Eine alte Fährte - Ausgerutscht: Unterschied zwischen den Versionen
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"AU, verflixt und zugenäht." [[Hauptdarsteller ist::Erlan von Sindelsaum|Erlan]] hatte sich den Fluch nicht verkneifen können, denn er war mit dem linken Bein abgerutscht und gegen einen großen Stein geprallt. Dabei hatte er sein Gleichgewicht verloren und war der Länge nach hingeknallt. Seine Armbrust hatte er dabei unter sich begraben. Ächzend versuchte er sich aufzurappeln, aber sein linker Fuß wollte nicht so richtig. | "AU, verflixt und zugenäht." [[Hauptdarsteller ist::Erlan von Sindelsaum|Erlan]] hatte sich den Fluch nicht verkneifen können, denn er war mit dem linken Bein abgerutscht und gegen einen großen Stein geprallt. Dabei hatte er sein Gleichgewicht verloren und war der Länge nach hingeknallt. Seine Armbrust hatte er dabei unter sich begraben. Ächzend versuchte er sich aufzurappeln, aber sein linker Fuß wollte nicht so richtig. | ||
"Alles klar bei dir Erlan?" | "Alles klar bei dir, Erlan?", erkundigte sich [[Hauptdarsteller ist::Thalian Has von Hügelsaum|Thalian]] bei seinem Lehnsherrn. Der Edle von [[Ortsnennung ist::Hügelsaum]] war hinter einem Baum hervorgetreten und blickte den Baron besorgt an. | ||
Vorsichtig zog Erlan seinen Fuß aus dem Stiefel und tastete ihn ab. "Gebrochen ist nichts. Tut aber trotzdem ganz schön weh." | Vorsichtig zog Erlan seinen Fuß aus dem Stiefel und tastete ihn ab. "Gebrochen ist nichts. Tut aber trotzdem ganz schön weh.", antwortete er an Thalian gewandt. | ||
"Also geprellt?" | "Also geprellt?", erkundigte dieser sich. | ||
Erlan nickte " | Erlan nickte. "Oder verstaucht." | ||
Thalian trat näher an ihn heran, nahm die Bolzen von den beiden Armbrüsten und entlud sie. Dann fiddelte er mit einem Gurt herum und brachte sie so an seinem Rücken an. Als er endlich fertig war reichte er Erlan die Hand "Komm ich helf dir. Soweit sollten die anderen nicht weg sein." | Thalian trat näher an ihn heran, nahm die Bolzen von den beiden Armbrüsten und entlud sie. Dann fiddelte er mit einem Gurt herum und brachte sie so an seinem Rücken an. Als er endlich fertig war, reichte er Erlan die Hand. "Komm, ich helf dir. Soweit sollten die anderen nicht weg sein." | ||
Erlan ließ sich von seinem Nachbarn hochziehen und gemeinsam humpelten sie durch den Wald. "Vor zehn Jahren hätte ich auch nicht gedacht, dass ich dich durch den Wald schleppen würde." | Erlan ließ sich von seinem Nachbarn hochziehen und gemeinsam humpelten sie durch den Wald. "Vor zehn Jahren hätte ich auch nicht gedacht, dass ich dich durch den Wald schleppen würde.", resümierte Thalian. | ||
Erlan musste trotz der Anstrengung lachen "Allerdings, damals hatten wir uns nicht so besonders gerne. Mehr Angst als vor dir hatte ich aber vor deiner [[Briefspieltext mit::Mechte Has von Hügelsaum|Frau]]." | Erlan musste trotz der Anstrengung lachen. "Allerdings, damals hatten wir uns nicht so besonders gerne. Mehr Angst als vor dir hatte ich aber vor deiner [[Briefspieltext mit::Mechte Has von Hügelsaum|Frau]]." | ||
Nun musste auch Thalian lachen "Ich habe auch mehr Angst vor ihr als sonst vor irgendjemandem." | Nun musste auch Thalian lachen. "Ich habe auch mehr Angst vor ihr als sonst vor irgendjemandem." | ||
"Hat sie sich denn gar nicht beruhigt?" | "Hat sie sich denn gar nicht beruhigt?", erkundigte sich Erlan. | ||
"Wie man's nimmt. Sie scheint mich ein wenig aufgegeben zu haben. Das hat allerdings auch sein Gutes. Sie schreit mich jetzt viel seltener an." | "Wie man's nimmt. Sie scheint mich ein wenig aufgegeben zu haben. Das hat allerdings auch sein Gutes. Sie schreit mich jetzt viel seltener an." | ||
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"Bei dir war die [[Briefspieltext mit::Alvide von Eichental|Gemahlin]] aber auch lange nicht mehr daheim." | "Bei dir war die [[Briefspieltext mit::Alvide von Eichental|Gemahlin]] aber auch lange nicht mehr daheim." | ||
Erlan seufzte "Da hast du leider | Erlan seufzte. "Da hast du leider recht. Alvide war ja die letzten Jahre immer viel auf Achse, aber jetzt, wo sie [[Briefspieltext mit::Wehrmeister]]in ist, hat sie immer viel zu tun. Mit dem Aufbau der [[Akteursnennung ist::Angbarer Sappeure|Sappeure]] und so." | ||
"Immerhin ist [[Ortsnennung ist::Angbar]] nicht so weit weg." wollte Thalian ihn trösten | "Immerhin ist [[Ortsnennung ist::Angbar]] nicht so weit weg.", wollte Thalian ihn trösten. | ||
"Schon, aber ich bin hier daheim und nicht in der Reichsstadt.“ | "Schon, aber ich bin hier daheim und nicht in der Reichsstadt.“ | ||
„Klingt als wärst du ihr etwas böse.“ | „Klingt, als wärst du ihr etwas böse.“ | ||
Erlan seufzte „Ach weißt du mir war schon immer klar, dass sie sich vor Rondra beweisen wollte, drum war ich ihr auch nicht gram als sie mit Danos in die [[Ortsnennung ist::Wildermark]] zog, oder sich in Dohlenfelde | Erlan seufzte. „Ach, weißt du, mir war schon immer klar, dass sie sich vor [[Akteursnennung ist::Rondra]] beweisen wollte, drum war ich ihr auch nicht gram, als sie mit [[gar:Garetien:Danos von Luring|Danos]] in die [[Ortsnennung ist::Wildermark]] zog, oder sich in [[nor:Baronie Dohlenfelde|Dohlenfelde]] oder [[Ortsnennung ist::Drift]] schlug. Ich habe sie dabei immer nach Kräften unterstützt, aber das ist zuletzt ja gar nicht gut gelaufen. Ich dachte immer, dass sie nach einigen Feldzügen wieder mehr Zeit daheim verbringen würde. Insbesondere jetzt, wo [[wikav:Helmde Haffax|Haffax]] endlich weg vom Fenster ist.“ | ||
Thalian nickte. „Ich würde mich freuen, wenn Mechte mehr Zeit außer Hauses verbringen würde, aber ich verstehe das trotzdem. Ihr zwei habt ja aus Liebe geheiratet, nicht so wie ich und Mechte. Auch ich habe einmal geliebt, ich kann dich also durchaus verstehen.“ | Thalian nickte. „Ich würde mich freuen, wenn Mechte mehr Zeit außer Hauses verbringen würde, aber ich verstehe das trotzdem. Ihr zwei habt ja aus Liebe geheiratet, nicht so wie ich und Mechte. Auch ich habe einmal geliebt, ich kann dich also durchaus verstehen.“ | ||
„Ich weiß, dass ich etwas ungerecht bin, ich war ja auch ein paar Jahre Säckelmeister, aber ich habe mich immer bemüht möglichst viel aus dem [[Ortsnennung ist::Dachsbau]] heraus zu arbeiten.“ | „Ich weiß, dass ich etwas ungerecht bin, ich war ja auch ein paar Jahre [[Briefspieltext mit::Säckelmeister]], aber ich habe mich immer bemüht, möglichst viel aus dem [[Ortsnennung ist::Dachsbau]] heraus zu arbeiten.“ | ||
„Du hattest aber auch den Luxus, dass du mit [[Briefspieltext mit::Brin von Garnelhaun|Brin]] einen guten Stellvertreter hattest, der dir viel Arbeit abgenommen hat.“ | „Du hattest aber auch den Luxus, dass du mit [[Briefspieltext mit::Brin von Garnelhaun|Brin]] einen guten Stellvertreter hattest, der dir viel Arbeit abgenommen hat.“ | ||
Erlan seufzte erneut. „Du hast wohl | Erlan seufzte erneut. „Du hast wohl recht.“ | ||
Die nächste Weile verbrachten sie schweigend, mussten sie doch über einen kleinen Felsen klettern. | Die nächste Weile verbrachten sie schweigend, mussten sie doch über einen kleinen Felsen klettern. | ||
Die beiden Männer setzten sich für eine Weile hin um zu verschnaufen. „Machst du dir eigentlich manchmal Sorgen um deine Kinder?“ | Die beiden Männer setzten sich für eine Weile hin, um zu verschnaufen. „Machst du dir eigentlich manchmal Sorgen um deine Kinder?“, erkundigte sich Erlan. | ||
Thalian seufzte. „Natürlich, [[Briefspieltext mit::Perdita Has von Hügelsaum|Perdita]] war ja immerhin mit den [[Akteursnennung ist::Ferdoker Garde|Lanzerinnen]] in [[Ortsnennung ist::Tobrien]].“ Prüfend blickte er Erlan an. „Was liegt dir auf dem Herzen?“ | |||
„Ich mache mir ständig Sorgen um sie. Und das zurecht. [[Briefspieltext mit::Ifirnia von Sindelsaum|Ifirnia]] ist in Tobrien gefallen und [[Briefspieltext mit::Firuna von Sindelsaum|Firuna]] beim Brand in [[Ortsnennung ist::Barabein (Burg)|Barabein]] umgekommen. Ich weiß noch immer nicht, was genau dahinter steckt. Halmar hat Gerwulf neulich im Wengenholm in der Gesellschaft einiger Raubritter gesehen.“ | |||
Thalian wirkte überrascht. „Ich dachte, [[Briefspieltext mit::Gerwulf Waldstein|Gerwulf]] wäre in Barabein ums Leben gekommen.“ | |||
Thalian wirkte überrascht „Ich dachte [[Briefspieltext mit::Gerwulf Waldstein|Gerwulf]] wäre in Barabein ums Leben gekommen.“ | |||
„Das dachte ich auch.“ | „Das dachte ich auch.“, erwiderte Erlan. „Aber er scheint überlebt zu haben und ist dann auch noch geflohen. Er muss also etwas auf dem Kerbholz haben.“ | ||
„Meinst du er hat das Feuer gelegt?“ | „Meinst du, er hat das Feuer gelegt?“ | ||
„Er muss damit auf jeden Fall etwas zu tun gehabt haben, sonst wäre er nicht geflohen.“ | „Er muss damit auf jeden Fall etwas zu tun gehabt haben, sonst wäre er nicht geflohen.“ | ||
„Das heißt der Brand war kein Unfall?“ Thalian wirkte bestürzt „Wer würde im [[ | „Das heißt, der Brand war kein Unfall?“ Thalian wirkte bestürzt. „Wer würde im [[Handlungsort ist::Kosch]] so etwas tun? [[Briefspieltext mit::Charissia von Salmingen|Charissia]] vielleicht?“ | ||
Erlan zuckte resigniert die Schultern. „Der einzigen der ich so eine Untat zutrauen würde wäre sie. Zur selben Zeit hat [[Briefspieltext mit::Grimwulf Grobhand von Koschtal|Grimwulf Grobhand]] auch einen schweren Unfall erlitten. Du erinnerst dich sicher, dass wir damals kurz vor einer Fehde mit den | Erlan zuckte resigniert die Schultern. „Der einzigen, der ich so eine Untat zutrauen würde, wäre sie. Zur selben Zeit hat [[Briefspieltext mit::Grimwulf Grobhand von Koschtal|Grimwulf Grobhand]] auch einen schweren Unfall erlitten. Du erinnerst dich sicher, dass wir damals kurz vor einer Fehde mit den [[Akteursnennung ist::Haus Grobhand von Koschtal|Grobhand]]s standen, uns dann aber doch haben aussöhnen können.“ | ||
„Meinst du Charissia hat versucht die Fehde anzuzetteln?“ | „Meinst du, Charissia hat versucht, die Fehde anzuzetteln?“ | ||
„Ich vermute es. Sie versucht uns aufrechte Koscher auf Schritt und Tritt zu schwächen. Sonst würde mir beileibe niemand einfallen, der ein Interesse daran hat uns solcherart zuzusetzen. Die [[Akteursnennung ist::Haus Nadoret|Nadorets]] zum Beispiel würden viel offener vorgehen.“ | „Ich vermute es. Sie versucht uns aufrechte Koscher auf Schritt und Tritt zu schwächen. Sonst würde mir beileibe niemand einfallen, der ein Interesse daran hat, uns solcherart zuzusetzen. Die [[Akteursnennung ist::Haus Nadoret|Nadorets]] zum Beispiel würden viel offener vorgehen.“ | ||
„Charissia hat oft genug bewiesen, dass sie eine gewissenlose Schurkin ist. Du bist dem [[Akteursnennung ist::Haus Eberstamm]] ein treuer Vasall, es würde also schon Sinn machen, wenn sie dich schwächen wollte.“ | „Charissia hat oft genug bewiesen, dass sie eine gewissenlose Schurkin ist. Du bist dem [[Akteursnennung ist::Haus Eberstamm]] ein treuer Vasall, es würde also schon Sinn machen, wenn sie dich schwächen wollte.“ | ||
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Erlan nickte. Er war in Gedanken versunken. | Erlan nickte. Er war in Gedanken versunken. | ||
„Wenn Halmar Gerwulf im [[Ortsnennung ist::Wengenholm]] gesehen hat sollten wir dort vielleicht nach ihm suchen gehen.“ | „Wenn Halmar Gerwulf im [[Ortsnennung ist::Wengenholm]] gesehen hat, sollten wir dort vielleicht nach ihm suchen gehen.“, schlug Thalian vor. | ||
Erlan straffte sich. „Du hast recht. Es ist an der Zeit, dass ich aufhöre, mich hier selbst zu bemitleiden. Wir sollten nur einen Vorwand finden, damit es nicht zu offensichtlich ist, dass wir nach ihm suchen.“ | |||
„Du könntest offiziell auf dem Weg zu [[Briefspieltext mit::Yolande von Sindelsaum|Yolande]] sein. Sie ist doch in [[Ortsnennung ist::Greifenfurt]] irgendwo am [[wikav:Finsterkamm|Finsterkamm]], da wird es niemanden wundern, wenn du einige Gefolgsleute mitnimmst.“ | |||
„Du könntest offiziell auf dem Weg zu [[Briefspieltext mit::Yolande von Sindelsaum|Yolande]] sein. Sie ist doch in Greifenfurt irgendwo am Finsterkamm, da wird es niemanden wundern wenn du einige Gefolgsleute mitnimmst.“ | |||
Erlan nickte. „Ach Yolande, über sie mache ich mir auch Sorgen. Sie ist so weit weg von zu Hause. Du hast recht. Ich werde sie wirklich besuchen. Es ist an der Zeit, dass ich mal wieder aktiv werde. Kommst du mit?“ | Erlan nickte. „Ach Yolande, über sie mache ich mir auch Sorgen. Sie ist so weit weg von zu Hause. Du hast recht. Ich werde sie wirklich besuchen. Es ist an der Zeit, dass ich mal wieder aktiv werde. Kommst du mit?“ | ||
Thalian nickte. „Natürlich, alles ist mir | Thalian nickte. „Natürlich, alles ist mir recht, um etwas Abstand zu Mechte zu gewinnen.“ | ||
Erlan lächelte „Dann nehmen wir noch [[Briefspieltext mit::Larona von Bardostein|Larona]] und [[Briefspieltext mit::Ungolf von Bärenstieg|Ungolf]] mit, die beiden kennen sich beide in der Wildnis aus | Erlan lächelte. „Dann nehmen wir noch [[Briefspieltext mit::Larona von Bardostein|Larona]] und [[Briefspieltext mit::Ungolf von Bärenstieg|Ungolf]] mit, die beiden kennen sich beide in der Wildnis aus. [[Briefspieltext mit::Barthalm von Rohenforsten|Barthalm]] und [[Briefspieltext mit::Boronar vom Kargen Land|Boronar]] können derweil die Augen in der Baronie selbst offen halten; falls etwas sein sollte, ist Alvide dann ja doch nicht so weit weg.“ | ||
Thalian lächelte. Es war schön seinen Lehnsherrn voll | Thalian lächelte. Es war schön, seinen Lehnsherrn voll soviel Tatendrang zu sehen. „Erst einmal musst du aber deinen Fuß auskurieren.“, ermahnte er den Baron. | ||
Erlan nickte „Natürlich, | Erlan nickte. „Natürlich, das gibt uns etwas Zeit, um unsere Abreise vorzubereiten.“ |
Aktuelle Version vom 15. April 2024, 18:32 Uhr
"AU, verflixt und zugenäht." Erlan hatte sich den Fluch nicht verkneifen können, denn er war mit dem linken Bein abgerutscht und gegen einen großen Stein geprallt. Dabei hatte er sein Gleichgewicht verloren und war der Länge nach hingeknallt. Seine Armbrust hatte er dabei unter sich begraben. Ächzend versuchte er sich aufzurappeln, aber sein linker Fuß wollte nicht so richtig.
"Alles klar bei dir, Erlan?", erkundigte sich Thalian bei seinem Lehnsherrn. Der Edle von Hügelsaum war hinter einem Baum hervorgetreten und blickte den Baron besorgt an.
Vorsichtig zog Erlan seinen Fuß aus dem Stiefel und tastete ihn ab. "Gebrochen ist nichts. Tut aber trotzdem ganz schön weh.", antwortete er an Thalian gewandt.
"Also geprellt?", erkundigte dieser sich.
Erlan nickte. "Oder verstaucht."
Thalian trat näher an ihn heran, nahm die Bolzen von den beiden Armbrüsten und entlud sie. Dann fiddelte er mit einem Gurt herum und brachte sie so an seinem Rücken an. Als er endlich fertig war, reichte er Erlan die Hand. "Komm, ich helf dir. Soweit sollten die anderen nicht weg sein."
Erlan ließ sich von seinem Nachbarn hochziehen und gemeinsam humpelten sie durch den Wald. "Vor zehn Jahren hätte ich auch nicht gedacht, dass ich dich durch den Wald schleppen würde.", resümierte Thalian. Erlan musste trotz der Anstrengung lachen. "Allerdings, damals hatten wir uns nicht so besonders gerne. Mehr Angst als vor dir hatte ich aber vor deiner Frau."
Nun musste auch Thalian lachen. "Ich habe auch mehr Angst vor ihr als sonst vor irgendjemandem."
"Hat sie sich denn gar nicht beruhigt?", erkundigte sich Erlan.
"Wie man's nimmt. Sie scheint mich ein wenig aufgegeben zu haben. Das hat allerdings auch sein Gutes. Sie schreit mich jetzt viel seltener an."
"Na immerhin."
"Bei dir war die Gemahlin aber auch lange nicht mehr daheim."
Erlan seufzte. "Da hast du leider recht. Alvide war ja die letzten Jahre immer viel auf Achse, aber jetzt, wo sie Wehrmeisterin ist, hat sie immer viel zu tun. Mit dem Aufbau der Sappeure und so."
"Immerhin ist Angbar nicht so weit weg.", wollte Thalian ihn trösten.
"Schon, aber ich bin hier daheim und nicht in der Reichsstadt.“
„Klingt, als wärst du ihr etwas böse.“
Erlan seufzte. „Ach, weißt du, mir war schon immer klar, dass sie sich vor Rondra beweisen wollte, drum war ich ihr auch nicht gram, als sie mit Danos in die Wildermark zog, oder sich in Dohlenfelde oder Drift schlug. Ich habe sie dabei immer nach Kräften unterstützt, aber das ist zuletzt ja gar nicht gut gelaufen. Ich dachte immer, dass sie nach einigen Feldzügen wieder mehr Zeit daheim verbringen würde. Insbesondere jetzt, wo Haffax endlich weg vom Fenster ist.“
Thalian nickte. „Ich würde mich freuen, wenn Mechte mehr Zeit außer Hauses verbringen würde, aber ich verstehe das trotzdem. Ihr zwei habt ja aus Liebe geheiratet, nicht so wie ich und Mechte. Auch ich habe einmal geliebt, ich kann dich also durchaus verstehen.“
„Ich weiß, dass ich etwas ungerecht bin, ich war ja auch ein paar Jahre Säckelmeister, aber ich habe mich immer bemüht, möglichst viel aus dem Dachsbau heraus zu arbeiten.“
„Du hattest aber auch den Luxus, dass du mit Brin einen guten Stellvertreter hattest, der dir viel Arbeit abgenommen hat.“
Erlan seufzte erneut. „Du hast wohl recht.“
Die nächste Weile verbrachten sie schweigend, mussten sie doch über einen kleinen Felsen klettern.
Die beiden Männer setzten sich für eine Weile hin, um zu verschnaufen. „Machst du dir eigentlich manchmal Sorgen um deine Kinder?“, erkundigte sich Erlan.
Thalian seufzte. „Natürlich, Perdita war ja immerhin mit den Lanzerinnen in Tobrien.“ Prüfend blickte er Erlan an. „Was liegt dir auf dem Herzen?“
„Ich mache mir ständig Sorgen um sie. Und das zurecht. Ifirnia ist in Tobrien gefallen und Firuna beim Brand in Barabein umgekommen. Ich weiß noch immer nicht, was genau dahinter steckt. Halmar hat Gerwulf neulich im Wengenholm in der Gesellschaft einiger Raubritter gesehen.“
Thalian wirkte überrascht. „Ich dachte, Gerwulf wäre in Barabein ums Leben gekommen.“
„Das dachte ich auch.“, erwiderte Erlan. „Aber er scheint überlebt zu haben und ist dann auch noch geflohen. Er muss also etwas auf dem Kerbholz haben.“
„Meinst du, er hat das Feuer gelegt?“
„Er muss damit auf jeden Fall etwas zu tun gehabt haben, sonst wäre er nicht geflohen.“
„Das heißt, der Brand war kein Unfall?“ Thalian wirkte bestürzt. „Wer würde im Kosch so etwas tun? Charissia vielleicht?“
Erlan zuckte resigniert die Schultern. „Der einzigen, der ich so eine Untat zutrauen würde, wäre sie. Zur selben Zeit hat Grimwulf Grobhand auch einen schweren Unfall erlitten. Du erinnerst dich sicher, dass wir damals kurz vor einer Fehde mit den Grobhands standen, uns dann aber doch haben aussöhnen können.“
„Meinst du, Charissia hat versucht, die Fehde anzuzetteln?“
„Ich vermute es. Sie versucht uns aufrechte Koscher auf Schritt und Tritt zu schwächen. Sonst würde mir beileibe niemand einfallen, der ein Interesse daran hat, uns solcherart zuzusetzen. Die Nadorets zum Beispiel würden viel offener vorgehen.“
„Charissia hat oft genug bewiesen, dass sie eine gewissenlose Schurkin ist. Du bist dem Haus Eberstamm ein treuer Vasall, es würde also schon Sinn machen, wenn sie dich schwächen wollte.“
Erlan nickte. Er war in Gedanken versunken.
„Wenn Halmar Gerwulf im Wengenholm gesehen hat, sollten wir dort vielleicht nach ihm suchen gehen.“, schlug Thalian vor.
Erlan straffte sich. „Du hast recht. Es ist an der Zeit, dass ich aufhöre, mich hier selbst zu bemitleiden. Wir sollten nur einen Vorwand finden, damit es nicht zu offensichtlich ist, dass wir nach ihm suchen.“
„Du könntest offiziell auf dem Weg zu Yolande sein. Sie ist doch in Greifenfurt irgendwo am Finsterkamm, da wird es niemanden wundern, wenn du einige Gefolgsleute mitnimmst.“
Erlan nickte. „Ach Yolande, über sie mache ich mir auch Sorgen. Sie ist so weit weg von zu Hause. Du hast recht. Ich werde sie wirklich besuchen. Es ist an der Zeit, dass ich mal wieder aktiv werde. Kommst du mit?“
Thalian nickte. „Natürlich, alles ist mir recht, um etwas Abstand zu Mechte zu gewinnen.“
Erlan lächelte. „Dann nehmen wir noch Larona und Ungolf mit, die beiden kennen sich beide in der Wildnis aus. Barthalm und Boronar können derweil die Augen in der Baronie selbst offen halten; falls etwas sein sollte, ist Alvide dann ja doch nicht so weit weg.“
Thalian lächelte. Es war schön, seinen Lehnsherrn voll soviel Tatendrang zu sehen. „Erst einmal musst du aber deinen Fuß auskurieren.“, ermahnte er den Baron. Erlan nickte. „Natürlich, das gibt uns etwas Zeit, um unsere Abreise vorzubereiten.“