Neulich in Sindelsaum - Der Ilmeier Zwergenaufstand: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 2. April 2022, 16:40 Uhr
◅ | Einen neuen Hafen braucht das Land |
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Der Eichenholtzer Kompromiss | ▻ |
Gamsbart Wangenmoos trottete gedankenverloren den Weg vom Thurm Has herab und erkannte die Gefahr zu spät. „Grüß dich, Gamsbart“ - mit diesen Worten zerstörte Wilfing Haubenschreier das, was eigentlich ein ganz guter Tag gewesen war.
Kurz erwägte Gamsbart, sich in die nächste Wiese zu werfen und sich hinter den Kühen zu verstecken, aber das würde ihm Alma wieder übelnehmen, denn Wilfing würde sicher wieder petzen gehen. Drum ergab sich Gamsbart in sein Schicksal und grummelte „Grüß dich“.
„Na, was macht die Arbeit? Jagst du wieder Mörder?“, neckte ihn der nervige Schreiber.
Gamsbart konnte sich nicht einmal eine Antwort abringen und verkniff nur das Gesicht. „Bin auf dem Weg in die Mittagspause.“, murmelte er und versuchte sich an Wilfing vorbeizuschieben, doch der wich ihm geschickt aus.
„Achja. Ich habe dich doch eben erst bei deinem Vormittagsimbiss gesehen. Ach, im Dienst des Barons müsste man stehen, da scheint man es leicht zu haben. Unsereins muss schuften und ihr lasst es euch gutgehen.“
„Kannst ja vorsprechen, vielleicht braucht der Baron ja einen neuen Fussabtreter.“, raunzte Gamsbart nicht eben freundlich.
„Ach, Gamsbart jetzt tu mal nicht so.“ Wilfing winkte gönnerhaft ab. „Aber wenn ich du wäre, würde ich die Mittagspause verschieben, denn da ist ein Auflauf beim Dachsbau. Eine Hügelzwergensippe ist aufmarschiert und allerlei wichtige Leute aus Angbar sind auch da.“
Gamsbart blickte Wilfing zweifelnd an, machte sich dann aber doch auf den Weg. Als ob Hügelzwerge aufmarschieren würden. Dafür waren sie doch viel zu gemütlich. Sicher wollten sie nur das neuste Keksrezept des Barons haben. Als Gamsbart am Dachsbau ankam, wurde er aber eines besseren belehrt. Vor dem Dachsbau war tatsächlich ein aufgebrachter Zwergenmob aufgezogen. Zwar war niemand bewaffnet, aber die Stimmung war denkbar aufgebracht. „Den Ort wollen sie uns verschandeln.“, schimpfte ein älterer Zwerg, „Das beste Gasthaus am Angbarer See wollen sie und kaputtmachen.“, schimpfte ein anderer.
Gamsbart hatte Mühe, sich durch die Menge durchzukämpfen. Die Handvoll barönliche Gardisten, die hinter dem Gartenzaun des Dachsbaus standen, wirkten ebenfalls überfordert.
„Schau an, wer auch mal kommt.“, frotzelte Marbold Eschengrunder, als er Gamsbart erblickte.
Gamsbart winkte ab. „Was ist denn hier los?“, fragte er, anstatt sich auf die Provokation des Gardisten einzulassen.
„Keine Ahnung.“ Der Gardist zuckte mit den Schultern. „Ein Hungeraufstand ist es jedenfalls nicht, so fett wie die sind.“
„Hast du uns eben fett genannt?“, rief ein besonders gut genährter Zwerg. Der Angroschim war kurz davor, den Gartenzaun zu überklettern. Die Gardisten schauten sich irrtitiert an. Mit einem Zwergenaufstand hatten sie es bisher noch nicht zu tun bekommen.
Zum Glück löste sich das Problem, da der Zaun für den Zwerg etwas zu hoch war. Die Menge vergrößerte sich nun aber noch weiter durch die Ankunft einer Kutsche voller scheinbar wichtiger Personen aus Angbar. Gamsbart meinte jedenfalls den ein oder anderen Ratsherren erkennen zu können. Während die Zwerge und Neuankömmlinge noch diskutierten kam endlich der Baron, öffnete das Gartentor, sprach den nächstbesten Zwerg an und lud ihn zu einem Plausch unter dem Apfelbaum ein.
Es dauerte einige Stundengläser, doch der Baron sprach mit jedem der Anwesenden einzeln und was er ihnen sagte, beruhigte sie wohl sehr, denn die Menge zerstreute sich langsam wieder.
Gamsbart war völlig erschöpft. So viel Aufruhr hatte es in Sindelsaum noch überhaupt nicht gegeben. Er war so sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass er gar nicht genau wusste, warum es denn zu diesem Auflauf gekommen war, drum fragte er die Waffenmagd Lana Lindgrün flüsternd. Die lächelte verschmitzt. „Na, was denkst du, worum es gegangen ist? Der Baron wollte die Anlegestelle in Ilmeier Au zu einem kleinen Hafen ausbauen lassen, aber das hätte den Blick aus dem Gasthaus da verschandelt.“
„Sirbensack und Schlegelbinger?“ fragte Gamsbart nach und Lana nickte wissend.
„Das ist ein beliebtes Gasthaus, selbst Prinz Edelbrecht war dort öfter zu Gast.“, murmelte Gamsbart mehr zu sich.
Lana nickte. „Und bei den Ratsherren in Angbar und den Hügelzwergen ist es auch beliebt. Mir war es immer zu teuer, aber dort soll es angeblich die besten Fischgerichte geben.“ Gamsbart nickte, das hatte er auch gehört. Die Pläne des Barons schienen jetzt jedenfalls auf Eis zu liegen, denn mit den Hügelzwergen legte man sich nicht an, vor allem wenn es ums Essen ging.