Ritter von Steenback bei Überfall verletzt!
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Ritter von Steenback bei Überfall verletzt!
Schurken erbeuten wertvolle Waffensammlung
STEENBACK. Ein wahrhaft abscheuliches Verbrechen lässt die Baronie Zwischenwasser auch ein Jahr nach dem Geschehen nicht zur Ruhe kommen. Die Brutalität und Skrupellosigtkeit, mit der dabei vorgegangen wurde, suchen im Kosch ihresgleichen und sind unseren bra- ven Bürgern normalerweise nur aus Geschichten von außerhalb bekannt.
Erst mit einigem zeitlichen Abstand lässt sich das Geschehen, soweit das überhaupt möglich ist, rekonstruieren. Es galt, viele verschiedene Beteiligte zu befragen und einige weitere Entwicklungen abzuwarten. Zunächst sei in geordneter Form das genannt, was in Teilen bereits die Runde machte. Im Rondra 1033 wurde Ritter Stordan Steener von Steenback am frühen Morgen von seinen Bediensteten aufgefunden, bewusstlos und in einer großen Blutlache liegend. Einzig einer schnellen Behandlung durch Heilmagie ist es zu verdanken, dass er noch unter den Lebenden weilt. Dem Tatkräftigen hilft Phex: Durch die schnelle Reaktion des Schulzen von Steenback erreichten die ausgesandten Boten allerlei Helfer, die auf den Straßen der Umgebung unterwegs waren. Neben einem Ritter und einem Knappen waren zwei Magier dabei – und ein Händler aus dem Lieblichen Feld! Gemeinsam mit der Großnichte des Opfers machten sie sich an die Verfolgung der feigen Verbrecherbande, und tatsächlich gelang es ihnen, einen Teil zu stellen. Den Rest erledigten die gräflichen Gardisten unter Führung von Voltan von Falkenhag. Der Truchsess war es auch, der die Zeugenaussagen soweit ordnete, bis sich folgendes Bild über die Hintergründe ergab:
Ein Mann mittleren Alters, der gerissenerweise seinen Namen niemals nennt, wirbt die professionelle Auftragsmörderin Tsaiane Berlinger in ihrer Heimatstadt Perricum an. Die riesenhafte Frau hat dunkle Haare, eine auffällige Narbe im Gesicht und spricht mit darpatischem Einschlag. Sie benutzt ungewöhnliche Waffen: Eine Reihe von geflämmten, scheinbar kultischen Dolchen, die mit Intarsien versehen sind. Für die Zwölfgötter hat sie nur Spott übrig. Gegen 25 Dukaten soll sie die Waffen des Steenbackers stehlen, welche sie behalten darf. Ihr Auftraggeber nennt ihr außerdem die Kontaktdaten einiger Schläger in Garetien, welche sie als Unterstützung anheuern soll. Der Tod des Ritters wird dabei anscheinend bewusst in Kauf genommen. Auf dem Weg aus Richtung Ferdok leihen sie ein Fuhrwerk von einem Wirt. Noch vor Sonnenaufgang, wenn solch zwielichtiges Gesindel üblicherweise unterwegs ist, dringen sie mit mindestens acht Leuten in das Gut ein, schlagen den Herrn des Hauses nieder und räumen die Waffen aus dem Keller. Mit dem schwer beladenen Wagen ziehen sie Richtung Gôrmel, um sich von dort aus ins Garetische abzusetzen.
Doch hier unterläuft ihnen der erste verhängnisvolle Fehler. Zum einen trennen sie sich kurz vorher von einem ihrer Gefährten, der seinen Anteil gleich ausbezahlt haben will und nach Lutzenstrand weitergeht. Dort wird der Trunkenbold kurze Zeit später von einigen braven Bürgern außer Gefecht gesetzt und vom Dorfschulzen in Gewahrsam genommen. Zum anderen rechnen sie nicht damit, dass es am frühen Morgen Augenzeugen gibt. So werden sie bereits beim Einbruch von einigen Bediensteten des Hauses gesehen und jetzt erneut, als sie auf einen Waldpfad Richtung Gormeler Grün abbiegen.
Inzwischen wurden von Steenback aus Boten an alle Nachbarn geschickt, welche besonnen reagieren und die Wege abriegeln. Die in aller Eile zusammengetrommelten Helfer überwältigen außerdem zwei der Räuber im Wald, bevor diese von ihren eigenen Kameraden kaltblütig erstochen werden. Tsaiane Berlinger und einer ihrer Kumpanen nehmen dabei zwischenzeitlich eine Hesindegeweihte als Geisel, müssen diese jedoch bald wieder freilassen. Auf ihrer Flucht durchs Unterholz trennen sich die beiden auf. Während der Mann weiter nach Garetien eilt, bewegt sich die Frau zuerst wieder Richtung Steenback zurück, um sich im Wald den Komplizen mit der Waffenladung anzuschließen. Diese können jedoch nicht zum vereinbarten Treffpunkt kommen, sondern werden in der Zwischenzeit von den herbeieilenden gräflichen Truppen gestellt und im Kampf getötet. Auf sich allein gestellt, schlägt sich Tsaiane Berlinger bis kurz vor Xennarode durch. Der Wehrturm, der in der Umgebung steht, ist als alternatives Versteck ausgemacht. Hier hofft sie einen Teil ihrer Leute mit den Waffen anzutreffen. In der Nähe ihres Ziels wird sie schließlich, nachdem sie einen Magier bedroht hatte, von den Helfern des Ritters außer Gefecht gesetzt und festgehalten, bis der Truchsess mit der Garde eintrifft.
Inzwischen hat dieser einen Teil der Beute bei den erschlagenen Banditen wiedergefunden. Eine Durchsuchung des Turms ergibt nichts. Das vollmundige Versprechen der Anführerin, das Versteck zu kennen, erweist sich als wertlos. Der letzte der frei herumlaufenden Schurken wird kurz vor der Grenze zu Garetien eingeholt und stirbt, als er mit einer letzten Finte noch die Geweihte ermorden möchte. Mit zwei Gefangenen ziehen Truchsess, Gardisten und Helfer zurück nach Steenback. Während sich in den folgenden Monaten Ritter Stordan wieder erholte, war der Trunkenbold bereits bei seiner Verhaftung in schlechter Verfassung und wurde im Kerker von einer Krankheit dahingerafft. Einzelne Waffen tauchten in den Händen von Gesetzlosen wieder auf, doch die meisten blieben bislang verschwunden.