Ein neuer Wind - Ein Brief aus Valpos Horn

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An Seine Hochgeboren Baron Erlan von Sindelsaum
 
 
 
 
Valpos Horn, Anfang Ingerimm 1035 BF

Werter Freund,

die Nachricht, dass Angbart von Salzmarken-See Euch die Fehde erklärt hat, erfüllt mich mit Sorge und Bedauern. Phex sei Dank verweilte ich gerade auf dem Gut der Familie, sonst hätte es wohl länger gedauert, bis ich davon erfahren hätte.

Wie Ihr sicher wisst, hat mein Haus seinerzeit sein Stammlehen verloren, nachdem es lange in Fehde gelegen hat – ausgerechnet mit dem Haus Salzmarken. Der ganzen Familie sind seitdem Fehden zuwider.

Ich habe mich mit meiner Gattin, Holdwin sowie meiner Schwiegertochter Mechtessa beratschlagt. Wir sind uns einig, dass Ihr Euch nichts habt zu Schulden kommen lassen und dass ein Streit zwischen einzelnen Personen nicht einen Kampf zwischen ganzen Familien oder gar Baronien nach sich ziehen darf. Allein bei der Frage danach, was nun zu tun sei, waren wir uns uneins. Mein Erstgeborener sieht es als oberste Pflicht an, Ruhe zu bewahren und der Ordnung zu vertrauen, die Graf Wilbur bald wiederherstellen wird. Mechtessa möchte nicht, dass der Konflikt in weitere Baronien – noch dazu Gräfliches Land - getragen wird.

Nïam hat, was wäre ich ohne sie, wie immer mit der ihr eigenen Ruhe und Klugheit einen guten Vorschlag gemacht. Es wird der Sache kaum gerecht, wenn wir mit unseren begrenzten Mitteln eine Handvoll Bewaffneter als Verstärkung schicken, die gar zu bescheiden neben Eurer eigenen Hausmacht wirken dürften. Um zu zeigen, dass es nur eine Seite ist, die Zank und Hader verbreiten will, ist es dienlicher, wenn die Fürsprecher der anderen besonnen und diplomatisch auftreten. Noch heute geht daher mit einem Boten eine Nachricht an den Grafen.

Neben dem Bruch des Friedens, den seine Hochwohlgeboren sicherlich nicht billigen wird, zeigt die ganze Angelegenheit eine unerhörte Respektlosigkeit gegenüber Wilbur vom See. Die Schmähung gegen mich, welche von Salzmarken-See in seiner Fehdeerklärung zum Ausdruck gebracht hat, wird auf ihn zurückfallen. Mich als Euren Schergen zu bezeichnen bedeutet letzten Endes nichts anderes, als dass er behauptet, Graf Wilbur habe einen unfähigen Richtgreven ernannt. Diesmal ist der alte von Salzmarken zu weit gegangen!

Ich bin sicher, dass seine Hochwohlgeboren dieser Farce ein baldiges Ende setzen wird. Unsere Gebete sind mit Euch und den Euren.
 
 
 
 
Euer

Gero vom Kargen Land