Uztrutzer Umtriebe - Brumils Suche

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen


1038, Uztrutz (Stadt)

In einem Herbergszimmer
Brumil Sohn des Burgom sitzt in einem Sessel mit einem Humpen Bier in der Hand. Eine Heilerin wäscht eine Wunde an seinem Kopf. Ilma sitzt an ihrem Bett und wetzt ihre Klinge. Der Ritter Eckbart von Hirschingen sitzt, ebenfalls mit einem Bier, an einem Tisch, sein Bursche steht hinter ihm. In einer Ecke steht, an den Händen geknebelt, der Burgknecht Vittl.
Eckbart: … Und ihr glaubt diesem Gauner? Immerhin beschuldigt er eine örtliche Adelige in die Entführung verwickelt zu sein.
Brumil, etwas zögernd: … Kennt ihr das Werk: „Die Grundlage der peinlichen Befragung“, von Roxalba Ferante?
Eckbart schüttelt den Kopf: nie gehört.
Brumil: Es ist ein Standardwerk der modernen Rechtsphilosophie … sehr empfehlenswert. Die Quintessenz ist, dass im Normalzustand der Geist die Gewalt über den Körper hat. Solange das so ist, kann ein Delinquent die Wahrheit zu einem bestimmten Sachverhalt unterdrücken.
Nur in Situationen größter Not, wie zum Beispiel unter Folter, verliert der Geist die Kontrolle über den Körper und die Wahrheit kann sozusagen … hervorquellen. Eckbart, etwas ungläubig: Das ist die Grundlage der Folter?
Brumil nickt bedächtig: … im modernen Rechtswesen …
Eckbart: Habt ihr den Knecht gefoltert?
Brumil: Nein. Aber wir fanden ihn in einer Situation größter Not vor.
So wie es aussieht wollten seine Geschäftspartner, seinem Leben Behelfes eines Strickes ein Ende setzten. Er war schon blau angelaufen als wir ihm in einem Hinterzimmer in Vieskas Taverne fanden. Brumil deutet auf seine Kopfwunde, die immer noch von der Heilerin versorgt wird: Nachdem wir ihn aus seiner misslichen Lage befreit hatten, was leider nicht ohne Gewalt passieren konnte, berichtete er sehr authentisch über die Umtriebigkeit der Junkerin Ilam … grübelt … Butterwus, in der Zeit um Alrichs Verschwinden.
Eckbart räuspert sich: Mir ist im Zusammenhang mit der Junkerin Steinkopf auf Butterwus auch etwas zu Ohren gekommen. Eine Gruppe Bannstrahler soll Anfang Peraine in ihrem Gut spurlos verschwunden sein. Denkt ihr, das hat was mit der Entführung zu tun?
Brumil streift sich durch den Bart: Möglicherweise … Ich werde mir dieses Gut und seine Junkerin genauer ansehen. Gleich morgen.
Eckbart: und der da? deutet auf Vittl
Brumil: Den nehme ich mit. Er kennt Land und Leute.
Eckbart nickt: Wenn ihr gestattet gebe ich euch einen Waffenknecht aus meinem Gefolge mit. Rukus ist ein sehr guter Kundschafter. Er kann euch sicher bei der Suche behilflich sein. Brumil nickt zustimmen.


Auf dem Wege zu einem kleinen Weiler in den Bergen hinter Fünfbrunnen: Die Gruppe, bestehend aus Brumil, Ilma, Vettl und dem Halbelfen Rukus, hört gerade eine Hacke auf einen Hackpflock schlagen, als sie das erste Haus erreicht.
Im straßenseitigen Hof eines Bauerngehöfts sitzt eine dicke Magd auf einen Schemel vor der Tenne und ist dabei, einen eben geköpften Hahn in ein heißes Wasserbad zu tauchen. Brumil hebt grüßend die Hand: Ist hier im Saatmond eine Gruppe Bannstrahler vorbei gekommen?
Die Magd runzelt die Stirn während sie den Hahn weiter ins Wasserbad taucht: … Hä? Was will Herr Zwerg wissen?
Ilma tritt neben Brumil: … ob Anfang Peraine eine Gruppe Kämpfer mit den Zeichen des Götterfürsten vorbeigekommen ist.
Die Magd zieht den Hahn aus dem Sud, schlägt das heiße Wasser vom Tier ab und legt es sich auf den Schoß um es mit eingespielten Handgriffen emsig zu rupfen: Ja … da waren welche. Auf Pferden. Ist aber schon länger her. Die hatten es sehr eilig. Haben weder angehalten noch gegrüßt. Man hat sie ins Weißdornholz gehen sehen. Die Magd schüttelt den Kopf Diese armen Seelen …
Ilma: Weißdornholz?
Magd: Ja … der Wald nördlich von hier. Ein unheimlicher Ort. Kein Jäger folgt dem Wild dort hinein. Selbst die Köhler meiden ihn seit diesem Jahr. Man sagt, im Weißdornholz spukt es … Seltsamen Geschichten werden erzählt … Diese Dummköpfe sind einfach hineinspaziert! … Am selben Abend stieg dichter, kalter Nebel über dem Wald auf und kroch ins Tal.
Die Magd schüttelt abermals den Kopf, legt den gerupften Hahn in eine Schüssel und verstaut die Federn sorgsam in ihrer Schürze. Von denen werdet ihr nichts mehr hören. Die sind hinüber … Ich muss weiter machen … Die Gütige sei mit euch. Die Magd erhebt sich und entschwindet mit der Schüssel und den Federn ins Bauernhaus.


Am Rande eines Waldes
Ilma: Ist das jetzt dieses Weißdornholz?
Brumil: ... Es ist ein Wald und der Weg führt schon ein ganzes Stück daran entlang … Schaut euch mal um.
Brumil setzt sich auf einen Stein und deutet Ilma näher zu kommen.
flüsternd: Wende dem Elfenblut nicht den Rücken zu ... Auf Rogolan hat Spitzohr und Schlitzohr dieselbe Bedeutung... Wer weiß wo von Hirschingen den aufgegabelt hat.
Ilma verdreht die Augen und raunt Ich werde schon aufpassen. Zu Rukus Komm mit ... mal sehen ob wir im Wald was finden…
Ilma und Rukus marschieren durch die hohe Frühlingswiese Richtung Waldrand. Der Halbelf bleibt immer wieder stehen und begutachtet den Boden und die nähere Umgebung. Langsam entschwinden sie Brumils Blicken.