Eine alte Fährte - Aufbruch
1. Praios 1044 BF, Sindelsaum
Die beiden Edelleute brachen mit ihrem Gefolge am 1. Praios auf, solcherart würden sie den morgigen Tag, Fürstlich Gnaden in Angbar sein. Während der Baron voller Tatendrang war, schien der Edle Thalian sich besonders darüber zu freuen, seiner Frau ade zu sagen. Mechte Has von Hügelsaum schien derweil auch nicht gerade unglücklich darüber zu sein, dass ihr Ehemann für einige Zeit aus dem Haus sein würde.
Begleitet wurden die beiden Edelleute von 9 Bewaffneten des Barons sowie dessen Leibdiener und dem gerade einmal zwölfjährigen Pagen Quendan von Eichstein. Thalians Getreuer Knecht Hanno stellte dessen einziges Gefolge dar, dazu kamen dann noch der Edle Ungolf von Bärenstieg, der einmal mehr wie ein Waldläufer als wie ein Edelmann aussah und dem jungen Quendan jedes Mal einen Schauder über den Rücken laufen ließ, wenn er die Brandnarben im Gesicht des Edlen von Eulensang sah. Den Abschluss bildete ein junger Diener, der die Kutsche mit ihrem Gepäck fuhr, sowie Ingramosch Grambart, der ihr Führer sein würde, kannte er doch die Stelle, an der Harrad einst entführt worden war. Die Ritterin Larona von Bardostein war angesichts ihrer jüngst geborenen Tochter doch nicht mit von der Partie.
Die Reisegellschaft genoss das angenehme Sommerwetter und kehrte selbstverständlich immer wieder in Herbergen oder bei örtlichen Adligen ein und trafen dann am 8. Praios schließlich in Auersbrück ein.
Dort erwartete sie leider eine Enttäuschung, denn seit den Ereignissen vor zwei Jahren, als eine Räuberbande für Ärger sorgte war es hier ruhig gewesen; das behauptete jedenfalls Brodo Sohn des Bragom, der Hauptmann der Munteren Breitäxte, die hier als eine Art Stadtwache dienten und Erlan freundschaftlich verbunden waren, hatte er doch seinerzeit ihren Wiederaufbau finanziert. Nach einigen Beratungen einigte man sich dennoch darauf, eine Suche durchzuführen, vielleicht hielten sich Gerwulf und seine Bande ja nur von Auersbrück fern und waren anderswo aktiv. Halmar erinnerte sich jedenfalls an das verlassene Hügelzwergendorf Eberfels, in dem Gerwulf mit seinen Schergen damals gehaust hatte und so machte man sich am nächsten Tag auf den Weg nach Bärenstieg. Von dort aus konnte man im Borrewald suchen.