Das Mysterium von Nachtreigen
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Das Mysterium von Nachtreigen
Wundersames Getier mitten im Angbarer See?
KAISERLICH PERVALIA. Grässliches Geheul und andere furchteinflößende Laute bewogen kürzlich den Kastellan von Kaiserlich Pervalia, Bardo von Bardostein, gemeinsam mit seinem Inselnachbarn, dem Reichsedlen Therunbold von Cellastein, der ‚Verbotenen Insel‘ Nachtreigen einen Besuch abzustatten.
Bereits seit mehreren Monden waren in manchen Nächten die schauerlichen Geräusche zu hören gewesen, doch dem Kastellan war es bislang nicht möglich gewesen, der Sache auf den Grund zu gehen, existiert doch bekanntermaßen seit Retos Tagen ein kaiserliches Verbot, die Insel Nachtreigen zu betreten. Da es dem jungen Verwalter der im Bau befindlichen Kaiserpfalz jedoch ein Anliegen ist, auf Pervalia die nötige Sicherheit für künftige Besuche der Kaiserin zu gewährleisten, sah er es als seine Pflicht an, die merkwürdigen Umtriebe auf der‚Verbotenen Insel‘ zu untersuchen.
Also wurden mehrere Depeschen an den Kaiserhof versandt, mit der Bitte, einen kaiserlichen Dispens für das Betreten der Insel auszusprechen und dadurch den Zustand der kaiserlichen Güter ordnungsgemäß erfassen und dokumentieren zu können. Als Inspekteure erboten sich die beiden Reichsedlen von Bardostein und Cellastein höchstselbst, da sie es als echte Koscher für geboten hielten, gewissermaßen vor ihrer eigenen Haustür für Ordnung zu sorgen.
Nachdem nach längerer Korrespondenz die nötige Erlaubnis schließlich erteilt worden war, bestiegen die beiden Adligen in Begleitung zweier Knechte die Jacht des Kastellans und legten auf Nachtreigen an.
Was auf der ‚Verbotenen Insel‘ – die nun nicht mehr ganz so verboten war – dann geschah, entzieht sich weitgehend unserer Kenntnis. Der eine Knecht hat seit dem Besuch der Insel kein einziges Wort mehr gesprochen, während der andere wirre Geschichten von exotischen Vögeln, gefährlichen Raubtieren und fremdartigen Fabelwesen zum Besten gibt. Die beiden Reichsedlen hingegen hüllen sich in Schweigen und verweisen darauf, dass die Sache zunächst mit der Kaiserin persönlich erörtert werden müsse. Aus Fürstlich Erlenschloss hört man jedoch Gerüchte aus dem Umfeld Prinz Ansholds, dass der Erbprinz angeboten habe, für etwaige exotische Tiere zu sorgen und sie in seiner Menagerie zu pflegen, bis die Kaiserin ihrer bedürfe – natürlich nur gesetzt den Fall, dass solche auf Nachtreigen zu finden seien.