Not und Entsetzen am Greifenpass
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Not und Entsetzen am Greifenpass
Großer Schaden durch Jahrhundertwinter
GREIFENPASS, Firun 1044 BF. Der Alte vom Berg, wie der Herr Firun in den Koschbergen oft genannt wird, hat die Derischen in diesem Winter seine Macht besonders stark spüren lassen.
Viele Bauern beklagten den großen Schaden durch den harten Frost, der erst spät durch reichlich einsetzenden Schneefall gemildert wurde. Dieser führte in den Gebieten rund um den Greifenpass zu einer großen Zahl von Lawinenabgängen, die selbst die Alten und Zwerge als außergewöhnlich bezeichnen. Die meisten Lawinen machten sich in dem dünn besiedelten Gebirge nur durch ihr lautes Donnergrollen aus der Ferne bemerkbar. Doch im abgelegenen Gut Drachenwacht versperrten die herabstürzenden Schneemassen den einzigen Zugang zum Tal und schnitten die Bewohner des Gutes für mehrere Wochen von der Außenwelt ab. Zum großen Leid und Schaden der Leute versperrten die Massen an Schnee, Geröll und mitgerissenen Bäumen auch den Abfluss der Trott aus dem Tal. Diese Verklausung führte zuerst zu einer winterlichen Überschwemmung im Bergdorf Tannfurt. Mehrere Tage stieg das Wasser langsam, aber unaufhörlich, bis schließlich ein fürchterlicher Lärm – als würden zwei Riesen miteinander Imman spielen – den Durchbruch der Wassermassen an der Verklausung ankündigte.
Die einsetzende Springflut ließ das Flussbett der Trott am Unterlauf binnen weniger Augenblicke mehrere Schritt über die Ufer treten. Quaderschwere Baumstämme wurden bis nach Trottweiher gespült, wo die Bewohner gerade dabei waren, den Ort für das alljährliche Schlittenrennen am Greifenpass vorzubereiten. Der Wintermarkt mit seinen Punsch und Bratäpfelbuden am Ufer der Trott wurde von den Wassermassen gnadenlos hinweggespült. Ifirn sei Dank, dass einige Bewohner die Vorzeichen rechtzeitig deuten konnten und das herannahende Unglück kommen sahen, wodurch die Überschwemmung niemanden das Leben kostete. Das Greifenpass-Schlittenrennen wurde freilich abgesagt.