Das Ende der Sindelfehde - Der Anfang vom Ende
Sindelsaum (Stadt) im Praios 1039
Es war nun über ein Jahr her, dass Angbart von Salzmarken-See Erlans Schwester Selissa in einem Zweikampf erschlagen hatte. Erlan hatte Selissas Witwer versprechen müssen kein weiteres Blut über den Tod Selissas zu vergießen und Erlan hatte sich an den Wunsch gehalten. Doch ein Jahr war gekommen und war gegangen und noch immer war die Sache für Erlan nicht abgeschlossen. Eine große Fehde wollte Erlan nicht, wer wusste schon wie die ausgehen würde und wie viele Todesopfer es noch auf beiden Seiten geben würde, doch etwas musste geschehen und so stand er am Ufer der Sindel, begleitet von seiner Frau Alvide und seinem Bannerträger Barthalm.
„Ich kann Selissas Tod noch immer nicht verwinden und doch will ich kein weiteres Blut in dieser Sache vergießen. Eine Fehde würden wir wohl gewinnen, aber wer weiß wie viele noch zu Boron gehen müssen, bis es soweit ist und trotz dieser Entscheidung habe ich mich entschlossen Angbart in die Schranken zu weisen.“ Alvide und Barthalm nickten zustimmend. Auch sie sehnten sich danach den Salzmärker zur Rechenschaft zu ziehen.
So kam es, dass Baron Erlan von Sindelsaum einige Tage später mit zahlreichen Rittern und Waffenknechten im Gefolge in Salzmarken einritt, die Bewohner flüchteten sich in ihre Häuser, als sie den Kriegshaufen sahen und auch die Zugbrücke der Burg Fuchsfels wurde hochgezogen und hektische Betriebsamkeit war zu erkennen. Junker Angbart weilte gerade auf seiner heimatlichen Burg, was durchaus kein Zufall war, hatte Erlan doch auf seine Heimkehr aus gräflichen Diensten gewartet. Baron Erlan zügelte sein Pferd vor der Zugbrücke und rief:
„Junker Angbart, ihr habt meine Schwester erschlagen und das kann ich euch nicht verwinden. Dennoch möchte ich kein weiteres Blut Unschuldiger vergießen, drum fordere ich euch und die euren zu einem Zweikampf nach Koscher Rittersart heraus. Ich werde am 1. Rondra dort drüben auf dem Klosterland an der Sindel auf euch warten, begleitet werde ich von sieben Koscher Rittern sein und somit ingerimmgefällige acht Streiter umfassen. Wir werden vollgerüstet und zu Fuß sein und mit stumpfen Waffen die euren bekämpfen, bis eine Seite aufgibt, oder nicht mehr stehen kann. Die beiden Rondragweihten Raban Axtkind von Vardock und Perval von Vardock werden über die Einhaltung der Gebote Rondras achten und dafür sorge traten, dass keiner von uns an diesem Tag in Rondras Hallen einziehen muss. An diesem Tag soll ich Genugtuung für eure Taten erhalten, oder aber Rondras Schiedsspruch akzeptieren.“
Angbart von Salzmarken-See schäumte ob des Sindelsaumer Aufmarsches. Was fiel ihm ein hier derart aufzumarschieren, doch wenn er ehrlich war hatte er schon vor langer Zeit mit einer Reaktion auf Selissas Tod gerechnet, drum rief er: „Wir werden euch dort treffen und obsiegen, denn Rondra ist mit dem Haus Salzmarken.“
„Das werden wir ja sehen.“ Rief Erlan, wendete sein Pferd und ritt gen Heimat davon, sein bewaffnetes Gefolge folgte ihm, nicht ohne die Burg und den Junker mit dunklen Blicken zu bedenken.