So launenhaft wie ihr Herr: Unterschied zwischen den Versionen

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Zu ihrer Freude musste niemand von ihnen selbst ins eher mäßig warme Becken steigen: Das übernahmen die Geweihten. Bei dem Anblick zweier fröhlich im Wasser planschenden Efferddiener, die ihren Herrn priesen und alle Anwesenden mit Wassertropfen bespritzten, konnten einige der Anwohner zum ersten Mal seit einigen Monden wieder lachen. Die Peraine-Geweihte [[Nebendarsteller ist::Laiga Mikail]] hielt derweil ein paar Kräuter bereit für den Fall, dass sich jemand erkältete.
Zu ihrer Freude musste niemand von ihnen selbst ins eher mäßig warme Becken steigen: Das übernahmen die Geweihten. Bei dem Anblick zweier fröhlich im Wasser planschenden Efferddiener, die ihren Herrn priesen und alle Anwesenden mit Wassertropfen bespritzten, konnten einige der Anwohner zum ersten Mal seit einigen Monden wieder lachen. Die Peraine-Geweihte [[Nebendarsteller ist::Laiga Mikail]] hielt derweil ein paar Kräuter bereit für den Fall, dass sich jemand erkältete.


Zum Abschied gelobten die Rottaner feierlich, fortan die Ruinen des Badehauses aus spätbosparanischer Zeit sauber zu halten und einmal jährlich das rituelle Bad im Becken wiederholen zu lassen. Möge in Zukunft der einzige Schrecken, der in Rottan umgeht, der berühmt-berüchtigte Rübenschnaps sein!
Zum Abschied gelobten die Rottaner feierlich, fortan die Ruinen des Badehauses aus spätbosparanischer Zeit sauber zu halten und einmal jährlich das rituelle Bad im Becken wiederholen zu lassen. Möge in Zukunft der einzige Schrecken, der in Rottan umgeht, der berühmt-berüchtigte [[Briefspieltext mit::Rottaner Rübenfeuer|Rübenschnaps]] sein!


[[Nebendarsteller ist::Gobrom Findling]]
[[Nebendarsteller ist::Gobrom Findling]]

Aktuelle Version vom 16. November 2022, 17:34 Uhr


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Ausgabe Nummer 71 - Rahja 1044 BF

So launenhaft wie ihr Herr

Vom Wirken zweier Efferdgeweihter in Rottan

ROTTAN IN DER FERDOKER MARK, Rahja 1044 BF. Zwei Diener des Efferd sind ihrem Herren, der auch „der Launenhafte“ genannt wird, in jeder Hinsicht gerecht geworden, indem sie in kurzer Zeit sehr unterschiedliche Stimmungen gezeigt oder bei anderen erzeugt haben. Als Auslöser dafür reichte ein auf den ersten Blick unscheinbares Gebäude im Hinterland der Ferdoker Mark.

Wie bei seinem Amtsantritt in Rakulbruck vereinbart (der KOSCH-KURIER berichtete in Ausgabe 69), unternahm Swafnian Engstrand mit Droga Swafnildsdottir aus Wallerheim eine Rundreise durch die Ferdoker Mark. Entlang des Großen Flusses und der Rakula wurden sie überall, wie erwartet, freundlich und mit offenen Armen empfangen.

Doch als sie ihre Schritte ins Binnenland lenkten, gelangten sie auf der Ferdoker Landstraße nach Rottan. Dort angekommen, staunten sie nicht schlecht, als man ihnen beiläufig vom „Badehaus“ erzählte. Die „junge Droga“ wollte es sogleich besuchen, verfügte ihr Heimatort Wallerheim schließlich über ein Badehaus in der Tradition der Thorwaler. Die anfängliche Überraschung schlug jedoch um in Wut bei dem Anblick, der sich den beiden bot: Das einst sicher prunkvolle Gebäude wurde inzwischen als Viehtränke genutzt!

Einzig das Becken war noch gut erhalten. Die efferdgefälligen Motive wie Frauen mit Fischschwanz im Gefolge des Flussvaters ließen für die Geweihten nur einen Schluss zu: Auf diesem Ort lag der Segen ihres Herrn, und dieser wurde sträflich missachtet! Außer sich vor Zorn stellten sie die Einwohner zur Rede. Diese zeigten sich zunächst jedoch unbeeindruckt. Das war doch schon jahrelang so. Warum also nun etwas ändern?

Dies machte den neuen Vorsteher des Nymphentempels nur noch aufbrausender. Er redete wie ein Wasserfall und warnte vor den Gefahren, die bei Missachtung der Zwölfe plötzlich über die Rottaner hereinbrechen könnten. Auch bei diesen Worten schauten sich die Rottaner unverständlich an. Sie hatten doch den Hopfentempel, verehrten andächtig Peraine und die Ernten waren gut!

Nun erinnerte die Geweihte des Langhauses von Wallerheim an die Koscher Geschichte: Sie erzählte, wie man zu Zeiten der Thorwaler Überfälle auf dem Großen Fluss Efferd als Piratengott schmähte und daher seinen Tempel im alten Ferdok abreißen wollte, was den Untergang der Stadt besiegelte, und wie das Schicksal Vadocias bis heute als Mahnung dienen solle, den Zorn der Götter nicht heraufzubeschwören. Bei dem Namen Vadocia bekamen es die Leute plötzlich mit der Angst zu tun und sie fielen weinend auf die Knie. Zu frisch war die Erinnerung an den Schrecken, der aus den Ruinen gekommen war und mehrere Jugendliche aus Rottan getötet hatte (der KOSCH-KURIER berichtete in Ausgabe 70).

Als die Geweihten sahen, wie efferdgefällige Tränen flossen, und verstanden, warum die Rottaner so gerührt waren, da stimmten sie auf einmal mildere Töne an: Es sei richtig, Traurigkeit über die Toten zu zeigen, doch es müsse auch eine Zeit kommen, sie wieder wegzuwaschen. Daher schlugen sie vor, das Badehaus wieder seinem ursprünglichen Zweck zuzuführen, und dies mit einem kleinen Fest zu begehen. Bei der Aussicht, keine strengen Worte mehr hören zu müssen, waren die Leute schnell überzeugt.

Zu ihrer Freude musste niemand von ihnen selbst ins eher mäßig warme Becken steigen: Das übernahmen die Geweihten. Bei dem Anblick zweier fröhlich im Wasser planschenden Efferddiener, die ihren Herrn priesen und alle Anwesenden mit Wassertropfen bespritzten, konnten einige der Anwohner zum ersten Mal seit einigen Monden wieder lachen. Die Peraine-Geweihte Laiga Mikail hielt derweil ein paar Kräuter bereit für den Fall, dass sich jemand erkältete.

Zum Abschied gelobten die Rottaner feierlich, fortan die Ruinen des Badehauses aus spätbosparanischer Zeit sauber zu halten und einmal jährlich das rituelle Bad im Becken wiederholen zu lassen. Möge in Zukunft der einzige Schrecken, der in Rottan umgeht, der berühmt-berüchtigte Rübenschnaps sein!

Gobrom Findling