Leitartikel - Kosch-Kurier 11

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Ausgabe Nummer 11 - Ingerimm 1017 BF

Nach langer Zeit ist es wieder einmal soweit: Den Angbarern steht es an, sich einen der ihren zum Vogt zu erwählen, wie’s einer Reichs-Stadt gutes Recht ist.

Bemerkenswert ist, daß in diesem Jahr die Stadtgeschäfte allein eine Sache der Kaufleute zu sein scheinen. Bisher hat keine der einflußreichen Zünfte einen eigenen Kandidaten benannt, ja, noch nicht einmal eine Empfehlung an ihre Mitglieder ausgegeben, welcher der Konkurrenten ihnen wohl erscheint. Allein der Wirt Galosch mag als ein Vertreter des Handwerks gesehen werden.

Und auch Ritter Ardo von Stedtler, welcher oft für den Fürsten und adeligen Herrschaften der Stadt sprach, hat kein Wort geäußert, welcher Bewerber in seinen Augen der rechte sei.

Dennoch ist kaum zu erwarten, daß ihnen die Wahl einerlei sei — zumal der neue Vogt die Bewerber um die übrigen Ämter der Stadt vorschlägt, von denen die meisten in Adelshand sind. Zugleich muß er ein Auskommen mit den Anhängern der anderen Parteien finden, will er nicht eine ganz und gar von Streitereien geprägte Amtszeit antreten. Auch bleibt abzuwarten, wie er (oder sie) sich gegenüber den niederen Zünften der Schiffer und der Krämer verhalten wird, die neuerlich Vertretung im Rat forderten.

So können wir nur eins mit Sicherheit sagen: daß die Abstimmung wahrlich spannend und vielleicht überraschend sein mag.

Mag. Stitus Fegerson, Schriftleiter