Zwei Geschichten vom Säufer-Alrich
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Aus Koscher Sagenwelt: Zwei Geschichten vom Säufer-Alrich
Säufer-Alrich und die Vogelscheuche
Säufer-Alrich hatte den Grund des Bierkrugs wieder einmal zu oft gesehen, und während er unter den Sternen nach Hause wankte, geriet er in einen ernsthaften Streit mit einer Vogelscheuche, die ihn — wie er glaubte — mit bösen Spottrufen beleidigt hatte. Das Lumpengesicht aber stritt dies ab und rief am Ende sogar die Krähen als Zeugen an, die auch in Schwärmen kamen und sich im Felde niederließen. Als Säufer-Alrich sah, dass selbst diese erbitterten Feinde gegen ihn zusammenhielten, suchte er fluchend das Weite und schwor sich, erstens nie wieder einen Schluck zu trinken und zweitens die kecke Vogelscheuche künftig zu meiden. Aber nur einen dieser Schwüre hat er auch gehalten, und es ist nicht schwer zu erraten, welcher das war...
Als Säufer-Alrich krank war
Einmal, bei der Brotzeit, klagte Säufer-Alrich, dass ihm das Bier nicht schmecke, was ihn selbst in große Angst versetzte, da dies doch nur bedeuten könne, dass er ernsthaft krank sei. Also entsann er sich seines alten Hausmittels, mit dem er alle Leiden zu kurieren pflegte, und goss sich mit großer Behaglichkeit ein Krüglein Ferdokbier ein, das er in einem Zug auf sein eignes Wohl leerte.
Aufgezeichnet von Karolus Linneger