fürsten an der Spitze in Bewegung und warf die orkischen Horden einmal mehr zurück.
Auf dem anderen Flügel war es der Ferdoker Garde gelungen, ihre orkischen Gegner zu zersprengen und die orkische Reserve in ein blutiges Gemetzel zu binden, doch im Zentrum traf ein Geschoss den Fürsten am Kopf. Er ging zu Boden und unter einem letzten Ansturm der orkischen Krieger zerbrach nun das Koscher Zentrum völlig.
Auf dem Schlachtfeld lagen hunderte Koscher erschlagen, als sich eine große Hand über das Schlachtfeld schob. „Gut gespielt“, sagte Garix Apfelbach. „Ich glaube, ich hatte gar keine Chance.“
Murgrim Siebenrüb lächelte und nahm die Hand seines Kontrahenten entgegen. „Zum Glück waren es ja nur Zinnfiguren.“
„Allerdings“, antwortete Garix. „Wenn die Orks noch einmal kommen sollten, könnte einem angst und bange werden.“
Danach räumten die beiden Zwerge ihre Zinnfiguren auf, tranken noch ein Hügelbräu und diskutierten die Züge der letzten Schlacht. Eine Weile später verließen sie die Kneipe Rogrim, in der sie einen großen Tisch in Beschlag genommen hatten, und machten sich auf den Heimweg.