Ein neuer Wind - Ein neuer Wind II
◅ | Ein neuer Wind I |
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Ritt auf der Sindelbrücke | ▻ |
Es war gekommen wie Angbart es geplant hatte. Sein Bruder Dankwart hatte in Koschtal das Kommando über die Hügelländer Spießgesellen übernommen. Polter von Pirkensee hatte sich mit einem guten Dutzend Spießer auf sein Gut zurück gezogen. Die ausgeschiedenen Kämpfer hatte Dankwart sogleich durch Seeländer Rekruten ersetzt. So konnte Angbart sich nun endlich sicher sein das die Truppe treu zu Graf Wilbur stand. Das er dafür einige Schetzenecker gegen sich aufbrachte war ihm reichlich egal.
Auch die ehemaligen Land-Gendarmen waren bereits bei Grauensee angekommen. Lange hatte er mit Truchseß Voltan über den Bau der Stallungen und Quartiere streiten müssen, aber schließlich hatte Voltan nachgeben müssen. Die Stärkung der Hausmacht derer vom See war ihm sichtlich nicht Recht gewesen, aber dieses Mal hatte Angbart am längeren Hebel gesessen. Die neue Schar aus jungen Rittern und ehemaligen Land-Gendarmen nannte sich „Ritter vom See“, oder „Blau-Goldene Schar“. Den jungen Rittern war ihr stolz anzusehen und auch bei den Gendarmen würde die Aufwertung die Entlassung ihrer langjährigen Befehligerin Selissa von Sindelsaum ausgleichen.
Ähnlich wie Polter von Pirkensee soll die Sindelsaumerin geschäumt haben, doch letztlich räumte auch sie ihren Platz und kehrte fürs erste an den Hof ihrer Familie zurück.
Was ihn jedoch erbost hatte war das Gero vom Kargen Land, in seiner Funktion als Hofrichter Wilburs, seine Klage gegen die Barone von Rohalssteg und Sindelsaum abgewiesen hatte. Angbart hatte gegen die Schenkung eines Stückchen Landes nördlich der Sindel an die Baronie Sindelsaum geklagt, hatte das Land doch bis dahin zu seinem Junkergut gehört. Nun aber hatte Gero die Schenkung für rechtens erklärt und seine Schwester Firuna berichtete aus Salzmarken dass die Sindelsaumer bereits damit begonnen hatten einen Wachturm zu bauen und Angbarts Knechte davon abgehalten hatten ihre Kühe auf dem ehemaligen Salzmärker Land zu weiden. Stattdessen grasten dort nun demonstrativ Kühe des Sindelsaumer Barons. Doch in der Sache war das letzte Wort noch nicht gesprochen.