Tsas Segen für Uztrutz
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Tsas Segen für Uztrutz
Offener Brief Ihrer Gnaden Palina vom Kargen Land
Ihr braven Koscher! Noch nie habe ich mich direkt im KOSCH-KURIER geäußert, doch ganz im Sinne der Jungen Göttin möchte ich dies zum ersten Mal tun. Gar Schreckliches war in den letzten Monden aus der Baronie Uztrutz zu vernehmen: Da wurde die Baronin erschlagen, noch dazu von ihrem eigenen Gatten!
Ein Leben zu nehmen ist gegen Tsas Willen und allein schon erschütternd genug. Leider gehört zur Wahrheit auch, dass der Mörder mein Enkelsohn war. Ich schäme mich dafür, dass mein eigen Fleisch und Blut eine solch abscheuliche Tat begangen hat!
Daher möchte ich hiermit öffentlich das Haus Uztrutz um Verzeihung bitten für das ihm angetane Leid. Ich kann das, was geschehen ist, nicht rückgängig machen. Doch steht es in meiner Macht, den Segen Tsas für einen Neuanfang zu erbitten.
Die bisher bekannt gewordenen Pläne des neuen Vogtes Metzel d. J. von Uztrutz deuten darauf hin, dass sich einiges in der Baronie ändern wird. Sehr göttingefällig! Ich kann ihm nur dazu gratulieren, nach eigenen persönlichen Schicksalsschlägen dieses Maß an Mut und Entschlossenheit aufzubringen.
Manch einer mag nun murren, dass einiges davon nicht dem Althergebrachten entspreche. Daher möchte ich daran erinnern, dass dem schändlichen Berwin von Treublatt einst die Ehre zuteil wurde, zu den Knappen des Fürsten auserwählt zu werden. Doch nach allen Regeln der Koscher Ritterlichkeit erzogen worden zu sein hat die Bluttat nicht verhindert. Auch das ist Teil der Wahrheit. Wo die Tradition versagt, da ist Platz für Neues! Möge die Baronie Uztrutz in allen Farben des Regenbogens strahlen!
Gegeben zu Lacuna in der Mark Ferdok, im Tsa 1046 BF*
* Anmerkung des Schreibers Gobrom Findling
Der Brief ist auf den Monat Tsa datiert, erreichte den nächsten Berichterstatter jedoch erst im Peraine. Offenbar hat die gute Geweihte trotz der Wichtigkeit ihres Anliegens es nicht eilig gehabt, ihre Nachricht an den richtigen Empfänger zu übermitteln, sondern ganz auf den Segen ihrer Göttin vertraut, dass ihre Wege zur rechten Zeit die eines Schreibers des KOSCH-KURIER kreuzen würden.