Raub und Mord in Auersbrück!
Raub und Mord in Auersbrück!
Steckt der Jergenquell dahinter?
BRN. AUERSBRÜCK. Wanderer, seht euch vor: Die Straßen sind unsicher, Wegelagerer treiben ihr Unwesen!
Ihr erstes Opfer ist der Knecht Roderik vom Trottlerhof bei Rübfold geworden. Der Bauer hatte ihn mit zwei Kühen nach Zweizwiebeln geschickt, um die Tiere dort zu verkaufen, aber er kam niemals an, auch wartete man zuhause vergebens auf den treuen Knecht. Nach langer Suche fanden die Leute schließlich seinen kalten Leichnam in einem Gesträuch am Wege, ein Armbrustbolzen stak ihm im Rücken. Die Strauchdiebe scheinen den Arglosen überrascht und ohne Warnung niedergestreckt zu haben, denn er war nicht einmal dazu gekommen, seinen Dolch zu ziehen. Das zeigt, dass die Halunken nicht lang fackeln und ebenso hinterhältig wie grausam zu Werke gehen. Möge Praios sie strafen!
Eine Woche darauf wurden in der gleichen Gegend vom Dreitannengut des Nachts die Hühner gestohlen — und nicht nur eins oder zwei, wie’s ein wandernder Elb manchmal tut, sondern alles Federvieh aus dem Verschlag, im ganzen vierzehn Hennen und ein Gockel. Das lässt auf eine echte Bande schließen — beim Diebstahl wie beim Verzehr! Deshalb glauben viele, der Jergenquell sei wieder im Lande und treibe erneut sein Unwesen. Seit vielen Monden hat man nichts mehr von ihm gehört — wahrscheinlich hat er sich im Finsterkamm verkrochen oder ist über die Grenze nach Andergast. Allerdings hat der Bauer vom Dreitannengut ein Büschel schwarzer Haare im Hühnerstall gefunden und schwört, das sei von einem Ork. Doch das muss nichts heißen, denn einer wie der Jergenquell würde sich auch mit Orks gemein tun, oder er will die Leute damit in die Irre führen.
Seine Hochgeboren, Baron Alderan von Zweizwiebeln, hat einen starken Trupp ausgesandt, die Strauchdiebe zu suchen, doch bisher ohne Erfolg. Wir raten daher allen, die nach Norden wollen, wachsam zu sein und nicht allein zu reisen. Das ist sicherer — und auch geselliger.