Alagrimm 7: Die Lage im Reich: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Vom Reichskongress zu Elenvina und der Rückkehr des Fürsten nach Angbar'''
'''Vom Reichskongress zu Elenvina und der Rückkehr des Fürsten nach Angbar'''


Ursprünglicher Entwurf eines später etwas veränderten Artikels im [[Briefspieltext mit::Kosch-Kurier 38]]
'''Mit großem Gefolge war [[Hauptdarsteller ist::Blasius vom Eberstamm|Fürst Blasius]] im Frühjahr zum Reichskongress nach [[Handlungsort ist::Elenvina]] aufgebrochen. Es begleiteten ihn die Grafen [[Nebendarsteller ist::Growin Sohn des Gorbosch|Growin]] und [[Nebendarsteller ist::Orsino von Falkenhag|Orsino]], der Cantzler [[Nebendarsteller ist::Duridan von Sighelms Halm|Duridan]], der Wehrmeister [[Nebendarsteller ist::Thorben Raul Baduar von Hammerschlag|Thorben von Hammerschlag]] nebst seiner Knappin [[Nebendarsteller ist::Lanzelind vom Hochfeld]], ebenso der Edle [[Nebendarsteller ist::Wolfhardt von der Wiesen]], der wackere Ritter [[Nebendarsteller ist::Globerich Bockzwingel auf Bockenbergen]] und einige andere Edle. Damals konnten sie freilich noch nicht ahnen, welch schwer wiegende Entscheidungen es zu treffen galt: Um nichts Geringeres als den Fortbestand des [[Ortsnennung ist::Mittelreich|Raulschen Reiches]] sollte es gehen.'''


Auf Schloss Eilenwîd, in Herzogs [[Briefspieltext mit::Jast Gorsam vom Großen Fluss|Jast Gorsam]]s prächtiger Halle, erfuhren die Edlen des Reiches die furchtbaren Nachrichten aus dem Osten, von denen wir im Koscherland zu diesem Zeitpunkt bereits Kunde hatten: Das stählerne [[wikav:Wehrheim|Wehrheim]] war zerstört, Königin [[Briefspieltext mit::Rohaja von Gareth|Rohaja]] tot oder verschollen, nahezu alle Truppen des Reiches gefallen – auch die Streiter aus dem Kosch. Sieben Schwadronen der [[Akteursnennung ist::Ferdoker Garde|Ferdoker Lanzerinnen]], sechs Schwadronen der [[Akteursnennung ist::Fürstliche Schlachtreiter|Schlachtreiter]] – und ihr glorreiches Truppenbanner gar – verloren! Auch die Marschallin [[Briefspieltext mit::Angunde von Falkenhag-de Herisson|Angunde von Falkenhag]] hatte wie so viele andere der Ruf an [[Akteursnennung ist::Rondra]]s Tafel ereilt. Doch damit nicht genug, auch [[Ortsnennung ist::Gareth]] selbst, das Herz des Reiches, und mit ihm die Stadt des Lichts, die Neue Residenz, die [[gar:Emer von Gareth|Reichsregentin]]… alles war verloren. [[Briefspieltext mit::Thalia von Eberstamm-Weidenhag|Thalia]], die Schwester unseres Fürsten, welche nur mit knapper Not dem Inferno entkommen war, berichtete Herrn Blasius selbst vom Untergang der Capitale. Ungewiss blieb bis zuletzt das Schicksal der Prinzen [[Briefspieltext mit::Anshold vom Eberstamm|Anshold]] und [[Briefspieltext mit::Idamil vom Eberstamm (Prinz)|Idamil]], die doch beide ebenfalls in der Hauptstadt weilten.


Als [[Hauptdarsteller ist::Blasius vom Eberstamm|Fürst Blasius]] und seine Getreuen, darunter die Grafen [[Nebendarsteller ist::Growin Sohn des Gorbosch|Growin]] und [[Nebendarsteller ist::Orsino von Falkenhag|Orsino]], Cantzler [[Nebendarsteller ist::Duridan von Sighelms Halm|Duridan]], Wehrmeister [[Nebendarsteller ist::Thorben Raul Baduar von Hammerschlag|Thorben von Hammerschlag]] nebst Knappin [[Nebendarsteller ist::Lanzelind vom Hochfeld]], der Edle [[Nebendarsteller ist::Wolfhardt von der Wiesen]], der wackere Ritter [[Nebendarsteller ist::Globerich Bockzwingel auf Bockenbergen]] und der Schlachtreiter von Auersbrück, noch im Frühling zum Hoftag nach [[Ortsnennung ist::Elenvina]] aufgebrochen waren, konnten sie nicht ahnen, welch schwerwiegende Entscheidungen es zu treffen galt. Nicht weniger als die Rettung des zerbrechenden Reiches galt es zu sichern. Die Nachrichten aus dem Osten brachen über sie herein wie tiefschwarze Schatten: das stählerne Wehrheim war gefallen, darunter [[Briefspieltext mit::Rohaja von Gareth|Rohaja]], die jugendliche Königin, und nahezu alle Truppen des Reiches – auch des Kosch. 7 Schwadronen der [[Nebenakteure sind::Ferdoker Garde|Ferdoker Lanzerinnen]], 6 Schwadronen der [[Nebenakteure sind::Fürstliche Schlachtreiter|Schlachtreiter]] – und ihr glorreiches Truppenbanner gar – verloren. Die Marschallin [[Nebendarsteller ist::Angunde von Falkenhag-de Herisson]], nahm wie so viele ihren Platz an Rondras Tafel.
Diese schwärzeste Stunde verlangte danach, dass alle Versammelten das schwankende Reich stützten, damit es nicht vollends fiele. [[wikav:Galotta|Galotta]], der zwölfmal verfluchte, sollte sein Ziel nicht erreichen, denn noch gab es aufrechte Streiter und unbezwungene Provinzen. So schritt man unter der Anleitung seiner Exzellenz [[nor:HartuwalVomGrossenFluss|Hartuwal vom Großen Fluss]] zunächst dazu, die vakant gewordenen Reichserzämter neu zu besetzen. Fürst Blasius selbst – unterstützt von den Freunden aus [[Ortsnennung ist::Tobrien]] und [[Ortsnennung ist::Weiden]] – stand zur Wahl für das Amt des Reichserztruchsessen. Doch wie hätte er diese Ehre wahrnehmen und das Amt angemessen bekleiden sollen, während seine Heimat dem Feinde schutzlos ausgeliefert war? So war es schließlich Graf Orsino, seit Jahren ein Kenner des [[gar:Kaiserhof|Garether Kaiserhofes]], der diese Bürde von des Fürsten Schultern nahm. Reichsadmiral wurde Baron [[wikav:Avon Nordfalk von Moosgrund|Avon Nordfalk]], der Streiter des Reiches, Reichserzkanzler blieb freilich der wortgewandte Prinz Hartuwal. Über das Amt des Reichsmarschalls, dessen Tod als nicht gesichert gilt, wurde noch nicht entschieden.
Doch damit nicht genug, auch Gareth selbst – die Stadt des Lichts, die Neue Residenz, die Reichsregentin … alles war verloren. Thalessia, die Schwester des Fürsten, welche nur mit knapper Not dem Inferno entkam, berichtete selbst davon. Ungewiss blieb der Verbleib der Prinzen Anshold und Idamil, die doch beide in der Hauptstadt weilten.


Diese Stunde verlangte danach, dass alle Versammelten das schwankende Reich stützten, damit es nicht vollends fiele. Galotta, der zwölfmal verfluchte, sollte sein Ziel nicht erreichen, denn noch gab es aufrechte Streiter. Fürst Blasius selbst – nicht zuletzt als Wunschkandidat von den wackeren Freunden aus Tobrien und Weiden – stand zur Wahl für das Amt des Reichserztruchsessen. Doch wie hätte er diese Ehre wahrnehmen und die Aufgabe angemessen bekleiden sollen, wenn seine schutzlose Provinz ihn gerade jetzt so sehr verlangte. So war es schließlich Graf Orsino, seit Jahren ein Kenner des Kaiserhofes, der diese Bürde von des Fürsten Schultern nahm. Reichsadmiral wurde Baron Avon Nordfalk, der Streiter des Reiches, Reichsmarschall XXX wer was das nochmal? XXX, Reichserzkanzler blieb freilich der wortgewandte Prinz Hartuwal.
Nun hatten die Träger der Reichserzämter die schwere Aufgabe, einen Regenten zu küren und zu krönen. Prinz [[alm:Selindian Hal von Gareth|Selindian Hal]] jedoch schien noch zu jung, um sein Erbe anzutreten – und so wurde bis zu seiner Krönung die Regentschaft des Reiches in die erfahrenen Hände des stärksten Provinzherren gelegt: in die von Herzog Jast Gorsam vom Großen Fluss, dem letzten aus den Zeiten [[Briefspieltext mit::Reto von Gareth|Reto]]s und einzigen, der länger regiert als unser guter Fürst. Möge seine Stärke auch dem Reiche neue Kraft verleihen in dieser schweren Zeit! Die Vertreter der Provinzen schworen ihm vor dem Vertreter des Herrn Praios Treue und Gefolgschaft – bis auf [[alb:Invher ni Bennain|Invher ni Bennain]], die Königin [[Ortsnennung ist::Albernia]]s, die mit dem Großteil ihrer Vasallen voll Grimm den Saal verließ. Gebrochen ist die damit die Einigkeit des Raulschen Reiches, das starke Band, das die Provinzen einte. So weit ist es nun gekommen!
Prinz Selindian-Hal jedoch, schien noch zu jung um sein Erbe anzutreten – und so gaben die Reichserzämter bis zu dessen Krönung die Regentschaft des Reiches in die erfahrenen Hände des stärksten Provinzherren, von Herzog Jast Gorsam vom Großen Fluss, dem letzten aus Rauls Zeiten und einzigen, der länger regiert als unser guter Fürst. Möge seine Stärke auch dem Reich neue Kraft verleihen in dieser schweren Stunde.


Wie schwer die Stunde auch für den Kosch war, wurde erst deutlich, als die Koscher Gesandtschaft ein Bote aus Koschim erreichte und folgende, nach erzzwergenart auf einer Tontafel verzeichnete, Nachricht überbrachte:
Doch dem Fürsten und seinem Gefolge blieb kaum Zeit, über die Ereignisse nachzusinnen, denn es erreichte sie ein Bote aus dem Bergkönigreich [[Ortsnennung ist::Koschim]], der eine Nachricht überbrachte, nach [[Akteursnennung ist::Erzzwerge]]nart auf einer Tontafel verzeichnet. Sie stammte allerdings nicht von Bergkönig [[Briefspieltext mit::Gilemon Sohn des Gillim|Gilemon]], sondern von dem Magus [[Briefspieltext mit::Voltan von Falkenhag]], dem Bruder des Grafen Orsino, der dem Fürsten auf diesem Wege von der Erweckung des [[Briefspieltext mit::Alagrimm]] und der Zerstörung Koschims berichtete und ihn aufforderte, so rasch wie möglich in die arg bedrängte Heimat zurückzukehren. So geschah es auch. Noch in Elenvina schloss sich aus eigenem Antrieb ausgerechnet ein [[Ortsnennung ist::Darpatien|Darpatier]] dem Fürsten an: Wertimol von Firunslicht, Gesandter [[wikav:Irmegunde von Rabenmund|Irmegunde]]s in [[Ortsnennung ist::Angbar]] und Nachfolger seines Vetters Edric. Bislang war der Ritter, der mit seiner Anverlobten schon eine gute Zahl von Monden in den Koscher Landen weilt, kaum beachtet worden. Ihm galt es einzig, die fruchtbare Arbeit seines Vorgängers mit ruhiger Hand fortzuführen. Doch nun sind die alten Abkommen sinnlos. Vor Wehrheim brach der Schild des Reiches, Darpatien ist gefallen und die Streiter des Kosch mit vielen anderen Soldaten des Reiches gefallen. Und dennoch blieb Ritter Wertimol im Kosch. Er soll gesagt haben: „Ich bin nur ein Mann und kann euer Opfer vor Wehrheim nicht wett machen. Auch bräuchte meine Heimat mich heute so sehr wie nie. Doch will ich wenigstens einen kleinen Teil gutmachen von dem, was der Kosch für Darpatien gab. Wie vor dem Rhodenstein sei meine Lanze und mein Schwert das eure!“ – „Habt Dank, Meister Wertimol!“, sprach der Fürst, „Jede Lanze, jedes Schwert sind willkommen in dieser Stund!“ Und so ritt der darpatische Gesandte im Gefolge des Fürsten Blasius nach Angbar zurück.


<div class="rundetabelle" style="margin: 0; margin-top:10px; margin-right:0px; padding: 0em 1em 1em 1em; background-color:#CDC5BF; align:right;">
Auf dem Weg warb Graf Orsino im [[Ortsnennung ist::Gratenfels]]schen eine Schar Söldner an, um wenigstens einige Klingen mehr aufbieten zu können als das Geleit des Fürsten. Bei den Verhandlungen leistete ihm sein neues Amt freilich gute Dienste. Doch auch der neue Reichsregent stellte bereits seine neue Tatkraft unter Beweis, wenngleich auf merkwürdige Weise: Den [[Ortsnennung ist::Greifenpass]] fanden die Koscher Edlen nämlich besetzt von des Herzogs Truppen, die es gar wagten, den fürstlichen Tross aufzuhalten! Der Wehrmeister Thorben von Hammerschlag stellte sehr schnell klar, dass die Koscher keine dunklen Horden aus dem Osten seien und man unbehelligt weiterzureisen wünsche. Daraufhin ließen die übereifrigen Wächter die Gesellschaft passieren. Zwar verlief der Rückweg ohne weitere Zwischenfälle, doch hatte die Episode einen unangenehmen Eindruck hinterlassen und düstere Fragen aufgeworfen.
''Hoch-Eilige Botschaft an Ihro Durchlaucht, ''<br/>
''den Fürsten des Kosch, ''<br/>
''und an meinen Bruder Orsino, ''<br/>
''den Grafen vom Angbarer See – ''<br/>
''beiderlei derzeit wohl zu Elenvina weilend.''<br/>
''Gegeben am 26. Tag des Perainemondes 34 nach Hal in den bergköniglichen Hallen von Koschim durch [[Nebendarsteller ist::Voltan von Falkenhag]],  
freier Magus zu [[Ortsnennung ist::Angbar]].''<br/>
<br/>
''Asche und Trümmer um mich herum, Geruch von Verbranntem, verkohlte Reste, geschmolzenes Erz. Mein Fürst, unglaubliches hat sich hier, in der Bergfreiheit Koschim, zugetragen. Die Hallen sind verloren, verbrannt in uraltem Feuer und der Kosch, vielleicht gar mehr, droht in ebensolchem Schicksal zu verglimmen!''<br/>
<br/>
''Der [[Briefspieltext mit::Alagrimm]], ein riesiger Aar aus unheiligen Flammen, nach Aussage der Überlebenden dieser Katastrophe ein elementarer Streiter Pyrdacors aus dem zweiten Drachenkrieg, wurde damals mit vereinter Zwergenkraft gefangen und in eine kalte und feuchte Grotte tief unter Koschim gebannt. Über Generationen hüteten die Zwerge dieses Geheimnis und hielten ihn so gut und sicher gefangen. Nun aber scheint jemand hinter dieses Mysterium gekommen zu sein und den Flammenvogel mit einem magischen Ritual aus seinem Verlies gelockt zu haben.. Auf seinem Weg empor an die Oberfläche vernichtete er alles. viele der Koschimer Angroschim starben, darunter gar der einzige Sohn des Bergkönigs – Prinz [[Briefspieltext mit::Gilmoxor Sohn des Gilemon|Gilmoxor]]. Rogmarok [[Briefspieltext mit::Gilemon Sohn des Gillim|Gilemon]] selbst erlitt schwere Verbrennungen und war ebenfalls am Rande des Todes.''<br/>
<br/>
''Ein glücklicher Zufall, dass ich mit einigen Freunden in den Bergen von [[Handlungsort ist::Bergkönigreich Koschim|Koschim]] auf Wanderschaft und Kräutersuche war.
In der Nacht des 24. Peraine spürte ich die gewaltige astrale Entladung, die vom gewirkten Ritual hervorgerufen wurde. Sofort brachen wir auf. Wir kamen gerade recht um die Überlebenden der verwüsteten Hallen notdürftig zu versorgen und Bergkönig Gilemon mit gefundenen Kräutern unter den Lebenden zu halten. Doch entstellt wird er immer bleiben, denn Magische Heilung lehnte er nach dem Geschehenen ab.''<br/>
<br/>
''Die Urheber des Rituals, die den Alagrimm befreit und sich seiner Dienste bemächtigt haben, waren jedoch bereits fort. Es soll eine große Horde von Söldnern gewesen sein – und die Beschreibung ihres Anführers lässt nur einen erschreckenden Schluss zu: --- es war Jergenquell!''<br/>
<br/>
''Wir wissen nicht wer ihm dieses wohlgehütete Geheimnis verriet, noch wohin ihn sein Weg führt oder was sein Ziel sein mag – doch dürstet dem Schurken seit Jahren nach finsterer Rache. Sein flammender Gefährte ist gefährlich und unberechenbar wie das Feuer selbst – ja die Legenden der Angroschim sprechen gar davon, dass der Alagrimm selbst Hass erzeugen und Mitstreiter zu kaum bezwingbaren Kämpfern machen könne. Vor allem aber nährt sich der Flammende Aar von allem Feuer, das in der Nähe lodert – nimmt es in sich auf – wächst und erstarkt bis er am Ende gar unbesiegbar sein wird. Schon lodert der Tannforst im Nachbartal und dient ihm, dem seit Jahrtausenden ausgehungerten, als willkommene Mahlzeit.''<br/>
<br/>
''Kommt mein Fürst – kommt schnell mit all euren Vasallen. Denn die Provinz ist bis zur glorreichen Rückkehr von Schlachtreitern und Lanzerinnen schutzlos und in Gefahr. ''<br/>
<br/>
''Schon bald steht der Kosch in Flammen!''
</div>


Doch alle wussten nur zu genau, dass die Schlachtreiter und Lanzerinnen nimmermehr zur Rettung kommen könnten. Es galt selbst zu handeln – und das schnell. Eilig brach man auf - Graf Orsino warb im [[Ortsnennung ist::Gratenfels]]schen Söldner, um wenigstens einige Klingen aufbieten zu können, wobei ihm sein neues Amt gute Dienste bei den Verhandlungen erwies. Auf dem Greifenpass bewies der neue Reichsregent seine Stärke dadurch, dass er ihn von Truppen seiner Koschwacht besetzen ließ … die es gar wagten des Fürsten Tross aufzuhalten. Wehrmeister Thorben von Hammerschlag stellte sehr schnell klar, dass die Koscher keine dunklen Horden aus dem Osten seien, und man unbehelligt weiterzureisen wünsche.
Gerade noch rechtzeitig gelangte der Fürst mit seinem Gefolge nach Angbar, das sich bereits auf den Angriff des Alagrimm vorbereitete. Als man von den Mauern aus das fürstliche Banner erblickte, öffneten sich die Tore, und die Bürger eilten jubelnd dem Zug der Edlen entgegen, erschien ihnen doch die Rückkehr des Landesvaters als neuer Hoffnungsschimmer in dieser Zeit größter Gefahr. Auch wenn der Tag der Waffenschmiede stets ein hoher Festtag in der Reichsstadt war, einen solchen Jubel sah man selten an einem 21. [[Akteursnennung ist::Ingerimm]] in der Ehernen. Weiter wurde die neu gewonnene Zuversicht genährt, als auch der Hochkönig [[Briefspieltext mit::Albrax Sohn des Agam|Albrax]] mit kleinem Tross und keinem Geringeren als Erbprinz Anshold an seiner Seite von [[Ortsnennung ist::Steinbrücken]] her eintraf. Doch die Wunden und Narben des Hochkönigs ließen ahnen, dass es keine gute Kunde war, die er mitbrachte. Auch der Erbprinz schien nur zögerlich seine Freude zeigen zu können, als sein Vater und seine Gemahlin [[Briefspieltext mit::Nadyana von Wengenholm|Nadyana]] ihn umarmten. Als sein Blick auf den kleinen [[Briefspieltext mit::Holduin Hal vom Eberstamm|Holduin]] fiel, sah man Tränen in seinen Augen – Tränen der Freude und des Leids. Denn mit sich führten Albrax und Anshold einen Sarg. Herr [[Briefspieltext mit::Geldor von Eberstamm-Mersingen|Geldor]] war’s, des Fürsten jüngerer Bruder und Marschall der Weidener – sein Leben hatte er gegeben, als König Albrax vor Wehrheim von einer daimonischen Ranke zerteilt zu werden drohte; sie traf an seiner statt Herrn Geldor. Zum Zeichen seines Dankes brachte der Hochkönig der Zwerge den Leichnam nun selbst in die Heimat zu seinem fürstlichen Bruder, denn, so sprach Väterchen Albrax, die Angroschim gingen ebenso wie die Menschen schweren Zeiten entgegen. Da gelte es, Seite an Seite zu stehen. Und wahrlich, der Alagrimm war nicht mehr weit...
 
So kamen sie noch rechtzeitig nach Angbar. Schon von weitem grüßten die Bürger, welche die Zurückkehrenden als neuen Hoffnungsschimmer in dieser Zeit größter Bedrohung sahen. Auch wenn der Tag der Waffenschmiede stets ein hoher Festtag in der Reichsstadt war, einen solchen Jubel sah man selten an einem 21. Ingerimm.
 
Weiter wurde die neugewonnene Zuversicht genährt, als auch der Hochkönig Albrax mit kleinem Tross und keinem geringeren als Erbprinz [[Nebendarsteller ist::Anshold vom Eberstamm|Anshold]] an seiner Seite von [[Ortsnennung ist::Steinbrücken]] her ankam. Doch die Wunden und Narben des Hochkönigs ließen ahnen, dass es keine gute Kunde war, die er mitbrachte. Auch der Erbprinz schien nur zögerlich seine Freude zeigen zu können, als sein Vater und seine Gemahlin Nadyana ihn umarmten. Als sein Blick auf den kleinen [[Nebendarsteller ist::Holduin Hal vom Eberstamm|Holduin]] fiel, sah man Tränen in seinen Augen – Tränen der Freude und des Leids. Denn mit sich führten Albrax und Anshold einen Sarg. [[Briefspieltext mit::Geldor von Eberstamm-Mersingen|Geldor]] wars, des Fürsten jüngerer Bruder und Marschall der Weidener – sein Leben gab er, als [[Briefspieltext mit::Albrax Sohn des Agam|Albrax]] vor Wehrheim von einer daimonischen Ranke zerteilt zu werden drohte. Sie traf ihn, an seiner statt. Zum Zeichen seines Dankes führte er seinen Leichnam nun selbst heim, zu seinem Bruder, denn, so sprach der Hochkönig, die Zwerge gehen ebenso wie die Menschen schweren Zeiten entgegen, in denen es gilt sich gegenseitig Seite an Seite beizustehen. Und wahrlich, der Alagrimm war nicht mehr weit


[[Nebendarsteller ist::Losiane Misthügel]], [[Nebendarsteller ist::Karolus Linneger]], [[Nebendarsteller ist::Erdan Serenim]]
[[Nebendarsteller ist::Losiane Misthügel]], [[Nebendarsteller ist::Karolus Linneger]], [[Nebendarsteller ist::Erdan Serenim]]

Version vom 20. März 2021, 22:34 Uhr


Kosch-Kurier36-.gif

Ausgabe Nummer 38 - Notausgabe Praios 1028 BF

Die Lage im Reich

Vom Reichskongress zu Elenvina und der Rückkehr des Fürsten nach Angbar

Mit großem Gefolge war Fürst Blasius im Frühjahr zum Reichskongress nach Elenvina aufgebrochen. Es begleiteten ihn die Grafen Growin und Orsino, der Cantzler Duridan, der Wehrmeister Thorben von Hammerschlag nebst seiner Knappin Lanzelind vom Hochfeld, ebenso der Edle Wolfhardt von der Wiesen, der wackere Ritter Globerich Bockzwingel auf Bockenbergen und einige andere Edle. Damals konnten sie freilich noch nicht ahnen, welch schwer wiegende Entscheidungen es zu treffen galt: Um nichts Geringeres als den Fortbestand des Raulschen Reiches sollte es gehen.

Auf Schloss Eilenwîd, in Herzogs Jast Gorsams prächtiger Halle, erfuhren die Edlen des Reiches die furchtbaren Nachrichten aus dem Osten, von denen wir im Koscherland zu diesem Zeitpunkt bereits Kunde hatten: Das stählerne Wehrheim war zerstört, Königin Rohaja tot oder verschollen, nahezu alle Truppen des Reiches gefallen – auch die Streiter aus dem Kosch. Sieben Schwadronen der Ferdoker Lanzerinnen, sechs Schwadronen der Schlachtreiter – und ihr glorreiches Truppenbanner gar – verloren! Auch die Marschallin Angunde von Falkenhag hatte wie so viele andere der Ruf an Rondras Tafel ereilt. Doch damit nicht genug, auch Gareth selbst, das Herz des Reiches, und mit ihm die Stadt des Lichts, die Neue Residenz, die Reichsregentin… alles war verloren. Thalia, die Schwester unseres Fürsten, welche nur mit knapper Not dem Inferno entkommen war, berichtete Herrn Blasius selbst vom Untergang der Capitale. Ungewiss blieb bis zuletzt das Schicksal der Prinzen Anshold und Idamil, die doch beide ebenfalls in der Hauptstadt weilten.

Diese schwärzeste Stunde verlangte danach, dass alle Versammelten das schwankende Reich stützten, damit es nicht vollends fiele. Galotta, der zwölfmal verfluchte, sollte sein Ziel nicht erreichen, denn noch gab es aufrechte Streiter und unbezwungene Provinzen. So schritt man unter der Anleitung seiner Exzellenz Hartuwal vom Großen Fluss zunächst dazu, die vakant gewordenen Reichserzämter neu zu besetzen. Fürst Blasius selbst – unterstützt von den Freunden aus Tobrien und Weiden – stand zur Wahl für das Amt des Reichserztruchsessen. Doch wie hätte er diese Ehre wahrnehmen und das Amt angemessen bekleiden sollen, während seine Heimat dem Feinde schutzlos ausgeliefert war? So war es schließlich Graf Orsino, seit Jahren ein Kenner des Garether Kaiserhofes, der diese Bürde von des Fürsten Schultern nahm. Reichsadmiral wurde Baron Avon Nordfalk, der Streiter des Reiches, Reichserzkanzler blieb freilich der wortgewandte Prinz Hartuwal. Über das Amt des Reichsmarschalls, dessen Tod als nicht gesichert gilt, wurde noch nicht entschieden.

Nun hatten die Träger der Reichserzämter die schwere Aufgabe, einen Regenten zu küren und zu krönen. Prinz Selindian Hal jedoch schien noch zu jung, um sein Erbe anzutreten – und so wurde bis zu seiner Krönung die Regentschaft des Reiches in die erfahrenen Hände des stärksten Provinzherren gelegt: in die von Herzog Jast Gorsam vom Großen Fluss, dem letzten aus den Zeiten Retos und einzigen, der länger regiert als unser guter Fürst. Möge seine Stärke auch dem Reiche neue Kraft verleihen in dieser schweren Zeit! Die Vertreter der Provinzen schworen ihm vor dem Vertreter des Herrn Praios Treue und Gefolgschaft – bis auf Invher ni Bennain, die Königin Albernias, die mit dem Großteil ihrer Vasallen voll Grimm den Saal verließ. Gebrochen ist die damit die Einigkeit des Raulschen Reiches, das starke Band, das die Provinzen einte. So weit ist es nun gekommen!

Doch dem Fürsten und seinem Gefolge blieb kaum Zeit, über die Ereignisse nachzusinnen, denn es erreichte sie ein Bote aus dem Bergkönigreich Koschim, der eine Nachricht überbrachte, nach Erzzwergenart auf einer Tontafel verzeichnet. Sie stammte allerdings nicht von Bergkönig Gilemon, sondern von dem Magus Voltan von Falkenhag, dem Bruder des Grafen Orsino, der dem Fürsten auf diesem Wege von der Erweckung des Alagrimm und der Zerstörung Koschims berichtete und ihn aufforderte, so rasch wie möglich in die arg bedrängte Heimat zurückzukehren. So geschah es auch. Noch in Elenvina schloss sich aus eigenem Antrieb ausgerechnet ein Darpatier dem Fürsten an: Wertimol von Firunslicht, Gesandter Irmegundes in Angbar und Nachfolger seines Vetters Edric. Bislang war der Ritter, der mit seiner Anverlobten schon eine gute Zahl von Monden in den Koscher Landen weilt, kaum beachtet worden. Ihm galt es einzig, die fruchtbare Arbeit seines Vorgängers mit ruhiger Hand fortzuführen. Doch nun sind die alten Abkommen sinnlos. Vor Wehrheim brach der Schild des Reiches, Darpatien ist gefallen und die Streiter des Kosch mit vielen anderen Soldaten des Reiches gefallen. Und dennoch blieb Ritter Wertimol im Kosch. Er soll gesagt haben: „Ich bin nur ein Mann und kann euer Opfer vor Wehrheim nicht wett machen. Auch bräuchte meine Heimat mich heute so sehr wie nie. Doch will ich wenigstens einen kleinen Teil gutmachen von dem, was der Kosch für Darpatien gab. Wie vor dem Rhodenstein sei meine Lanze und mein Schwert das eure!“ – „Habt Dank, Meister Wertimol!“, sprach der Fürst, „Jede Lanze, jedes Schwert sind willkommen in dieser Stund!“ Und so ritt der darpatische Gesandte im Gefolge des Fürsten Blasius nach Angbar zurück.

Auf dem Weg warb Graf Orsino im Gratenfelsschen eine Schar Söldner an, um wenigstens einige Klingen mehr aufbieten zu können als das Geleit des Fürsten. Bei den Verhandlungen leistete ihm sein neues Amt freilich gute Dienste. Doch auch der neue Reichsregent stellte bereits seine neue Tatkraft unter Beweis, wenngleich auf merkwürdige Weise: Den Greifenpass fanden die Koscher Edlen nämlich besetzt von des Herzogs Truppen, die es gar wagten, den fürstlichen Tross aufzuhalten! Der Wehrmeister Thorben von Hammerschlag stellte sehr schnell klar, dass die Koscher keine dunklen Horden aus dem Osten seien und man unbehelligt weiterzureisen wünsche. Daraufhin ließen die übereifrigen Wächter die Gesellschaft passieren. Zwar verlief der Rückweg ohne weitere Zwischenfälle, doch hatte die Episode einen unangenehmen Eindruck hinterlassen und düstere Fragen aufgeworfen.

Gerade noch rechtzeitig gelangte der Fürst mit seinem Gefolge nach Angbar, das sich bereits auf den Angriff des Alagrimm vorbereitete. Als man von den Mauern aus das fürstliche Banner erblickte, öffneten sich die Tore, und die Bürger eilten jubelnd dem Zug der Edlen entgegen, erschien ihnen doch die Rückkehr des Landesvaters als neuer Hoffnungsschimmer in dieser Zeit größter Gefahr. Auch wenn der Tag der Waffenschmiede stets ein hoher Festtag in der Reichsstadt war, einen solchen Jubel sah man selten an einem 21. Ingerimm in der Ehernen. Weiter wurde die neu gewonnene Zuversicht genährt, als auch der Hochkönig Albrax mit kleinem Tross und keinem Geringeren als Erbprinz Anshold an seiner Seite von Steinbrücken her eintraf. Doch die Wunden und Narben des Hochkönigs ließen ahnen, dass es keine gute Kunde war, die er mitbrachte. Auch der Erbprinz schien nur zögerlich seine Freude zeigen zu können, als sein Vater und seine Gemahlin Nadyana ihn umarmten. Als sein Blick auf den kleinen Holduin fiel, sah man Tränen in seinen Augen – Tränen der Freude und des Leids. Denn mit sich führten Albrax und Anshold einen Sarg. Herr Geldor war’s, des Fürsten jüngerer Bruder und Marschall der Weidener – sein Leben hatte er gegeben, als König Albrax vor Wehrheim von einer daimonischen Ranke zerteilt zu werden drohte; sie traf an seiner statt Herrn Geldor. Zum Zeichen seines Dankes brachte der Hochkönig der Zwerge den Leichnam nun selbst in die Heimat zu seinem fürstlichen Bruder, denn, so sprach Väterchen Albrax, die Angroschim gingen ebenso wie die Menschen schweren Zeiten entgegen. Da gelte es, Seite an Seite zu stehen. Und wahrlich, der Alagrimm war nicht mehr weit...

Losiane Misthügel, Karolus Linneger, Erdan Serenim

Der Zug des Alagrimm © M. Lorber

Irdischer Hinweis: Im Wiki gibt es ebenfalls den ursprünglichen Entwurf dieses Artikels zu lesen.