Sorge um Baroness Isida von Trappenfurten

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Ausgabe Nummer 34 - 1026 BF

Sorge um Baroness Isida von Trappenfurten

Junge Trappenfurtenerin aus Vinansamt verschwunden

VINANSAMT/TRAPPENFURTEN . Sorge herrscht in Steinbrücken und dem gratenfelser Trappenfurten: Im dem Rahjamond 32 Hal verließ Baroness Isida, die jüngere Tochter Baronin Veriyas, ihren Lehrmeister im Koscher Lehen Vinansamt. Seitdem fehlt von der 16jährigen jedes Lebenszeichen.

Seit dem Rahjamond 30 Hal hatte Isida Tsafelde sich in Ausbildung am Hof des Barons Merwerd Stoia von Vinansamt befunden. In die Obhut ihres langjährigen Bekannten hatte Baronin Veriya ihre jüngere Tochter gegeben, nachdem jene im Perainemond 30 Hal im Zorn und ohne Abschluß aus dem Riedenburger Kloster Hakonsstift geschieden war.

In der Nacht vom 4. auf den 5. Rahja des vergangenen Jahres 32 Hal nun verließ die junge Edeldame den Sitz Baron Merwerds, Burg Flußfels zu Steinbrücken. Offensichtlich hatte sie ihren Weggang sorgfältig vorbereitet gehabt: Aus ihrem persönlichen Besitz fehlten nicht nur die Börse mit angespartem Handgeld, ein teures Kleid und ihr Kurzschwert, sondern auch feste Reisekleidung und verschiedener Reisebedarf. Weiter scheint Isida in den Tagen vor ihrem Verschwinden in der Küche des Barons Proviant für mehrere Tagesausflüge geholt zu haben, welche sie indes gar nicht unternahm.

Seitdem fehlt von der Baroness jede Spur. Zwar erbrachten Nachforschungen des besorgten Barons von Vinansamt, dass eine junge Dame, auf welche Isidas Beschreibung zutraf, auf der Reichsstraße 3 nach Gareth gesehen worden sei. Offenbar hat sie es geschafft, die Zollwache an der Zwölfgötterbrücke, die eigentlich den einzigen Weg über den Großen Fluß ins Garetische darstellt, zu umgehen. Allerdings soll sich jene in Begleitung eines schönen Jünglings befunden haben — und aus Vinansamt wird kein solcher vermißt.

Mit ihrem Lehrherren hatte sich die junge Trappenfurtenerin dem Vernehmen nach gut verstanden. Allerdings kam es zu Beginn ihrer Zeit im Vinansamtschen zu Reibereien mit den Geweihten des Angbarer Praiostempels und Herrn Brin von Garnelhaun, dem zweiten Verwalter des Barons, die der vielbeschäftigte Säckelmeister mit Teilen der Unterrichtung der Baroneß beauftragt hatte. Gegenüber den Geweihten zeigte sich der Wildfang Isida jedoch bußfertigt, und mit Herrn Brin verstand sie sich hernach so gut, dass den beiden gar ein minnigliches Verhältnis angedichtet ward. Dies wurde aber nie öffentlich.

So schien alles in guter Ordnung zu sein, und nicht nur die Steinbrücker Waschweiber argwöhnen, was wohl der Grund für das Verschwinden der Baroneß gewesen sein mag. Weder Streit noch Rahjaschmerz kann es demnach gewesen sein, der Isida aus Vinansamt ziehen ließ. Über die Gründe ihres Verschwindens ist somit nichts bekannt.

In großer Sorge ist daher seit Wochen die Baronin von Trappenfurten-Urbeltor. Die ausgesetzte Belohnung für Hinweise zum Verbleib ihrer Tochter hat sie inzwischen auf 50 Dukaten erhöht. Herr Stoia unternahm auf der Suche nach seiner Schutzbefohlenen eilige Ritte gen Ferdok, Luring und zum Greifenpaß. Baroness Isida Tsafelde ist etwa 1 Schritt, 3 Spann und 5 Finger groß und schlank. Sie hat schulterlange, schwarze Haare, meist im Nacken zusammengebunden, und dunkelblaue Augen. Am linken Ringfinger trägt sie einen silbernen Siegelring. Er zeigt eine Eidechse vor einer ovalen Scheibe.

Wahnfried Sewerski