Des Lanzenganges zweiter Teil

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Kosch-Kurier8-35.gif

Ausgabe Nummer 13 - Praios 1019 BF

Des Lanzenganges zweiter Teil

In den fürstlichen Farben, Grün und Schwarz, sollten die Vorrunden des zweiten Turniertages in die Schranken reiten. Früh am Morgen, der Tau befeuchtete noch den Boden und die Ränge waren kaum zu Hälfte besetzt, begannen die Ritter der grünen Gruppe die Tjoste. Favoriten gab es gleich viele und viel gäbe es zu berichten.

Allein sechsmal mußte der Bidenhänder eine Entscheidung herbeiführen, wobei sich die Ritter Halmdahl von Koschtal und Wernwick zu Nerbusch gewiß am härtesten fochten und obschon der wackere fürstliche Befehliger siegreich blieb, war er nach zwei gewonnenen Schwertduellen so erschöpft, daß er auf einen weiteren Ritt verzichtete. Auf einem der edelsten Rösser dieser Turnei, einem südalmadanischen Shadif-Abkömmling, ritt Junker Jacopo von Bleichenwang in die Schranken, doch nur in der ersten Runde konnte Junker Jacopo mit seinem Apfelschimmel “Glaciano“ triumphieren.

Im letzten Durchgang forderte Baron Pergamon von Willbergen, der zuvor zu seinem Erstaunen gegen den ansonsten sieglosen Junker Wernwick kurzerhand verloren hatte, den bis dahin stets siegreichen Ulfert von Drabenburg-Berg.

Baron Pergamon gewann und sorgte somit dafür, daß beide je vier Siege verzeichnen konnten, wie auch Ritter Berylius von Mallaith, der wegen einer gebrochenen Lanze, zum Sieger der grünen Gruppe ernannt wurde. Tapfer geschlagen haben sich ferner Avida von Weidlen (3 Lanzen), Prinz Bernfried von Ehrenstein (2 Lanzen) und Orith von Ortis, der sogar vier Lanzen! an den Schilden seiner Gegner brach und zum Schluß mit großem Beifall von den nun vollbesetzten Rängen bedacht wurde.

Die Schwarze Gruppe

Lang mußte Angbar darauf warten, daß sich die Sieger des Ringstechens beim ernsthaften Lanzengang beweisen konnten; und so zählten Baron Tremal von Viereichen und Rondraritterin Illyana Tsafelde neben dem ebenfalls Rondra geweihten Anghin von Duna, dem ersten Ritter des Ferdoker Grafen ohne Frage zu den Favoriten. Bislang wenig bekannt auf den Turnierplätzen Koschs, aber mit großem Interesse erwartet wurde der neue Vogt von Geistmark, Kordan von Blaublüten-Sighelms Halm und Ritterin Sirana von Sewerstjolpe, die Weibelin des Twergentrutzer Barons. Sein allererstes Gestech sollte zudem Graphiel Stragon von Metenar, der erst kürzlich zum Ritter geschlagene Sohn des Barons Myros Kystral, bestreiten.

Bereits beim ersten Aufeinandertreffen stieß Illyana von Tsafelde den Junker Raul von Auersbrück derart heftig aus dem Sattel, daß man glaubte, der junge Ritter könnte nicht weiter mitreiten. Dennoch bestieg er wieder sein Roß und forderte in den nächsten zwei Runden jeweils Sirana von Sewerstjolpe, die ihn allerdings ebenso schnell vom Pferd holte wie zuvor die Trappenfurterin.

Auch Graphiel Stragon gelang es direkt beim ersten Aufeinandertreffen Ritter Baduar von Sturmfels-Drakfold auf das Geläuf zu schicken. Im folgenden traf er auf Thalia von Birkinger-Nadoret, der er erst im fünften Treffen unterlag. Danach brachte ihm allerdings der Viereicher Baron Tremal einen schweren Stoß bei, worauf Graphiel auf eine weitere Runde verzichtete.

Sirana von Sewerstjolpe triumphierte gegen ihre ersten drei Gegner jeweils im ersten Gang, gleich gelang ihr auch gegen Samiya von Ödenhof, doch mußte sie gegen die Koscherin ebenfalls unfreiwillig den Sattel verlassen. Die Ritterinnen wollten ein zweites Mal gegeneinander reiten und ein zweites Mal stießen sie sich von den Pferden.

Der Zweihänder mußte entscheiden: Der Sieg ging an. Sirana von Sewerstjolpe, doch war die Ritterin sichtlich erschöpft und war diejenige der verbliebenen fünf Kämpen, die in der letzten Runde keinen Gegner fand.

Hart zu arbeiten dagegen hatte in der ersten Runde Baron Tremal von Viereichen; fünfmal traf seine Lanze hart gegen den schwarz-weißen Schild des Junkers von Widderbach, bis dieser endlich fiel. Die folgenden drei Herausforderer waren für den Viereicher kein Problem, doch in der letzten Runde des Tages traf er auf den bis dahin ebenso ungeschlagenen Anghin von Duna; vier Eichen und Wolf auf dem viergeteilten Schild des tobrischen Barons gegen den silbernen Löwen auf schwarzem Schild des gleichsam gewandeten Ferdoker Rondraritters.

Dieses Aufeinandertreffen erregte die gesamte Aufmerksamkeit der Zuschauer, so daß kaum jemand auf die erste Begegnung von Illyana Tsafelde und Baduar von Sturmfels-Drakfold achtete. Tremal von Viereichen gab seinem Tralloper Rappen Albernia die Sporen und von der anderen Seite stürmte gleichzeitig Rapport der gleichsam schwarze Tralloper Anghins. Lanzen krachten auf fast noch makellose Schilde und etwas später erreichten zwei Rappen das Ende der Bahnen, doch als sich Anghin von Duna umsah, sah er „Albernia“ reiterlos. Anschließend genossen die beiden verbliebenen Ritter das ungeteilte Augenmerk des Publikums.

Baduar von Sturmfels-Drakfold zerbrach noch eine Lanze an dem Schild der Trappenfurter Rondraritterin, bis diese ihn vom Pferd stieß.

Damit war Anghin von Duna der Sieger dieser Gruppe, aber auch Baron Tremal von Viereichen und Illyana Tsafelde von Trappenfurten, die drei, respektive eine Lanze zerbrochen hatten, wurden für das Finale nominiert.