Ankunft in Moorbrück - Burg Birkendamm: Unterschied zwischen den Versionen

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In der Tat kam man nun gut und schnell voran. Der Nebel lichtete sich zusehends.<br/>Just, als die ersten Strahlen des [[Briefspieltext vielleicht mit::Praios]]runds den Nebel endgültig durchbrachen und den Blick auf einen frühlingsblauen Himmel freigaben, erschien ein grauweißes Gemäuer vor der Reisegruppe. Es wirkte eher wie ein Stein gewordenes Fort im Regenwald – rechteckig mit einem großen Tor. Hinter dem Tor, inmitten des Rechtecks, erhob sich ein quaderförmiger Wehrturm... offenbar der Bergfried. Auf dem steinernen Sockel des Turmes ragte vermodertes Holz wie ein Gerippe in die Luft - offenbar ein kläglicher Versuch, inmitten des Moores ein zierliches Fachwerkhaus für den Türmer zu errichten.<br>Der Blick von Vogt [[Briefspieltext mit::Morwald Gerling|Gerling]] verriet, dass er die [[Briefspieltext mit::Birkendamm|Burg]] noch nie zuvor gesehen hatte – und offenbar einen etwas wohnlicheren Ort erhoffte. Die Torwache verkündete mit einem Hornstoß die Ankunft der Gäste und langsam und knarrend öffnete sich das eicherne Tor.<br>[[Briefspieltext mit::Reto von Tarnelfurt|Reto]] betrachtete die Burg ganz genau, eine ähnliche Wehranlage für sein Land hatte er sich auch vorgestellt. Sogar die äußere Mauer war aus Stein, dann konnte es ja gar nicht so schwierig sein, Steine als Baumaterial hierher in das Moor zu schaffen, sehr gut, dachte er. Gerne war Reto dem Wunsch der lieblichen Dame Madalein gefolgt, und Jolande hatte wirklich super ihre Arbeit verrichtet und den Karren aus dem Dreck gezogen. Eine [[Briefspieltext vielleicht mit::Rahja]]-Geweihte in Begleitung des Ritters [[Briefspieltext mit::Rainfried von Grimsau|von Grimsau]], was das wohl zu bedeuten hatte?<br/>Er nahm sich vor, die Dame nach Ankunft in einer warmen Stube gleich nach ihren Beweggründen zu fragen, warum sie in ein Moor reise. Im Burghof angekommen und abgesetzt, wandte Reto sich zu seinen Begleitern.<br/>“[[Briefspieltext vielleicht mit::Erborn Donnerbacher|Erborn]], kümmere dich bitte um die Pferde, Bruder Perainfried und ich werde dem Vogt folgen, und ich versuche mal, einen gewärmten, gewürzten Wein für uns zu bekommen, falls die hier sowas kennen…“.<br/>Dann hielt er nach Morwald Ausschau und ging auf ihn zu.<br>„Wahrlich, wahrlich“, murmelte [[Briefspieltext mit::Edelbrecht von Borking|Edelbrecht]], der am Ende des langen Zuges geritten war, in sich hinein, „alles in einem keine gastliche Gegend!“<br/>Wie suchend ließ er seinen Blick über das die Burg umliegende Areal schweifen. Es fröstelte ihn.<br/>Unsagbares Leid war der Natur hier angetan worden – und es waren die Magier gewesen, die in alter Zeit dafür verantwortlich waren; nie würde er das vergessen. Der Jüngling ballte seine Rechte zur Faust und schüttelte sie drohend in Richtung Sumpf. Damit wäre es jetzt bald vorbei – eine neue Zeit würde über die Baronie [[Briefspieltext vielleicht mit::Moorbrück (Baronie)|Moorbrück]] hereinbrechen.<br/>Mit der Hilfe seiner Gefährten und seiner bescheidenen Kraft würde es gelingen, diese Lande zu alter Blüte zurückzuführen und den Namen „Moorbrück“ in die Annalen der Geschichte zu verbannen. Dann würde die Baronie ihren alten ruhmreichen Namen zurückerhalten, dessen war er sicher. Doch bis dahin wäre noch eine Menge zu tun und es nahm alles hier auf Burg Birkendamm seinen Anfang.<br>Ob allerdings Vogt Morwald der richtige Mann für diese Unsumme an Aufgaben sein würde, bezweifelte Edelbrecht, und blickte mürrisch auf seine Begleiter, die für seinen Geschmack alle zu folgsam waren. Er jedenfalls würde sich von Morwald nicht einwickeln lassen und die Augen offen halten. Er traute dem Fettwanst nicht – immerhin ein Freund der Baronin [[Briefspieltext vielleicht mit::Neralda Cella von Nadoret|Neralda von Nadoret]], das sagte doch schon alles.<br/>Edelbrecht schüttelte den Kopf, so als wolle er die finsteren Gedanken vertreiben und beeilte sich, zu den anderen aufzuschließen, die in der Zwischenzeit mit dem Vogt und ihrem Tross die Burg betreten hatten.<br>Langsam betraten die Ankömmlinge den Innenhof. Klein und ebenso ungastlich wie das Äußere wirkte er. Es war offensichtlich, dass der alte Baron [[Briefspieltext mit::Darian Grantel von Grantelweiher]] die von ihm errichtete Burg zu Lebzeiten nie vollenden konnte. An manchen Stellen kündeten vermoderte Holzpfosten von begonnenen, doch nie vollendeten Gebäuden. An einer Stelle war die Wehrmauer sichtlich feucht und versank langsam in den Boden. Noch ehe man aber den Bergfried erreicht hatte, wurde Vogt Gerling von der Torwache angerufen.<br/>„Ein einzelner Reiter, Herr!“ meldete der Mann.<br/>„Kannst Du ein Wappen erkennen?“ fragte er Vogt, der offenbar möglichst rasch aus dem Nebel, der wie ein klammer Griff durch die Kleidung drang, hinaus kommen wollte.<br/>„Nein, Herr!“ erwiderte die Wache. Von draußen hörte man jetzt gedämpften Hufschlag, als der Reiter offenbar vor dem Tor hielt und von der Wache nach seinem Begehr gefragt wurde.<br/>„[[Briefspieltext mit::Roban Grobhand von Koschtal]]“, rief eine unwillige Stimme. „Der Vogt erwartet mich, also mach das Tor auf! Ich will hier nicht überwintern!“<br/>Der Wächter warf noch einen Blick zum Vogt, der eilig nickte. Damit war auch der erste Spross der [[Briefspieltext vielleicht mit::Koschtal]]er eingetroffen, vom zweiten hatte Gerling bis heute nichts vernommen.<br>Als das Tor aufschwang, führte ein Mann Mitte zwanzig sein Pferd am Zügel herein und gab es in die Obhut eines herbeieilenden Stallknechtes. Stiefel und Hose waren mit Schlamm bespritzt, als habe er den Weg nach Birkendamm nicht auf der ohnehin miserablen Straße, sondern querfeldein zurückgelegt.<br/>„Muss wohl vom Weg abgekommen sein“, meinte er mit einem Schulterzucken. „Ist ja auch die reinste Waschküche da draußen!“<br>„Dann könnt ihr froh sein, dass ihr nich’ versunken seit ... vom Wech abzukommen is’ keine gute Sache hier am Moor!“, gab die Kundige [[Briefspieltext mit::Alma aus Grantelweiher|Alma]] ungefragt zu wissen und erntete dafür einen scharfen Blick Robans, den sie aber scheinbar nicht bemerkte. Stattdessen steckte sie sich etwas dunkles Holz zwischen die Zähne und fing versonnen an daran zu kauen.<br>[[Briefspieltext mit::Boromil vom Kargen Land|Boromils]] Vertrauen in Morwald Gerling hatte einen ersten Dämpfer bekommen, als er gesehen hatte, welchen Gesichtsausdruck dieser beim Anblick der Burg annahm. Hatte er nicht gewusst, in welchem Zustand Burg Birkendamm sich befand? Es war doch bekannt, dass der letzte Baron von Moorbrück, Darian Grantel von Grantelweiher, in seinen Bemühungen gescheitert war, diesen Ort zu restaurieren.<br>Bevor Boromil jedoch länger darüber grübeln konnte, vermeldete die Torwache die Ankunft eines Reiters. Der Ritter vom Kargen Land hatte gerade sein Reittier einem Stallburschen gegeben, als der Neuankömmling sich vorstellte.<br/>Boromil beschloss, den Neuen zu begrüßen. Schließlich war er ebenfalls einer der sechs! Er schritt auf ihn zu und machte einen fröhlichen Gesichtsausdruck, während er ihm die Hand schüttelte.<br/>„Den Zwölfen zum Gruße! Ich bin Boromil vom Kargen Land. Freut mich, dass Ihr es auch alleine hierhin geschafft habt!“<br>Edelbrecht, ebenfalls begierig darauf, den zu spät Gekommenen ins Visier zu nehmen, stieg von seinem Pferd herab und schloss sich Boromil an.<br/>„Gestattet, dass auch ich mich vorstelle: Edelbrecht von Borking heißt man mich, werter Mitstreiter. Ich bin erfreut, dass auch Ihr allein angereist zu sein scheint, oder ist Eure Bedeckung noch im Sumpf zurückgeblieben? Die Weisungen des Vogts sind hier nicht eindeutig gewesen, so dass etliche unser Gefährten ihre halbe Verwandt- und Bekanntschaft mitgebracht zu haben scheinen. Aber verzeiht, ich rede und rede und nehme Euch vollkommen die Gelegenheit, Euch selbst einzuführen. Mit wem haben wir also die Ehre?“<br>„ Ähm ... tja, willkommen auch Euch, Wohlgeboren Grobhand von Koschtal. Ich denke, wir sind alle nicht abgeneigt nach dieser feuchten Anreise ein wenig warmen Würzwein zu uns zu nehmen und unsere Glieder im Inneren des Bergfriedes zu wärmen. Die Bediensteten werden sich derweil um unsere Rösser und Kutschen kümmern.“<br/>Vogt Morwald rieb sich die Hände bei dem Gedanken an ein wohltuendes Kaminfeuer.<br>"[[Briefspieltext mit::Gonzalo]], schirre Er die Pferde aus und stelle sie in diesem Unterstand sicher. Ich kann mich täuschen, aber es riecht bereits nach Regen."<br/>Rainfried war bereits abgestiegen und half erst Madalein, und dann seiner zweiten Begleitung, einer älteren Frau mit bereits durchwegs grauen Haaren, deren Gesichtszüge die Verwandtschaft zu ihm nicht verleugnen konnte, von deren Rössern. Mit einem leicht überheblichen Tonfall beschwerte Rainfrieds Verwandte sich sogleich.<br/>"Ich hoffe, dass sich etwas Brennholz in der Kammer findet, sonst frieren wir noch bis auf die Knochen. Vogt Gerling, seid so gut und reicht einer gebrechlichen Frau den Arm und führt mich ins Innere. Dieses Wetter ist nicht gut für meine Gelenke!"<br/>Auffordernd, mit einer Agilität, die ihre Worte Lügen strafte, reckte sie dem in der Breite etwas überstattlichen Mann den Arm entgegen und sah ihn herausfordernd an.<br>Der Vogt, der schon halb Richtung Bergfried vorausgeeilt war, sah die Alte verblüfft an ... wer war das, bei [[Briefspieltext vielleicht mit::Growin Sohn des Gorbosch|Growins]] Bart? Die Mutter des Grimsauers?<br/>Er mühte sich zu einem gequälten Lächeln und reichte ihr seinen Arm. Gemeinsam watschelten sie die steile Stiege empor, die zum Eingang des Turms führte.<br>Roban hatte die Begrüßung durch den Ritter vom Kargen Land und Edelbrecht von Borking mit einem wohlwollenden Nicken, aber ansonsten wortlos erwidert. Immerhin, der Bursche hatte einen kräftigen Händedruck, und auch die anderen machten nicht gerade den Eindruck, als sei ihnen körperliche Arbeit völlig fremd. Besser als eine Bande gepuderter Hofschranzen, dachte er bei sich, während er seine Pfeife aus dem Wams fingerte und mit den ihm eigenen umständlichen Bewegungen zu stopfen begann.<br/>Die Burg machte nicht viel her, aber das galt für das Umland gleich doppelt, aber das hatte er sich beinahe schon gedacht. Die Baronie war arm, da konnte man kein [[Briefspieltext vielleicht mit::Garetien|garetisches]] Lustschlösschen erwarten. Immerhin, offenbar glänzte der [[Briefspieltext mit::Grimm Goldmund von Koschtal|Goldmund]] offenbar mit Abwesenheit, das war ein erster Lichtblick an diesem trüben Tag.<br>„Sag mal, wie kommst Du eigentlich durch den Sumpf bei diesem Nebel?“ fragte Boromil den Torfstecher, der sich wieder auf den Weg machen wollte.<br/>„Kenn mich eben aus, Euer Wohlgeboren! Hab schon so manche edlen Leut in den Sumpf geführt!“<br/>[[Briefspieltext vielleicht mit::Bolzer Spatenschwingh]] quittierte die Frage mit einem Lächeln, das freundlich gemeint war, bei dessen Anblick es Boromil jedoch kalt den Rücken herunterfuhr. Der Torfstecher bemerkte Boromils Blick, führte dies aber nicht auf sein Gebiss, sondern seine Wort zurück und ergänzte schnell: „Und natürlich wieder hinaus!“<br/>„Sichere Wege!“, erwiderte Boromil etwas verunsichert, und während Spatenschwingh in den Nebel hinauswanderte, drehte der Ritter sich um und schloss sich der Gruppe an, die sich ins innere der Burg wandte. Gerade redeten der Ritter von Grimsau, dessen ältere Begleitung und der Vogt miteinander.<br>"Verzeiht, Euer Hochgeboren."<br/>Rainfried war offensichtlich leicht beschämt von Verhalten seiner Begleiterin.<br/>"[[Briefspieltext vielleicht mit::Brodlind von Grimsau]], meine Großmutter."<br/>Langsam folgte er an der Seite Madaleins den vorangehenden Personen. Der Vogt raunzte etwas Unverständliches, das in etwa so klang wie „So, so!“ Er hatte nun, mit der alten Dame an seinem Arm, endlich die oberste Stufe erreicht und machte sich schon auf eine ebenso abstoßende Burgstube gefasst, wie das Äußere es versprach.<br/>So schäbig und heruntergekommen der Bergfried auch gewirkt haben mochte, im Inneren bot sich zur allgemeinen Überraschung ein durchaus anderes Bild. Wohlige Wärme strahlte vom bereits entzündeten Kamin ab und reflektierte an den schon etwas fadenscheinigen Wandteppichen, die Wappen zeigten, die Rainfried gänzlich unbekannt waren. Einige Möbel und Bilder waren offenbar mit groben, sackartigen Tüchern vor Staub und Dreck geschützt.<br/>Devota, offenbar die Dienerin von Vogt Gerling, machte sich daran die sorgsam beschnitzten hohen Stühle an einem langen Tisch abzudecken und flink noch etwas zu bürsten, ehe die Gäste Platz nahmen. Der Geruch von warmem, gewürzten Wein durchzog die Halle.<br>Reto schaute sich im Hauptraum genau um, Plätze genug gab es ja an der großen Tafel. Doch wo würde die Dame Madalein Platz nehmen? Reto wartete einen Augenblick und schritt dann zügig zu dem Platz neben der Rahjageweihten. Es setzte ein freundliches Lächeln auf und sprach zu Madalein, „Verzeiht Eurer Gnaden, ist es euch Recht, wenn meine Begleiter und ich neben euch Platz nehmen?“<br/>Dann hielt er drei Plätze frei und sorgte dafür, dass an jeden Platz ein warmer, gewürzter Wein gebracht wurde.<br/>„Verzeiht noch einmal euer Gnaden, euch scheint kalt zu sein, darf ich euch meinen Umhang anbieten? Mir macht Kälte nicht so viel aus.“<br>Auch Vogt Gerling ließ seinen Blick schweifen, während er die Großmutter des Grimsauers an der Tafel platzierte. Seine Laune stieg etwas - mit der einen oder anderen Veränderung könnte man aus dieser Burg doch einen halbwegs wohnlichen Ort machen. Auch die Balkendecke, zu der sich eine gemauerte Treppe emporwandt, machte einen stabilen Eindruck. Dort oben waren vermutlich die Schlafgemächer des ehemaligen Barons. Dann ging er zum Stuhl an der Spitze der Tafel – an der Spitze der Lehne prangte das Wappen der [[Briefspieltext vielleicht mit::Haus Grantel von Grantelweiher|Grantel von Grantelweiher]].<br>Nachdem alle ihre Plätze an der Tafel eingenommen und einen wohlig dampfenden Kelch vor sich stehen hatten, erhob er sich (was bei seiner geringen Körpergröße kaum auffiel) und dann seinen Pokal:<br/>„Trinken wir darauf, dass wir gut hier angekommen sind!“<br>Edelbrecht, der sich trotz seiner offensichtlichen Abneigung bemüht hatte, einen Platz direkt neben dem Vogt zu ergattern - immerhin galt es das Ansehen des [[Briefspieltext vielleicht mit::Haus Borking|Hauses Borking]] zur Schau zu stellen - griff zum Pokal, prostete dem Vogt und den übrigen Anwesenden zu und nahm einen tiefen Schluck. Nun endlich versprach dieser 12. [[Briefspieltext vielleicht mit::Phex]] 1032 BF doch noch ein erfreulicher Tag zu werden.<br/>Mit etwas mehr Zuversicht als zu Beginn seiner Reise richtete der Jüngling sich zu seinen annähernd zwei Schritt Körpergröße auf, blickte allen Rittern tief ins Gesicht und hob zu sprechen an: „Hochgeboren, ich denke ich spreche im Namen aller hier Versammelten, wenn ich Euch sage, habt Dank für Eure freundliche Aufnahme in diesem Gemäuer, wenngleich es auch nicht all unsere Erwartungen erfüllen kann. Doch bitte beendet nun das Rätselraten und bringt vor [[Briefspieltext vielleicht mit::Praios|PRAIOS]]' Angesicht, welche Pläne ihr verfolgt und wie ihr weiter vorzugehen gedenkt in der [[Briefspieltext vielleicht mit::Moorbrücker Neusiedlung|Neubesiedlung des Moorbrücker Sumpfes]]. Nicht zu Unrecht bin ich bereits auf dem Knüppeldamm darauf zu sprechen gekommen und ich scheue mich nicht, es ein weiteres Mal auszusprechen: Was unternehmen wir gegen das so genannte Ding aus dem Sumpf? Sollten wir es nicht erst zur Strecke bringen, ehe wir den Neuanfang wagen und die Vorstellungen unseres geliebten Fürsten umsetzen, anstatt uns kopflos an den Aufbau zu begeben? Und wie stellt Ihr Euch die Zukunft der Baronie vor? Hüllt Euch nicht länger in [[Briefspieltext vielleicht mit::Phex|PHEXISCHES]] Schweigen, ich bitte Euch und lasst uns teilhaben an den Ergüssen Eures Geistes!“<br/>Mit einem Schmunzeln ließ sich Borking in seinen Stuhl zurückfallen. Sollte er nun endlich sprechen, der Narr, und sollte er nun endlich einmal seine Kleingeistigkeit verraten, vor der [[Briefspieltext vielleicht mit::Damian von Borking|Edelbrechts Vater]] seinen Sohn bereits gewarnt hatte – sollte es jetzt nicht offenbar werden, welch Geistes Kind Gerling war, so war das Unternehmen, welches schon jetzt auf Messers Schneide stand, bereits zum Scheitern verurteilt, noch ehe es richtig begonnen hatte. Erwartungsvoll blickte er auf den Vogt, dessen Backen sich sichtlich gerötet hatten aufgrund des herausfordernden Tonfalls des so viel Jüngeren…<br>„Wollen wir nicht mit der Eröffnung warten, bis wir vollzählig sind? Es fehlt doch noch einer der Eingeladenen.“<br/>Boromil schaute abwartend zu den anderen.<br>"Wohl war, ich glaube, es kann noch seine Zeit warten, bis der Herr Vogt uns über sein Vorgehen zur Urbarmachung des Sumpfes aufklären mag. Auch mir erscheint es wichtiger, dass alle Betroffenen presenta sind."<br/>Rainfried nahm den ihm entgegengehaltenen Weinkelch entgegen, Ritter Reto zum Dank entgegennickend, und setzte sich auf einen der freigehaltenen Plätze.<br/>"Mehr würde mich interessieren, wie viele wir denn letztendlich sein werden, denen die Aufgabe übertragen werden wird. Die Herren von Tarnelfurt, vom Kargen Land, von Borking und Grobhand von Koschtal kenne ich nun bereits. Hocherfreut über die Bekanntschaft übrigens, meine Herren Ritter. Auch von mir ein Dank an die Zwölfe und [[wikav:Aves|Aves]], dass unsere Wege bisher sicher zum Ziel geführt haben."<br>Madalein lächelte Reto von Tarnelfurt ob der ritterlichen Geste an.<br/>"Ich habe bereits einen Mantel, Wohlgeboren, aber wenn Ihr darauf besteht, werde ich mich nicht dagegen verwehren. Das Wetter hier im Kosch ist doch etwas ...nun... frischer, als in [[Briefspieltext vielleicht mit::Almada]]."<br/>Den Umhang über den Mantel ziehend, setzte auch sie sich auf einen der freigehaltenen Plätze.<br>Reto erhob sich und wirkte leicht ungehalten.<br/>„Verzeiht, Ritter von Borking, aber bei Praios, wie sprecht ihr mit eurem Lehnsherrn? Wenn ihr die Korrespondenz aufmerksam gelesen hättet, dann müsstet ihr wissen, dass wir dem Vogt Lehnstreue schuldig sind. Was auch immer ihr mit diesem Ding aus dem Sumpf meint, schlimmer als in [[Briefspieltext vielleicht mit::Tobrien]] kann es wohl nicht werden und mit [[Briefspieltext vielleicht mit::Peraine]]s Hilfe werden ihm seinen Unterschlupf rauben.“<br/>Reto räusperte sich.<br/>„Aber auch ich möchte alle im Namen der Zwölf begrüßen und euch meine Begleiter vorstellen, Bruder Perainfried aus [[wikav:Ilsur|Ilsur]], mit dessen Beistand wir das Moor zurückdrängen werden, und meinen Freund, Weggefährten und zukünftigen Wildhüter meines Gutes [[Briefspieltext vielleicht mit::Erborn Donnerbacher]] aus dem [[Briefspieltext vielleicht mit::Weiden|Weidischen]]. Zum Wohl!“<br>Erneut schwang sich Edelbrecht empor, nun seinerseits die Zornesröte im Gesicht. Ihm fiel es sichtlich schwer, beherrscht zu sprechen.<br/>„Bei allem nötigen Respekt, Ritter von Tarnelfurt, aber ich habe nicht die Absicht, mich von Euch in höfischen Umgangsformen belehren zu lassen! Ich spreche frei heraus, wie es die Situation erfordert, und wie es seit Anbeginn der Zeiten im Hause Borking üblich ist. Auch bin ich nicht nach Birkendamm gekommen, um auf Zauderer und Diplomaten zu warten. Die Dinge wollen angepackt werden, fürwahr, so lasst uns also endlich beginnen. Und bitte vergesst doch nicht – die Schwarzen Lande, so sehr uns ihre Existenz auch schmerzt, existieren noch nicht einmal halb so lang wie der von allen Göttern verlassene Sumpf! Dem Vogt steht es an, in seiner Funktion als Stellvertreter eines rechtmäßigen Barons mich zurechtzuweisen, sollte es ihm belieben, aber Euch, mit Verlaub, geziemte es zu schweigen, wenn ein von Borking spricht!“<br>„Meine Herren Ritter!“ fuhr jetzt auch Roban Grobhand von Koschtal auf, der die bisherigen Reden schweigend verfolgt hatte.<br/>„Muss man Euch wirklich an [[Briefspieltext vielleicht mit::Travia]]s Gebote erinnern, nach denen nicht allein der Gastgeber, sondern auch die Gäste zu einem anständigen Verhalten verpflichtet sind? Auch wenn ich Euch, von Borking, durchaus beipflichten will, dass große Aufgaben nur mit Taten, nicht aber bloßen Worten und Plänen bewältigt werden und die Absens des Herrn Goldmund von Koschtal uns nicht aufhalten sollte“, er nickte kurz in Richtung des Ritters Edelbrecht, „komme ich nicht umhin, auch dem Herrn von Tarnelfurt den Rücken zu stärken! Vogt Gerling, von gemeiner Herkunft oder nicht, ist uns als Lehnsherr bestellt worden, und nach Praios´ Gesetz haben wir ihm den gebotenen Respekt zu entbieten! So Euch die Person des Vogtes zuwider ist, könnt Ihr ja eine entsprechende Eingabe beim Grafen Growin von Ferdok machen – oder meinethalben auch direkt beim [[Briefspieltext vielleicht mit::Blasius vom Eberstamm|Fürsten]] selbst!“<br>Auch die Stimme des Koschtalers klang mühsam beherrscht, aber die Knöchel an seinen geballten Fäusten, die er auf die Tischplatte stützte, traten weiß hervor.<br>„Ruhig Blut, ehrenwerte Ritter“, der Vogt hatte sich erhoben, breitete seine kurzen Arme zu beruhigender Geste aus und blickte beide Streithähne mit betonter Gelassenheit an – Reto von Tarnelfurt nickte er dabei kaum merklich anerkennend zu.<br/>„Da mit dem Herrn [[Briefspieltext mit::Grimm Goldmund von Koschtal]] nur noch einer der geladenen Mitstreiter fehlt und wir nicht wissen, ob und wann er eintreffen wird, gebe ich unserem jungen Gefährten aus Borking durchaus recht ... wir sollten nicht allzu viel Zeit verlieren und beginnen das Eisen zu schmieden.“, mit einem Funkeln in den Augen und einem neckisch schiefen Grinsen blickte der Vogt Edelbrecht von Borking einen Moment eindringlich an.<br>„Bevor wir aber uns und unser Vorgehen vorstellen werden, möchte ich der versammelten Ritterschaft etwas zeigen.“<br/>Gerling wies seine blond gelockte Dienerin an, ein rechteckiges Paket auf einen Sims unweit des Kamins zu stellen. Offenbar gehörte es zum Gepäck, das der Vogt in seiner Kutsche mitgeführt hatte. Es hatte etwa die Form und die Größe einer kleinen Tischplatte. Langsam zog sie das sorgsam darüber drapierte dunkelrote Samttuch hoch und gab so den Weg für die Blicke der Anwesenden frei ... manche offenkundig neugierig, manche betont gelassen. Als sie jedoch sahen, was sich unter dem Tuch verbarg, weiteten sich die Augen aller Betrachter.<br>Im Schein des flackernden Kamins offenbarte sich ein Gemälde – ein Werk von wundersamer Feinheit und Lebensnähe. Eine Landschaft, so kunstvoll gemalt, als würde man darin spazieren gehen, von derart unvergleichlicher Schönheit, dass man sich unwillkürlich wünschte dort verweilen zu dürfen. Jedes sorgsam gemalte Blatt schien sich im sanften Frühlingswind zu bewegen, jeder Halm sanft zu schaukeln. Man glaubte die Wellen zu sehen, die über das reife Korn zogen, den Duft der kunterbunten Blütenpracht zu riechen, das Plätschern des Baches zu hören.<br/>Im Hintergrund erhob sich eine kleine Stadt, die ihren Wohlstand offen zur Schau stellte. Ein prächtiger Tempel mit großen, bunten Fensterscheiben thronte über den Dächern der dicht gedrängten Fachwerkhäuser – bis hoch in den blauen Himmel, über den einige weiße Wolken zogen. Die Tempelfenster zeigten Szenen zu Ehren der Götter – und wenn man sie näher betrachtete glaubte man zu sehen, wie sich die Sonne in ihnen spiegelte.<br/>Im Vordergrund des Bildes tollten einige Kinder, spielten mit Reifen und Stöcken, ein kleines Mädchen pflückte einen Blumenstrauß aus [[wikav:Lulanie|Lulanien]] und Traviablümchen.<br/>Mitten in die Betrachtung dieser Idylle brach die helle, leise Stimme des Vogtes. Während die Augen der Gäste weiter das Bild bewunderten, war seine Mine ungewöhnlich ernst.<br>„Das ...“, so begann er behutsam an zu erklären, „... war [[Briefspieltext vielleicht mit::Farnhain]].“<br>Als sie das hörten, lösten sich die Blicke der Anwesenden von dem Gemälde und wanderten mit einem Ausdruck des Erstaunens zum Vogt. Dieser neblige und ungastliche Ort soll tatsächlich einst derart schön gewesen sein? Morwald Gerling starrte ruhig, fast melancholisch, in seinen Kelch als er weitersprach.<br/>„Dieses Bild zeigt die Stadt Farnhain zur Zeit [[Briefspieltext vielleicht mit::Rohal der Weise|Rohals des Weisen]]. Gemalt von einem [[Briefspieltext vielleicht mit::Elfen|elfischen]] Künstler, der wohl damals selbst nicht ahnte, dass er der letzte sein würde, der diese Schönheit festhalten sollte.“<br>Das runde Gesicht des Vogts wirkte traurig im orangen Schein des Kaminfeuers.<br>„Schon wenige Jahre danach zogen die [[Briefspieltext vielleicht mit::Magierkriege]] über das Land. Zwischen den Schergen des schwarzen Meisters [[Briefspieltext mit::Zulipan von Punin]] und des weißen Bewahrers [[Briefspieltext mit::Narehal|Narehal von Ferdok]] tobte eine erbitterte Schlacht, in der diese Lande bis zur Unkenntlichkeit verdorben wurden. Aus Farnhain, dem Herzen des Ferdoker Landes, wurde Moorbrück, der Schandfleck des Kosch. Aus glücklichen und zuversichtlichen Menschen wurden mürrische und abergläubische Gestalten, die sich vor [[wikav:Irrlicht|Irrlichtern]] fürchten und den Irrglauben von Monstren schüren, die im Sumpf ihr Unwesen treiben sollen“, bei diesen Worten blieb der Blick von Vogt Gerling einen Moment bei Edelbrecht von Borking hängen.<br>„Bis heute hat noch niemand den rechten Weg gefunden, der dieses Land von dieser alten Last befreit. Zu viele ehemalige Barone hatten nicht die nötigen Mittel und Leute zu ihrer Verfügung, manche waren nur auf ihr eigenes Wohl bedacht, waren faul und feige, kleinmütig oder ohne den nötigen Durchhaltewillen“, nun wurde die Stimme des Vogts energisch und eindringlich, „doch bei allen guten Zwölfen ... es ist Zeit, dass dieses Vorhaben endlich in die richtigen Hände kommt. Es ist Zeit, dass wir uns beraten und neue Wege wagen. Der [[Briefspieltext vielleicht mit::Blasius vom Eberstamm|Fürst]] hat Euch erwählt, junge Sprösslinge, in denen das Blut des erloschenen [[Briefspieltext vielleicht mit::Haus Farnhain|Baronshauses von Farnhain]] fließt, weil er all seine Hoffnung in Euch setzt – vielleicht die letzte Hoffnung, die dieses geschundene Land noch hat ... weil er glaubt, dass Ihr neue und frische Pfade erdenken und beschreiten werdet ohne schnell aufzugeben.“<br>Inmitten seines Wortschwalles sprang der Vogt von seinem Sitz.<br>„Nun frage ich Euch, seid ihr Willens, Euch dieser Aufgabe zu stellen?“<br>„Bei [[Briefspieltext vielleicht mit::Tsa|TSA]], das will ich meinen! Hochgeboren, wenn es Euch wirklich ernst mit Eurem Anliegen ist, so seid Euch – ungeachtet aller Differenzen – meines Beistandes gewiss! Eure Worte lassen aufrichtige Anteilnahme erkennen, obgleich sie nicht verbergen können, dass es allein an uns zu sein scheint, den Schrecken aus den Sümpfen zu vertreiben. Auch wenn ich dies für bedenklich halte und wir die Möglichkeit nicht zu früh außer Acht lassen sollten, von Seiner Hochwohlgeboren Graf Growin ein Heer als Unterstützung zu erbitten. Baut auf meinen Schwertarm und meinen Verstand, auch werde ich schnellstmöglichst alles, was in meiner Macht steht, aufbieten, dass uns aus [[Briefspieltext vielleicht mit::Waldwacht]] Hilfe zuteil wird.“<br>Edelbrecht erhob seinen Pokal.<br>„Auf uns und das künftige Farnhain!“<br>"Ich bin nicht hier hergekommen um faul und feige, kleinmütig und ohne Durchhaltewillen ein Lehen herunterkommen zu lassen."<br>Rainfried erhob sich von seinem Stuhl, leise sprechend.<br>"Dafür hat meine [[Briefspieltext vielleicht mit::Haus Grimsau|Familia]] zu lange darauf warten müssen, sich rehabilitieren zu können. Ich habe dem Fürsten vom Eberstamm einen Eid geschworen, dass ich sein treuer Diener sein werde. Und ich habe einen Schwur geleistet."<br>Rainfried Stimme wurde lauter.<br>"An dem Tag, an dem meine mitgebrachten Reben Früchte tragen, die nicht sauer sind, an dem Tag, an dem diese Früchte zu Wein gekeltert wurden, der sich Wein nennen darf, an diesem Tag werde ich einen Tempel bauen, der Herrin [[Briefspieltext vielleicht mit::Rahja]] zu Ehren!"<br>Sein Blick fixierte den Vogt.<br>"Und nichts, rein gar nichts auf dem [[wikav:Dere|Deregrund]] kann mich davon abhalten, meinen Eid und meinen Schwur einzulösen! Niemand soll behaupten können, ein Grimsauer würde sich nicht seiner Verantwortung stellen, und ängstlich zurückweichen! Nihil timeatis, fürchtet nichts!"<br>Seine Stimme war inzwischen wohl in der ganzen Halle hörbar, getrieben von jugendlicher Ungestümtheit.<br>"Auch von mir, im Namen Rahjas und ihrer Heiligen!", er erhob ebenfalls den Kelch "Auf uns und das künftige Farnhain!"<br>Reto erhob sich und der Zorn in seinem Gesicht ob der Rede des Ritters Borking verschwand.<br>„So will auch ich alle Differenzen bei Seite schieben und das uns einigende emporheben. Möge uns die Herrin Peraine dabei helfen, gemeinsam aus diesem Moor ein so schönes Land wie auf diesem rahjagefälligen Bild zu machen!“<br>Retos Blick suchte den Edelbrechts, und er wiederholte laut seinen Trinkspruch.<br>„AUF UNS und das künftige Farnhain!“<br>Boromil hatte die letzten Minuten nur stumm verfolgen können, was geschehen war. Morwald Gerling war tatsächlich ein geschickter Diplomat, denn er hatte mit seinem Bild und seiner Rede Boromils Innerstes gerührt. Die Erinnerung an die leuchtende Zeit unter [[wikav:Rohal der Weise|Rohal dem Weisen]], der ein Vorbild rechtschaffener Magier und daher hochverehrt bei denen vom Kargen Land war; das außergewöhnliche Bild, welches einen lebendigen Blick in die Vergangenheit ermöglichte und damit zeigte, welch ein Ort der Moorbrücker Sumpf eigentlich heute sein sollte; die Verpflichtung, die aus seiner Verwandtschaft mit dem Baronshaus von Farnhain erwuchs -  all hatte Boromil tief ergriffen. Seine Augen begannen zu glänzen..<br>Als er nun hörte, wie ein Ritter nach dem anderen mit dem Herzen auf der Zunge sprach und das sagte, was auch er empfand, da konnte auch er nicht länger sitzen oder schweigen.<br>„Bei den Zwölfen, Ihr sprecht offen aus, was ich denke und fühle! Es muss uns doch gelingen,“ - hierbei schlug er mit der Faust auf den Tisch - „gemeinsam aus diesem Land wieder das zu machen, wozu es bestimmt ist: Brave Koscher sollen dort wohnen und die Zwölfe ehren! Es soll ein Zeichen sein, dass am Ende eben nicht der finstere Zauber eines verderbten Magiers gewinnt, sondern der gütige Wille und die Beharrlichkeit der Menschen guter Gesinnung triumphieren!“<br>Bei seinen letzten Worten war Boromil lauter geworden und hatte fast geschrien. Sein Gesicht war leicht rötlich angelaufen.<br>„Und ja, wir mögen verschieden sein, der eine besser mit dem Schwert, der andere mit der Feder oder den Weinstauden! Aber dies kann unsere Stärke sein, denn wo der einfache Weg eines einzelnen nichts ausrichtet, da mögen mehrere über verschlungene Pfade zum Ziel gelangen! Und wenn wir offen sprechen, so mögen wir in Streit geraten, aber wir sind besser gefeit gegen Intrigen und Getuschel - und wir sind doch ehrbar zueinander, weil wir den anderen so gut einschätzen, dass er die Wahrheit ertragen kann!“<br>Er hob mit einer schnellen Bewegung den Kelch, aus dem deswegen ein wenig Wein schwappte.<br>„Auf uns und unsere Unternehmung!“<br>„Recht so!“<br>Auch Roban stemmte sich von seinem Sitz empor, nachdem er die Begeisterung der anderen scheinbar teilnahmslos beobachtet hatte.<br>„Und vergesst nicht, welch große Taten auch die Altvorderen schon durch Mut, Fleiß und Beharrlichkeit vollbracht haben. Sie trotzten der Wildnis jenes Land ab, welches wir heute mit Stolz unsere koscher Heimat nennen dürfen! Und mögen wir auch wenige sein – oftmals sind es die wenigen, welche große Taten vollbringen können! Sagt man nicht, dass selbst der finstere [[Briefspieltext vielleicht mit::Borbarad]] von nur sieben tapferen Männern und Frauen bezwungen wurde? Wenn für den Dämonenkaiser sieben genügten, dann – bei Rondra – sollten fünf“, er konnte seine Belustigung über das Fehlen des Goldmund von Koschtal nicht ganz verbergen, „wackere koscher Ritter wohl auch genug für diesen vermaledeiten Sumpf sein!“<br>Edelbrecht nickte andächtig, sich im Innern selbst einen Narren scheltend. Sein Temperament war mit der Zurechtweisung Tarnelfurts wieder einmal mit ihm durchgegangen; irgendwann würde es ihm zum Verhängnis werden. Er dachte an die düstere Prophezeiung der alten Wahrsagerin und schauderte. Trotz seines Schwurs würde sein Vertrauen in die Fähigkeiten des Vogts gering bleiben. Wenn er nicht auf seine Gefährten achtete, würde dieser ihnen gewiss alle zum Verhängnis werden.<br>„Alsdann, auf uns und das küftige Farnhain!“, sprach nun auch der Vogt mit erhobenem Kelch und sichtlich zufrieden nahm er einen tiefen Zug.<br>Nachdem jeder aus seinem Kelch getrunken hatte, die allgemeine Euphorie sich wieder ein wenig gelegt und alle wieder Platz genommen hatten, wandte Roban sich ein weiteres Mal an den Ritter von Borking.<br>„Verzeiht, wenn ich noch einmal Kritik an Euren Worten üben muss, Herr von Borking“, begann er, und diesmal war sein Ton versöhnlicher als beim letzten Male, „doch die Idee, vom Grafen Growin ein Heer zu erbitten und einen regelrechten Feldzug gegen dieses Ding im Sumpf zu beginnen, solltet Ihr fallen lassen. Das Gelände dort draußen“, er wies zu einem der schmalen Fenster, durch das man den Sumpf bestenfalls erahnen konnte, „ist gänzlich ungeeignet für einen größeren Heerhaufen, selbst wenn der Graf uns einen solchen zur Verfügung stellen wollte. Ihr habt selbst gesehen, dass schon die wenigen Wege für Reiter kaum gangbar sind, von den Widrigkeiten für den Tross, den dieses Heer bräuchte, ganz zu schweigen. Ich würde vorschlagen, zunächst einmal mit kleinen, unabhängigen und beweglichen – nennen wir sie Stoßtrupps – den Sumpf zu erkunden und zu klären, um was es sich bei diesem DING“, er betonte das Wort besonders, „überhaupt handelt, ehe wir uns daran machen, es zu vernichten. Ich für meinen Teil bin bereit, persönlich an einem solchen Unternehmen teilzuhaben.“<br>„Wohlan Ritter vom Koschtal, ich nehme Euch beim Wort – haltet Euch bereit; sobald die ersten wichtigsten Schritte zu dieser Unternehmung unternommen worden sind und ich meine Geschäfte eines fähigen Verwalters gelegt haben werde, rüsten wir uns zu einem gemeinsamen Feldzug wider die Schrecken des Sumpfes. Wer schließt sich uns an?“<br>Die Zeit sich dem, was auch immer im Sumpf lauerte, mit der Klinge zu stellen, wird noch früher oder später kommen, dachte sich Reto. Wenn wir ihm Stück für etwas vom Moor abringen, kommt es vielleicht gar zu uns und wir können den Kampfplatz bestimmen. Nein, Reto würde sich nun erst mal der Rahjageweihten widmen, vielleicht war sie bei dieser Queste hilfreicher als die Göttin [[Briefspieltext vielleicht mit::Rondra]], deren Namen die Voreiligen so gerne nannten. Er wandte sich der Geweihten neben sich zu.<br>„Verzeiht meine Neugier, euer Gnaden, aber was führt euch aus dem sonnigen [[Briefspieltext vielleicht mit::Almada]] hierher? Wusstet ihr von der Aufgabe, die uns Ritter hier erwartet und wenn ja, habt ihr gar schon eine Idee, wie man vorgehen könnte?“<br>„Was mich hierher geführt hat, kann ich Euch gerne sagen, Ritter von Tarnelfurt. Ein Freund, den ich seit meiner Kindheit kenne. Rainfried hat mich persönlich gebeten, ihn auf der Aventuria zu begleiten, ein Stück Land urbar zu machen. Dass es sich dabei um einen formidablen Sumpf handelt, hat er mir allerdings verschwiegen. Ich gedenke allerdings immer noch, ihm dabei zu helfen.“<br>Mit einem neckischen Lächeln in Rainfrieds Richtung fügte sie noch hinzu: „Denn ab und an schadet es nicht, wenn man ihm helfend zur Hand geht. Vielleicht mag mich auch die Aussicht auf einen Platz für die Herrin Rahja in diesem sonst sehr zurückhaltendem Land letztendlich dazu bewogen haben. Und glaub mir, Rainfried, ich nehme dich beim Wort.“<br>Der so Angesprochene wandte sich ihr und dem Tarnelfurter zu.<br>„Verzeih, Teuerste. Ich war gerade etwas abgelenkt von den Planungen unserer Mitgäste hier, die bereits überlegen, wie sie dieses UNding besiegen wollen, dass angeblich sein Unwesen treibt.“<br>Roban ignorierte die Annäherungsversuche des Tarnelfurters – zum Schäkern würde man noch Zeit genug haben. Jetzt galt es, im eigentlichen Grund ihres Hierseins voranzukommen. Im Ritter von Borking hatte er einen ersten losen Verbündeten für seine Pläne. Immerhin bewies er mit der Auflage, sich zunächst um die Bestellung eines Verwalters kümmern zu wollen, mehr Weitsicht, als man es ihm nach seinen ersten Äußerungen in dieser Runde zugetraut hatte. Vermutlich war dieser baumlange Ritter ein durchaus fähiger Kerl, wenn er sein Temperament im Zaume hielt – ein Problem, dass Roban überaus vertraut war, neigte er doch selbst gelegentlich dazu, seine Zwiste mit den Fäusten statt dem Wort zu lösen.<br>Boromil war ein wenig skeptisch. Er war kein guter Krieger, seine Waffen lagen mehr auf geistigem Gebiet.<br>„Das Ding im Sumpf wird immer wieder erwähnt – vielleicht ist es jedoch nur ein Hirngespinst, entsprungen dem Aberglauben der Leute. Tatsächlich haben wir jedoch einen realen Feind, den man nicht so einfach erschlagen kann – den Sumpf selbst. Ich habe schon darüber nachgedacht und möchte Euch allen einige Vorschläge machen. Mir gefällt Reto von Tarnelfurts Idee, zunächst mit Hilfe von Geweihten den Boden wieder zu reinigen. Bruder Perainfried wird uns unzweifelhaft wertvolle Dienste dabei erweisen,“- er nickte dem Geweihten zu, der daraufhin freundliche lächelte - „denn mit Peraines Segen werden wieder göttergefällige Pflanzen hier wachsen. Es spricht aber nichts dagegen, auch andere Diener der Zwölfe um Hilfe zu bitten. Ein [[Briefspieltext vielleicht mit::Ingerimm]]- oder Angroschpriester mag seinen Gott bitten, die Elemente zu trennen und vom Übel zu reinigen. Ganz gewiss werden wir im Kosch jemanden finden, der uns unterstützt! Ein Boronpriester mag die Untoten und gefangenen Seelen bannen, die sich noch im Sumpf befinden mögen. Selbst wenn uns niemand aus der Umgebung helfen würde, könnte ich Kontakt aufnehmen mit den Boroni, die in der Nähe des Gutes meiner Familie ihren Dienst verrichten!“<br>Als Boromil erst einmal losgeredet hatte, war er nicht so leicht zu bremsen.<br>„Auch sollten wir magische Hilfe nicht ausschlagen. [[Briefspieltext vielleicht mit::Haus vom Kargen Land|Mein Haus]] hat traditionell gute Kontakte zu den [[Briefspieltext vielleicht mit::Wächter Rohals|Wächtern Rohals]], eine meiner Schwestern selbst ist ihnen beigetreten. Haben sie nicht sogar einen Stützpunkt in der Nähe?“<br>„Das ist richtig“, pflichtete Morwald Gerling bei, „er heißt [[Briefspieltext vielleicht mit::Eisenkobers Wacht]].“<br>Nun sprudelte es aus Boromil nur so heraus.<br>„Na also! Wenn wir einen wirklichen Neuanfang machen wollen, sollte der erste Schritt gut gewählt sein. Ich meine, wir müssen ein deutliches Signal setzen. Sonst wird niemand hier siedeln wollen. Was meint Ihr?“<br>„Ich stimme euch in fast allem zu, was ihr sagtet. Und ich bitte Euch, überlasst die Zwerge mir! Ich habe einen alten Freund seit meiner Knappenzeit, der in der Bergfreiheit [[Briefspieltext vielleicht mit::Tosch Mur|Waldwacht]] zu Hause ist und sich [[Briefspieltext vielleicht mit::Etosch Gabelbart]] nennt. Ein umtriebiger Prospektor der Ambosszwerge, der nicht zögern wird, uns gemeinsam mit einigen seiner Gefährten zu unterstützen. Aber um eines bitte ich Euch“, und hier erhob Edelbrecht seine Stimme, die kaum merklich zu zittern begann. „Lasst die Magier aus dem Spiel! Magie hat Farnhain in das verwandelt, was wir vor uns liegen haben. Wir sollten dies Übel sowohl mithilfe der Götter und der Angroschim bekämpfen als auch mit dem Schwert – Magie ist absolut fehl am Platz! Wann hätte Magie jemals etwas Gutes gebracht, denkt doch nur an Borbarad!?<br>
In der Tat kam man nun gut und schnell voran. Der Nebel lichtete sich zusehends.<br/>Just, als die ersten Strahlen des [[Briefspieltext vielleicht mit::Praios]]runds den Nebel endgültig durchbrachen und den Blick auf einen frühlingsblauen Himmel freigaben, erschien ein grauweißes Gemäuer vor der Reisegruppe. Es wirkte eher wie ein Stein gewordenes Fort im Regenwald – rechteckig mit einem großen Tor. Hinter dem Tor, inmitten des Rechtecks, erhob sich ein quaderförmiger Wehrturm... offenbar der Bergfried. Auf dem steinernen Sockel des Turmes ragte vermodertes Holz wie ein Gerippe in die Luft - offenbar ein kläglicher Versuch, inmitten des Moores ein zierliches Fachwerkhaus für den Türmer zu errichten.<br>Der Blick von Vogt [[Briefspieltext mit::Morwald Gerling|Gerling]] verriet, dass er die [[Briefspieltext mit::Birkendamm|Burg]] noch nie zuvor gesehen hatte – und offenbar einen etwas wohnlicheren Ort erhoffte. Die Torwache verkündete mit einem Hornstoß die Ankunft der Gäste und langsam und knarrend öffnete sich das eicherne Tor.<br>[[Briefspieltext mit::Reto von Tarnelfurt|Reto]] betrachtete die Burg ganz genau, eine ähnliche Wehranlage für sein Land hatte er sich auch vorgestellt. Sogar die äußere Mauer war aus Stein, dann konnte es ja gar nicht so schwierig sein, Steine als Baumaterial hierher in das Moor zu schaffen, sehr gut, dachte er. Gerne war Reto dem Wunsch der lieblichen Dame Madalein gefolgt, und Jolande hatte wirklich super ihre Arbeit verrichtet und den Karren aus dem Dreck gezogen. Eine [[Briefspieltext vielleicht mit::Rahja]]-Geweihte in Begleitung des Ritters [[Briefspieltext mit::Rainfried von Grimsau|von Grimsau]], was das wohl zu bedeuten hatte?<br/>Er nahm sich vor, die Dame nach Ankunft in einer warmen Stube gleich nach ihren Beweggründen zu fragen, warum sie in ein Moor reise. Im Burghof angekommen und abgesetzt, wandte Reto sich zu seinen Begleitern.<br/>“[[Briefspieltext vielleicht mit::Erborn Donnerbacher|Erborn]], kümmere dich bitte um die Pferde, Bruder Perainfried und ich werde dem Vogt folgen, und ich versuche mal, einen gewärmten, gewürzten Wein für uns zu bekommen, falls die hier sowas kennen…“.<br/>Dann hielt er nach Morwald Ausschau und ging auf ihn zu.<br>„Wahrlich, wahrlich“, murmelte [[Briefspieltext mit::Edelbrecht von Borking|Edelbrecht]], der am Ende des langen Zuges geritten war, in sich hinein, „alles in einem keine gastliche Gegend!“<br/>Wie suchend ließ er seinen Blick über das die Burg umliegende Areal schweifen. Es fröstelte ihn.<br/>Unsagbares Leid war der Natur hier angetan worden – und es waren die Magier gewesen, die in alter Zeit dafür verantwortlich waren; nie würde er das vergessen. Der Jüngling ballte seine Rechte zur Faust und schüttelte sie drohend in Richtung Sumpf. Damit wäre es jetzt bald vorbei – eine neue Zeit würde über die Baronie [[Briefspieltext vielleicht mit::Moorbrück (Baronie)|Moorbrück]] hereinbrechen.<br/>Mit der Hilfe seiner Gefährten und seiner bescheidenen Kraft würde es gelingen, diese Lande zu alter Blüte zurückzuführen und den Namen „Moorbrück“ in die Annalen der Geschichte zu verbannen. Dann würde die Baronie ihren alten ruhmreichen Namen zurückerhalten, dessen war er sicher. Doch bis dahin wäre noch eine Menge zu tun und es nahm alles hier auf Burg Birkendamm seinen Anfang.<br>Ob allerdings Vogt Morwald der richtige Mann für diese Unsumme an Aufgaben sein würde, bezweifelte Edelbrecht, und blickte mürrisch auf seine Begleiter, die für seinen Geschmack alle zu folgsam waren. Er jedenfalls würde sich von Morwald nicht einwickeln lassen und die Augen offen halten. Er traute dem Fettwanst nicht – immerhin ein Freund der Baronin [[Briefspieltext vielleicht mit::Neralda Cella von Nadoret|Neralda von Nadoret]], das sagte doch schon alles.<br/>Edelbrecht schüttelte den Kopf, so als wolle er die finsteren Gedanken vertreiben und beeilte sich, zu den anderen aufzuschließen, die in der Zwischenzeit mit dem Vogt und ihrem Tross die Burg betreten hatten.<br>Langsam betraten die Ankömmlinge den Innenhof. Klein und ebenso ungastlich wie das Äußere wirkte er. Es war offensichtlich, dass der alte Baron [[Briefspieltext mit::Darian Grantel von Grantelweiher]] die von ihm errichtete Burg zu Lebzeiten nie vollenden konnte. An manchen Stellen kündeten vermoderte Holzpfosten von begonnenen, doch nie vollendeten Gebäuden. An einer Stelle war die Wehrmauer sichtlich feucht und versank langsam in den Boden. Noch ehe man aber den Bergfried erreicht hatte, wurde Vogt Gerling von der Torwache angerufen.<br/>„Ein einzelner Reiter, Herr!“ meldete der Mann.<br/>„Kannst Du ein Wappen erkennen?“ fragte er Vogt, der offenbar möglichst rasch aus dem Nebel, der wie ein klammer Griff durch die Kleidung drang, hinaus kommen wollte.<br/>„Nein, Herr!“ erwiderte die Wache. Von draußen hörte man jetzt gedämpften Hufschlag, als der Reiter offenbar vor dem Tor hielt und von der Wache nach seinem Begehr gefragt wurde.<br/>„[[Briefspieltext mit::Roban Grobhand von Koschtal]]“, rief eine unwillige Stimme. „Der Vogt erwartet mich, also mach das Tor auf! Ich will hier nicht überwintern!“<br/>Der Wächter warf noch einen Blick zum Vogt, der eilig nickte. Damit war auch der erste Spross der [[Briefspieltext vielleicht mit::Koschtal]]er eingetroffen, vom zweiten hatte Gerling bis heute nichts vernommen.<br>Als das Tor aufschwang, führte ein Mann Mitte zwanzig sein Pferd am Zügel herein und gab es in die Obhut eines herbeieilenden Stallknechtes. Stiefel und Hose waren mit Schlamm bespritzt, als habe er den Weg nach Birkendamm nicht auf der ohnehin miserablen Straße, sondern querfeldein zurückgelegt.<br/>„Muss wohl vom Weg abgekommen sein“, meinte er mit einem Schulterzucken. „Ist ja auch die reinste Waschküche da draußen!“<br>„Dann könnt ihr froh sein, dass ihr nich’ versunken seit ... vom Wech abzukommen is’ keine gute Sache hier am Moor!“, gab die Kundige [[Briefspieltext mit::Alma aus Grantelweiher|Alma]] ungefragt zu wissen und erntete dafür einen scharfen Blick Robans, den sie aber scheinbar nicht bemerkte. Stattdessen steckte sie sich etwas dunkles Holz zwischen die Zähne und fing versonnen an daran zu kauen.<br>[[Briefspieltext mit::Boromil vom Kargen Land|Boromils]] Vertrauen in Morwald Gerling hatte einen ersten Dämpfer bekommen, als er gesehen hatte, welchen Gesichtsausdruck dieser beim Anblick der Burg annahm. Hatte er nicht gewusst, in welchem Zustand Burg Birkendamm sich befand? Es war doch bekannt, dass der letzte Baron von Moorbrück, Darian Grantel von Grantelweiher, in seinen Bemühungen gescheitert war, diesen Ort zu restaurieren.<br>Bevor Boromil jedoch länger darüber grübeln konnte, vermeldete die Torwache die Ankunft eines Reiters. Der Ritter vom Kargen Land hatte gerade sein Reittier einem Stallburschen gegeben, als der Neuankömmling sich vorstellte.<br/>Boromil beschloss, den Neuen zu begrüßen. Schließlich war er ebenfalls einer der sechs! Er schritt auf ihn zu und machte einen fröhlichen Gesichtsausdruck, während er ihm die Hand schüttelte.<br/>„Den Zwölfen zum Gruße! Ich bin Boromil vom Kargen Land. Freut mich, dass Ihr es auch alleine hierhin geschafft habt!“<br>Edelbrecht, ebenfalls begierig darauf, den zu spät Gekommenen ins Visier zu nehmen, stieg von seinem Pferd herab und schloss sich Boromil an.<br/>„Gestattet, dass auch ich mich vorstelle: Edelbrecht von Borking heißt man mich, werter Mitstreiter. Ich bin erfreut, dass auch Ihr allein angereist zu sein scheint, oder ist Eure Bedeckung noch im Sumpf zurückgeblieben? Die Weisungen des Vogts sind hier nicht eindeutig gewesen, so dass etliche unser Gefährten ihre halbe Verwandt- und Bekanntschaft mitgebracht zu haben scheinen. Aber verzeiht, ich rede und rede und nehme Euch vollkommen die Gelegenheit, Euch selbst einzuführen. Mit wem haben wir also die Ehre?“<br>„ Ähm ... tja, willkommen auch Euch, Wohlgeboren Grobhand von Koschtal. Ich denke, wir sind alle nicht abgeneigt nach dieser feuchten Anreise ein wenig warmen Würzwein zu uns zu nehmen und unsere Glieder im Inneren des Bergfriedes zu wärmen. Die Bediensteten werden sich derweil um unsere Rösser und Kutschen kümmern.“<br/>Vogt Morwald rieb sich die Hände bei dem Gedanken an ein wohltuendes Kaminfeuer.<br>"[[Briefspieltext mit::Gonzalo]], schirre Er die Pferde aus und stelle sie in diesem Unterstand sicher. Ich kann mich täuschen, aber es riecht bereits nach Regen."<br/>Rainfried war bereits abgestiegen und half erst Madalein, und dann seiner zweiten Begleitung, einer älteren Frau mit bereits durchwegs grauen Haaren, deren Gesichtszüge die Verwandtschaft zu ihm nicht verleugnen konnte, von deren Rössern. Mit einem leicht überheblichen Tonfall beschwerte Rainfrieds Verwandte sich sogleich.<br/>"Ich hoffe, dass sich etwas Brennholz in der Kammer findet, sonst frieren wir noch bis auf die Knochen. Vogt Gerling, seid so gut und reicht einer gebrechlichen Frau den Arm und führt mich ins Innere. Dieses Wetter ist nicht gut für meine Gelenke!"<br/>Auffordernd, mit einer Agilität, die ihre Worte Lügen strafte, reckte sie dem in der Breite etwas überstattlichen Mann den Arm entgegen und sah ihn herausfordernd an.<br>Der Vogt, der schon halb Richtung Bergfried vorausgeeilt war, sah die Alte verblüfft an ... wer war das, bei [[Briefspieltext vielleicht mit::Growin Sohn des Gorbosch|Growins]] Bart? Die Mutter des Grimsauers?<br/>Er mühte sich zu einem gequälten Lächeln und reichte ihr seinen Arm. Gemeinsam watschelten sie die steile Stiege empor, die zum Eingang des Turms führte.<br>Roban hatte die Begrüßung durch den Ritter vom Kargen Land und Edelbrecht von Borking mit einem wohlwollenden Nicken, aber ansonsten wortlos erwidert. Immerhin, der Bursche hatte einen kräftigen Händedruck, und auch die anderen machten nicht gerade den Eindruck, als sei ihnen körperliche Arbeit völlig fremd. Besser als eine Bande gepuderter Hofschranzen, dachte er bei sich, während er seine Pfeife aus dem Wams fingerte und mit den ihm eigenen umständlichen Bewegungen zu stopfen begann.<br/>Die Burg machte nicht viel her, aber das galt für das Umland gleich doppelt, aber das hatte er sich beinahe schon gedacht. Die Baronie war arm, da konnte man kein [[Briefspieltext vielleicht mit::Garetien|garetisches]] Lustschlösschen erwarten. Immerhin, offenbar glänzte der [[Briefspieltext mit::Grimm Goldmund von Koschtal|Goldmund]] offenbar mit Abwesenheit, das war ein erster Lichtblick an diesem trüben Tag.<br>„Sag mal, wie kommst Du eigentlich durch den Sumpf bei diesem Nebel?“ fragte Boromil den Torfstecher, der sich wieder auf den Weg machen wollte.<br/>„Kenn mich eben aus, Euer Wohlgeboren! Hab schon so manche edlen Leut in den Sumpf geführt!“<br/>[[Briefspieltext vielleicht mit::Bolzer Spatenschwingh]] quittierte die Frage mit einem Lächeln, das freundlich gemeint war, bei dessen Anblick es Boromil jedoch kalt den Rücken herunterfuhr. Der Torfstecher bemerkte Boromils Blick, führte dies aber nicht auf sein Gebiss, sondern seine Wort zurück und ergänzte schnell: „Und natürlich wieder hinaus!“<br/>„Sichere Wege!“, erwiderte Boromil etwas verunsichert, und während Spatenschwingh in den Nebel hinauswanderte, drehte der Ritter sich um und schloss sich der Gruppe an, die sich ins innere der Burg wandte. Gerade redeten der Ritter von Grimsau, dessen ältere Begleitung und der Vogt miteinander.<br>"Verzeiht, Euer Hochgeboren."<br/>Rainfried war offensichtlich leicht beschämt von Verhalten seiner Begleiterin.<br/>"[[Briefspieltext vielleicht mit::Brodlind von Grimsau]], meine Großmutter."<br/>Langsam folgte er an der Seite Madaleins den vorangehenden Personen. Der Vogt raunzte etwas Unverständliches, das in etwa so klang wie „So, so!“ Er hatte nun, mit der alten Dame an seinem Arm, endlich die oberste Stufe erreicht und machte sich schon auf eine ebenso abstoßende Burgstube gefasst, wie das Äußere es versprach.<br/>So schäbig und heruntergekommen der Bergfried auch gewirkt haben mochte, im Inneren bot sich zur allgemeinen Überraschung ein durchaus anderes Bild. Wohlige Wärme strahlte vom bereits entzündeten Kamin ab und reflektierte an den schon etwas fadenscheinigen Wandteppichen, die Wappen zeigten, die Rainfried gänzlich unbekannt waren. Einige Möbel und Bilder waren offenbar mit groben, sackartigen Tüchern vor Staub und Dreck geschützt.<br/>Devota, offenbar die Dienerin von Vogt Gerling, machte sich daran die sorgsam beschnitzten hohen Stühle an einem langen Tisch abzudecken und flink noch etwas zu bürsten, ehe die Gäste Platz nahmen. Der Geruch von warmem, gewürzten Wein durchzog die Halle.<br>Reto schaute sich im Hauptraum genau um, Plätze genug gab es ja an der großen Tafel. Doch wo würde die Dame Madalein Platz nehmen? Reto wartete einen Augenblick und schritt dann zügig zu dem Platz neben der Rahjageweihten. Es setzte ein freundliches Lächeln auf und sprach zu Madalein, „Verzeiht Eurer Gnaden, ist es euch Recht, wenn meine Begleiter und ich neben euch Platz nehmen?“<br/>Dann hielt er drei Plätze frei und sorgte dafür, dass an jeden Platz ein warmer, gewürzter Wein gebracht wurde.<br/>„Verzeiht noch einmal euer Gnaden, euch scheint kalt zu sein, darf ich euch meinen Umhang anbieten? Mir macht Kälte nicht so viel aus.“<br>Auch Vogt Gerling ließ seinen Blick schweifen, während er die Großmutter des Grimsauers an der Tafel platzierte. Seine Laune stieg etwas - mit der einen oder anderen Veränderung könnte man aus dieser Burg doch einen halbwegs wohnlichen Ort machen. Auch die Balkendecke, zu der sich eine gemauerte Treppe emporwandt, machte einen stabilen Eindruck. Dort oben waren vermutlich die Schlafgemächer des ehemaligen Barons. Dann ging er zum Stuhl an der Spitze der Tafel – an der Spitze der Lehne prangte das Wappen der [[Briefspieltext vielleicht mit::Haus Grantel von Grantelweiher|Grantel von Grantelweiher]].<br>Nachdem alle ihre Plätze an der Tafel eingenommen und einen wohlig dampfenden Kelch vor sich stehen hatten, erhob er sich (was bei seiner geringen Körpergröße kaum auffiel) und dann seinen Pokal:<br/>„Trinken wir darauf, dass wir gut hier angekommen sind!“<br>Edelbrecht, der sich trotz seiner offensichtlichen Abneigung bemüht hatte, einen Platz direkt neben dem Vogt zu ergattern - immerhin galt es das Ansehen des [[Briefspieltext vielleicht mit::Haus Borking|Hauses Borking]] zur Schau zu stellen - griff zum Pokal, prostete dem Vogt und den übrigen Anwesenden zu und nahm einen tiefen Schluck. Nun endlich versprach dieser 12. [[Briefspieltext vielleicht mit::Phex]] 1032 BF doch noch ein erfreulicher Tag zu werden.<br/>Mit etwas mehr Zuversicht als zu Beginn seiner Reise richtete der Jüngling sich zu seinen annähernd zwei Schritt Körpergröße auf, blickte allen Rittern tief ins Gesicht und hob zu sprechen an: „Hochgeboren, ich denke ich spreche im Namen aller hier Versammelten, wenn ich Euch sage, habt Dank für Eure freundliche Aufnahme in diesem Gemäuer, wenngleich es auch nicht all unsere Erwartungen erfüllen kann. Doch bitte beendet nun das Rätselraten und bringt vor [[Briefspieltext vielleicht mit::Praios|PRAIOS]]' Angesicht, welche Pläne ihr verfolgt und wie ihr weiter vorzugehen gedenkt in der [[Briefspieltext vielleicht mit::Moorbrücker Neusiedlung|Neubesiedlung des Moorbrücker Sumpfes]]. Nicht zu Unrecht bin ich bereits auf dem Knüppeldamm darauf zu sprechen gekommen und ich scheue mich nicht, es ein weiteres Mal auszusprechen: Was unternehmen wir gegen das so genannte Ding aus dem Sumpf? Sollten wir es nicht erst zur Strecke bringen, ehe wir den Neuanfang wagen und die Vorstellungen unseres geliebten Fürsten umsetzen, anstatt uns kopflos an den Aufbau zu begeben? Und wie stellt Ihr Euch die Zukunft der Baronie vor? Hüllt Euch nicht länger in [[Briefspieltext vielleicht mit::Phex|PHEXISCHES]] Schweigen, ich bitte Euch und lasst uns teilhaben an den Ergüssen Eures Geistes!“<br/>Mit einem Schmunzeln ließ sich Borking in seinen Stuhl zurückfallen. Sollte er nun endlich sprechen, der Narr, und sollte er nun endlich einmal seine Kleingeistigkeit verraten, vor der [[Briefspieltext vielleicht mit::Damian von Borking|Edelbrechts Vater]] seinen Sohn bereits gewarnt hatte – sollte es jetzt nicht offenbar werden, welch Geistes Kind Gerling war, so war das Unternehmen, welches schon jetzt auf Messers Schneide stand, bereits zum Scheitern verurteilt, noch ehe es richtig begonnen hatte. Erwartungsvoll blickte er auf den Vogt, dessen Backen sich sichtlich gerötet hatten aufgrund des herausfordernden Tonfalls des so viel Jüngeren…<br>„Wollen wir nicht mit der Eröffnung warten, bis wir vollzählig sind? Es fehlt doch noch einer der Eingeladenen.“<br/>Boromil schaute abwartend zu den anderen.<br>"Wohl war, ich glaube, es kann noch seine Zeit warten, bis der Herr Vogt uns über sein Vorgehen zur Urbarmachung des Sumpfes aufklären mag. Auch mir erscheint es wichtiger, dass alle Betroffenen presenta sind."<br/>Rainfried nahm den ihm entgegengehaltenen Weinkelch entgegen, Ritter Reto zum Dank entgegennickend, und setzte sich auf einen der freigehaltenen Plätze.<br/>"Mehr würde mich interessieren, wie viele wir denn letztendlich sein werden, denen die Aufgabe übertragen werden wird. Die Herren von Tarnelfurt, vom Kargen Land, von Borking und Grobhand von Koschtal kenne ich nun bereits. Hocherfreut über die Bekanntschaft übrigens, meine Herren Ritter. Auch von mir ein Dank an die Zwölfe und [[wikav:Aves|Aves]], dass unsere Wege bisher sicher zum Ziel geführt haben."<br>Madalein lächelte Reto von Tarnelfurt ob der ritterlichen Geste an.<br/>"Ich habe bereits einen Mantel, Wohlgeboren, aber wenn Ihr darauf besteht, werde ich mich nicht dagegen verwehren. Das Wetter hier im Kosch ist doch etwas ...nun... frischer, als in [[Briefspieltext vielleicht mit::Almada]]."<br/>Den Umhang über den Mantel ziehend, setzte auch sie sich auf einen der freigehaltenen Plätze.<br>Reto erhob sich und wirkte leicht ungehalten.<br/>„Verzeiht, Ritter von Borking, aber bei Praios, wie sprecht ihr mit eurem Lehnsherrn? Wenn ihr die Korrespondenz aufmerksam gelesen hättet, dann müsstet ihr wissen, dass wir dem Vogt Lehnstreue schuldig sind. Was auch immer ihr mit diesem Ding aus dem Sumpf meint, schlimmer als in [[Briefspieltext vielleicht mit::Tobrien]] kann es wohl nicht werden und mit [[Briefspieltext vielleicht mit::Peraine]]s Hilfe werden ihm seinen Unterschlupf rauben.“<br/>Reto räusperte sich.<br/>„Aber auch ich möchte alle im Namen der Zwölf begrüßen und euch meine Begleiter vorstellen, Bruder Perainfried aus [[wikav:Ilsur|Ilsur]], mit dessen Beistand wir das Moor zurückdrängen werden, und meinen Freund, Weggefährten und zukünftigen Wildhüter meines Gutes [[Briefspieltext vielleicht mit::Erborn Donnerbacher]] aus dem [[Briefspieltext vielleicht mit::Weiden|Weidischen]]. Zum Wohl!“<br>Erneut schwang sich Edelbrecht empor, nun seinerseits die Zornesröte im Gesicht. Ihm fiel es sichtlich schwer, beherrscht zu sprechen.<br/>„Bei allem nötigen Respekt, Ritter von Tarnelfurt, aber ich habe nicht die Absicht, mich von Euch in höfischen Umgangsformen belehren zu lassen! Ich spreche frei heraus, wie es die Situation erfordert, und wie es seit Anbeginn der Zeiten im Hause Borking üblich ist. Auch bin ich nicht nach Birkendamm gekommen, um auf Zauderer und Diplomaten zu warten. Die Dinge wollen angepackt werden, fürwahr, so lasst uns also endlich beginnen. Und bitte vergesst doch nicht – die Schwarzen Lande, so sehr uns ihre Existenz auch schmerzt, existieren noch nicht einmal halb so lang wie der von allen Göttern verlassene Sumpf! Dem Vogt steht es an, in seiner Funktion als Stellvertreter eines rechtmäßigen Barons mich zurechtzuweisen, sollte es ihm belieben, aber Euch, mit Verlaub, geziemte es zu schweigen, wenn ein von Borking spricht!“<br>„Meine Herren Ritter!“ fuhr jetzt auch Roban Grobhand von Koschtal auf, der die bisherigen Reden schweigend verfolgt hatte.<br/>„Muss man Euch wirklich an [[Briefspieltext vielleicht mit::Travia]]s Gebote erinnern, nach denen nicht allein der Gastgeber, sondern auch die Gäste zu einem anständigen Verhalten verpflichtet sind? Auch wenn ich Euch, von Borking, durchaus beipflichten will, dass große Aufgaben nur mit Taten, nicht aber bloßen Worten und Plänen bewältigt werden und die Absens des Herrn Goldmund von Koschtal uns nicht aufhalten sollte“, er nickte kurz in Richtung des Ritters Edelbrecht, „komme ich nicht umhin, auch dem Herrn von Tarnelfurt den Rücken zu stärken! Vogt Gerling, von gemeiner Herkunft oder nicht, ist uns als Lehnsherr bestellt worden, und nach Praios´ Gesetz haben wir ihm den gebotenen Respekt zu entbieten! So Euch die Person des Vogtes zuwider ist, könnt Ihr ja eine entsprechende Eingabe beim Grafen Growin von Ferdok machen – oder meinethalben auch direkt beim [[Briefspieltext vielleicht mit::Blasius vom Eberstamm|Fürsten]] selbst!“<br>Auch die Stimme des Koschtalers klang mühsam beherrscht, aber die Knöchel an seinen geballten Fäusten, die er auf die Tischplatte stützte, traten weiß hervor.<br>„Ruhig Blut, ehrenwerte Ritter“, der Vogt hatte sich erhoben, breitete seine kurzen Arme zu beruhigender Geste aus und blickte beide Streithähne mit betonter Gelassenheit an – Reto von Tarnelfurt nickte er dabei kaum merklich anerkennend zu.<br/>„Da mit dem Herrn [[Briefspieltext mit::Grimm Goldmund von Koschtal]] nur noch einer der geladenen Mitstreiter fehlt und wir nicht wissen, ob und wann er eintreffen wird, gebe ich unserem jungen Gefährten aus Borking durchaus recht ... wir sollten nicht allzu viel Zeit verlieren und beginnen das Eisen zu schmieden.“, mit einem Funkeln in den Augen und einem neckisch schiefen Grinsen blickte der Vogt Edelbrecht von Borking einen Moment eindringlich an.<br>„Bevor wir aber uns und unser Vorgehen vorstellen werden, möchte ich der versammelten Ritterschaft etwas zeigen.“<br/>Gerling wies seine blond gelockte Dienerin an, ein rechteckiges Paket auf einen Sims unweit des Kamins zu stellen. Offenbar gehörte es zum Gepäck, das der Vogt in seiner Kutsche mitgeführt hatte. Es hatte etwa die Form und die Größe einer kleinen Tischplatte. Langsam zog sie das sorgsam darüber drapierte dunkelrote Samttuch hoch und gab so den Weg für die Blicke der Anwesenden frei ... manche offenkundig neugierig, manche betont gelassen. Als sie jedoch sahen, was sich unter dem Tuch verbarg, weiteten sich die Augen aller Betrachter.<br>Im Schein des flackernden Kamins offenbarte sich ein Gemälde – ein Werk von wundersamer Feinheit und Lebensnähe. Eine Landschaft, so kunstvoll gemalt, als würde man darin spazieren gehen, von derart unvergleichlicher Schönheit, dass man sich unwillkürlich wünschte dort verweilen zu dürfen. Jedes sorgsam gemalte Blatt schien sich im sanften Frühlingswind zu bewegen, jeder Halm sanft zu schaukeln. Man glaubte die Wellen zu sehen, die über das reife Korn zogen, den Duft der kunterbunten Blütenpracht zu riechen, das Plätschern des Baches zu hören.<br/>Im Hintergrund erhob sich eine kleine Stadt, die ihren Wohlstand offen zur Schau stellte. Ein prächtiger Tempel mit großen, bunten Fensterscheiben thronte über den Dächern der dicht gedrängten Fachwerkhäuser – bis hoch in den blauen Himmel, über den einige weiße Wolken zogen. Die Tempelfenster zeigten Szenen zu Ehren der Götter – und wenn man sie näher betrachtete glaubte man zu sehen, wie sich die Sonne in ihnen spiegelte.<br/>Im Vordergrund des Bildes tollten einige Kinder, spielten mit Reifen und Stöcken, ein kleines Mädchen pflückte einen Blumenstrauß aus [[wikav:Lulanie|Lulanien]] und Traviablümchen.<br/>Mitten in die Betrachtung dieser Idylle brach die helle, leise Stimme des Vogtes. Während die Augen der Gäste weiter das Bild bewunderten, war seine Mine ungewöhnlich ernst.<br>„Das ...“, so begann er behutsam an zu erklären, „... war [[Briefspieltext vielleicht mit::Farnhain]].“<br>Als sie das hörten, lösten sich die Blicke der Anwesenden von dem Gemälde und wanderten mit einem Ausdruck des Erstaunens zum Vogt. Dieser neblige und ungastliche Ort soll tatsächlich einst derart schön gewesen sein? Morwald Gerling starrte ruhig, fast melancholisch, in seinen Kelch als er weitersprach.<br/>„Dieses Bild zeigt die Stadt Farnhain zur Zeit [[Briefspieltext vielleicht mit::Rohal der Weise|Rohals des Weisen]]. Gemalt von einem [[Briefspieltext vielleicht mit::Elfen|elfischen]] Künstler, der wohl damals selbst nicht ahnte, dass er der letzte sein würde, der diese Schönheit festhalten sollte.“<br>Das runde Gesicht des Vogts wirkte traurig im orangen Schein des Kaminfeuers.<br>„Schon wenige Jahre danach zogen die [[Briefspieltext vielleicht mit::Magierkriege]] über das Land. Zwischen den Schergen des schwarzen Meisters [[Briefspieltext mit::Zulipan von Punin]] und des weißen Bewahrers [[Briefspieltext mit::Narehal|Narehal von Ferdok]] tobte eine erbitterte Schlacht, in der diese Lande bis zur Unkenntlichkeit verdorben wurden. Aus Farnhain, dem Herzen des Ferdoker Landes, wurde Moorbrück, der Schandfleck des Kosch. Aus glücklichen und zuversichtlichen Menschen wurden mürrische und abergläubische Gestalten, die sich vor [[wikav:Irrlicht|Irrlichtern]] fürchten und den Irrglauben von Monstren schüren, die im Sumpf ihr Unwesen treiben sollen“, bei diesen Worten blieb der Blick von Vogt Gerling einen Moment bei Edelbrecht von Borking hängen.<br>„Bis heute hat noch niemand den rechten Weg gefunden, der dieses Land von dieser alten Last befreit. Zu viele ehemalige Barone hatten nicht die nötigen Mittel und Leute zu ihrer Verfügung, manche waren nur auf ihr eigenes Wohl bedacht, waren faul und feige, kleinmütig oder ohne den nötigen Durchhaltewillen“, nun wurde die Stimme des Vogts energisch und eindringlich, „doch bei allen guten Zwölfen ... es ist Zeit, dass dieses Vorhaben endlich in die richtigen Hände kommt. Es ist Zeit, dass wir uns beraten und neue Wege wagen. Der [[Briefspieltext vielleicht mit::Blasius vom Eberstamm|Fürst]] hat Euch erwählt, junge Sprösslinge, in denen das Blut des erloschenen [[Briefspieltext vielleicht mit::Haus Farnhain|Baronshauses von Farnhain]] fließt, weil er all seine Hoffnung in Euch setzt – vielleicht die letzte Hoffnung, die dieses geschundene Land noch hat ... weil er glaubt, dass Ihr neue und frische Pfade erdenken und beschreiten werdet ohne schnell aufzugeben.“<br>Inmitten seines Wortschwalles sprang der Vogt von seinem Sitz.<br>„Nun frage ich Euch, seid ihr Willens, Euch dieser Aufgabe zu stellen?“<br>„Bei [[Briefspieltext vielleicht mit::Tsa|TSA]], das will ich meinen! Hochgeboren, wenn es Euch wirklich ernst mit Eurem Anliegen ist, so seid Euch – ungeachtet aller Differenzen – meines Beistandes gewiss! Eure Worte lassen aufrichtige Anteilnahme erkennen, obgleich sie nicht verbergen können, dass es allein an uns zu sein scheint, den Schrecken aus den Sümpfen zu vertreiben. Auch wenn ich dies für bedenklich halte und wir die Möglichkeit nicht zu früh außer Acht lassen sollten, von Seiner Hochwohlgeboren Graf Growin ein Heer als Unterstützung zu erbitten. Baut auf meinen Schwertarm und meinen Verstand, auch werde ich schnellstmöglichst alles, was in meiner Macht steht, aufbieten, dass uns aus [[Briefspieltext vielleicht mit::Waldwacht]] Hilfe zuteil wird.“<br>Edelbrecht erhob seinen Pokal.<br>„Auf uns und das künftige Farnhain!“<br>"Ich bin nicht hier hergekommen um faul und feige, kleinmütig und ohne Durchhaltewillen ein Lehen herunterkommen zu lassen."<br>Rainfried erhob sich von seinem Stuhl, leise sprechend.<br>"Dafür hat meine [[Briefspieltext vielleicht mit::Haus Grimsau|Familia]] zu lange darauf warten müssen, sich rehabilitieren zu können. Ich habe dem Fürsten vom Eberstamm einen Eid geschworen, dass ich sein treuer Diener sein werde. Und ich habe einen Schwur geleistet."<br>Rainfried Stimme wurde lauter.<br>"An dem Tag, an dem meine mitgebrachten Reben Früchte tragen, die nicht sauer sind, an dem Tag, an dem diese Früchte zu Wein gekeltert wurden, der sich Wein nennen darf, an diesem Tag werde ich einen Tempel bauen, der Herrin [[Briefspieltext vielleicht mit::Rahja]] zu Ehren!"<br>Sein Blick fixierte den Vogt.<br>"Und nichts, rein gar nichts auf dem [[wikav:Dere|Deregrund]] kann mich davon abhalten, meinen Eid und meinen Schwur einzulösen! Niemand soll behaupten können, ein Grimsauer würde sich nicht seiner Verantwortung stellen, und ängstlich zurückweichen! Nihil timeatis, fürchtet nichts!"<br>Seine Stimme war inzwischen wohl in der ganzen Halle hörbar, getrieben von jugendlicher Ungestümtheit.<br>"Auch von mir, im Namen Rahjas und ihrer Heiligen!", er erhob ebenfalls den Kelch "Auf uns und das künftige Farnhain!"<br>Reto erhob sich und der Zorn in seinem Gesicht ob der Rede des Ritters Borking verschwand.<br>„So will auch ich alle Differenzen bei Seite schieben und das uns einigende emporheben. Möge uns die Herrin Peraine dabei helfen, gemeinsam aus diesem Moor ein so schönes Land wie auf diesem rahjagefälligen Bild zu machen!“<br>Retos Blick suchte den Edelbrechts, und er wiederholte laut seinen Trinkspruch.<br>„AUF UNS und das künftige Farnhain!“<br>Boromil hatte die letzten Minuten nur stumm verfolgen können, was geschehen war. Morwald Gerling war tatsächlich ein geschickter Diplomat, denn er hatte mit seinem Bild und seiner Rede Boromils Innerstes gerührt. Die Erinnerung an die leuchtende Zeit unter [[wikav:Rohal der Weise|Rohal dem Weisen]], der ein Vorbild rechtschaffener Magier und daher hochverehrt bei denen vom Kargen Land war; das außergewöhnliche Bild, welches einen lebendigen Blick in die Vergangenheit ermöglichte und damit zeigte, welch ein Ort der Moorbrücker Sumpf eigentlich heute sein sollte; die Verpflichtung, die aus seiner Verwandtschaft mit dem Baronshaus von Farnhain erwuchs -  all hatte Boromil tief ergriffen. Seine Augen begannen zu glänzen..<br>Als er nun hörte, wie ein Ritter nach dem anderen mit dem Herzen auf der Zunge sprach und das sagte, was auch er empfand, da konnte auch er nicht länger sitzen oder schweigen.<br>„Bei den Zwölfen, Ihr sprecht offen aus, was ich denke und fühle! Es muss uns doch gelingen,“ - hierbei schlug er mit der Faust auf den Tisch - „gemeinsam aus diesem Land wieder das zu machen, wozu es bestimmt ist: Brave Koscher sollen dort wohnen und die Zwölfe ehren! Es soll ein Zeichen sein, dass am Ende eben nicht der finstere Zauber eines verderbten Magiers gewinnt, sondern der gütige Wille und die Beharrlichkeit der Menschen guter Gesinnung triumphieren!“<br>Bei seinen letzten Worten war Boromil lauter geworden und hatte fast geschrien. Sein Gesicht war leicht rötlich angelaufen.<br>„Und ja, wir mögen verschieden sein, der eine besser mit dem Schwert, der andere mit der Feder oder den Weinstauden! Aber dies kann unsere Stärke sein, denn wo der einfache Weg eines einzelnen nichts ausrichtet, da mögen mehrere über verschlungene Pfade zum Ziel gelangen! Und wenn wir offen sprechen, so mögen wir in Streit geraten, aber wir sind besser gefeit gegen Intrigen und Getuschel - und wir sind doch ehrbar zueinander, weil wir den anderen so gut einschätzen, dass er die Wahrheit ertragen kann!“<br>Er hob mit einer schnellen Bewegung den Kelch, aus dem deswegen ein wenig Wein schwappte.<br>„Auf uns und unsere Unternehmung!“<br>„Recht so!“<br>Auch Roban stemmte sich von seinem Sitz empor, nachdem er die Begeisterung der anderen scheinbar teilnahmslos beobachtet hatte.<br>„Und vergesst nicht, welch große Taten auch die Altvorderen schon durch Mut, Fleiß und Beharrlichkeit vollbracht haben. Sie trotzten der Wildnis jenes Land ab, welches wir heute mit Stolz unsere koscher Heimat nennen dürfen! Und mögen wir auch wenige sein – oftmals sind es die wenigen, welche große Taten vollbringen können! Sagt man nicht, dass selbst der finstere [[Briefspieltext vielleicht mit::Borbarad]] von nur sieben tapferen Männern und Frauen bezwungen wurde? Wenn für den Dämonenkaiser sieben genügten, dann – bei Rondra – sollten fünf“, er konnte seine Belustigung über das Fehlen des Goldmund von Koschtal nicht ganz verbergen, „wackere koscher Ritter wohl auch genug für diesen vermaledeiten Sumpf sein!“<br>Edelbrecht nickte andächtig, sich im Innern selbst einen Narren scheltend. Sein Temperament war mit der Zurechtweisung Tarnelfurts wieder einmal mit ihm durchgegangen; irgendwann würde es ihm zum Verhängnis werden. Er dachte an die düstere Prophezeiung der alten Wahrsagerin und schauderte. Trotz seines Schwurs würde sein Vertrauen in die Fähigkeiten des Vogts gering bleiben. Wenn er nicht auf seine Gefährten achtete, würde dieser ihnen gewiss alle zum Verhängnis werden.<br>„Alsdann, auf uns und das küftige Farnhain!“, sprach nun auch der Vogt mit erhobenem Kelch und sichtlich zufrieden nahm er einen tiefen Zug.<br>Nachdem jeder aus seinem Kelch getrunken hatte, die allgemeine Euphorie sich wieder ein wenig gelegt und alle wieder Platz genommen hatten, wandte Roban sich ein weiteres Mal an den Ritter von Borking.<br>„Verzeiht, wenn ich noch einmal Kritik an Euren Worten üben muss, Herr von Borking“, begann er, und diesmal war sein Ton versöhnlicher als beim letzten Male, „doch die Idee, vom Grafen Growin ein Heer zu erbitten und einen regelrechten Feldzug gegen dieses Ding im Sumpf zu beginnen, solltet Ihr fallen lassen. Das Gelände dort draußen“, er wies zu einem der schmalen Fenster, durch das man den Sumpf bestenfalls erahnen konnte, „ist gänzlich ungeeignet für einen größeren Heerhaufen, selbst wenn der Graf uns einen solchen zur Verfügung stellen wollte. Ihr habt selbst gesehen, dass schon die wenigen Wege für Reiter kaum gangbar sind, von den Widrigkeiten für den Tross, den dieses Heer bräuchte, ganz zu schweigen. Ich würde vorschlagen, zunächst einmal mit kleinen, unabhängigen und beweglichen – nennen wir sie Stoßtrupps – den Sumpf zu erkunden und zu klären, um was es sich bei diesem DING“, er betonte das Wort besonders, „überhaupt handelt, ehe wir uns daran machen, es zu vernichten. Ich für meinen Teil bin bereit, persönlich an einem solchen Unternehmen teilzuhaben.“<br>„Wohlan Ritter vom Koschtal, ich nehme Euch beim Wort – haltet Euch bereit; sobald die ersten wichtigsten Schritte zu dieser Unternehmung unternommen worden sind und ich meine Geschäfte eines fähigen Verwalters gelegt haben werde, rüsten wir uns zu einem gemeinsamen Feldzug wider die Schrecken des Sumpfes. Wer schließt sich uns an?“<br>Die Zeit sich dem, was auch immer im Sumpf lauerte, mit der Klinge zu stellen, wird noch früher oder später kommen, dachte sich Reto. Wenn wir ihm Stück für etwas vom Moor abringen, kommt es vielleicht gar zu uns und wir können den Kampfplatz bestimmen. Nein, Reto würde sich nun erst mal der Rahjageweihten widmen, vielleicht war sie bei dieser Queste hilfreicher als die Göttin [[Briefspieltext vielleicht mit::Rondra]], deren Namen die Voreiligen so gerne nannten. Er wandte sich der Geweihten neben sich zu.<br>„Verzeiht meine Neugier, euer Gnaden, aber was führt euch aus dem sonnigen [[Briefspieltext vielleicht mit::Almada]] hierher? Wusstet ihr von der Aufgabe, die uns Ritter hier erwartet und wenn ja, habt ihr gar schon eine Idee, wie man vorgehen könnte?“<br>„Was mich hierher geführt hat, kann ich Euch gerne sagen, Ritter von Tarnelfurt. Ein Freund, den ich seit meiner Kindheit kenne. Rainfried hat mich persönlich gebeten, ihn auf der Aventuria zu begleiten, ein Stück Land urbar zu machen. Dass es sich dabei um einen formidablen Sumpf handelt, hat er mir allerdings verschwiegen. Ich gedenke allerdings immer noch, ihm dabei zu helfen.“<br>Mit einem neckischen Lächeln in Rainfrieds Richtung fügte sie noch hinzu: „Denn ab und an schadet es nicht, wenn man ihm helfend zur Hand geht. Vielleicht mag mich auch die Aussicht auf einen Platz für die Herrin Rahja in diesem sonst sehr zurückhaltendem Land letztendlich dazu bewogen haben. Und glaub mir, Rainfried, ich nehme dich beim Wort.“<br>Der so Angesprochene wandte sich ihr und dem Tarnelfurter zu.<br>„Verzeih, Teuerste. Ich war gerade etwas abgelenkt von den Planungen unserer Mitgäste hier, die bereits überlegen, wie sie dieses UNding besiegen wollen, dass angeblich sein Unwesen treibt.“<br>Roban ignorierte die Annäherungsversuche des Tarnelfurters – zum Schäkern würde man noch Zeit genug haben. Jetzt galt es, im eigentlichen Grund ihres Hierseins voranzukommen. Im Ritter von Borking hatte er einen ersten losen Verbündeten für seine Pläne. Immerhin bewies er mit der Auflage, sich zunächst um die Bestellung eines Verwalters kümmern zu wollen, mehr Weitsicht, als man es ihm nach seinen ersten Äußerungen in dieser Runde zugetraut hatte. Vermutlich war dieser baumlange Ritter ein durchaus fähiger Kerl, wenn er sein Temperament im Zaume hielt – ein Problem, dass Roban überaus vertraut war, neigte er doch selbst gelegentlich dazu, seine Zwiste mit den Fäusten statt dem Wort zu lösen.<br>Boromil war ein wenig skeptisch. Er war kein guter Krieger, seine Waffen lagen mehr auf geistigem Gebiet.<br>„Das Ding im Sumpf wird immer wieder erwähnt – vielleicht ist es jedoch nur ein Hirngespinst, entsprungen dem Aberglauben der Leute. Tatsächlich haben wir jedoch einen realen Feind, den man nicht so einfach erschlagen kann – den Sumpf selbst. Ich habe schon darüber nachgedacht und möchte Euch allen einige Vorschläge machen. Mir gefällt Reto von Tarnelfurts Idee, zunächst mit Hilfe von Geweihten den Boden wieder zu reinigen. Bruder Perainfried wird uns unzweifelhaft wertvolle Dienste dabei erweisen,“- er nickte dem Geweihten zu, der daraufhin freundliche lächelte - „denn mit Peraines Segen werden wieder göttergefällige Pflanzen hier wachsen. Es spricht aber nichts dagegen, auch andere Diener der Zwölfe um Hilfe zu bitten. Ein [[Briefspieltext vielleicht mit::Ingerimm]]- oder Angroschpriester mag seinen Gott bitten, die Elemente zu trennen und vom Übel zu reinigen. Ganz gewiss werden wir im Kosch jemanden finden, der uns unterstützt! Ein Boronpriester mag die Untoten und gefangenen Seelen bannen, die sich noch im Sumpf befinden mögen. Selbst wenn uns niemand aus der Umgebung helfen würde, könnte ich Kontakt aufnehmen mit den Boroni, die in der Nähe des Gutes meiner Familie ihren Dienst verrichten!“<br>Als Boromil erst einmal losgeredet hatte, war er nicht so leicht zu bremsen.<br>„Auch sollten wir magische Hilfe nicht ausschlagen. [[Briefspieltext vielleicht mit::Haus vom Kargen Land|Mein Haus]] hat traditionell gute Kontakte zu den [[Briefspieltext vielleicht mit::Wächter Rohals|Wächtern Rohals]], eine meiner Schwestern selbst ist ihnen beigetreten. Haben sie nicht sogar einen Stützpunkt in der Nähe?“<br>„Das ist richtig“, pflichtete Morwald Gerling bei, „er heißt [[Briefspieltext vielleicht mit::Eisenkobers Wacht]].“<br>Nun sprudelte es aus Boromil nur so heraus.<br>„Na also! Wenn wir einen wirklichen Neuanfang machen wollen, sollte der erste Schritt gut gewählt sein. Ich meine, wir müssen ein deutliches Signal setzen. Sonst wird niemand hier siedeln wollen. Was meint Ihr?“<br>„Ich stimme euch in fast allem zu, was ihr sagtet. Und ich bitte Euch, überlasst die Zwerge mir! Ich habe einen alten Freund seit meiner Knappenzeit, der in der Bergfreiheit [[Briefspieltext vielleicht mit::Tosch Mur|Waldwacht]] zu Hause ist und sich [[Briefspieltext vielleicht mit::Etosch Gabelbart]] nennt. Ein umtriebiger Prospektor der Ambosszwerge, der nicht zögern wird, uns gemeinsam mit einigen seiner Gefährten zu unterstützen. Aber um eines bitte ich Euch“, und hier erhob Edelbrecht seine Stimme, die kaum merklich zu zittern begann. „Lasst die Magier aus dem Spiel! Magie hat Farnhain in das verwandelt, was wir vor uns liegen haben. Wir sollten dies Übel sowohl mithilfe der Götter und der Angroschim bekämpfen als auch mit dem Schwert – Magie ist absolut fehl am Platz! Wann hätte Magie jemals etwas Gutes gebracht, denkt doch nur an Borbarad!?<br>
Nein, meine Herren, Magie ist der falsche Weg, dessen bin ich überzeugt! Und gestattet einen weiteren Einwand: Sollte es das so genannte Ding, nennt es wie Ihr wollt, nicht geben, so frage ich Euch, wer ist für das schreckliche Schicksal, den grausamen Tod des vormaligen Barons verantwortlich? Das war nimmermehr das Werk einer Räuberbande. Nichts Menschliches haftet der Kreatur an, die einen stattlichen Mann im besten Alter so zurichten kann. Dessen bin ich sicher, so wahr ich hier stehe!“<br>Boromil beschloss, nicht mit Edelbrecht von Borking eine Diskussion über das Wesen der Magie anzufangen, auch wenn es ihm auf der Zunge lag, ein paar schnippische Bermerkungen zu entgegnen. Der junge Mann war schließlich bereits mehrfach mit anderen aneinandergeraten – das brachte sie hier nicht weiter. Der Ritter vom Kargen Land beschloss jedoch für sich, auf jeden Fall die Wächter Rohals und auch die Magier seiner Familie um Unterstützung zu bitten.<br>Nun wandte sich Rainfried von Grimsau wieder der Menge zu.<br>„Es wird Tage, Wochen und wohl eher Monate dauern, bis dieses, Etwas, was auch immer es sein mag, gestellt werden kann. Wie habt ihr vor, werte Herren, diese Tage, Wochen, Monate zu überleben? Das Sumpfgras essen, das hier wächst? Das Brackwasser trinken, um nicht zu verdursten? Dann, Herren Ritter, muss ich Euch enttäuschen, dann müsst ihr vorerst alleine aufbrechen zur Ungeheuerjagd. Denn ich gedenke, mein Lehen erst einmal mit dem zu füllen, das ein schützenswertes Lehen aus ihm werden lässt. Bauern, Schmiede, Jäger, Kürschner, Holzfäller. Menschen, Zwerge und vielleicht sogar den einen oder anderen vom Elfenvolk, für die es sich lohnt, schützend die Hand zum Schwert zu führen, und dem Monstrum, so es denn tatsächlich existieren mag, den Gar auszumachen.“<br>Sein Blick wanderte zum Vogt.<br>„Was mich zum nächsten Punkt bringt, der von allgemeinem Interesse sein dürfte. Wie gedenkt ihr, geschätzter Vogt Morwald, die Lehen zu vergeben? Wer von uns Anwesenden kann welchen Fleck Sumpf sein Heim nennen?“<br>Boromil vom Kargen Land entgegnete Rainfried: „Ihr habt recht mit Euren Ausführen, werter von Grimsau. Ich stimme Euch in dem Punkt zu, dass das sogenannte Ding im Sumpf nicht unsere erste Aufgabe sein kann. Bevor Ihr jedoch Siedler anlocken könnt, so meine Überzeugung, müsst Ihr Ihnen sicheren Boden geben und Ihnen zeigen, dass Ihr alles tut, um sie zu beschützen. In diese Richtung zielten meine Vorschläge. Doch interessiert mich ebenfalls wie Euch, an welchen Orten Herr Gerling die Neusiedlung beginnen will.“<br>Er schaute mit erwartungsvollem Blick zum Vogt.<br>„Verzeiht, wenn ich das Wort noch einmal an mich reiße“, kam Roban Grobhand dem Vogt zuvor. „Ich sprach nicht davon, Hals über Kopf in den Sumpf zu stürzen, um dieses Was-auch-immer im ersten Anlauf zu erschlagen. Wohin derlei Strategie führt, hat man am Beispiel von Baron Darian allzu deutlich gesehen! Was mir vorschwebte, war eine Erkundung, damit wir uns und unsere Siedlungen – deren Errichtung ich weder vergessen habe noch aufschieben will – gegen die jetzt noch gesichtslose Bedrohung wirksam schützen können. Ich für meinen Teil will dort kein Bankett für irgendwelche Ungeheuer errichten, die im Sumpf hausen mögen. Was den Beistand der zwölfgöttlichen Kirchen betrifft“, er nickte beifällig in Richtung der Ritter von Borking und vom Kargen Land, „kann ich nur zustimmen, aus Überzeugung und auch aus leidvoller Erfahrung. Ein Geweihter, gleich welcher Kirche“, diesmal galt das Nicken der Rahja-Geweihten, „ist im besten Wortsinn ein Segen für die Unternehmung. Daher werde ich Botschaft an [[Briefspieltext vielleicht mit::Answein Grobhand von Koschtal]] senden, einen Verwandten väterlicherseits, der dem Rondra-Tempel in [[Briefspieltext vielleicht mit::Rhôndur]] vorsteht. Möglicherweise kann er uns, trotz des fürchterlichen Blutzolls, den die Diener der alveranischen Leuin in den letzten Jahren zu entrichten hatten, einen oder zwei Geweihte zur Seite stellen.<br>Was hingegen die Magie betrifft“, diesmal fixierte er Boromil vom Kargen Land und wiegte bedächtig den Kopf hin und her, „bin ich geteilter Ansicht. Ich habe beides gesehen, was Magie bewirken kann, Segen und Fluch. Es kann Leben retten und eine unglaubliche Hilfe bei fast jedem Vorhaben sein – aber es kann Menschen und Länder genauso leicht ins Verderben stürzen! Ich fürchte fast, in der Hinsicht keine klare Auffassung vertreten zu können. Aber ehe wir weiter planen können, und darin muss ich Euch recht geben, Herr Boromil, sollten wir erst einmal hören, WO wir uns überhaupt niederlassen sollen.“<br>„Nun, ein Freund seid meiner Knappenzeit in [[Briefspieltext vielleicht mit::Weiden]] ist auch [[Briefspieltext vielleicht mit::Erborn Donnerbacher|Erborn]], ich war sehr froh, als er sich entschloss, mich hierher in meine alte Heimat zu begleiten, ich kann also mit Ritter von Grimsau mitfühlen“, entgegnete Reto der Geweihten. Dann erhob er seine Stimme.<br>„Schön, dass die Herren bereits schon mit dem Geschachere um das Land begonnen haben, aber erneut frage ich mich, ob hier alle des Lesens mächtig sind? Es sollte doch bekannt sein, das wir gemeinsam mit Vogt Gerling die Gegend erkunden und dann unsere Schollen zugewiesen bekommen. Glauben die Herren denn, der Vogt hätte eine Karte in der Tasche und unsere Güter seien schon mit Grenzsteinen abgesteckt? Statt der Frage nach zu gehen, welches Land man urbar soll, sollten wir uns hier lieber Gemeinsam um das WIE Gedanken machen. Ich für meinen Teil habe schon recht konkrete Pläne, was das wie anbelangt, aber vielleicht ist bei Ritter von Borking dann besser auf seinen Verwalter zu warten, wenn er sich nicht selbst um das wie kümmern wird?“.<br>Reto schaute interessiert zu Ritter von Borking und nahm einen Schluck Wein.<br>Dieser blieb die Antwort auch nicht schuldig, sondern brauste erneut auf: „Tarnelfurt, Eure Arroganz wird nur noch übertroffen von eurem gerüttelt Maß an Einfalt. Sofern Ihr Euch für den einzigen haltet, der hier mit [[Briefspieltext vielleicht mit::Hesinde|HESINDES]] Weisheit gesegnet ist, so sprecht es doch klar aus. Wir alle haben eine höfische Erziehung genossen und sind des Lesens und des Schreibens kundig – unsinnig ist es daher hier ständig zu betonen, dass ihr das Schreiben des Vogts haargenau gelesen und memoriert habt!<br>
Nein, meine Herren, Magie ist der falsche Weg, dessen bin ich überzeugt! Und gestattet einen weiteren Einwand: Sollte es das so genannte Ding, nennt es wie Ihr wollt, nicht geben, so frage ich Euch, wer ist für das schreckliche Schicksal, den grausamen Tod des vormaligen Barons verantwortlich? Das war nimmermehr das Werk einer Räuberbande. Nichts Menschliches haftet der Kreatur an, die einen stattlichen Mann im besten Alter so zurichten kann. Dessen bin ich sicher, so wahr ich hier stehe!“<br>Boromil beschloss, nicht mit Edelbrecht von Borking eine Diskussion über das Wesen der Magie anzufangen, auch wenn es ihm auf der Zunge lag, ein paar schnippische Bermerkungen zu entgegnen. Der junge Mann war schließlich bereits mehrfach mit anderen aneinandergeraten – das brachte sie hier nicht weiter. Der Ritter vom Kargen Land beschloss jedoch für sich, auf jeden Fall die Wächter Rohals und auch die Magier seiner Familie um Unterstützung zu bitten.<br>Nun wandte sich Rainfried von Grimsau wieder der Menge zu.<br>„Es wird Tage, Wochen und wohl eher Monate dauern, bis dieses, Etwas, was auch immer es sein mag, gestellt werden kann. Wie habt ihr vor, werte Herren, diese Tage, Wochen, Monate zu überleben? Das Sumpfgras essen, das hier wächst? Das Brackwasser trinken, um nicht zu verdursten? Dann, Herren Ritter, muss ich Euch enttäuschen, dann müsst ihr vorerst alleine aufbrechen zur Ungeheuerjagd. Denn ich gedenke, mein Lehen erst einmal mit dem zu füllen, das ein schützenswertes Lehen aus ihm werden lässt. Bauern, Schmiede, Jäger, Kürschner, Holzfäller. Menschen, Zwerge und vielleicht sogar den einen oder anderen vom Elfenvolk, für die es sich lohnt, schützend die Hand zum Schwert zu führen, und dem Monstrum, so es denn tatsächlich existieren mag, den Gar auszumachen.“<br>Sein Blick wanderte zum Vogt.<br>„Was mich zum nächsten Punkt bringt, der von allgemeinem Interesse sein dürfte. Wie gedenkt ihr, geschätzter Vogt Morwald, die Lehen zu vergeben? Wer von uns Anwesenden kann welchen Fleck Sumpf sein Heim nennen?“<br>Boromil vom Kargen Land entgegnete Rainfried: „Ihr habt recht mit Euren Ausführen, werter von Grimsau. Ich stimme Euch in dem Punkt zu, dass das sogenannte Ding im Sumpf nicht unsere erste Aufgabe sein kann. Bevor Ihr jedoch Siedler anlocken könnt, so meine Überzeugung, müsst Ihr Ihnen sicheren Boden geben und Ihnen zeigen, dass Ihr alles tut, um sie zu beschützen. In diese Richtung zielten meine Vorschläge. Doch interessiert mich ebenfalls wie Euch, an welchen Orten Herr Gerling die Neusiedlung beginnen will.“<br>Er schaute mit erwartungsvollem Blick zum Vogt.<br>„Verzeiht, wenn ich das Wort noch einmal an mich reiße“, kam Roban Grobhand dem Vogt zuvor. „Ich sprach nicht davon, Hals über Kopf in den Sumpf zu stürzen, um dieses Was-auch-immer im ersten Anlauf zu erschlagen. Wohin derlei Strategie führt, hat man am Beispiel von Baron Darian allzu deutlich gesehen! Was mir vorschwebte, war eine Erkundung, damit wir uns und unsere Siedlungen – deren Errichtung ich weder vergessen habe noch aufschieben will – gegen die jetzt noch gesichtslose Bedrohung wirksam schützen können. Ich für meinen Teil will dort kein Bankett für irgendwelche Ungeheuer errichten, die im Sumpf hausen mögen. Was den Beistand der zwölfgöttlichen Kirchen betrifft“, er nickte beifällig in Richtung der Ritter von Borking und vom Kargen Land, „kann ich nur zustimmen, aus Überzeugung und auch aus leidvoller Erfahrung. Ein Geweihter, gleich welcher Kirche“, diesmal galt das Nicken der Rahja-Geweihten, „ist im besten Wortsinn ein Segen für die Unternehmung. Daher werde ich Botschaft an [[Briefspieltext vielleicht mit::Answein Grobhand von Koschtal]] senden, einen Verwandten väterlicherseits, der dem Rondra-Tempel in [[Briefspieltext vielleicht mit::Rhôndur]] vorsteht. Möglicherweise kann er uns, trotz des fürchterlichen Blutzolls, den die Diener der alveranischen Leuin in den letzten Jahren zu entrichten hatten, einen oder zwei Geweihte zur Seite stellen.<br>Was hingegen die Magie betrifft“, diesmal fixierte er Boromil vom Kargen Land und wiegte bedächtig den Kopf hin und her, „bin ich geteilter Ansicht. Ich habe beides gesehen, was Magie bewirken kann, Segen und Fluch. Es kann Leben retten und eine unglaubliche Hilfe bei fast jedem Vorhaben sein – aber es kann Menschen und Länder genauso leicht ins Verderben stürzen! Ich fürchte fast, in der Hinsicht keine klare Auffassung vertreten zu können. Aber ehe wir weiter planen können, und darin muss ich Euch recht geben, Herr Boromil, sollten wir erst einmal hören, WO wir uns überhaupt niederlassen sollen.“<br>„Nun, ein Freund seid meiner Knappenzeit in [[Briefspieltext vielleicht mit::Weiden]] ist auch [[Briefspieltext vielleicht mit::Erborn Donnerbacher|Erborn]], ich war sehr froh, als er sich entschloss, mich hierher in meine alte Heimat zu begleiten, ich kann also mit Ritter von Grimsau mitfühlen“, entgegnete Reto der Geweihten. Dann erhob er seine Stimme.<br>„Schön, dass die Herren bereits schon mit dem Geschachere um das Land begonnen haben, aber erneut frage ich mich, ob hier alle des Lesens mächtig sind? Es sollte doch bekannt sein, das wir gemeinsam mit Vogt Gerling die Gegend erkunden und dann unsere Schollen zugewiesen bekommen. Glauben die Herren denn, der Vogt hätte eine Karte in der Tasche und unsere Güter seien schon mit Grenzsteinen abgesteckt? Statt der Frage nach zu gehen, welches Land man urbar soll, sollten wir uns hier lieber Gemeinsam um das WIE Gedanken machen. Ich für meinen Teil habe schon recht konkrete Pläne, was das wie anbelangt, aber vielleicht ist bei Ritter von Borking dann besser auf seinen Verwalter zu warten, wenn er sich nicht selbst um das wie kümmern wird?“.<br>Reto schaute interessiert zu Ritter von Borking und nahm einen Schluck Wein.<br>Dieser blieb die Antwort auch nicht schuldig, sondern brauste erneut auf: „Tarnelfurt, Eure Arroganz wird nur noch übertroffen von eurem gerüttelt Maß an Einfalt. Sofern Ihr Euch für den einzigen haltet, der hier mit [[Briefspieltext vielleicht mit::Hesinde|HESINDES]] Weisheit gesegnet ist, so sprecht es doch klar aus. Wir alle haben eine höfische Erziehung genossen und sind des Lesens und des Schreibens kundig – unsinnig ist es daher hier ständig zu betonen, dass ihr das Schreiben des Vogts haargenau gelesen und memoriert habt!<br>

Version vom 17. Juli 2017, 19:48 Uhr

Teil 2 der Briefspielgeschichte: Ankunft in Moorbrück