Bärenfanger Bezifferung - Kosch-Kurier 71
Bärenfanger Bezifferung
Im Zwiegespräch mit Vögtin Grothissa Götnisch
An einem herrlichen Frühlingstag spreche ich mit Blick auf den Sylbrigen See mit Grothissa Götnisch, der Vögtin der Baronie Bärenfang, am Gut Sylbrigblick in der Junkerei Schwertschluchtswacht.
Erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt Eures Sohnes Baduar. Man hört, er erfreue sich bester Gesundheit. Ist Baduar ebenfalls in die Bezifferung eingegangen?
Habt Dank für die Glückwünsche, mein lieber Kirschbäumer. Wir sind sehr glücklich über die Geburt – und auf Eure Frage: Baduar ist ja erst nach dem Stichtag der Bezifferung geboren, also nein.
Da möchte ich gleich nachfragen: Wer sind denn wir?
Ach, lieber Kirschbäumer, habe ich Euch nicht schon gesagt, dass ich Euch nicht auf Fragen zur Familie antworten werde? Ihr wollt doch unser schönes Treffen nicht gleich schon beenden …
Nun gut, Frau Vögtin. Es gab ja einige Aufregung im Vorfeld der Bezifferung. Seid Ihr mit der Durchführung zufrieden?
Wir müssen uns einfach mal die Frage stellen, warum sich einige aufgeregt haben? Der Herr von Drabenburg würde dies in seiner gutmütigen Art sicher nicht so sehen, aber bei mir wird der Eindruck erweckt, dass alle große Forderungen an Seine Hochgeboren haben, aber wenn es dann um die berechtigten Forderungen an Steuern geht, dann gibt es nur noch Gemurre. Alle sollten sich mal fragen: „Was kann ich für Bärenfang tun?“ und nicht nur: „Was tut Bärenfang für mich?“
Gibt es denn weitreichende Erkenntnisse durch die neuerliche Bezifferung?
Das könnt Ihr glauben, Kirschbäumer! Schon die Zählung der Einwohner gab Überraschendes preis. Ich mag nicht mehr von dunklen Zeiten nach Haffax hören, wenn es deutlich wird, dass es nie mehr Einwohner in den menschlichen Siedlungen Bärenfangs gab. Und dazu kommt die deutlich höhere Zahl des Viehs. Offenbar haben sich die Tiere Bärenfangs in Vorfreude auf die Zählung durch offizielle Amtsleute deutlich vermehrt.
Das bedeutet, dass Ihr mit höheren Einnahmen für die Schatzkammer des Barons rechnet?
Es wird wohl in Kürze eine gerechte Erhebung geben. Dazu werden wir wohl nicht umhin kommen, einen geringen Beitrag für unsere Bergjäger zu erheben. Die neu gewonnene Sicherheit kostet ihren Preis. Die Zwietrutzer Verluste in der aktuellen Fehde in Garetien haben da auch nicht geholfen.
Ich hörte, dass der Junker zu Zwietrutz diese Verluste selbst zahlen wolle.
Jaja, in dem Fall habt Ihr wohl Recht. Aber dennoch fallen durch die neue Aushebung zusätzliche Kosten für Seine Hochgeboren an. Er kann in seinem Edelmut nicht jede Hilfe aus dem eigenen Säckel zahlen. Und die Zwerge beteiligen sich ja leider gar nicht an den Wohltaten des Barons.
Und der letzte Disput hat die Einstellung der Angroschim dazu sicher auch nicht geändert. Könnt Ihr unseren Lesern denn schon genaue Zahlen benennen?
Sicher versteht Ihr, dass wir zunächst die Junkerei informieren wollen, aber ein Geheimnis soll dies nicht sein, warum auch? Bei Eurem nächsten Besuch in Drabenburg werde ich sie Euch gerne genau geben.
Dann bleibt mir nur noch, mich bei Euch herzlich für die Einladung und das Gespräch zu bedanken. Und natürlich überlasse ich Euch das letzte Wort.
Ach Kirschbäumer, Ihr seid ein rechter Schmeichler! Aber mein letztes Wort will ich gerne dazu nutzen, den Bärenfangern zu sagen, dass die kommende Steuersammlung zu unserem aller Wohl erfolgen wird.