Am selben Tag zu Boron gerufen
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Am selben Tag zu Boron gerufen
Gerüchte über Fluch nur dummes Gerede
TALLON, Hesinde 1045 BF. Der Tod einer Talloner Händlerin hat für jede Menge Gerede gesorgt. Perdita Süßen verstarb an einem Fieber – auf den Tag genau zwei Jahre, nachdem ihr Verwandter Idamil Süßen auf dieselbe Weise zu Boron ging (der KOSCH-KURIER berichtete in Ausgabe 65).
Schon bald machte ein Gerücht die Runde: Lastet ein Fluch auf Familie Süßen? War nicht ihr Schwiegersohn Ulfing Eichrich seinerzeit in eine unheimliche Sache verwickelt gewesen? Hatte sich sein Pech etwa auf die Süßens übertragen?
Ulfings Vater Roban Eichrich ist solches Geschwätz zuwider. Der bekannte Apfelhändler bat daher den KOSCH-KURIER um freundliche Aufklärung. Zwar stimmt es, dass Boron die beiden Süßens im Abstand von zwei Jahren am selben Tag zu sich gerufen hat. Soweit bekannt, hatte sich jedoch der Abt und Vorsteher des Peraine-Tempels das Fieber bei einigen Reisenden geholt, während die gut gelittene Bürgerin wie so manch anderer Einwohner Tallons von einem Winterfieber ans Bett gefesselt worden war, von dem sie sich als ältere Dame leider nicht mehr erholen sollte. So etwas könne passieren, und der Wille der Zwölfe sei für uns Sterbliche oft nicht leicht zu entschlüsseln, erklärte die Peraine-Geweihte Ulinai.
Was seinerzeit mit seinem Sohn geschehen sei, spiele in dieser Angelegenheit keine Rolle, lässt Eichrich verkünden. Man solle die Toten ruhen lassen und sich stattdessen um die Lebenden kümmern. Dem kann der KOSCH-KURIER nur beipflichten und richtet Perditas Tochter Niam sein herzliches Beileid aus.