50 Jahre Anshold - Im Zeichen der Leuin

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50. Geburtstag des Fürsten des Kosch, 13. Peraine des Jahres 1044 B.F., Angbar

Das Turnier war erfolgreich gelaufen für den Thankmar von Nadoret. Er konnte zufrieden sein. Ja, er war sich sicher der Leuin zum Gefallen gestritten und den Fürsten gut unterhalten zu haben. Darüber hinaus war er sich nach vier Siegen und natürlich als gebürtiger Koscher dem Wohlwollen der meisten Zuschauer, fleißigen, göttertreuen Angbarer Bürgern sicher gewesen. Das änderte aber letztlich auch nichts an seiner Niederlage gegen Ardo von Keilholtz, die ihm zu allem Überfluss noch einen schmerzenden Rücken eingebracht hatte. Der Keilholzer hatte seit Schild satt erwischt und ihn gleich im ersten Antritt vom Pferd gehoben. Der Aufprall auf dem Grund der Tjostbahn war hart gewesen. In seinem Alter steckte man sowas einfach nicht mehr so einfach weg, wie er sich eingestehen musste. Die Sporen an den Nagel hängen aber war noch immer keine Option. Gegen den Keilholtz zu verlieren war wahrlich keine Schande.

Naja, bis er Bekanntschaft mit dem staubigen Grund gemacht hatte, hatte er sich immerhin gegen Niam von Grimsau, Wulfhart von Keilholtz aus dem älteren Haus, Ilmar von Hardenstatt und Renzi von Reiffenberg behauptet und das ebenfalls bei allen vieren durch Abwurf im ersten Lanzengang- beachtlich, wie es ihm Feron von Nadoret bestätigt hatte. Er, ebenso wie Wilbur und seine Halbschwester Thalessia, die Baronin von Schandenbruch, hatten ebenfalls am Turnier teilgenommen. Feron war wie Thankmar erst im Halbfinale ausgeschieden. Gemeinsam hatten sie ihrem Haus alle Ehre gemacht und ihr Wappen lange über dem Turnierplatz behauptet. Mit ihrem Ausscheiden aber, hatten zwei Greifenfurter das Finale unter sich ausgemacht, eben jener Ardo von Keilholtz und Anselm Hilberan von Hundsgrab‐ Bugenbühl.

Thankmars Verhältnis zu seiner Familie war mit seinem eigenwilligen Weggang in jungen Jahren, der Liebe wegen und ohne Einverständnis seines Vaters recht frostig gewesen, doch gut zwei Jahrzehnte nach diesem heftigen Streit behandelten ihn die anderen nicht mehr so abweisend, ja Thalessia hatte Thankmar sogar in die Arme geschlossen, als sie sich begrüßten. Sein Vater Frembald hatte ihm aber nie verzeihen können. Sein Tod lag nun bereits weit zurück. Manche Dinge brauchten womöglich einfach Zeit überlegte er.

Ganz sicher war sich Thankmar aber über einen Aspekt, der sein Haus betraf: Perjin würde ihm nie verzeihen, dass er die Liebe über die politischen Ambitionen seiner Familie gestellt hatte. Dieser verblendete Praiot würde ihm nie vergeben können soviel stand fest wie die Mauern Alverans. Thankmar seufzte und zuckte seinen Gedanken nachhängend mit den massigen Schultern.

Der Große Schröter saß nun nur zwei Tage nach dem Ende der Feierlichkeiten zu Ehren des 50. Geburtstages des Fürsten wieder auf seinem Ross und verließ Angbar in Richtung Rahja, gen Rabenmark. Alles in allem waren die Tage in seiner einstigen Heimat sehr schön gewesen und daran würde auch sein vermaledeit schmerzender Rücken und die Gedanken an den ollen Perjin nichts ändern.