Angbarer See: Unterschied zwischen den Versionen

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Auch als "Saphir des Kosch" (wegen seiner sommerlichen Färbung) oder "Der Graue" (wegen seiner Nebelbänke und Färbung in Spätherbst und Winter) genannt. Einer der größten Binnenseen Aventuriens, berühmt für seinen Fischreichtum, leicht schiffbar. Viele Störche.
[[Datei:See.jpg|thumb|400px|right| Zwergische Fischer auf dem Angbarer See. Mit freundlicher Genehmigung von [http://www.ulisses-spiele.de/Start.html Ulisses] und [http://www.caryad.de/ Caryad]]]
Auch als "Saphir des Kosch" (wegen seiner sommerlichen Färbung) oder "Der Graue" (wegen seiner Nebelbänke und Färbung in Spätherbst und Winter) genannt. Einer der größten Binnenseen Aventuriens, berühmt für seinen Fischreichtum, insbesondere den [[Angbarsch]], aber auch [[Seegraf]], [[Steinbrücker Forelle]] und [[Angbarer Rondrahecht|Rondrahecht]]. Der See ist leicht schiffbar und beheimatet viele Störche.


==Zitate==
==Zitate==
''„Gibt allzeit fein acht, wenn‘s über‘s Wasser geht, und danke den Götter, wenn‘s sich vermeiden läßt. Efferd ist zumeist ein freundlicher Gott, ohne dessen Gaben auch Peraine Fruchtbarkeit die Pflänzlein allüberall nicht nähren könnte, doch wehe! wenn der Her des Wasser gereizt wird. Gedenke der Fluten, die das alte Havena unter sich begruben! Denn launisch ist der Gott, und so kann sich ein ruhiges Wasser urplötzlich in eine wilde See verwandeln.  Selbst wenn eine Furt dir sicher scheint — zuweilen harren grad dort tückische Flußgeister, um den ahnungslosen Wanderer, der sich bereitwillig knietief ins Wasser begeben hat, Vollendens ins Verderben zu ziehen. Je größer das Gewässer, desto übler’ Brut haust in seinen  Tiefen. Man denke nur an den verfluchten Neunaugensee, oder gar die schreckliche Schlange Hrangaar, von der selbst die wilden Piraten des Nordlandes  erzittern. Einzig in unserem guten Mittelreich ist’s nicht so grimm wie anderortens, und so sieht man bei der Stadt Angbar gar die so wasserscheuen Zwergsleute eifrig die sanften Fluten des dortigen Sees befahren.“''<br/>
''„Gibt allzeit fein acht, wenn‘s über‘s Wasser geht, und danke den Götter, wenn‘s sich vermeiden läßt. Efferd ist zumeist ein freundlicher Gott, ohne dessen Gaben auch Peraine Fruchtbarkeit die Pflänzlein allüberall nicht nähren könnte, doch wehe! wenn der Her des Wasser gereizt wird. Gedenke der Fluten, die das alte Havena unter sich begruben! Denn launisch ist der Gott, und so kann sich ein ruhiges Wasser urplötzlich in eine wilde See verwandeln.  Selbst wenn eine Furt dir sicher scheint — zuweilen harren grad dort tückische Flußgeister, um den ahnungslosen Wanderer, der sich bereitwillig knietief ins Wasser begeben hat, Vollendens ins Verderben zu ziehen. Je größer das Gewässer, desto übler’ Brut haust in seinen  Tiefen. Man denke nur an den verfluchten Neunaugensee, oder gar die schreckliche Schlange Hrangaar, von der selbst die wilden Piraten des Nordlandes  erzittern. Einzig in unserem guten Mittelreich ist’s nicht so grimm wie anderortens, und so sieht man bei der Stadt Angbar gar die so wasserscheuen Zwergsleute eifrig die sanften Fluten des dortigen Sees befahren.“''<br/>
(„Wenn Du einst eine Reise tust… Hilfreicher Führer für die wanderlustige Jugend,“  von Gevatter Ugdan Laibrecht dem Weitgereisten, mit Anmerkungen versehenden durch Junker Jobst Jobstinger zu Dergeldorp, Warunk, 2 Reto)''
(„Wenn Du einst eine Reise tust… Hilfreicher Führer für die wanderlustige Jugend,“  von Gevatter Ugdan Laibrecht dem Weitgereisten, mit Anmerkungen versehenden durch Junker Jobst Jobstinger zu Dergeldorp, [[Warunk]], 2 Reto)''




''„Der Angbarer See. Unendliche Weiten, Dies ist das Einsatzgebiet des Fährschiffs [[Rohalsamt]], das mit seiner Mannschaft täglich unterwegs ist, Waren zu transportieren, Menschen von Ufer zu Ufer zu bringen — das zu tun, was niemand zuvor tat…“''<br/>
''„Der Angbarer See. Unendliche Weiten, Dies ist das Einsatzgebiet des Fährschiffs [[Rohalsamt]], das mit seiner Mannschaft täglich unterwegs ist, Waren zu transportieren, Menschen von Ufer zu Ufer zu bringen — das zu tun, was niemand zuvor tat…“''<br/>
(Ausrufer, die neue Schiffsverbindung zwischen Vinansamt und Rohalssteg anpreisend, 17 Hal)
(Ausrufer, die neue Schiffsverbindung zwischen Vinansamt und Rohalssteg anpreisend, 17 Hal; auch eine [[Anzeigen Kosch-Kurier 1|Anzeige im Kosch-Kurier 1]])




''„Noch gar nicht so lange ist es her, daß die Koscher Hauptstadt [[Angbar]] zu Zeiten [[Kaiser Reto]]s an das Netz der Reichsstraßen angeschlossen wurde. Daher ist den jungen Sprößlingen der Adeligen und Wohlhabenden der Umgebung seit jeher ihr [[Adelsyachten|schnittiges Segelboot]] das, was in anderen Provinzen die Zwei-, Vier- oder gar Sechsspänner der übermütigen Jugend darstellen. Seit einigen Jahrzehnten nun vergnügt sich die junge Generation bevorzugt bei Tagesausflügen auf den See, die meist von einem einfachen, aber herzhaften Bankett in einem der zahlreichen am Ufer liegenden Gasthöfe gekrönt werden.''
''„Noch gar nicht so lange ist es her, dass die Koscher Hauptstadt [[Angbar]] zu Zeiten [[Reto von Gareth|Kaiser Reto]]s an das Netz der [[wikav:Reichsstraße|Reichsstraße]]n angeschlossen wurde. Daher ist den jungen Sprösslingen der Adeligen und Wohlhabenden der Umgebung seit jeher ihr [[Adelsyachten|schnittiges Segelboot]] das, was in anderen Provinzen die Zwei-, Vier- oder gar Sechsspänner der übermütigen Jugend darstellen. Seit einigen Jahrzehnten nun vergnügt sich die junge Generation bevorzugt bei Tagesausflügen auf den See, die meist von einem einfachen, aber herzhaften Bankett in einem der zahlreichen am Ufer liegenden Gasthöfe gekrönt werden.''
''Besonderer Beliebheit erfreut sich dabei offenbar der in der Nähe der Vinansamter Fährstation gelegene „Prinz von Gareth“ des Almadanis Shlingain Vielenbelt. Gesellschaftliche Höhepunkte sind aber ohne Zweifel die Festbälle, zu denen Graf [[Orsino von Falkenhag]] von Zeit zu Zeit auf seine Residenz Grauensee einzuladen pflegt — verkörpert doch Seine Hochwohlgeboren für die jungen Landadeligen unbestritten den Inbegriff des „feinen Garether Lebens“.''
 
''Die Rückfahrt — meist zur Phexenszeit — wird dann allen Beteuerungen entgegen zu einem Betreiben genutzt, welches wohl allenfalls rahja-, nicht aber traviagefällig genannt werden kann, und wohl auch das Mißfallen der älteren Generation erregt.''<br/>
''Besonderer Beliebheit erfreut sich dabei offenbar der in der Nähe der [[Vinansamt]]er Fährstation gelegene „Prinz von Gareth“ des [[Almada]]nis [[Shlingain Vielenbelt]]. Gesellschaftliche Höhepunkte sind aber ohne Zweifel die Festbälle, zu denen Graf [[Orsino von Falkenhag]] von Zeit zu Zeit auf seine Residenz [[Grauensee]] einzuladen pflegt — verkörpert doch Seine Hochwohlgeboren für die jungen Landadeligen unbestritten den Inbegriff des „feinen [[Gareth]]er Lebens“.''
(Nach einem Traktat Hochwürden [[Ulabeth vom Pfade|Ulabeths vom Pfade]], veröffentlicht im [[Kosch-Kurier 2|Kosch-Kurier Nr. 2]], 19 Hal)
 
''Die Rückfahrt — meist zur [[Phex]]enszeit — wird dann allen Beteuerungen entgegen zu einem Betreiben genutzt, welches wohl allenfalls [[Rahja|rahja]]-, nicht aber [[Travia|travia]]gefällig genannt werden kann, und wohl auch das Missfallen der älteren Generation erregt.''<br/>
(Nach einem Traktat Hochwürden [[Ulabeth vom Pfade|Ulabeths vom Pfade]], veröffentlicht im [[Kosch-Kurier 2|Kosch-Kurier Nr. 2]], 19 Hal, "[[Bornländischer Besuch]]")


==Beschreibung==
==Beschreibung==
[[Bild:Angbarer-See.gif|right]]
[[Bild:Angbarer-See.gif|thumb|right|600px|Der Angbarer See &copy; [[:Kategorie:Bilder von Martin Lorber|M. Lorber]]]]
Oft wird er poetisch als der "Saphir des Kosch“ bezeichnet, und, wahrlich, dem Betrachter, der den Angbarer See aus der Ferne oder gar von einem Berggipfel aus schaut, wie er sich –  trotz seiner Größe (er misst vom Stillen Grund bis zu seiner Nordspitze etwa 66 Meilen und von Angbar nach Grauensee etwa 20 Meilen) – zwischen Hügeln und Wäldern in allerlei Buchten schlängelt, dem will er wie ein kostbarer Edelstein erscheinen, so glänzt er unter Praios Antlitz. Aber im Gegensatz zum freundlichen, blauen Wasser der Sommermonate leidet die Schifffahrt (und beliebe nicht nur diese!) im Herbst oft unter sogenanntem „Phexwetter“. Wenn große, dichte Nebelbänke die Orientierung zu einem Glücksspiel machen, kann der Schiffer durch das Grau manchmal nicht einmal das andere Ende des Kahns sehen. Oft genug navigieren erfahrene Bootsleute dann einfach nach Gefühl und der gottgegebenen „Efferdsnase“ des echten Schiffers.
Oft wird er poetisch als der "Saphir des Kosch“ bezeichnet, und, wahrlich, dem Betrachter, der den Angbarer See aus der Ferne oder gar von einem Berggipfel aus schaut, wie er sich –  trotz seiner Größe (er misst vom Stillen Grund bis zu seiner Nordspitze etwa 66 Meilen und von Angbar nach Grauensee etwa 20 Meilen) – zwischen Hügeln und Wäldern in allerlei Buchten schlängelt, dem will er wie ein kostbarer Edelstein erscheinen, so glänzt er unter Praios Antlitz. Aber im Gegensatz zum freundlichen, blauen Wasser der Sommermonate leidet die Schifffahrt (und beliebe nicht nur diese!) im Herbst oft unter sogenanntem „Phexwetter“. Wenn große, dichte Nebelbänke die Orientierung zu einem Glücksspiel machen, kann der Schiffer durch das Grau manchmal nicht einmal das andere Ende des Kahns sehen. Oft genug navigieren erfahrene Bootsleute dann einfach nach Gefühl und der gottgegebenen „Efferdsnase“ des echten Schiffers.


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Im Westen erheben sich die Höhen der [[Koschberge]], unter ihnen der auch des Sommers stets schneebedeckte [[Dotz]]. Doch so trutzig sie aufragen, die Gipfel fallen zu Hügeln ab, um sich schließlich als saftige Wiesen und Auen dem Wasser anzunähern. Dazwischen finden sich aber immer noch steil aufragende Felsen und zum Teil gigantische Findlinge aus Urzeiten. Splitter, die Ingerimms Amboß beim Aufprall aus dem Gebirge schlug, sind es für die Zwerge; viele Menschen sehen sie hingegen (zumal in Ufernähe) als gewöhnliche Klippen an.
Im Westen erheben sich die Höhen der [[Koschberge]], unter ihnen der auch des Sommers stets schneebedeckte [[Dotz]]. Doch so trutzig sie aufragen, die Gipfel fallen zu Hügeln ab, um sich schließlich als saftige Wiesen und Auen dem Wasser anzunähern. Dazwischen finden sich aber immer noch steil aufragende Felsen und zum Teil gigantische Findlinge aus Urzeiten. Splitter, die Ingerimms Amboß beim Aufprall aus dem Gebirge schlug, sind es für die Zwerge; viele Menschen sehen sie hingegen (zumal in Ufernähe) als gewöhnliche Klippen an.


Echte, zusammenhängende Steilküste hat aber nur die große Landzunge bei [[Riekdorf]] an der Rahjaseite vorzuweisen (obwohl auch Angbar auf felsigem Grund erbaut ist). Wohl ein Dutzend Schritt und gar noch höher ragen dort die stets sonnenbeschienenen Felsen über dem Wasser auf. Der Sprung hinunter ins kühle Naß ist für die Jugend der umliegenden Dörfer Mutprobe und Vergnügen zugleich. Die kleinsten und dennoch bekanntesten sind die Formationen am Rohalssteg – der Sage nach vom großen Magus in Stein gebannte Geschöpfe der Finsternis.
Echte, zusammenhängende Steilküste hat aber nur die große Landzunge bei [[Rieckdorf]] an der Rahjaseite vorzuweisen (obwohl auch Angbar auf felsigem Grund erbaut ist). Wohl ein Dutzend Schritt und gar noch höher ragen dort die stets sonnenbeschienenen Felsen über dem Wasser auf. Der Sprung hinunter ins kühle Naß ist für die Jugend der umliegenden Dörfer Mutprobe und Vergnügen zugleich. Die kleinsten und dennoch bekanntesten sind die Formationen am Rohalssteg – der Sage nach vom großen Magus in Stein gebannte Geschöpfe der Finsternis.
An der Ostseite des Sees reichen hingegen [[Falkenhag]] und [[Gormeler Grün]] zwei dichte Wälder, oft bis ans Ufer heran und verleihen ihm einen beinahe gänzlich anderen, urtümlicheren Charakter. Bis vor einigen Jahren sollen hier noch ganze Banden Gesetzloser ihre Verstecke gehabt haben und arglose Schiffer mitten auf dem See überfallen haben, obschon das Wasserschloß des Grafen von Falkenhag nur wenige Meilen entfernt liegt. Auch der [[Brauner Etzo|Braune Etzo]], ein Bär von gewaltiger Größe, trieb vor nicht allzu langer Zeit hier sein Unwesen. Glücklicherweise gehören solche Bedrohungen der Vergangenheit an, seit die Reiter die berüchtigte [[Feniya Säckelschlitz]] und ihre Räuberbande ergriffen und diese zu Angbar öffentlich dem Blutgreven überantwortet wurden.
An der Ostseite des Sees reichen hingegen [[Falkenhag]] und [[Gormeler Grün]] zwei dichte Wälder, oft bis ans Ufer heran und verleihen ihm einen beinahe gänzlich anderen, urtümlicheren Charakter. Bis vor einigen Jahren sollen hier noch ganze Banden Gesetzloser ihre Verstecke gehabt haben und arglose Schiffer mitten auf dem See überfallen haben, obschon das Wasserschloß des Grafen von Falkenhag nur wenige Meilen entfernt liegt. Auch der [[Brauner Etzo|Braune Etzo]], ein Bär von gewaltiger Größe, trieb vor nicht allzu langer Zeit hier sein Unwesen. Glücklicherweise gehören solche Bedrohungen der Vergangenheit an, seit die Reiter die berüchtigte [[Feniya Säckelschlitz]] und ihre Räuberbande ergriffen und diese zu Angbar öffentlich dem Blutgreven überantwortet wurden.


Zwischen den beiden Ufern liegen etliche Inseln, von denen jedoch lediglich die zwei größten von besonderem Interesse sind. Wer sich [[Nispe]] nähert, kann schon von weitem den kleinen Hafen von [[Ibeck]] erkennen, über dem sich – im Dreieck angeordnet – die spitzen Türme einer Burg erheben. Das Stammhaus der [[Haus vom See|Junker vom See]] hat aber wie der Ort sicherlich schon bessere Zeiten gesehen. Einst, als von hier die gesamte Grafschaft beherrscht wurde, hatte Ibek wohl ein Vielfaches seiner gut 200 Seelen zählenden Einwohnerschaft. Wer dagegen heute auf Ibeck landet, fragt sich ob im Volksmund „die drei Schwestern" genannte Feste wirklich noch "3 mal 3 mal tausend Winter“ stehen werden, wie es die Inschrift über dem Tor verkündet.
Zwischen den beiden Ufern liegen etliche Inseln, von denen jedoch lediglich die zwei größten von besonderem Interesse sind. Wer sich [[Nispe]] nähert, kann schon von weitem den kleinen Hafen von [[Ibeck]] erkennen, über dem sich – im Dreieck angeordnet – die spitzen Türme einer Burg erheben. Das Stammhaus der [[Haus vom See|Junker vom See]] hat aber wie der Ort sicherlich schon bessere Zeiten gesehen. Einst, als von hier die gesamte Grafschaft beherrscht wurde, hatte Ibek wohl ein Vielfaches seiner gut 200 Seelen zählenden Einwohnerschaft. Wer dagegen heute auf Ibeck landet, fragt sich ob im Volksmund „die drei Schwestern" genannte Feste wirklich noch "3 mal 3 mal tausend Winter“ stehen werden, wie es die Inschrift über dem Tor verkündet.


Auf [[Pervalia]], dem zweiten Eiland von einiger Bedeutung, finden sich noch deutlichere Zeichen des Verfalls: Von verrotten Planen abgedeckt, vermodert hier eine ganze Flotte von kleinen Galeeren. Niemand geringeres als [[Kaiser Perval]], der sich selbst den „Ritterlichen“ nennen hieß, ließ diese Armada im Jahr seines Todes erbauen. Der altgewordene Herrscher war von jeher von Seekampf fasziniert. Schnelle Biremen, waghalsige Entermanöver und mörderischer Geschützhagel hatten es ihm angetan. Nachdem er sein Leben lang Schlacht um Schlacht geschlagen hatte, und doch nie die Decksplanken unter seinen Füßen gespürt hatte, wollte in seinem Leben wenigstens einmal ein solches Gefecht mit eigenen Augen sehen. Die weite Reise an die Meeresküste konnte der holzbeinige Monarch nicht mehr auf sich nehmen – so erfreute er sich in seinen letzten Jahren an nachgestellten Schlachten auf dem Angbarer See.
Auf [[Pervalia]], dem zweiten Eiland von einiger Bedeutung, finden sich noch deutlichere Zeichen des Verfalls: Von verrotten Planen abgedeckt, vermodert hier eine ganze Flotte von kleinen Galeeren. Niemand geringeres als [[Perval von Gareth|Kaiser Perval]], der sich selbst den „Ritterlichen“ nennen hieß, ließ diese Armada im Jahr seines Todes erbauen. Der altgewordene Herrscher war von jeher von Seekampf fasziniert. Schnelle Biremen, waghalsige Entermanöver und mörderischer Geschützhagel hatten es ihm angetan. Nachdem er sein Leben lang Schlacht um Schlacht geschlagen hatte, und doch nie die Decksplanken unter seinen Füßen gespürt hatte, wollte in seinem Leben wenigstens einmal ein solches Gefecht mit eigenen Augen sehen. Die weite Reise an die Meeresküste konnte der holzbeinige Monarch nicht mehr auf sich nehmen – so erfreute er sich in seinen letzten Jahren an nachgestellten Schlachten auf dem Angbarer See.


Nach dem Tod seines Vaters entdeckte später sein Sohn Bardo die Insel und ließ den „Gefechtsstand“ zu einem Pavillon ausbauen, die Kriegsschiffe zu einer Lustflotte umwandeln. Einen Sommer lang erlebten die erstaunten Koscher, wie die Garether Hofgesellschaft auf ihrem See eine rauschendes Fest nach dem anderen feierte – im darauf folgenden Götterlauf hatte der kaiserliche Herr das Interesse wieder verloren, und auch Pervalia fiel dem Vergessen anheim.  
Nach dem Tod seines Vaters entdeckte später sein Sohn Bardo die Insel und ließ den „Gefechtsstand“ zu einem Pavillon ausbauen, die Kriegsschiffe zu einer Lustflotte umwandeln. Einen Sommer lang erlebten die erstaunten Koscher, wie die Garether Hofgesellschaft auf ihrem See eine rauschendes Fest nach dem anderen feierte – im darauf folgenden Götterlauf hatte der kaiserliche Herr das Interesse wieder verloren, und auch Pervalia fiel dem Vergessen anheim. In jüngster Zeit erwachen Pervalia und in geringerem Maße auch die kleineren der [[Kaiserliche Inseln|Kaiserlichen Inseln]] zu neuem Leben.




=== [[Stiller Grund|Der Stille Grund]] ===
=== [[Stiller Grund|Der Stille Grund]] ===
An der Südspitze des Sees läuft der ohnedies schon finstere [[Der Bork|Wolventhaler Wald]] in eine seltsame, teils sumpfige Region aus, die man gemeinhin den Stillen Grund nennt. Zackige Felsbrocken ragen aus dem flachen Wasser auf, die Grenzen zwischen überschwemmten Land und Niedrigwasser sind nicht nur im Frühjahr fließend. Mückenschwärme stürzen sich auf Fremdling, der Mühe hat, sich trockenen Fußes durch die Wildnis zu bewegen. Hält man auf [[Valpurg]] zu, ist man unversehens in einem dichten Schilfbestand gefangen, der das Durchschiffen beinahe unmöglich macht, aber auch keinen festen Boden bietet. Bewohner in den umliegenden Dörfern munkeln von einer alten Schlacht, die sich dereinst dort zugetragen haben soll, und eine kürzlich gefaßte Seeräuberin berichtet voller Schrecken von seltsamen Lichtern und Gestalten. Einig ist man sich im jedem Fall, daß der stille Grund kein Ort für brave Koscher ist. Ganz in der Nähe sollen in unterseeischen Dörfern die geheimnisvollen [[Noggen]] leben, otterähnliche Wesen, etwa von der Größe eines Goblins, den Menschen und Zwergen durchaus freundlich gesinnt, aber doch sehr scheu. Allerdings hatte noch nie ein Gelehrter das Glück, eines der Wesen zu erblicken (die vorhandenen Berichte stammen ausnahmslos von Kindern, Greisen oder  Trotteln), so daß man an ihrer Existenz berechtigte Zweifel haben kann.  
An der Südspitze des Sees läuft der ohnedies schon finstere [[Borkenwald|Wolventhaler Wald]] in eine seltsame, teils sumpfige Region aus, die man gemeinhin den Stillen Grund nennt. Zackige Felsbrocken ragen aus dem flachen Wasser auf, die Grenzen zwischen überschwemmten Land und Niedrigwasser sind nicht nur im Frühjahr fließend. Mückenschwärme stürzen sich auf Fremdling, der Mühe hat, sich trockenen Fußes durch die Wildnis zu bewegen. Hält man auf [[Valpurg]] zu, ist man unversehens in einem dichten Schilfbestand gefangen, der das Durchschiffen beinahe unmöglich macht, aber auch keinen festen Boden bietet. Bewohner in den umliegenden Dörfern munkeln von einer alten Schlacht, die sich dereinst dort zugetragen haben soll, und eine kürzlich gefaßte Seeräuberin berichtet voller Schrecken von seltsamen Lichtern und Gestalten. Einig ist man sich im jedem Fall, daß der stille Grund kein Ort für brave Koscher ist. Ganz in der Nähe sollen in unterseeischen Dörfern die geheimnisvollen [[Noggen]] leben, otterähnliche Wesen, etwa von der Größe eines Goblins, den Menschen und Zwergen durchaus freundlich gesinnt, aber doch sehr scheu. Allerdings hatte noch nie ein Gelehrter das Glück, eines der Wesen zu erblicken (die vorhandenen Berichte stammen ausnahmslos von Kindern, Greisen oder  Trotteln), so daß man an ihrer Existenz berechtigte Zweifel haben kann.  
 
Der weitgereiste Hesindegeweihte [[wikav:Selphyr Sunderglast|Selphyr Sunderglast]] verwies jedoch unlängst auf eine möglichen Zusammenhang mit den in bornländischen Sagen beschrieben Ottermenschen. Ansonsten aber hat der Angbarer See, der Nüchternheit seiner  Anwohner angemessen, wenig unheimliches oder gar bedrohliches an sich – es gibt sogar eine Legende, die ausdrücklich schildert, warum es keine Feenwesen mehr gibt.
 
=== Weitere Sagen rund um den Angbarer See ===
* Der [[Rohalssteg]]
* [[Grafenhorn|Das Grafenhorn]]
* [[Der gestürzte Reitersmann|Der Geisterreiter]]
 
==Quellen==
*[[wikav:Die Flusslande|Die Flusslande]]
*[[wikav:Aventurischer Bote Nr. 196|Aventurischer Bote Nr. 196]], Grafenhochzeit auf Grauensee
*[[wikav:Ketten für die Ewigkeit|Ketten für die Ewigkeit]] (spielt teilweise am Ufer des Sees)
*Heldenwerk 022 [[wikav:Angbarer Bock|Angbarer Bock]] (spielt teilweise am Ufer des Sees)
*A139.1 [[wikav:Kar Domadrosch|Abenteuersammlung Kar Domadrosch]] (spielt teilweise am Ufer des Sees)
*zahllose [[Kosch-Kurier]]e
 
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Der weitgereiste Hesindegeweihte [[Selphyr Sunderglast]] verwies jedoch unlängst auf eine möglichen Zusammenhang mit den in bornländischen Sagen beschrieben Ottermenschen. Ansonsten aber hat der Angbarer See, der Nüchternheit seiner  Anwohner angemessen, wenig unheimliches oder gar bedrohliches an sich – es gibt sogar eine Legende, die ausdrücklich schildert, warum es keine Feenwesen mehr gibt.
{{Lesenswert}}
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[[Kategorie:Gewässer]][[Kategorie:Angbar]][[Kategorie:Geographie]]
[[Kategorie:Gewässer]][[Kategorie:Angbar]][[Kategorie:Geographie]]

Aktuelle Version vom 23. Juni 2024, 18:20 Uhr

Dieser Artikel handelt über den Binnensee - der Artikel über die gleichnamige Grafschaft findet sich unter Angbarer See (Grafschaft)

Name: 'Der Angbarer See'
Gewässerart: See
Grafschaften: Hügellande
Anrainerbaronien: Angbar, Birnbrosch, Vinansamt, Zwischenwasser, Rohalssteg, Sindelsaum
Orte: Angbar, Rohalssteg
Nebenflüsse: Sindel, Lubra, Rosenbach
Schiffbar: regelmäßiger Fährverkehr zwischen Angbar, Lutzenstrand, Weidenhain (Vinansamt/Reichsstraße III) und Rohalssteg
Besonderes: Kaiserliche Inseln, Insel Nispe, Zwillingsschlösser Thalessia und Grauensee, verwunschener Stiller Grund und die Noggen (otterähnliche Wesen)
Zwergische Fischer auf dem Angbarer See. Mit freundlicher Genehmigung von Ulisses und Caryad

Auch als "Saphir des Kosch" (wegen seiner sommerlichen Färbung) oder "Der Graue" (wegen seiner Nebelbänke und Färbung in Spätherbst und Winter) genannt. Einer der größten Binnenseen Aventuriens, berühmt für seinen Fischreichtum, insbesondere den Angbarsch, aber auch Seegraf, Steinbrücker Forelle und Rondrahecht. Der See ist leicht schiffbar und beheimatet viele Störche.

Zitate

„Gibt allzeit fein acht, wenn‘s über‘s Wasser geht, und danke den Götter, wenn‘s sich vermeiden läßt. Efferd ist zumeist ein freundlicher Gott, ohne dessen Gaben auch Peraine Fruchtbarkeit die Pflänzlein allüberall nicht nähren könnte, doch wehe! wenn der Her des Wasser gereizt wird. Gedenke der Fluten, die das alte Havena unter sich begruben! Denn launisch ist der Gott, und so kann sich ein ruhiges Wasser urplötzlich in eine wilde See verwandeln. Selbst wenn eine Furt dir sicher scheint — zuweilen harren grad dort tückische Flußgeister, um den ahnungslosen Wanderer, der sich bereitwillig knietief ins Wasser begeben hat, Vollendens ins Verderben zu ziehen. Je größer das Gewässer, desto übler’ Brut haust in seinen Tiefen. Man denke nur an den verfluchten Neunaugensee, oder gar die schreckliche Schlange Hrangaar, von der selbst die wilden Piraten des Nordlandes erzittern. Einzig in unserem guten Mittelreich ist’s nicht so grimm wie anderortens, und so sieht man bei der Stadt Angbar gar die so wasserscheuen Zwergsleute eifrig die sanften Fluten des dortigen Sees befahren.“
(„Wenn Du einst eine Reise tust… Hilfreicher Führer für die wanderlustige Jugend,“ von Gevatter Ugdan Laibrecht dem Weitgereisten, mit Anmerkungen versehenden durch Junker Jobst Jobstinger zu Dergeldorp, Warunk, 2 Reto)


„Der Angbarer See. Unendliche Weiten, Dies ist das Einsatzgebiet des Fährschiffs Rohalsamt, das mit seiner Mannschaft täglich unterwegs ist, Waren zu transportieren, Menschen von Ufer zu Ufer zu bringen — das zu tun, was niemand zuvor tat…“
(Ausrufer, die neue Schiffsverbindung zwischen Vinansamt und Rohalssteg anpreisend, 17 Hal; auch eine Anzeige im Kosch-Kurier 1)


„Noch gar nicht so lange ist es her, dass die Koscher Hauptstadt Angbar zu Zeiten Kaiser Retos an das Netz der Reichsstraßen angeschlossen wurde. Daher ist den jungen Sprösslingen der Adeligen und Wohlhabenden der Umgebung seit jeher ihr schnittiges Segelboot das, was in anderen Provinzen die Zwei-, Vier- oder gar Sechsspänner der übermütigen Jugend darstellen. Seit einigen Jahrzehnten nun vergnügt sich die junge Generation bevorzugt bei Tagesausflügen auf den See, die meist von einem einfachen, aber herzhaften Bankett in einem der zahlreichen am Ufer liegenden Gasthöfe gekrönt werden.

Besonderer Beliebheit erfreut sich dabei offenbar der in der Nähe der Vinansamter Fährstation gelegene „Prinz von Gareth“ des Almadanis Shlingain Vielenbelt. Gesellschaftliche Höhepunkte sind aber ohne Zweifel die Festbälle, zu denen Graf Orsino von Falkenhag von Zeit zu Zeit auf seine Residenz Grauensee einzuladen pflegt — verkörpert doch Seine Hochwohlgeboren für die jungen Landadeligen unbestritten den Inbegriff des „feinen Garether Lebens“.

Die Rückfahrt — meist zur Phexenszeit — wird dann allen Beteuerungen entgegen zu einem Betreiben genutzt, welches wohl allenfalls rahja-, nicht aber traviagefällig genannt werden kann, und wohl auch das Missfallen der älteren Generation erregt.
(Nach einem Traktat Hochwürden Ulabeths vom Pfade, veröffentlicht im Kosch-Kurier Nr. 2, 19 Hal, "Bornländischer Besuch")

Beschreibung

Der Angbarer See © M. Lorber

Oft wird er poetisch als der "Saphir des Kosch“ bezeichnet, und, wahrlich, dem Betrachter, der den Angbarer See aus der Ferne oder gar von einem Berggipfel aus schaut, wie er sich – trotz seiner Größe (er misst vom Stillen Grund bis zu seiner Nordspitze etwa 66 Meilen und von Angbar nach Grauensee etwa 20 Meilen) – zwischen Hügeln und Wäldern in allerlei Buchten schlängelt, dem will er wie ein kostbarer Edelstein erscheinen, so glänzt er unter Praios Antlitz. Aber im Gegensatz zum freundlichen, blauen Wasser der Sommermonate leidet die Schifffahrt (und beliebe nicht nur diese!) im Herbst oft unter sogenanntem „Phexwetter“. Wenn große, dichte Nebelbänke die Orientierung zu einem Glücksspiel machen, kann der Schiffer durch das Grau manchmal nicht einmal das andere Ende des Kahns sehen. Oft genug navigieren erfahrene Bootsleute dann einfach nach Gefühl und der gottgegebenen „Efferdsnase“ des echten Schiffers.

Wirklich tückisch wird der See aber erst während Firuns eisiger Herrschaft: Zwar geschieht es nur selten, daß „der Graue“ einmal gänzlich zufriert. Doch oft genug bildet sich ein gefährliches Gewirr dünner Eisschichten und trügerischer Schollen, zu denen sich bei Tauwetter noch allerhand anderes Treibgut gesellt. Lacht jedoch einmal Praios Antlitz vom Himmel, so kann es vorkommen, daß der See gerade bei bitterer Kälte ein freundliches Gesicht zeigt. Dann will ein jeder den düst’ren Wintersinn vertreiben, so daß sich an manch sonnigem Firunstag halb Angbar auf dem Eise tummelt : die jungen Burschen laufen auf ihren untergeschnallten Kufen um die Wette und tun ihr Bestes, um von den Bürgerstöchtern ein Lächeln zu erheischen, und nicht wenige gesetzte Handwerksmeister lassen sich mit ihren Zunftgenossen auf ein Schneeballgefecht ein.

Im Westen erheben sich die Höhen der Koschberge, unter ihnen der auch des Sommers stets schneebedeckte Dotz. Doch so trutzig sie aufragen, die Gipfel fallen zu Hügeln ab, um sich schließlich als saftige Wiesen und Auen dem Wasser anzunähern. Dazwischen finden sich aber immer noch steil aufragende Felsen und zum Teil gigantische Findlinge aus Urzeiten. Splitter, die Ingerimms Amboß beim Aufprall aus dem Gebirge schlug, sind es für die Zwerge; viele Menschen sehen sie hingegen (zumal in Ufernähe) als gewöhnliche Klippen an.

Echte, zusammenhängende Steilküste hat aber nur die große Landzunge bei Rieckdorf an der Rahjaseite vorzuweisen (obwohl auch Angbar auf felsigem Grund erbaut ist). Wohl ein Dutzend Schritt und gar noch höher ragen dort die stets sonnenbeschienenen Felsen über dem Wasser auf. Der Sprung hinunter ins kühle Naß ist für die Jugend der umliegenden Dörfer Mutprobe und Vergnügen zugleich. Die kleinsten und dennoch bekanntesten sind die Formationen am Rohalssteg – der Sage nach vom großen Magus in Stein gebannte Geschöpfe der Finsternis. An der Ostseite des Sees reichen hingegen Falkenhag und Gormeler Grün zwei dichte Wälder, oft bis ans Ufer heran und verleihen ihm einen beinahe gänzlich anderen, urtümlicheren Charakter. Bis vor einigen Jahren sollen hier noch ganze Banden Gesetzloser ihre Verstecke gehabt haben und arglose Schiffer mitten auf dem See überfallen haben, obschon das Wasserschloß des Grafen von Falkenhag nur wenige Meilen entfernt liegt. Auch der Braune Etzo, ein Bär von gewaltiger Größe, trieb vor nicht allzu langer Zeit hier sein Unwesen. Glücklicherweise gehören solche Bedrohungen der Vergangenheit an, seit die Reiter die berüchtigte Feniya Säckelschlitz und ihre Räuberbande ergriffen und diese zu Angbar öffentlich dem Blutgreven überantwortet wurden.

Zwischen den beiden Ufern liegen etliche Inseln, von denen jedoch lediglich die zwei größten von besonderem Interesse sind. Wer sich Nispe nähert, kann schon von weitem den kleinen Hafen von Ibeck erkennen, über dem sich – im Dreieck angeordnet – die spitzen Türme einer Burg erheben. Das Stammhaus der Junker vom See hat aber wie der Ort sicherlich schon bessere Zeiten gesehen. Einst, als von hier die gesamte Grafschaft beherrscht wurde, hatte Ibek wohl ein Vielfaches seiner gut 200 Seelen zählenden Einwohnerschaft. Wer dagegen heute auf Ibeck landet, fragt sich ob im Volksmund „die drei Schwestern" genannte Feste wirklich noch "3 mal 3 mal tausend Winter“ stehen werden, wie es die Inschrift über dem Tor verkündet.

Auf Pervalia, dem zweiten Eiland von einiger Bedeutung, finden sich noch deutlichere Zeichen des Verfalls: Von verrotten Planen abgedeckt, vermodert hier eine ganze Flotte von kleinen Galeeren. Niemand geringeres als Kaiser Perval, der sich selbst den „Ritterlichen“ nennen hieß, ließ diese Armada im Jahr seines Todes erbauen. Der altgewordene Herrscher war von jeher von Seekampf fasziniert. Schnelle Biremen, waghalsige Entermanöver und mörderischer Geschützhagel hatten es ihm angetan. Nachdem er sein Leben lang Schlacht um Schlacht geschlagen hatte, und doch nie die Decksplanken unter seinen Füßen gespürt hatte, wollte in seinem Leben wenigstens einmal ein solches Gefecht mit eigenen Augen sehen. Die weite Reise an die Meeresküste konnte der holzbeinige Monarch nicht mehr auf sich nehmen – so erfreute er sich in seinen letzten Jahren an nachgestellten Schlachten auf dem Angbarer See.

Nach dem Tod seines Vaters entdeckte später sein Sohn Bardo die Insel und ließ den „Gefechtsstand“ zu einem Pavillon ausbauen, die Kriegsschiffe zu einer Lustflotte umwandeln. Einen Sommer lang erlebten die erstaunten Koscher, wie die Garether Hofgesellschaft auf ihrem See eine rauschendes Fest nach dem anderen feierte – im darauf folgenden Götterlauf hatte der kaiserliche Herr das Interesse wieder verloren, und auch Pervalia fiel dem Vergessen anheim. In jüngster Zeit erwachen Pervalia und in geringerem Maße auch die kleineren der Kaiserlichen Inseln zu neuem Leben.


Der Stille Grund

An der Südspitze des Sees läuft der ohnedies schon finstere Wolventhaler Wald in eine seltsame, teils sumpfige Region aus, die man gemeinhin den Stillen Grund nennt. Zackige Felsbrocken ragen aus dem flachen Wasser auf, die Grenzen zwischen überschwemmten Land und Niedrigwasser sind nicht nur im Frühjahr fließend. Mückenschwärme stürzen sich auf Fremdling, der Mühe hat, sich trockenen Fußes durch die Wildnis zu bewegen. Hält man auf Valpurg zu, ist man unversehens in einem dichten Schilfbestand gefangen, der das Durchschiffen beinahe unmöglich macht, aber auch keinen festen Boden bietet. Bewohner in den umliegenden Dörfern munkeln von einer alten Schlacht, die sich dereinst dort zugetragen haben soll, und eine kürzlich gefaßte Seeräuberin berichtet voller Schrecken von seltsamen Lichtern und Gestalten. Einig ist man sich im jedem Fall, daß der stille Grund kein Ort für brave Koscher ist. Ganz in der Nähe sollen in unterseeischen Dörfern die geheimnisvollen Noggen leben, otterähnliche Wesen, etwa von der Größe eines Goblins, den Menschen und Zwergen durchaus freundlich gesinnt, aber doch sehr scheu. Allerdings hatte noch nie ein Gelehrter das Glück, eines der Wesen zu erblicken (die vorhandenen Berichte stammen ausnahmslos von Kindern, Greisen oder Trotteln), so daß man an ihrer Existenz berechtigte Zweifel haben kann.

Der weitgereiste Hesindegeweihte Selphyr Sunderglast verwies jedoch unlängst auf eine möglichen Zusammenhang mit den in bornländischen Sagen beschrieben Ottermenschen. Ansonsten aber hat der Angbarer See, der Nüchternheit seiner Anwohner angemessen, wenig unheimliches oder gar bedrohliches an sich – es gibt sogar eine Legende, die ausdrücklich schildert, warum es keine Feenwesen mehr gibt.

Weitere Sagen rund um den Angbarer See

Quellen


Bedeutende Ortschaften und Bauwerke

Tempel.svg Sakralbauten

Seetempel - Schwimmender Tempel auf dem Angbarer See (0 Einwohner)

Bedeutende Personen

Klerus

Wappen:
Symbol Efferd-Kirche.svg
Mitglied:
Symbol Efferd-Kirche.svg
Belmine Salmback (Symbol Tsa-Kirche.svg1023 BF)
Junge Seegeweihte des Efferd
Seegeweihte auf dem Angbarer See (seit 11. Hes 1044 BF)

Historische Personen

Klerus

Wappen:
Symbol Efferd-Kirche.svg
Mitglied:
Symbol Efferd-Kirche.svg
Trave Blitzenstrunk (Symbol Tsa-Kirche.svg979 BF-Symbol Boron-Kirche.svg11. Hes 1044 BF)
Seegeweihte des Efferd
Seegeweihte auf dem Angbarer See (1027 BF bis 11. Hes 1044 BF)

Chronik

Briefspieltexte

Als Handlungsort

1046 BF

Wappen Fuerstentum Kosch.svg Am Rande notiert
Bei der Tsatagsfeier Fürst Ansholds
Kosch-Kurier 79, Rah 1046 BF / Autor(en): Wolfhardt
Wappen Fuerstentum Kosch.svg Seine Durchlaucht sticht in See
Ungewöhnliche Tsatagsfeier des Fürsten - Zu Hofe
Kosch-Kurier 79, Per 1046 BF / Autor(en): Wolfhardt

1044 BF

Wappen Rahja-Kirche.svg Welch ein Anblick!
Angbarer Seefest endet mit Rahjawunder
Kosch-Kurier 71, Rah 1044 BF / Autor(en): Wolfhardt
Wappen Efferd-Kirche.svg Neue Kapitänin auf dem Efferdfloß
Angbars schwimmende Geweihte verstorben
Kosch-Kurier 69, Hes 1044 BF / Autor(en): Kordan

1043 BF

Wappen Fuerstentum Kosch.svg „Drachen sind doch Firlefanz“
Angbarer Puppenbühne begeistert mit neuem Stück
Kosch-Kurier 67, Rah 1043 BF / Autor(en): Wolfhardt

1042 BF

Wappen Grafschaft Hügellande.svg Grafenhochzeit auf Grauensee
Die Häuser vom See und Hartsteen schließen den Traviabund
Kosch-Kurier 62, Phe 1042 BF / Autor(en): Wolfhardt, Geron

1041 BF

TreublattHaus.gif Eberhelms Triumph
Eberhelm hat erreicht, was er wollte. Doch wie reagiert der Richtgreve?
Zeit: Hes 1041 BF unbekannte Zeit / Autor(en): Geron, Kunar

1040 BF

SeeHaus.gif Eine Reise die ist lustig
Graf Wilbur unternimmt eine Reise
Zeit: 15. Tra 1040 BF / Autor(en): Geron

1033 BF

Wengenholm.gif Zwei Fäuste gen Norden
Zwei Koschtaler Ritter brechen auf.
Zeit: Sommer am Anfang 1033 BF / Autor(en): RobanGrobhand
Wengenholm.gif Drei Einhörner
Aus Valpos Horn brechen einige Streiter auf.
Zeit: Sommer am Anfang 1033 BF / Autor(en): Kunar

1032 BF

Zwischenwasser.gif Innenansicht eines frischgebackenen Kastellans
Bardo von Bardostein befährt den Angbarer See.
Zeit: Herbst 1032 BF / Autor(en): Bardostein
Wappen Fuerstentum Kosch.svg Zufall, Ahnung oder Glück?
Ein neuer Hofmagus auf Fürstenhort
Kosch-Kurier 49, Eff 1032 BF

1030 BF

Wappen Mittelreich.svg Die Rückkehr
Erlan kehrt von seiner Pilgerreise zurück.
Zeit: Ende Ron 1030 BF / Autor(en): Geron

1017 BF

Angbarer-See-Wappen.gif Der Angbarer See
„Dörfer, Berge, Baronien“ — Unser Kosch (Teil VIII)
Kosch-Kurier 11, Ing 1017 BF / Autor(en): Fs

1016 BF

Angbar.gif Stadtbeschreibung Angbar
„Dörfer, Berge, Baronien“ — Unser Kosch (Teil V)
Kosch-Kurier 8, Eff 1016 BF / Autor(en): Fs

1011 BF

Wappen Fuerstentum Kosch.svg Anzeigen
Kleinanzeigen von Seite 2
Kosch-Kurier 1, 1011 BF / Autor(en): Fs
Wappen Fuerstentum Kosch.svg Kosch ist Musterprovinz
Der Kosch ist der Stolz des ganzen Reiches.
Kosch-Kurier 1, 1011 BF / Autor(en): Fs

Erwähnungen

1047 BF

Angbar.gif Neuigkeiten aus der Hauptstadt
Angbar im Winter
Kosch-Kurier 82, Phe 1047 BF / Autor(en): Wolfhardt
Zwischenwasser.gif Ein Raub der Flammen
Dorffest endet tödlich – war Magie im Spiel?
Kosch-Kurier 82, Tra 1047 BF / Autor(en): Growin
Rohalssteg.gif Von wegen wasserscheu!
Vogt Nirwulf und der Angbarer See
Kosch-Kurier 80, Pra 1047 BF / Autor(en): Kunar

1046 BF

Wappen Fuerstentum Kosch.svg Neuigkeiten aus den Grafschaften
Der Kosch im Frühling und Frühsommer
Kosch-Kurier 79, Rah 1046 BF / Autor(en): Wolfhardt
Geistmark.gif Doppelhochzeit nach Wengenholmer Art
Baron Kordan von Geistmark vermählt seine Kinder
Kosch-Kurier 77, Tra 1046 BF / Autor(en): Kordan

1045 BF

Sindelsaum.gif Hochzeit auf Beilklamm
Eichbart von Garnelhaun und Daria von Angenfurten gehen den Ehebund ein
Kosch-Kurier 75, Rah 1045 BF / Autor(en): Geron
… weitere Ergebnisse


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