Angst geht um in Bärenfang
Angst geht um in Bärenfang
Verschwinden des Krambolds Knurbo gibt Rätsel auf
BRN. BÄRENFANG, Peraine 1044 BF. Nachdem erst zuletzt namenlose Umtriebe in der Schwertschluchtswacht aufgeklärt werden konnten, befürchtet man ob des Verschwindens des Drabenburger Kiepenkerls Knurbo Berghocker nun eine neuerliche Untat in Bärenfangs Drabenburg.
„Knurbo ist ja öfter weg, ohne was zu sagen“, weiß sein Kumpan Gruntich Hopfenhalm zu berichten. „Aber nie, wenn wir uns verabredet haben.“
Am 1. Peraine wollte sich Gruntich mit dem Händler treffen. Dass dieser nicht kam, fand er zunächst zwar ungewöhnlich, nicht aber geheimnisvoll. Am folgenden Tag jedoch öffneten er und die Büttelin Thorfa Eichbrodt Knurbos Haus und fanden dies in einem überraschenden Zustand vor.
Der Umstand, der Gruntich am meisten Angst zu machen scheint, bringt andere vielleicht kurz zum Lachen. Er berichtete nämlich, dass sie das Haus penibel aufgeräumt vorgefunden hätten – und dies habe er noch nie bei Knurbo erlebt.
Nun sollte ein aufgeräumtes Haus an und für sich noch kein Grund zur Sorge sein, insbesondere bei einem Kiepenkerl, der seinen Fundus an Waren zuhause lagert. Und auch das zweite Argument Gruntichs weist noch nicht unbedingt auf ein Verbrechen hin:
Knurbo scheint völlig nackt aus seinem Haus im Schmiedeweg verschwunden zu sein, dafür jedoch offenbar mit allen Münzen, die er sein Eigen nannte.
Dass aber auch die Büttelin von einer Untat ausgeht, ist dem dritten, höchst offensichtlichen Umstand zu verdanken. An der Rückseite von Knurbos Haustür war ein mysteriöses Schreiben angeschlagen. Dort stand in kurzen Sätzen „Horchet und befolgt!“, „Kein zweites Auffordern!“ und „Es geschehe!“.
Was wirklich vorgefallen ist, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, aber die drei Sätze sind sicherlich als Warnung zu verstehen.
Die Amtsstube Drabenburgs bittet nun alle Bürgerinnen und Bürger, sich zu melden, sollten sie Informationen über Knurbo Berghocker oder den Verfasser der Sätze haben oder seiner habhaft werden.