Die Sappeure marschieren wieder!: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 9. April 2022, 12:40 Uhr
Die Sappeure marschieren wieder!
Fürst Anshold überreicht dem neuem Regiment das Banner
ANGBAR. Es war der 23. Ingerimm 1042 BF, und in Angbar hatten sich noch mehr Schaulustige und Würdenträger eingefunden, als es zum letzten Tag der Warenschau ohnehin schon üblich gewesen wäre, denn das Fürstlich Technische Regiment Fürst Vitus würde heute in Dienst gestellt werden. Die meisten Anwesenden nannten das Regiment freilich einfach die „Sappeure“, stand es doch eindeutig in der Tradition der alten Angbarer Sappeure, die vor 21 Jahren und zwei Tagen in der Schlacht an der Trollpforte aufgerieben worden waren.
Schaulustige säumten die Gassen, als die Truppe, vorerst noch ohne Fahne, aus der Angbarer Zitadelle heraus marschierte. Den Anfang machten die Schlachtmusikanten „Hammerklang“ unter Gascha, T. d. Gambira. Die Musikanten waren bereits beim Heerzug gegen Haffax dabei gewesen und ließen es sich nicht nehmen, die Menge anzuheizen. Mit ohrenbetäubendem Trommel-und Sackpfeifenklang führten sie den Zug durch die Gassen Alt-Angbars nach Inglut hinab. Dicht hinter ihnen marschierten die neuen Sappeure, allen voran ihr Oberst, Ruglax S. d. Regolosch. Ihm wie so vielen anderen standen Tränen in den Augen, waren die „Sappeure“ nun doch endlich wieder zurück. Direkt neben dem Kommandeur schritt Graf Growin von Ferdok einher, hatte der wackere Zwergengraf doch viel für die Wiederaufstellung des Regiments getan.
Es folgten die einzelnen Abteilungen, zunächst zwei Banner Armbrustschützen, im Rock der Bergschützen, die Helme und Rüstungen auf Hochglanz poliert. Dahinter kamen zwei Banner Sappeure. Diese hatten noch keine einheitliche Ausrüstung, doch sie marschierten mit geschwellter Brust, auch wenn sie weniger starr geradeaus blickten als die Bergschützen, sondern ihren Freunden und Bekannten am Wegesrand freundlich zuwinkten. Den Abschluss bildeten die beiden Geschützbanner. Auch sie waren noch nicht einheitlich gerüstet, hielten aber wacker Schritt, denn viele von ihnen waren aus den Reihen der Bergschützen hervorgegangen.
Die Straßen platzten aus allen Nähten und die Angbarer wie auch die vielen zugereisten Gäste jubelten und klatschten den Sappeuren zu und ließen sie hochleben. Kinder wurden in die Höhe gehoben, damit auch sie einen Blick erhaschen konnten, und wer das Glück hatte, an der Marschroute zu wohnen, hatte alle Freunde und Verwandten eingeladen, damit sie aus dem Fenster heraus dem neuen Regiment die Ehre erweisen konnten. Als das Regiment schließlich auf dem Platz des Feuers angekommen war, strengte sich die Menge noch einmal mehr an und schaffte es sogar, die Musik der Schlachtmusikanten zu übertönen – und das will was heißen!
An der Stirnseite des Platzes wartete auf das neugeschaffene Regiment nicht nur Fürst Anshold höchstselbst, sondern fast jeder, der im Kosch Rang und Namen hat: Schwertbruder Leodan von Tandosch und Sephira Eisenlieb, die Hüterin der Flamme, flankierten den Fürsten, ebenso die Wehrmeisterin Alvide von Eichental, um dem Unterfangen den nötigen göttlichen Beistand zu verschaffen. So begann die Indienststellung dann auch mit einem Götterdienst zum Angedenken und zu Ehren der Gefallenen. Nach einem Moment des Schweigens trat seine Durchlaucht schließlich vor das Regiment, das wohlgeordnet vor ihm Aufstellung genommen hatte, und rief: „21 Jahre und zwei Tage ist es nun her, dass die Angbarer Sappeure im Kampf gegen Borbarad ihr Ende fanden. Sie haben stets wacker für unser Fürstentum und das Reich gekämpft. Egal ob Mensch, Ork oder Dämon, immer haben sie sich tapfer den Feinden des Kosch entgegengestellt und unsterblichen Ruhm an ihr Banner geheftet. Viel zu lange hat das Banner der Sappeure nicht mehr im Koscher Heer geweht, doch dieser traurige Umstand wird heute sein Ende finden.“ Der Fürst wandte sich an den Ferdoker Grafen und erklärte: „Graf Growin, Sohn des Gorbosch, für Eure Verdienste um den Aufbau des Regiments ernenne ich Euch hiermit zum Ehrenobristen des Fürstlich Technischen Regimentes Fürst Vitus.“ Nach einer kleinen Pause, um dem Applaus Raum zu geben, wandte sich der Fürst anden nächsten Zwergen: „Ruglax, Sohn des Regolosch, ich ernenne Euch hiermit zum Feldobristen des Fürstlich Technischen Regimentes Fürst Vitus. Hiermit übergebe ich Euch das Banner der Sappeure.“ Der Fürst bedeutete der Wehrmeisterin, ihm das eingerollte Banner zu reichen. „Hiermit stelle ich das Fürstlich Technische Regiment Fürst Vitus in Dienst“, sprach der Fürst feierlich und überreichte dem Feldobristen das Banner. Ein gedrungener Zwerg trat vor und senkte eine Fahnenstange. Die beiden Obristen befestigten das Banner an der Querstange und der Zwerg hob es in die Höhe; sogleich fuhr ein Windstoß in den Stoff und ließ es freudig flattern. Daraufhin war kein Halten mehr und die Zuschauer und Soldaten jauchzten und jubelten gleichermaßen.
Etwas später, das Regiment stand noch immer in Formation bereit, wurden einige Veteranen aus der Schlacht and er Trollpforte hervorgerufen. Viele von ihnen waren alt oder versehrt und konnten dem Regiment daher nicht mehr beitreten. Nun aber erhielten sie ganz offiziell ihre Entlassungspapiere, hatten sie doch aus einem vernichteten Regiment nicht entlassen werden können. Vielen standen die Tränen in den Augen, als sie das Dokument in Händen hielten, und die Zuschauer dankten ihnen für ihre Tapferkeit mit lang anhaltendem Beifall. Besonderen Beifall bekam der Wengenholmer Ungfried Weidentreu, der nach einundzwanzig Jahren in voller Uniform aufmarschiert war und darauf bestand, dass der Oberst persönlich seine Ausrüstung inspizierte, bevor er ehrenvoll entlassen wurde. Der Abend klang derweil bei Freibier und gutem Essen aus und in den Gaststätten und Herbergen der Reichsstadt wurde bis in die frühen Morgenstunden hinein gefeiert. Das neue Regiment wird nun mit drei Bannern in Angbar verbleiben, während eines Wacht auf der Stolzenburg hält und die beiden übrigen in Ferdok stationiert werden.
Stimmen zum neuen Regiment
„Dass ich das noch erleben durfte! Endlich sind die Sappeure wieder zurück. Jetzt wo auch Haffax endgültig geschlagen ist, wendet sich sicher alles wieder zum Guten.“ – Eine Angbarer Handwerkerin
„Ein so ehrwürdiges Regiment wie die Sappeure wieder aufzustellen ist eine gute Sache, doch warum wurden die meisten Offiziersposten mit Zwergen besetzt? Die Sappeure sind ein fürstliches Regiment und sollten daher den ganzen Kosch repräsentieren, nicht nur das Kleine Volk. Viele wackere und erfahrene Koscher wurden zugunsten von Zwergen bei der Postenvergabe benachteiligt.“ – Neralda Cella von Nadoret, Baronin von Nadoret
„Pah, das sind nicht mehr die Sappeure von früher, die sitzen doch jetzt auch in Ferdok. Das sind jetzt die Ferdoker Sappeure. Soweit ist es schon gekommen. Als nächstes müssen wir hier in Angbar auch noch deren Bier trinken.“ – Ein Angbarer Wirt
„Neben mir stand bei der Parade so ein Außerkoscher, der erzählte, andere Provinzen hätten auch Sappeursregimenter. Das ist doch nicht das Gleiche. Im Tunnelgraben macht uns Koschern so schnell keiner was vor!“ – Ein Angbarer Bergmann
„Wahrlich ein Freudentag für Stadt und Land! Nur schade, dass das Regiment nicht offiziell den Namen unserer prächtigen Reichsstadt tragen darf. Aber selbstverständlich teilen wir die neuen Sappeure gern mit Ferdok.“ – Reichsvogt Bosper zu Stippwitz
„Ich freue mich natürlich, dass die Sappeure jetzt nach zwanzig Jahren wieder die Zitadelle beziehen. Da wird’s unten im Hof wieder richtig lebhaft. Vielleicht überlegt sich ja auch der Fürst, ob er nicht lieber auf einem festen Felsen statt mitten im Wasser wohnen möchte. Ich habe den alten Palas jedenfalls die letzten 50 Jahre im Schuss gehalten für den Fall der Fälle!“ – Erbgreve Grumosch Gimmelding