Das Reich ruft den Kosch!

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Ausgabe Nummer 36 - Peraine 1027 BF

Meldungen im letzten Augenblick

Das Reich ruft den Kosch!

Lanzerinnen und Schlachtreiter nach Osten entsandt

Kurz vor Drucklegung dieser Ausgabe häuften sich Besorgnis erregende Botschaften aus dem Osten des Raulschen Reiches. Wahre Horden, ja eine ganze Legion von untoten Kreaturen soll durch die Front gestoßen sein und sich über Dorf, Feld und Land wie eine Flut dahinwälzen!

Reichsregentin Emer und Königin Rohaja haben ihre Armeen herbeibefohlen, um den Schwarzen Feind möglichst frühzeitig mit einem klaren und harten Gegenschlag ein für alle Mal in die Schranken zu weisen und den Kern des Reiches zu schützen. Marschallin Angunde von Falkenhag-de Herisson hat sogleich die Kaiserlich Ferdoker Gardereiterinnen zusammengerufen. Die Ober-Rittmeisterin der Fürstlichen Schlachtreiter, Khele von Steenback-Lutzenstrand, dagegen verhängte, in Stellvertretung des Wehrmeisters, zwar ebenfalls den Heerbann, zögerte jedoch zunächst, damit gen Osten zu marschieren, ohne dass der Fürst Befehl dazu gegeben hätte. Fürst und Wehrmeister waren allerdings per Schiff auf dem Großen Fluss unterwegs zum Reichskongress in Elenvina — und daher nicht erreichbar. Angesichts der gebotenen Eile sprach keine Geringere als Fürstinmutter Thalessia, nach Abwesenheit von Fürst und Prinzen die Höchste der Fürstenfamilie im Lande, ein Machtwort. Sogleich wurden die zu diesem Zeitpunkt bereits ausgehobenen Schlachtreiter dem Kommando der königlich-koscher Marschallin unterstellt. So setzten sich im Perainemond nicht weniger als sieben Schwadrone der Ferdoker Lanzerinnen und sechs Schwadrone Fürstlich Angbarer Schlachtreiter gen Osten im Marsch — nahezu alles, was nach den Verlusten der vergangenen Jahre und in der knappen Zeit aufzubieten war.

Im Lande verbleibt ein kleiner Rest der zur Aufrechterhaltung der Koppeln und Kasernen nötigen Lanzerinnen, die übrigen Schlachtreiter — so sie nicht ohnehin im Gefolge des Fürsten gen Elenvina reisen, die drei Banner der Fürstlichen Hellebardiere, die noch im Aufbau befindlichen Bergschützen und schließlich die gräflichen Truppen. Die Landwehr soll derzeit — während der Monde von Aussaat und Gesellenprüfung — noch nicht ausgehoben werden, die örtlichen Vasallen und Weibel wurden jedoch ermahnt, sich allzeit bereit zu halten, die Waffen zu inspizieren und weitere nötige Vorbereitungen zu treffen.

Es bot sich ein wahrhaft beeindruckendes Bild, als die stolzen Streiterinnen und Streiter unter dem Befehl der wackeren Marschallin von Ferdok aus gen Osten zogen. Mit schillernden Lanzen, Schwertern und Rüstungen, auf prächtigen Rössern hineinreitend in den roten Sonnenaufgang.

Wehe, o wehe — Du finsterer Feind. Rondras Lanzen marschieren!

Möge die göttliche Leuin mit unseren Streitern und dem guten Reiche Rauls sein!

Losiane Misthügel