Für Rondra und Famerlor!

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Ausgabe Nummer 73 - Hesinde 1045 BF

Für Rondra und Famerlor!

Denkwürdige Duelle um Ferdoker Rondratempel

FERDOK, Travia 1045 BF. Die Basalthalle zu Ferdok ist endlich wieder besetzt! Doch ganz im Sinne der Leuin musste die Nachfolge im Kampf entschieden werden, und es sollte nicht ohne Blut und Tod vonstatten gehen.

Doch sei der Reihe nach berichtet: Seit die letzte Tempelvorsteherin Rondriane zu Waldstein 1027 BF den Tod in der Schlacht fand, stand der Rondratempel verwaist dar, denn auch die Ferdoker Schwertbrüder Arngrimm Glutherz von Roterz und Rudward Glimmherz von Thalblatt sollten nie wiederkehren.

Da Seneschalk Kuniswart vom Eberstamm inzwischen eine neue Generation Geweihter ausgebildet hatte (der KOSCH-KURIER berichtete in Ausgabe 72), war nun die Zeit gekommen, um über die Nachfolge in den größeren und kleineren Häusern der Göttin zu entscheiden. Doch die Wahl, wer denn zukünftig dem Ferdoker Tempel vorstehen solle, wollte gut bedacht sein!

Während der neue Hochgeweihte der Kirche der Rondra im Kosch, Efferdan von Falkenhag-Zandor, sich in der Halle der Kämpfer verschiedene Vorschläge anhörte, machte sich Suzama von Gerrun, altgediente Quartiermeisterin der Ferdoker Lanzerinnen, zusammen mit einer jungen Geweihten auf, um den lange geschlossenen Tempel wieder herzurichten. Die Basalthalle war immer der Haupttempel der Ferdoker Garde gewesen, so dass es nicht verwundert, dass eine der ihren diese scheinbar niedere Aufgabe freiwillig auf sich nahm, denn es geschah nach dem Willen der Leuin, und sie konnten den Tag kaum erwarten, dass endlich wieder regelmäßig Göttinnendienste hier gefeiert wurden.

Doch die Zwölfe stellen uns Sterbliche so manches Mal vor eine harte Prüfung! Am Tag, als der Tempel soweit erneuert war und Suzama mit ihrer Begleiterin als letzte Aufgabe den Vorplatz fegte, da erschien ein grimmiger und stolzer Geselle auf dem Marktplatz, der lautstark den Tempel für Rondras Sohn Kor forderte. Der schwer bewaffnete und in Rot und Schwarz gekleidete Mann stellte sich als Wulfhelm Hagrecht vor, Söldner aus zahlreichen Gefechten und Diener des Kor. Er sei jüngst aus Garetien zurückgekehrt und angewidert darüber, wie die Rondra-Kirche im Kosch ihre Häuser jahrelang schutzlos und verlassen habe stehenlassen. Wer seinen Besitz nicht schütze, der habe ihn auch nicht verdient. Er werde daher nun die Basalthalle in Beschlag nehmen. Mit diesen Worten stapfte er Richtung Tempel.

Die meisten der Ferdoker Bürger waren fassungslos. Einige riefen nach den Bütteln, doch ging ein Getuschel los, ob eine Stadtgarde einen Geweihten aufhalten dürfe. Suzama von Gerrun war die Ansprache des Kor-Dieners nicht entgangen. Sie rannte so geschwind es ihr Alter erlaubte ins Innere des Tempels, um ihre Waffe zu holen. Das Kettenhemd hatte sie in Vorfreude auf den Abend, an dem eine Vesper stattfinden sollte, bereits angelegt. So stellte sie sich Wulfhelm entgegen. Der lachte aber nur und verspottete die Frau, die schon 78 Sommer gesehen hatte, als gebrechlich und keine würdige Gegnerin. Daraufhin rief ihm die Ferdoker Lanzerin zu, sie werde den Tempel verteidigen und er werde nur über ihre Leiche vorbeikommen.

Das ließ sich Hagrecht nicht zweimal sagen. Und so entbrannte mitten in Ferdok ein Kampf auf Leben und Tod. Doch so beachtlich die Erfahrung der Ferdoker Lanzerin war – gegen die rohe Kraft des fast 50 Götterläufe jüngeren Gegners konnte sie nur wenig ausrichten, zumal der Kor-Geweihte ganz nach Vorliebe seines Halbgottes blutige Schnitte nicht scheute und ohne Gnade auf sie einprügelte. Am Ende ging die Hauptfrau schwer verletzt zu Boden. Ein entsetzter Aufschrei ging durch die Reihen der Zuschauer. Kor schien über Rondra zu triumphieren!

Der grobschlächtige Geweihte schaute auf seine Gegnerin, um sicherzugehen, dass sie nicht wieder aufstünde, nickte kurz mit einem Schnauben und ging dann auf die Haupttür der Basalthalle zu, als sei nichts weiter gewesen. Doch da erschallte hinter ihm ein zorniger Ruf: Den Tempel solle er niemals bekommen, denn der stünde nur jemandem zu, der ihm würdig sei, und das sei er, der Diener eines Sohnes der Leuin, ganz bestimmt nicht!

Auf der Stelle drehte sich Hagrecht um, um zu sehen, wer ihn da erneut forderte. Als seine Augen seine Gegnerin erblickten, da musste er lachen, denn vor ihm stand eine schlanke junge Frau – niemand anders als die Begleiterin Suzamas! Zwar trug sie das Ornat der Rondra-Kirche, doch war zu erkennen, dass ihr Wappenrock noch ganz neu war. Diese junge Geweihte hatte nie ein Schlachtfeld gesehen, und das rief er ihr spöttelnd entgegen. Doch wenn es Rondras Wille sei, dass alte wie junge Frauen in einem aussichtslosen Kampf fielen, dann solle es so sein. Kor kümmere sich nicht um einen Ehrenkodex, der im echten Gefecht nur im Weg stünde. Mit diesen Worten stürmte er auf seine zweite Gegnerin zu.

Aber diesmal stellte sich die Lage etwas anders dar: Zwar hatte sein erster Kampf Wulfhelm kaum ermattet, doch die junge Geweihte war schnell und wendig. Sie war durch eine harte Schule gegangen und wusste sich zu beherrschen. Sie ließ sich auch nicht durch Spottrufe aus der Ruhe bringen wie den, sie kämpfe wie ein dummer Bauer – war sie doch selbst eine Bauerstochter, die so manches mal mit Kühen gekämpft hatte.

Während der Kor-Geweihte mit roher Kraft zuschlug, versetzte sie ihm einige wohlgezielte Hiebe. Einer von ihnen geriet zu einem wohlplatzierten Treffer am Kopf, der den Söldner schließlich zusammensacken ließ. Als ihr klar wurde, dass sie den Kampf gewonnen hatte, hob die junge Geweihte sichtlich schwer atmend das Schwert in die Höhe und rief: „Für Rondra und Famerlor!“ Da jubelten die Ferdoker ihr zu.

Der bewusstlose Kor-Geweihte wurde derweil in den nahen Perainetempel zur Versorgung gebracht. Dort blieb er über Nacht, so dass er die Wiedereröffnung des Rondratempels verpasste, was ihn sehr verärgerte, denn er hätte nach eigenem Bekunden sehr gerne seiner siegreichen Gegnerin die Ehre erwiesen.

Doch mussten die Zeremonien sofort geschehen, damit eine Verteidigerin des Tempels sie noch erleben konnte. Suzama von Gerrun erlag in der Nacht nach ihrem letzten Kampf ihren Verletzungen, und die junge Geweihte, die zuletzt ihre Hand gehalten hatte, schlug eine Stunde mit dem Schwert auf einen Schild, auf dass das Klirren der Leuin ankündigen möge, wer da in ihre Hallen trete.

Wulfhelm Hagrecht reiste am nächsten Tag wutentbrannt ab und schrie außerhalb der Stadtmauern gegen die Zinnen, dass seine Zeit noch kommen werde. Zugleich ritt ein Bote gen Angbar, um dort zu künden, was hier geschehen sei.

Als der Hochgeweihte zu Angbar von den Kämpfen erfuhr, da verkündete er, die sterblichen Überreste Suzamas von Gerrun sollten im Ferdoker Rondratempel zur letzten Ruhe gebettet werden, denn sie sei im Kampf bei dessen Verteidigung gefallen. Zur neuen Tempelvorsteherin ernannte er die junge Geweihte, da sich der Wille Rondras in ihrem siegreichen Kampf offenbart habe. Fürst Anshold, der sich die ganze Geschichte zutragen ließ, war wie vom Donner gerührt, als er den Namen der Geweihten erfuhr, denn sie heißt Gunelida, so wie seine früh verstorbene Mutter Gunelida von Quintian-Quandt.

So sei im Namen Rondras verkündet, dass fortan Gunelida Halmanger der Basalthalle zu Ferdok vorstehen möge. Der KOSCH-KURIER schließt sich den zahlreichen Glückwünschen an!

Gobrom Findling

Gunelida Halmanger (21) stammt aus einer Drakfolder Bauernfamilie. Ihre Herkunft aus einer liebevollen, aber auch armen Familie wird sie nie vergessen. Entsprechend sieht sie ihre Rolle darin, die Schwachen zu verteidigen und dem einfachen Volk ein Vorbild zu sein. Politik und Details des Adelssystems sind hingegen nicht ihre Stärke – mit anderen Worten: Sie ist eine tatkräftige Geweihte, die aber bei vielen weltlichen Dingen Unterstützung brauchen wird und die mit Heimlichtuerei ebenfalls nichts anfangen kann … sprich, da kommen DSA-Spieler gerade recht und es gibt einige Anspielaktionen. Als Geweihte eines wichtigen Tempels ist sie ein NSC.