Ein Boronstift auf alter Walstatt

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Ausgabe Nummer 35 - 1027 BF

Ein Boronstift auf alter Walstatt

Edelbrecht und Irmenella fördern Golgariten-Wacht am Nebelstein

Wie aus dem nachfolgenden dem Kosch-Kurier übergebenen Briefwechsel ersichtlich ist, befindet sich im Finsterkamm, auf dem Schlachfeld unterhalb des Nebelstein, wo einst die Thuranische Legion des Reiches von der Streitmacht des Schwarzen Marschalls vernichtet geschlagen wurde, seit kurzem ein Kloster des Herrn Boron im Bau.

Es soll bei seiner Fertigstellung Geweihten und Laien des Herrn Boron sowie Angehörige der Orden Golgaris (welche auch den Vorsitz des Klosters innehaben werden), Marbos, Noionas und Etilias unter einem Dach vereinen, welche die gesamte Markgrafschaft bewandern sollen, um die Schreine und Boronanger zu pflegen und sich der Bevölkerung anzunehmen.

Auf Bestreben des Prinzen Edelbrecht ließ der Orden des Heiligen Golgari alles in die Wege leiten, auf dass von Seiten der Boron-Kirche nach dem Puniner Ritus das neue Kloster auf jede erdenkliche Unterstützung zählen kann. Die finanzielle Unterstützung des Klosters werden sich allerdings der koscher Prinz und die Markgrafschaft teilen.

I.

Edelbrecht vom Eberstamm, Prinz des Kosch, Fürstlicher Wehrmeister

Ihro Excellenz der Großmeisterin sowie Archidiakonus und Komturin des Ordens vom Heiligen Golgari im Kloster Garrensand zu Drift

Gegeben im Feldlager der Breitenau, im Mond der Göttlichen Leuin.

Die Zwölfe mit Euch!

Eure Excellenz, Hochwürden, Frau Komturin!

Wer wie die Diener Borons die Rhetonik pflegt und Geschwätzigkeit mißbilligt, wird es mir nicht nachsehen, daß diese Botschaft in aller Kürze verfaßt wird. Die Falkenritter und all die anderen Koscher Rittsleute, die mit mir in travia- und rahjagefälliger Angelegenheit gen Greifenfurt zogen, warten nun an der Seite der Märker hier im Feldlager, bereit, ihnen unsere Schwerter zu leihen. Der Ork! Er dräut im Norden ein weiteres Mal, und jedermann hier hofft, in allem, was noch geschehen mag, Frau Rondra auf unserer Seite zu wissen und am Ende glücklicher zu sein als im letzten Orkensturme, wo so viele gute Tapfere am Nebelstein und anderswo fielen, Greifenfurter, Koscher und andere, und doch erst vor Gareth der Sieg gelang.

Das traurige Schlachtfeld am Nebelstein suchten meine Gefährten und ich am Tag der Helden auf, der Gefallenen zu gedenken. Herr Boron sei›s geklagt, daß wohl nicht jeder dieser Helden ein würdiges Grab fand, manche von Ogern gefressen wurden und andere in Stücke gehauen, die von den blutgierigen Orken zu ihrem Vergnügen im Walde verteilt wurden. Und wer weiß, was sich noch ereignen mag, in Götterläufen wie unsren, wo im Osten Tag um Tag Tote aus ihren Gräbern gerissen werden, Herrn Boron sei’s geklagt.

Darum nun will ich Euch bitten, von Garrensand aus zuwenigst eine kleine Schar von vielleicht zweien oder vieren Eurer Ritter und Knechte zur Walstatt am Nebelstein zu entsenden, auf daß den Seelen der Gefallenen kein Ungemach drohe und sie ihren Frieden finden. Darum bitt ich Euch als Ritter und Sohn eines Fürsten. Für den steten Unterhalt dieser Wacht dieser Streiter vom Orden des Heiligen Golgari aber will ich aus meiner eigenen Schatulle Sorge tragen, wie ich’s der Frau Komturin gegenüber bereits erwähnte.

Zeichen des Herrn Edelbrecht

II.

Zu Händen Seiner Prinzlichen Durchlaucht Edelbrecht von Eberstamm, Prinz des Koschs etc. pp. und Ihrer Erlaucht Irmenella von Wertlingen, Markgräfin zu Greifenfurt etc. pp.

Sowie Archidiakonus und Cellerarin des Ordens des Heiligen Golgari zu Garrensand, drifter Lande.

Die Zwölfe mit Euch, Boron vor!

Mit Wohlwollen nahmen Wir Kenntnis von Eurem Vorschlag, Eure Prinzliche Durchlaucht, und so haben Wir bereits alles veranlassen lassen, auf daß die Ritter und Knappen Golgaris in den nächsten Praiostagen gen Nebelstein aufbrechen mögen. Denn der Pflege, wie es dem Herrn BORon wohlgefällig ist, bedarf das Nebelsteiner Schlachtfeld gewiß. Prüfen werden Unsere Ritter, welch Schrecknisse und Gefahr dies Schlachtfeld noch birgt, und so mag es sein, daß die Wacht des Ordens des Heiligen Golgari am Nebelstein einige Götterläufe dauert.

So werden Wir denn Bruder Viburn, einen Unserer treuesten Gefolgsmänner, zum Kriegsrat der Märker Adligen entsenden, auf daß er in Unserem Namen spreche und Uns berichte, auf welch’ Unterstützung der Orden hoffen kann. Denn vielerorts bedarf man des Ordens, und so mag dieser seine vom Bewahrer des Jenseits aufgetragenn Aufgaben nur dann richtig erfüllen, wenn er auf die entsprechende und nötige Unterstützung zählen kann.

Des Rabens Schwingen mögen Euch behüten!

Gegeben zu Garrensand, im Monde der göttlichen Leuin.

Siegel & Zeichen Ihrer Exzellenz Borondria, Großmeisterin des Ordens des Heiligen Golgari

III.

Irmenella von Wertlingen, Markgräfin zu Greifenfurt

Ihro Excellnenz der Großmeisterin sowie Archidiakonus und Komturin des Ordens vom Heiligen Golgari im Kloster Garrensand zu Drift

Die Zwölfe mit Euch!

Eure Excellenz, Hochwürden, Frau Komturin!

Wir haben mit Freude vernommen, daß Ihr der Bitte Unseres Gemahls stattgegeben und zu den Feldern unter dem Nebelstein eine Gesandtschaft geschickt habt, zu prüfen, für wie lange Eure Wacht dort vonnöten sein wird.

So haben Wir in Unserem Namen die Baronin zu Hesindelburg, Baronin Hilla Bernigandh auf Hesindelburg nebst ihren Gatten, Baron Phexian vom Silbernen Tann auf Hesindelburg gebeten, Euch für die Zeit der Vorbereitung der Wacht Quartier zu gewähren. Auch bat die Baronin höchstselbsten darum, Euer Ansinnen zur Ehre BORons mit Land und Stiftung unterstützen zu dürfen, auf daß neben den Wächtern auch Geweihte des BORon die Seelen der Gefallenen sowie der Rabenkinder der Baronie in BORons Hallen überführen.

Auch sei verfügt, daß die Mark und die umliegenden Baronien mit Gut und Geld den Orden darin stärken und stützen, bei der Wacht am Nebelstein ein Kloster zu errichten, in dem die Krieger des Ordens vom Heiligen Golgari sowie Vertreter des Ordens der heiligen Noiona und der heiligen Marbo Schutz und Auskommen finden, auf daß hier an dunkler Stelle ein Kloster gestiftet werde, welches sich den verwirrten Seelen der Verstorbenen wie der Lebenden annehme. So mag der Unterhalt der Wacht aus der Schatulle Ihrer Prinzlichen Durchlaucht Edelbrecht von Eberstamm kommen, dem Hause Eberstamm zu Ruhm und Ehre. Der Unterhalt des Klosters und der Geweihten aber soll als Stiftung der Mark und ihrer Baronien ausgesetzt werden.

Irmenella von Wertlingen, Markgräfin zu Greifenfurt

Gegeben und gesiegelt zu Greifenfurt Ende Efferd 33 Hal.