Sprichwortschmiede - Kosch-Kurier 40

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Ausgabe Nummer 40 - Ingerimm 1028 BF

Sprichwortschmiede

In die Pilze gehen

Wenn jemand im Kosch „in die Pilze geht“, dann kann das zweierlei bedeuten: zum einen, dass man ganz arglos im nahen Wald nach Pfifferlingen, Kupferhelmchen, Elfenkappen und ähnlichen wohlschmeckenden Gewächsen sucht; zum andern aber auch, dass man das ehrbare bürgerliche Leben aufgibt, um als Räuber und Vagabund in den Wäldern zu hausen. Dieses ist natürlich nicht löblich, und so tut jeder Koscher gut daran, den Gang nach den Pilzen nur im ersteren Sinne auszuüben, was ihm ein gutes Gewissen erhält und obendrein ein schmackhaftes Essen bescheren wird, das nicht nur Hügelzwerge zu schätzen wissen.

Zielen wie der Garnelschütz’

Wenn man sagt, einer „zielt wie der Garnelschütz“, dann ist das wahrlich kein Lob, erinnert der Ausspruch doch an einen Schützen aus Garnelhaun, dessen Schüsse so gut wie immer ins Leere gingen, sodass er seine Pfeile im blauen Garnelkraut auflesen musste.

Manche behaupten, er habe nach Jahren aufgegeben und sei Fischer geworden, aber beim Angeln in den Fluss gefallen und jämmerlich ertrunken. Wenn das stimmt, so war das wirklich ein Pechvogel vor dem Herrn Phex, dem keiner der Götter eine rechte Gabe in die Wiege gelegt hatte.

Karolus Linneger