Erbe von Roterz übergelaufen?
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Erbe von Roterz übergelaufen?
Schreckliche Nachrichten aus Tobrien
ADLERSTEIN/BRN.ROTERZ .
Kaum ist der neue Vogt der Baronie Roterz, Gisbrun von Treublatt, im Amt, da erreichen ihn bereits traurige Neuigkeiten: Der verschollene Sohn des verstorbenen Barons Karras von Roterz soll mit dem Feind gemeinsame Sache machen!
Wie die kürzlich aus dem Krieg im Osten heimgekehrte Söldnerin Praiodane Appelstiehl berichtet, habe sie höchstpersönlich Ungolf Refardeon von Roterz als Anführer dunkler Horden im umkämpften Tobrien gesehen.
Diese Nachricht löste verständlicherweise große Bestürzung in der Baronie aus. Der Junker war Sieger beim Turnier Herzog Bernfreds von Tobrien in Ebelried 1021 BF. Den Koschern besser in Erinnerung geblieben ist jedoch der Sieg beim Angbarer Turnier 1029 BF (der KK berichtete). Danach verließ Refardeon seine Heimat und wardt nicht mehr gesichtet.
Dass ausgerechnet der stets tadellos auftretende Ritter, der zwischen seinen beiden Turniererfolgen für das Reich gegen die Schwarzen Lande zog, nun übergelaufen sein soll, können viele Roterzer nicht verstehen.
„Ich wünschte, es wäre anders, doch ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen!“, so die ebenfalls erschütterte Praiodane Appelstiehl.
Der Vogt von Roterz rief alle Einwohner der Baronie in dieser schweren Stunde zu Ruhe und Besonnenheit auf. Gerade jetzt sei es wichtig, tüchtig zu arbeiten, treu beisammenzustehen und die Augen offenzuhalten, damit nicht Reichsfeinde durch das Zaudern der Aufrechten eine Chance witterten.
Natürlich sei es ein herber Rückschlag, dass der eigentliche Erbe nun nicht mehr als Baron in Frage käme. Um zu zeigen, dass der Groll ob dieser schlechten Neuigkeiten nicht deren Überbringerin gilt, bot Gisbrun von Treublatt – auch als Zeichen, dass er an ihrer Aufrichtigkeit keinen Zweifel hege – Praiodane Appelstiehl einen Posten in seiner Garde an, was diese dankend annahm.