Von alten Magiern und unheimlichen Sümpfen

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Ausgabe Nummer 69 - Hesinde 1044 BF

Von alten Magiern und unheimlichen Sümpfen

Besitzt Rohalswächter Schlüssel für Moorbrück?

VINANSAMT, Boron 1044 BF. Im KOSCH-KURIER 65 berichteten wir von der Biografie des Magiers Narehal, die im Draconiterkloster Leuwensteyn gefunden wurde und wichtige Hinweise auf das Rätsel des Moorbrücker Sumpfes enthalten könnte. Nun ist ein Jahr verstrichen, und der KURIER fragte beim Fürstlichen Hofmagier Voltan von Falkenhag nach, wie die Dinge denn stehen mit der „Vita Narehalis“. Da die Antwort voraussichtlich einiges an Magierbosparano enthalten würde, baten wir unseren sporadischen Korrespondenten Malzan Lichterlohe (Hofmagus zu Geistmark), bei Seiner Exzellenz Voltan vorzusprechen. Im Folgenden sein Bericht:

Der KOSCH-KURIER war mir immer eine liebe Lektüre, und wenn die Schriftleitung um meine Hilfe bittet, findet sie stets ein offenes Ohr. Ein sachverständiger Berichterstatter war gesucht, der dem Ersten (und einzigen) Hof-Magus des Fürsten Neuigkeiten über jenes Buch entlocken könnte, von dem sich mancher die Lösung des Rätsels Moorbrück erhofft. Als Spezialist für Hellsicht- und Schutzzauber war ich darüber hinaus natürlich auch persönlich daran interessiert, was jene Schrift an arkanen Geheimnissen Narehals enthalten mochte. Voltan von Falkenhag stimmte meiner brieflichen Bitte um ein Treffen zu, und so machte ich mich Anfang Boron auf den Weg nach Gaschenk in Vinansamt.

Exzellenz von Falkenhag empfing mich dort im örtlichen Gasthaus. Die Draconiter erlauben den Magiern zwar, die „Vita Narehalis“ in der Klosterbibliothek zu studieren, nicht aber, im Kloster zu nächtigen, so dass sie täglich die sieben Meilen von Gaschenk nach Leuwensteyn und zurück unter die Füße (oder Räder, Hufe, fliegende Teppiche) nehmen müssen. Der Schankraum war daher zur Abendstunde gefüllt mit einem halben Dutzend Zauberkundiger im Reisegewande, die über ihren auf den Tischen ausgebreiteten Notizen brüteten und nebenher die kräftige Wurstbrühe löffelten, die man hier serviert. Dass sich in diese Gesellschaft keine Einheimischen verirrten, wird niemanden verwundern.

Der Fürstliche Hofmagus begrüßte mich mit der Versicherung, wie sehr er sich freue, dass ihm der KOSCH-KURIER diesmal einen kompetenten Gesprächspartner geschickt habe. Allerdings nahm er mir sogleich das Versprechen ab, nur so viel von unserer Unterredung und den Geheimnissen der „Vita Narehalis“ weiterzugeben, wie man praios- und hesindegefällig dem gemeinen Volke zumuten dürfe. Daher werden die geneigten Leserinnen und Leser verstehen, dass ich mich auf eine grobe Zusammenfassung des Wesentlichen beschränke.

Am wichtigsten ist, dass uns das Buch bestätigt, was wir schon geahnt hatten“, sagte Seine Exzellenz, nämlich dass der Sumpf von Moorbrück nicht mit Absicht erschaffen wurde, sondern eine chaotische Reaktion auf den Zusammenprall verschiedener arkaner Kräfte war, die auf beiden Seiten entfesselt wurden. Von besonderem Interesse, so Seine Exzellenz, ist eine Begebenheit, welche die Verfasserin des Buches – Narehals damalige Novizin – nur im Vorbeigehen schildert: Während der Vorbereitung auf die Konfrontation mit den Nekromanten, die Burg Farnhain belagerten, sandte Narehal einen Vertrauten nach Koschgau in den Krötensumpf, um von dort ein mächtiges Hilfsmittel zu beschaffen. Worum es sich handelte, bleibt unklar – offenbar hielt es der Erzmagier nicht für angezeigt, seine Schülerin darüber aufzuklären.

„An dieser Stelle ist es sehr gut, dass Ihr beziehungsweise der KOSCH-KURIER ins Spiel kommt“, ergänzte Herr von Falkenhag. Mit dem Krötensumpf kenne sich nämlich niemand besser aus als der greise Rohalswächter Atires Monachin, doch sei dieser zurzeit unauffindbar. Sein Turm im Koschgau sei verlassen, einen Termin in der Ordensburg der Rohalswächter im Rondramond habe er verpasst und auf magische Kontaktversuche reagiere er nicht. Daher möchte Seine Exzellenz alle Leserinnen und Leser unseres Blattes aufrufen, sich bei der Redaktion in Steinbrücken zu melden, wenn sie irgendeinen Hinweis auf den Verbleib von Magister Atires Monachin geben können. Ich versicherte ihm, wie gerne der KOSCH-KURIER dabei behilflich sei, den Verschwundenen aufzuspüren. Wird es mit der Hilfe des Rohalswächters tatsächlich möglich sein, das Rätsel des Dämonensumpfes zu entschlüsseln?

Im Anschluss nutzte ich die Gelegenheit, die im Schankraum anwesenden Collegae kennenzulernen und neben Nettigkeiten auch allerlei nützliches Wissen auszutauschen – doch den Bericht darüber findet der interessierte Leser nicht im KOSCH-KURIER, sondern demnächst vielleicht im Hesindespiegel.

Malzan Lichterlohe & Stordian Mönchlinger

Atires Monachin weilt leider nicht mehr unter den Lebenden. Der Schlag traf den greisen Magier, während er Diebe verfolgte, die in seinen Turm eingebrochen waren. Seine sterblichen Überreste liegen irgendwo im Sarindelwald abseits des Weges. Das Geheimnis des Hilfsmittels aus dem Krötensumpf wird deshalb vorderhand ungelöst bleiben.