50 Jahre Anshold - Tolle Tage in Angbar

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Aus einem Brief des Kurier-Reporters Stordian Mönchlinger, datiert 10. Peraine 1044 BF

Liebe Mechtel,
lass dir erzählen, was du verpasst! Ich weiß ja, dass dir Pfeilschießen und Ritterspiele nichts sagen, aber das ganze Drumherum! Zuallererst ist kaum zu glauben, wie sich das Eherne Angbar herausgeputzt hat. Überall schwarzgrüne Banner, Wimpel, Bänder, Schleifen und Kränze, alle Wände gewaschen und alle Rinnsteine, noch vom letzten Schuppendach das Moos gekratzt. Und die Leute erst! Alle tragen ihre besten Wämser, Mäntel, Röcke, Hüte und Hauben, die Schuhe glänzen fast wie die Kuppel des Praiostempels zu Gareth ... Am schönsten aber die prachtvollen Zöpfe, Kränze, Bürzel und Turmfrisuren der Frauen sowie die gewichsten, geformten, hochglänzenden Bärte der Männer. Ehrlich, dir würden die Augen aus dem Schädel rausfallen!

Und in diesem Aufzug paradieren alle durch die Gassen des großen Jahrmarktes, den der Fürst zum Anlass ausgerufen hat, zwischen Brätereien, Kuchenbäckern, Messerschleifern, Porträtzeichnerinnen, Schaustellern, Wahrsagern, Ballwurfbuden, Losverkäuferinnen und dutzenden andern, Einheimische und aus der ganzen Provinz Angereiste.

Sehr eindrücklich ist auch das Zeltlager der angereisten Adeligen. Es hat ja nicht für alle Platz im Haus Sirbensack und nicht jeder Ritter genug Gold im Beutel, und das Geritterhaus quillt auch über. Zwar sind nur 64 Tjoster gemeldet, aber dazu kommen wohl dreimal so viele hochedle Zuschauer. Die Angbarer Wirte füllen ihre Kassen, und ebenso die Marketender, die das Lager am Brodilsgrund versorgen. Und überall wehen die Wappen der ruhmreichsten Häuser, seien es die Bodrins, die Nadoreter, die Hirschinger, die Hirschfurten oder gar die Mersinger.

Die höchsten Gäste sind aber selbstverständlich außer Sicht eines einfachen Schreiberlings auf der Thalessia einquartiert: Prinz Edelbrecht natürlich im Familientrakt; Herzog Hagrobald von den Nordmarken mit Gefolge hat man den ganzen Gästeflügel gegeben. Drück mir die Daumen, liebe Mechtel - ich habe auf der fürstlichen Kanzlei um Gespräche für den Kosch-Kurier mit den beiden ersucht. Der Herzog hat ganz gewiss besseres zu tun, aber ein Kamingespräch mit seiner prinzlichen Hohheit wäre wohl möglich, wenn Phex mir hold ist ...