Besuch in Tosch Isnasotar - Einen Bund zu schmieden

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen


 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Fuerstentum Kosch.svg   Wappen Grafschaft Wengenholm.svg   Twergentrutz.gif  
 Binge.svg
 
Pra 1047 BF
Einen Bund zu schmieden
Banges Warten


Kapitel 3

Ende Praios 1047 BF, Tosch Isnasotar


Gemeinsam schritten Tharnax, Rigolosch, Eldrik und die restlichen Hämmern von Ârxozim den unterirdischen Gang entlang und kamen dann wieder in die Bergwacht Tosch Isnasotar zurück. Dort wurden sie bereits neugierig erwartet und Tharnax verkündete unter dem lauten Jubel der Anwesenden den Sieg über die Karaballim. Barox, der hiesige Bergvogt rief, angesichts dieser Neuigkeit, einen Festtag aus und gemeinsam zogen die Angroschim von Tosch Isnasotar und Ârxozim in die große Halle.

Hier wurde zur Feier des Tages ein frisches Bierfass angestochen und Tharnax erhielt die Ehre, die Siegesrede zu halten. Wie es die Tradition verlangte, opferte der Bergvogt davor den ersten Schluck Bier Angrosch, was von Eldrik wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde. Dann berichtete der Zwergenkrieger von dem Kampf mit den Wühlschraten. Und obwohl er etwas bei der Anzahl der Feinde sowie der Tapferkeit von Eldrik und Rigolosch übertrieb, so hielt er sich doch im Großen und Ganzen an die Fakten.

Gespannt lauschten nun die anwesenden Angroschim von Tosch Isnasotar seiner Erzählung und als er geendet hatte, wurde ihm lautstark applaudiert und zugeprostet. Seine Erzählung würde nun wohl schon bald in Stein gemeißelt werden, schließlich erkannte Tharnax aus den Augenwinkeln, wie sich Eldrik kurze Notizen zu machen schien. Nach seinem Bericht setzte sich Tharnax wieder und jetzt startete das Feiern und Trinken. Er erkannte wohlwollend, wie seine Männer und die Angroschim von Tosch Isnasotar Seite an Seite saßen und gemeinsam auf den Erfolg tranken.

Dann wandte er sich Barox zu und begann, dem hiesigen Bergvogt, seine Überlegungen darzulegen. Die beiden besprachen sich sehr lange und am Schluss stand die folgende Einigung:
Zur Sicherheit von Tosch Isnasotar würden 4 der Hämmer von Arxozim hier bleiben, um die dortige Miliz im Tunnelkampf auszubilden.
Sollte ein erneutes Vordringen der Kraballim bemerkt werden, so würden die Angroschim von Ârxozim wieder zu Hilfe eilen.
Im Gegenzug würden die Angroschim von Tosch Isnasotar den hier stationierten Hämmern freie Kost und Logis gewähren, sowie einen Sold von 6 und einem halben Auromox pro Jahr und Kämpfer. Des Weiteren, würde als Entschädigung 1 und ein halber Auromox pro Jahr und Kämpfer an die Bergwacht Ârxozim gezahlt werden.
Der Vertrag sollte erst einmal 4 Jahre laufen und dann würden sie sich erneut treffen, um erneut zu verhandeln.
 
Als beide sich geeinigt hatten, leerten sie zum Abschluss des Vertrages gemeinsam ihre Humpen und damit war das Geschäft abgeschlossen. Nun suchte Tharnax nach Rigolosch, der bereits von seiner Mutter notdürftig versorgt worden war. Als der Bergvogt hinzu trat, da warf Damara Tochter der Togella ihm einen furchteinflößenden Blick zu, weil er die Verletzung ihres Erstgeborenen nicht verhindert hatte. Doch Rigolosch und Eldrik konnten sie umstimmen und nachdem der junge Angroscho ausreichend angetrunken war, begann Operation Nase.

Zuerst gab man Ihm ein Beißholz und dann tastete der Bergvogt von Arxozim die Verletzung genau ab. Mit schnellen, geübten Griffen reparierte Tharnax dann so gut es ging das beschädigte Riechorgan des jungen Angroscho. Während dem Eingriff traten Rigolosch die Tränen in die Augen, doch er biss eisern auf das Holz und kein Schmerzensschrei entwich seinem Mund. Als der Eingriff beendet war, da verband ihn seine Mutter rasch und sein Onkel sprach einen heilenden Segen auf ihn. Tharnax war sich jedoch sicher, dass der junge Angroscho davon wohl eine Narbe behalten würde, die er Zeit seines Lebens tragen müsse. Aber was war schon eine Narbe gegen den ersten gewonnenen Kampf auf Leben und Tod, noch dazu ohne Opfer auf ihrer Seite. Seine Gedanken schweiften zu seinem ersten Kampf und Tharnax versank etwas in nostalgischen Erinnerungen.

“Bei wem bist du in der Lehre?”, fragte der Bergvogt Rigolosch mit forscher Stimme und Eldrik erkannte, dass Tharnax keinesfalls ein Geplänkel begann. Es gab einen Grund für diese Frage.  Rigolosch setzte sich mühsam auf und meinte mit zusammengebissenen Zähnen, “Das Schmiedehandwerk habe ich bei meiner Oma Togella Tochter der Ildra gelernt. Allerdings hat es mit meinem geringen Talent nur zum Grobschmiedegehilfen gereicht. Die Kampfkunst habe ich von einem reisenden Ambosszwerg erlernt. Sein Name ist Garhag Sohn des Gorim. Er war vor etwa sechsundzwanzig Jahren eine Zeit lang in unserer Bergwacht zu Gast. Mittlerweile ist er aber weiter gen Norden gezogen.”

Tharnax nickte nachdenklich. “Da kenne ich noch jemanden, der wenig Talent für Angroschs Künste besaß”, sprach er leise, fast eher zu sich selbst und mit einer gehörigen Portion Selbstironie in der Stimme.  “Wie lange hat er dich unterwiesen?”, fragte der Sohn des Thorgrimm dann wieder gefasster und in bestimmenden Ton. Nun merkte auch Rigolosch, dass die Fragen nicht aus reiner Neugierde heraus gestellt wurden. Der Bergvogt hatte einen Hintergedanken dabei. Rigolosch dachte einen Moment nach. “Also es werden wohl so an die 6 Jahre gewesen sein. Seine Ausbildung war gut, zumindest wenn Meister Garhag nüchtern war. Dank ihm habe ich die Groschaboroschim Kampfkunst des Hadras gelernt. Allerdings habe ich unter ihm wohl gerade einmal die Grundlagen erlernt.”

“Hadras”, resümierte der Bergvogt und nickte. Sein Interesse schien erloschen. Dann jedoch zuckten seine Mundwinkel und er legte den Kopf leicht schief. “Hast du Brüder?”, fragte er und holte eine kunstfertig aus Bein geschnittene Pfeife aus einer Gürteltasche.  Rigolosch Blick wurde traurig, “Ja ich hatte einen Zwillingsbruder. Sein Name war Ballrax Sohn des Barox. Er starb bei der Prüfung für unsere Feuertaufe.” Eldrik räusperte sich in die darauf folgende Stille “Ich denke es geht dem Bergvogt eher um deine lebende Verwandtschaft.”

Nun wurden Rigoloschs Augen wieder klar “Ah, natürlich. Ja, ich habe noch einen jüngeren Bruder. Tarix, benannt nach meinem Großvater.” Eldrik blickte zu Tharnax “Der Junge ist etwas, nun sagen wir mal, aus der Art geschlagen. Er ist äußerst kräftig und mit geschickten Händen gesegnet. Allerdings hat er zu viel Unfug im Kopf.”

Nun ergriff Rigolosch Mutter Damara das Wort und fauchte Eldrik wie eine Löwin an. “Er ist nicht aus der Art geschlagen! Er hat nur andere Interessen. Sag das nicht immer so.” Eldrik senkte den Blick, aber sprach weiter “Nun gut, er ist nicht aus der Art geschlagen. Aber er interessiert sich mehr für Dinge, die wohl besser einem Groschafortbrumborim zu Gesicht stehen würden, als einem ehrbaren Sohn der Groscharoroximangrasch. Daher wird er es in Zukunft bei unserem Volk nicht einfach haben.”

“Einige der Krieger aus Ârxozim gehen nach Vollendung ihrer Ausbildung und den acht Jahren Dienstzeit auf Braschtôkril ins Tal hinab und schließen sich der Hochköniglichen Wacht an. Sie beschützen die Gorschafortbrumborim”, offenbarte Tharnax. “Und es ist meiner Meinung nach eine ehrenvolle Aufgabe die Wehrlosen zu beschützen.
Vielleicht”, der Bergvogt zuckte mit den Schultern, “hat er ja Interesse mit mir nach Âthykril zu kommen. Kräftig und geschickt mit den Händen”, der Einäugige schmunzelte, “das sind Dinge, mit denen ich etwas anfangen kann. Vielleicht wird ja ein guter Geschützmeister aus ihm.”

Der Geweihte nickte ernst, doch Damara schien noch zu überlegen. Ihr gefiel es augenscheinlich nicht besonders, ihren jüngsten Sohn hergeben zu müssen. Andererseits wusste sie, dass er, wenn er die Ausbildung abschließen würde, wohl nie wieder verächtliche Sprüche von den anderen Angroschim der Bergwacht anhören müsste. Nach einem langen Moment des Schweigens meinte die Angroschna “In Ordnung. Ich rede mit ihm und mit seinem Vater. Versprechen kann ich euch natürlich nichts, aber ich danke euch schon einmal für das großzügige Angebot. Möge es Angrosch euch vergelten Meister Tharnax.”

“Ich wäre ein Narr, wenn ich diese Gelegenheit nicht nutzen würde. Entgegen der weitverbreiteten Meinung in Dumron Okosch bin ich kein sturer Eigenbrötler, nur eben niemand, der sich tagelange Reden auf langweiligen Versammlungen anhören kann.” Tharnax zuckte mit den Schultern. “Ich bin Krieger, ehemaliger Soldat, Politik ist nichts für mich. Nein, ich versuche Dumron Okosch auf meine Weise sicherer zu machen. Meine Krieger hier in Tosch Isnasotar sollen dies bezeugen. Euer Sohn in Ausbildung bei den Hämmern von Ârxozim würde unsere Wachten noch weiter verbinden und ihr habt mein Wort, 8 Jahre Ausbildung zum Krieger, 8 Jahre Dienst auf Braschtôkril und er kehrt als gestandener Mann zurück, dem jeder hier Respekt zollen wird.”

“Euer Wort in des Allvaters Ohr Meister Bergvogt," meinte Damara. "Auch uns würde es freuen, wenn die Bergwachten Tosch Isnasotar und Ârxozim so näher zusammenrücken. Es sind unsichere Zeiten, aber gemeinsam werden wir sicherlich den Stürmen der Zeiten besser widerstehen können als jede für sich alleine. Doch ich warne euch als Mutter, gebt gut Acht auf meinen kleinen Jungen und seid nicht strenger zu ihm, als es sein muss.”

Tharnax hob beschwichtigend die Hände und lächelte verschmitzt. “Die Drohung einer Mutter nehme ich weitaus ernster als das Kriegsgeschrei eines Ogers, denn Letzterer ist weitaus weniger nachtragend als Erstere.”