Uztrutzer Umtriebe - eine ungewisse Reise

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Wasserburg Eichstein, Anfang Ingerimm 1038

Es war ein langer Tag gewesen auf dem Gut, den die braven Untertanen hatten pflichtgemäß ihren Zehnt an Jungtieren gebracht. Baduar und seine Leute hatten also alle Hände voll zu tun, die Lämmer, Ferkel und Kälber zu erfassen, zu wiegen, die Abgaben praiosgemäß sorgfältig zu erfassen etc. Nun war er recht müde, aber sein Tag war noch nicht vorbei. Erneut las er sich die Depesche durch, die er erhalten hatte und grübelte vor sich hin: Nun, dann werde ich wohl nicht umhin kommen, mich auf diese Geschichte einzulassen. Erlan hat mir vor einigen Götternamen bei dem Diebesgesindel geholfen, nun bin ich an der Reihe. Auch wenn der Zeitpunkt ungünstig ist, kann und will ich einen Gefallen nicht unerwiedert lassen.

Der nächste Tag war den Reisevorbereitungen gewidmet. Baduar besprach mit seiner Frau und seinem treuen Haushofmeister Vitus, wie mit dem Zehnt zu verfahren sei und welche wichtigen Aufgaben in der nächsten Zeit anstanden: "Ich weiß noch nicht genau, wie lange diese Angelegenheit dauert und hoffe doch, das ich bis Ende Rahja wieder daheim bin - doch nur die Götter wissen, wie lange unser Fortbleiben dauern wird. Denkt bitte an die Instandsetzungen der Wege und Brücken - auf dem Weg nach Rufenberg gibt es die Baduarsbrücke, die im Winter schwer beschädigt wurde, die muss ausgebessert werden. Die Untertanen werden murren, wenn langsam die ersten Erntetage nahen, aber die Reparatur muss noch vor dem Winter erledigt sein. Aber das wisst ihr ja auch alles." Währenddessen erledigte Hesine noch letzte Korespondenz für Baduar und das Gut, den als Teil der ritterlichen Lanze von Baduar würde sie ihn selbstverständlich begleiten.

Dann war es soweit: am Morgen des nächsten Tages verabschiedete sich Baduar von seiner Familie und seinem Hof und besprach sich ein letztes Mal mit seinen Reisegefährten. Nachdem sie einen Teil durch das eigene Lehen geritten wären, würden sie auf dem Weg nach Koschtal auf Erlan und seine Reisegruppe stoßen, um sich ihnen anzuschließen. Den Rest des Weges würde man dann gemeinsam reiten. Welche Rolle er und seine Leute in dieser Geschichte einnehmen würden, wussten aktuell wohl nur die Götter, doch das würde sich finden. Ein Gefallen war ein Gefallen und Baduar sah es als eine Ehre an, diesen Gefallen einlösen zu dürfen.

Ein letztes Mal schloss er seine Frau und seine Kinder in die Arme, nickte seinem Verwalter zu, dann brach der kleine Trupp auf. Durch den leichten Dunst des Frühnebels, der über den Feldern lag, brachen er, sein treuer Diener Reto und sein Knappe Aedin sowie seine ritterliche Lanze bestehend aus dem Bannerträger Yeobdan, seiner Schreiberin Hesine und den Waffenknechten Yeomar, Sirala und Arbel auf in Richtung Koschtal auf eine ungewisse Reise.