Licht im Dunkel
Licht im Dunkel
Praios-Zeremonie in den Ruinen Vadocias
VADOCIA/ROTTAN IN DER FERDOKER MARK, Praios 1045 BF. Ein Gottesdienst zu Ehren des Götterfürsten hat den Einwohnern Rottans neue Kraft und Zuversicht gespendet.
Abgehalten wurde er in den Ruinen Alt-Ferdoks – jenes Ortes, der zuletzt Schauplatz für Tod und Schrecken gewesen war (der KOSCH-KURIER berichtete in Ausgabe 70). Während die Säulen der Greifen-Kathedrale Vadocias normalerweise das Ziel von Pilgerzügen aus Ferdok sind, hatte sich diesmal aus der anderen Richtung die Bevölkerung einer gesamten Ortschaft eingefunden.
Wie Francala vom See-Salmingen in getragener und deutlicher Stimme sprach, müsse das Böse vor dem Herrn Praios weichen, und Recht und Ordnung seien letztendlich stärker als verderbte Magie und finstere Mächte. Die Lichthüterin von Ferdok war einem Gesuch des Markvogtes Gero vom Kargen Land nachgekommen und predigte höchstselbst vor den Rottanern, die nach einem entbehrungsreichen Jahr voller Kummer und Leid endlich wieder Mut fassten.
Besondere Preisung wurde außerdem dem Alveraniar Darador zuteil, dem Schutzpatron der Antimagie. Einige der Bauern grübelten später, ob das auf die Anwesenheit des Vogtes und seiner Frau zurückzuführen war, deren Tochter bekanntlich Antimagierin sei. Doch der fromme Praiosdienstgänger aus Ferdok weiß, dass die Verbindung zu Darador eine ganz andere ist: Dem Hohen Drachen ist eine Tafel im Sankt-Gilborn-Tempel gewidmet, und da ist es mehr als einleuchtend, auch ihn in einer Predigt zu erwähnen!
Nachdem die Rottaner voller Inbrunst Lobgesänge auf den Herrn Praios gesungen hatten, segnete Francala vom See-Salmingen den Boden rund um die Überreste des seinerzeit größten Praiostempels des Kosch. Danach folgte sie gerne der Einladung nach Rottan, wo mit dem berühmten Eintopf und dem berüchtigten Rübenschnaps die Stimmung sehr schnell gelöst wurde. Umso lobenswerter, dass die Worte der Predigt nach wie vor Gesprächsthema waren!