Vogt dem Tode nahe!

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Kosch-Kurier8-35.gif

Ausgabe Nummer 16 - Praios 1020 BF

Vogt dem Tode nahe!

LURING/GARETIEN. Beinahe erstickt, so geht die schreckliche Kunde im Ferdoker Land, wäre der Baronin von Dunkelforst wackerer Vogt Gundulf, als jener unlängst als Gast auf dem gräflichen Schlosse Luring weilte, welches gerade andernuferns der Rakula im Lehnsland des garetischen Königs gelegen ist.

Beim abendlichen Gastmahl, mit welchem der Kastellan Praiodan von Rommilys seinen koscher Gast zu ehren gedachte und darob auch allerlei Edle seines Lehens zur Tafel geladen hatte, lauschte der feinsinnige Ritter von Salmingen gerade dem Vortrag eines Barden, als er mit einem Male grün im Gesichte anlief und keuchend um Luft rang. Ein Stück des gebratenen Kapauns, so mutmaßten später die Versammelten, steckte wohl in seiner Kehle und verwehrte ihm zu atmen!

Nur durch die rasche Hilfe des Weibels Brotho, Sohn des Brax, der seinen Dienstherrn kurzerhand packte und ohne viel Vertun kopfüber aus dem Fenster des Festsaales hing und nach Kräften schüttelte, als bis sich die Verstopfung gelöst hatte, konnte das Leben Seiner Hochgeboren gerettet werden.

Dennoch blaß und kränklich, sah sich der Vogt von Dunkelforst daraufhin gezwungen, den nachbarlichen Besuch abzubrechen und kehrte unverzüglich auf seinen Stammsitz Gut Salmingen zurück. Dort begab er sich in die pflegliche Obhut seiner Schwester, der Gemahlin des Herrn Roban von Treublatt, welche eigens zu diesem Behufe aus der Vogtei Fürstenhort herbeigeeilt kam. Dem Vernehmen nach ist Seine Hochgeboren mittlerweise wieder vollauf von den Folgen des Unfalls genesen.

S.F.