Seelenwinter
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Texte der Hauptreihe:
Autor: Wolfhardt
Wolfhardt von der Wiesen: Seelenwinter
Du weilst so lang schon ferne,
Schon fällt der erste Schnee,
Deckt sanft die stillen Wege –
Doch nicht mein tiefes Weh.
Die Tränen woll’n gefrieren,
Und sei’n sie noch so heiß.
Die bleichen Wangen zieren
Nun Perlen silberweiß.
Sie werden nie mehr fließen,
Sie bleiben kalt und klar.
Auf ewig herrscht nun Winter,
Zwölf Monde jedes Jahr.
Und nur aus weiter Ferne
Ertönt noch jener Klang,
Der einst in Frühlingstagen
Mir in die Seele drang.