Die kaiserlichen Güter im Königreich Kosch

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Ausgabe Nummer 41 - Efferd 1029 BF

Die kaiserlichen Güter im Königreich Kosch

Die Zitadelle Horasia auf der einstigen Fürstenburg von Vadocia ist inzwischen verfallen, überwuchert und weitgehend unter der Erde versunken. Sie war sozusagen die erste Kaiserpfalz auf Koscher Boden, in deren Erbe die folgenden heutigen bzw. geplanten Pfalzen stehen werden.

Die Feste Alt Rudes Schild in Uztrutz bietet heute ebenfalls ein eher trauriges Bild; der recht kleine noch bewohnbare Teil wird als Sitz der Baronsfamilie von Uztrutz genutzt. Von der einst glorreichen Vergangenheit als Hort des Kaiserschatzes ist nur noch wenig geblieben — heute sieht sich Rudes Schild aus der Liste kaiserlicher Pfalzen gestrichen und durch Koschgau ersetzt.

Die Pfalz Koschgau, seit jeher ein eher trutziger als wohnlicher Ort aus schwarzgrauem Basalt, wurde in den letzten Jahren zur wehrhaften Asservatenfeste ausbebaut. Hier wird das Erbe des Reiches, speziell der erloschenen KGIA, verwahrt: Unmengen verbotener Bücher, gefährlicher Artefakte und düsterer Geheimnisse. Als Wohnstätte der Kaiserin ist die Pfalz hingegen freilich ungeeignet — kaum vorstellbar, dass sich die liebreizende Kaiserin in den entlegenen Koschgauer Bergen, inmitten dicker, düsterer und kalter Mauern, gefährlicher Fallen und hinter quaderschweren Toren wohlfühlen mag.

Selbst in Angbar, das immerhin eine Reichsstadt ist, müsste die Kaiserin wohl im Haus Sirbensack unterkommen, denn Schloss Thalessia, wo reisende Kaiser in den letzten Jahren die Gastfreundschaft der Fürsten genossen, ist bekanntlich noch lange im Wiederaufbau.

Gut erhalten ist hingegen das Lustschlösschen Pervalia auf den Kaiserlichen Inseln im Angbarer See. Es wurde vor einiger Zeit auf Betreiben Prinz Edelbrechts, der den Titel eines Land-Edlen von Pervalia trägt, wieder instand gesetzt. Dennoch ist es klein und bescheiden, bestenfalls geeignet für einen Ausflug in milden Rahjatagen.

So bliebe nur noch das Junkergut Brinstreuen in der Baronie Nadoret, das sich mit einigem Aufwand vielleicht zu einer kaiserlichen Pfalz ausbauen ließe. Insgesamt aber muss man zu dem Schluss kommen, dass es derzeit kaum gastliche und angemessene Kaisergüter im Kosch gibt. Abhilfe tut Not, wenn sich der Kosch nicht blamieren möchte. So geht unser Aufruf an die Aufrechten im Land, sich Gedanken darüber zu machen, wo und wie wir unserer neuen Behüterin des Reiches eine — oder mehrere — angemessene Bleiben zukommen lassen könnten. Die Kaiserin soll sich hier wohlfühlen und die Gastlichkeit des Kosch kennen lernen — in Travias Segen!