Ein Überfall der besonderen Art: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Briefspielindex |Titel=Ein Überfall der besonderen Art |Reihe=Kosch-Kurier 78 |Teil=3 |Datum=9.1046 |Zeit= |Autor={{Briefspieler|Benutzer:Brumil|}} |Logo=Dr…“) |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 23: | Zeile 23: | ||
'''Trollin verwüstet Tempelbaustelle''' | '''Trollin verwüstet Tempelbaustelle''' | ||
'''[[ | '''[[Ortsnennung ist::Drift|BRN. DRIFT]], Phex 1046 BF. Begegnungen mit [[Hauptakteure sind::Trolle]]n sind hierzulande selten, und allenfalls einsame Jagdleute oder Kräutersammler wissen davon zu berichten. Nun erreicht uns aus dem Süden des Landes die Kunde, dass eine Trollin gleich mehrere Tage in der [[Handlungsort ist::Yassburg]] wütete und dort den im Bau befindlichen [[Akteursnennung ist::Rondra]]tempel vollends zerstörte.''' | ||
Die Yassburg ist ein halb verwitterter, riesenhafter Ringwall aus [[Briefspieltext mit::Die Taten der Altvorderen|grauer Vorzeit]], an der Grenze zum [[Ortsnennung ist::Hinterkosch]]. Heute beherbergt der leere Burghof ein Dorf, in dessen Mitte ein gut sechs Schritt hoher Findling steht: Der Yassstein. Zwar ist den Bewohnern dieser Stein der [[Akteursnennung ist::Tsa]] heilig, trotzdem wird genau dort seit nun mehreren Monden ein Rondratempel in Form eines Trutzturms errichtet. [[Nebendarsteller ist::Anshold vom Eberstamm|Der gute Fürst selbst]], bestärkt durch einen Traum ([[Zwei Fürsten für Rondra|siehe KOSCH-KURIER Nr. 73: „Zwei Fürsten für Rondra“]]), stellte [[Hauptdarsteller ist::Brumil Sohn des Burgom|dem Baron]] dafür die Mittel zur Verfügung. | Die Yassburg ist ein halb verwitterter, riesenhafter Ringwall aus [[Briefspieltext mit::Die Taten der Altvorderen|grauer Vorzeit]], an der Grenze zum [[Ortsnennung ist::Hinterkosch]]. Heute beherbergt der leere Burghof ein Dorf, in dessen Mitte ein gut sechs Schritt hoher Findling steht: Der Yassstein. Zwar ist den Bewohnern dieser Stein der [[Akteursnennung ist::Tsa]] heilig, trotzdem wird genau dort seit nun mehreren Monden ein Rondratempel in Form eines Trutzturms errichtet. [[Nebendarsteller ist::Anshold vom Eberstamm|Der gute Fürst selbst]], bestärkt durch einen Traum ([[Zwei Fürsten für Rondra|siehe KOSCH-KURIER Nr. 73: „Zwei Fürsten für Rondra“]]), stellte [[Hauptdarsteller ist::Brumil Sohn des Burgom|dem Baron]] dafür die Mittel zur Verfügung. |
Version vom 26. Oktober 2023, 09:26 Uhr
◅ | Endlich Ruhe und Frieden in Uztrutz? |
|
Von einem Haus und seinem Haus | ▻ |
Ein Überfall der besonderen Art
Trollin verwüstet Tempelbaustelle
BRN. DRIFT, Phex 1046 BF. Begegnungen mit Trollen sind hierzulande selten, und allenfalls einsame Jagdleute oder Kräutersammler wissen davon zu berichten. Nun erreicht uns aus dem Süden des Landes die Kunde, dass eine Trollin gleich mehrere Tage in der Yassburg wütete und dort den im Bau befindlichen Rondratempel vollends zerstörte.
Die Yassburg ist ein halb verwitterter, riesenhafter Ringwall aus grauer Vorzeit, an der Grenze zum Hinterkosch. Heute beherbergt der leere Burghof ein Dorf, in dessen Mitte ein gut sechs Schritt hoher Findling steht: Der Yassstein. Zwar ist den Bewohnern dieser Stein der Tsa heilig, trotzdem wird genau dort seit nun mehreren Monden ein Rondratempel in Form eines Trutzturms errichtet. Der gute Fürst selbst, bestärkt durch einen Traum (siehe KOSCH-KURIER Nr. 73: „Zwei Fürsten für Rondra“), stellte dem Baron dafür die Mittel zur Verfügung.
Kein Ritter und keine Büttel wachen über die Yassburg, und so vermag auch niemand zu berichten, wie es vor sich ging, dass eine turmhohe Trollin sich mitten in der Nacht Zutritt verschaffte.
Die Bewohner der Yassburg, allesamt brave Bauersleute und Handwerker, wurden jedenfalls erst durch lautes Getöse und Gerumpel aus dem wohlverdienten Schlaf gerissen. Der Wirt des Yassburger „Rabenhofs“, Aldur Apfelwurm, berichtet:
„Ich erwachte aus einem wirren Traum von Paukenschlägen und Erdbeben und war mir nicht sicher, ob ich wirklich wachte, als ich vom Zentrum des Burghofs her, wo der Tempel gebaut wird, lautes Rumpeln von zersplitterndem Stein, Stampfen, Brummen und Grollen hörte — als würden Bären um die Wette Ochsen weitwerfen. Mein Herz stockte und meine Knie schlotterten, denn es war mir gewiss, dass der Namenlose höchstselbst drauf und dran war, den Tempel der Leuin zu zerstören! Niemand im ganzen Dorf wagte es in dieser Nacht, einen Schritt vor die Tür zu setzen. Alle verkrochen sich unter ihren Betten und beteten. Ich schickte meine Älteste, die eine gute Läuferin ist, los, um zum Baron nach Drift zu laufen und von den Geschehnissen zu berichten.“
Bereits im Morgengrauen soll der Baron an der Spitze seiner „Doppeläxte“ in der Yassburg eingetroffen sein. Im Lichte des anbrechenden Tages wurde rasch ersichtlich, dass nicht der Namenlose hier wütete, sondern eine riesenhafte Trollfrau. Turmhoch, höher als die höchste Scheune der Yassburg und mit zottigem Haar, das ihr bis zu den breiten Hüften reichte, stand sie da und drosch mit Urgewalt auf das Mauerwerk des Tempels ein. Der Baron versuchte die Trollin mit lautem Schimpfen zu verjagen. Augenzeugen berichten, dass diese nur tief Luft holte und den Zwerg mit einem kräftigen Atemzug umblies. Daraufhin zogen sich der Baron und seine Recken vorerst zurück und beobachteten aus sicherer Entfernung die Trollin bei ihrem Zerstörungswerk. In gebrochenem Garethi brüllte sie hin und wieder „Weg frei“ oder „Weg freibleiben“ in Richtung der entsetzten Yassburger, die nicht recht wussten, wie ihnen geschah.
Gegen Mittag plünderte sie die Bienenstöcke der alten Jana Gerstenkorn. „Die Riesin hat meine Bienenkörbe zum Maul geführt und ausgesaugt, als wären‘s überreife Trauben! Dann hat sie sich ein Regenfass geschnappt und die süße Mahlzeit runtergespült.“ — so die alte Imkerin.
Die Trollin wütete bis weit in die folgende Nacht hinein und verschwand dann so plötzlich, spurlos und unmittelbar, wie sie aufgetaucht war. Am nächsten Morgen begutachtete der Baron das Zerstörungswerk. Der Yassstein im Zentrum der Burg war heil geblieben. Er wurde von der Trollin vom Mauerwerk des entstehenden Tempels befreit. Das Mauerwerk war achtlos in der Umgebung verteilt.
Offensichtlich war der Trollin — warum auch immer — die Freihaltung des Yasssteins ein Anliegen. Sollte der Yassstein tatsächlich ein Heiligtum der Tsa sein, wie von den Dörflern behauptet? Und verehren auch Trolle die Junge Göttin?
Baron Brumil Wackerstock bittet auf diesem Wege gelehrte Leser des KOSCH-KURIER — seien es Historiker, Völkerkundler oder Theosophen — um Hilfestellung in diesen Fragen. Belohnung gibt es keine, dafür aber die Dankbarkeit eines Barons — und die ist mehr wert als schnöder Mammon, so der Baron.
Um ein erneutes Auftauchen der Trollin zu vermeiden, befahl der Baron derweilen den Tempel an einer anderen Stelle der Burg neu zu errichten. Er soll nun nicht mehr in der Mitte der Yassburg, sondern am Haupttor stehen. Die Fertigstellung des Tempels soll sich nicht weiter verzögern, versichert der Baron, denn er habe die Sappeure der „Koscher Kumpel“ zur Unterstützung des Baus gewinnen können.
Derweilen scharte der Drifter Praiosgeweihte und Anhänger der „Geißler“, Praiodan Rätlinger, in gebotener Eile einen Suchtrupp Freiwilliger um sich und durchstöberte in näherer und weiterer Entfernung die Wälder und Flure nach der Trollin. Die Zerstörung eines Tempels — und sei er erst im Bau befindlich — ist ein schweres Vergehen gegen die göttliche Ordnung und darf nicht ungesühnt bleiben, ließ der Bannstrahler verkünden. Die Suche wurde jedoch erfolglos abgebrochen. Denn obwohl versierte Jäger und Fährtenleser sich daran beteiligten, blieb die Trollfrau spurlos verschwunden.