Das Ende der Trägheit?

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Ausgabe Nummer 79 - Rahja 1046 BF

Das Ende der Trägheit?

Störche in Avenahof „beflügeln“ die Einwohner

AVENAHOF, Peraine 1046 BF. Ein mögliches Zeichen Peraines hat für hektische Betriebsamkeit im ärmsten Ort der Ferdoker Mark gesorgt. Auslöser war ein Storchenpaar, welches sich das Dach eines der Bauernhäuser als Nistplatz ausgewählt hat.

Dies wurde von den ansonsten als träge verschrienen Dorfbewohnern als Vorzeichen von guter Ernte, Glück und Gesundheit angesehen, so dass sie nun tagsüber schaffen, wie es einem jeden braven Koscher gut zu Gesicht steht. Nach vollbrachter Arbeit steht man hingegen zusammen auf beobachtet das besagte Dach, um Bestätigung zu erhalten, ob es denn genug war.

Allen voran geht dabei ausgerechnet Ortsvorsteher und Müller Bafor Zornbrecht, der bisher als ein recht typischer Einwohner Avenahofs galt. Von dem früheren Argument, es sei doch allgemein bekannt, dass Mühlen Störche mit ihrem Klappern vertrieben, ist nichts mehr zu hören. Spöttische Stimmen fügen allerdings hinzu, dass die Mühle in Avenahof ohnehin deutlich seltener klappere als anderswo.

Während mehrere Vertreter der Kirche der Spenderin noch vor wenigen Jahren erzürnt über die mageren Ernten waren (der KOSCH-KURIER berichtete in Ausgabe 69), scheint sich nun die Situation geändert zu haben. Die Reaktionen der Geweihtenschaft fallen jedoch unterschiedlich aus: Bruder Koyner von Gorshof wandelte bereits gütlich lächelnd durch das Dorf und sprach so manchen Segen aus. Laiga Mikail, die zuletzt besonders resolut aufgetreten war, findet die Art und Weise, wie die Dorfbewohner gebannt die Störche ansehen, an Aberglauben grenzend. Es sei nicht im Sinne der Göttin, dem Lesen in ihren Zeichen mehr Bedeutung zu schenken als dem, was erwiesenermaßen besonders viel Ertrag bringe: fleißiges Anpacken. Dafür ausdrücklich Bestätigung zu erwarten, zeige vielmehr, dass die Tüchtigkeit den Leuten von Avenahof noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen sei.

Das Brüten der Störche solle vielmehr Ermahnung dafür sein, dass profane Taten etwas bewirken: Als der hiesige Peraineschrein wieder hergerichtet wurde (der KOSCH-KURIER berichtete in Ausgabe 73), habe Ritter Ungolf von Plötzbogen höchstselbst auf einigen der Häuser Körbe angebracht. Der Wille der Zwölfe sei nicht so leicht zu deuten, wie es die Dörfler meinten: So könne das brütende Storchenpaar dem Vogt von Rakulbruck gelten und etwa auf gesunde Geburten hindeuten, sollte er sich denn in absehbarer Zeit vermählen.

Gobrom Findling