Neulich in Sindelsaum - Allein in Föhrenstieg

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Boron 1037, Greifenfurt

Aus einem Brief der Junkerin Yolande von Sindelsaums an ihre Mutter Alvide

Mutter dieses Mal habe ich dir viel zu erzählen. Wie du sicher schon weist bin ich gemeinsam mit Vater, seinen Knappen und Vetter Baltram auf den Weg nach Greifenfurt gemacht. Vater hat dort ja mit seinem alten Waffengefährten, Baron Ardo zu Kressenburg eine Vereinbarung getroffen wonach ich dessen jüngeren Bruder Rondwin heiraten soll. Irgendwie hat es Vater auch geschafft mich zur Junkerin von Föhrenstieg zu machen. Wir ritten also gemeinsam von Sindelsaum gen Greifenfurt. In der Reichsstadt Greifenfurt hat uns dann auch eine Gruppe Reiter des Barons erwartet. Angeführt wurden sie von Rondwin. Er hat mich sehr freundlich begrüßt und scheint auch sehr nett zu sein, aber wenn ich ehrlich bin war es jedenfalls keine „Liebe auf den ersten Blick.“ Kommt das vielleicht erst später? Wir war das damals bei dir und Vater?
Wir ritten jedenfalls alle zusammen nach Kressenburg weiter und da wurde dann Hochzeit gefeiert. Vater war sichtlich stolz und auch Baron Ardo hat sich mächtig ins Zeug gelegt und hat sicher nicht geknausert. Zahlreiche Gäste waren anwesend und selbst ein kleines Turnier hat es gegeben. Auch der Traviageweihte hat schön gesprochen. Wir sind dann auch gleich eine ganze Woche geblieben und haben uns die Zeit mit Jagden usw. vertrieben. Es war eine schöne Zeit, aber ich war doch etwas nervös wie mein Lehen aussehen würde. Rondwin hat sich aber redlich um mich bemüht. Vielleicht wird die Frau Rahja uns ja doch noch ihren Segen schenken.
Vater hat uns dann bis nach Föhrenstieg begleitet und ist auch noch zwei Wochen vor Ort geblieben um zu schauen das alles nach dem Rechten läuft. Dorf und Burg sind schon reichlich abgelegen, aber die Leute machen einen braven und freundlichen Eindruck. Mit denen werde ich sicher schnell warm. Die Häuser Föhrenrods ducken sich unter der Burg. Die Burg selbst besteht aus einem groben Bergfried, einer nicht besonders hohen Wehrmauer und einigen Wirtschaftsgebäuden. Vater hat sie aber vor meiner Ankunft herrichten lassen, sodass sie gut in Schuss ist.
Nach einigen Tagen kam mir schließlich auch die Erkenntnis, dass wir uns hier hauptsächlich im Widerstreit mit der Natur und eher selten im Kampf mit den Schwarzpelzen befinden. Vater ist ganze zwei Wochen da geblieben und ist dann wieder nach Hause geritten. Auch Rondwin musste wieder los, denn er ist Leutnant bei den Markgräflichen Reitern. Wie soll ich ihn so nur näher kennenlernen? Vater hat mir aber ein paar Koscher hier gelassen, sodass mir so schnell nicht langweilig werden sollte. Darunter ist auch der Bosper von Semmelstock, er ist fünfundzwanzig Götterläufe älter als ich und hat auch schon viel gesehen. Vater will wohl, dass er ein wenig auf mich Acht geben soll. Mir ist es Recht, sonst würde es hier sicher schnell sehr einsam werden.
Ich hoffe du bist wohlauf.
Alles Liebe
Yolande