Hartsteiger Berggschicht`n - Eine saure Rache

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Im Adlergang, Ende Travia 1048 BF

Ulwide Bocksbart aus dem kleinen Ort Adlergang im Twergentrutzer Land, war gerade dabei Holz für den Winter zu machen und der Schweiß lief ihr die Stirn herab. Sie senkte die Axt erneut und mit einem Knacken fielen zwei Holzscheite zu Boden. „Das wird auch immer anstrengender, aber gut ich werde halt auch nicht jünger.“ meinte sie zu sich selbst. Normalerweise hätte ihr Ältester Kuniswart hier geholfen, aber dieser hatte sich im Rondra den fürstlichen Truppen der Kompanie Halmdahl der Keiler angeschlossen. „Was die Jungen nur immer so zum Militärdienst treibt.“ Dachte sich die hochgewachsene Frau unwirsch, aber ihr Sohn war schließlich kein Kind mehr und konnte daher seine eigenen Entscheidungen treffen. Als sie aufblickte, erkannte sie eine ihrer jüngeren Töchter, die flinken Fußes zu ihr eilte. „Mutter, Mutter, ich habe Balbine gesehen. Sie ist zurück aus Twergental.“ Erfreut blickte die Sendrin des Ortes zu ihr. „Vielen Dank für die Nachricht Liebes. Komm lass uns sie begrüßen gehen.“

Es dauerte nicht lange und die beiden Frauen trafen freudestrahlend aufeinander. Ulwide hatte sich Sorgen um die reisende Kramboldin gemacht, denn der Weg nach Firun war nicht gerade einfach, doch die Händlerin hatte ihn scheinbar ohne Probleme bewältigt. „Habt ihr das bekommen, was ihr wolltet?“ erkundigte sich Ulwide bei der Händlerin und Balbine lächelte breit. „In der Tat.“ Und dann holte sie zur Freude der hinzukommenden Dorfbewohner, einige Bestellungen aus ihrem großen Tragekorb hervor. Die reisende Händlerin war wirklich ein Gewinn für ihr Dorf und dass Ulwide sie diesem alten Schinder Rodhelm von Hartsteig vor der Nase weggeschnappt hatte, war das Sahnehäubchen auf dem Kuchen gewesen. Nachdem Balbine einige der bestellten Waren an die wartenden Leute verteilt hatte, verkündete sie, „Ich werde nur heute im Dorf sein und morgen dann wieder nach Praios Richtung Angersteig reisen. Vor dem Winter möchte ich noch einen Besorgungstransport durchführen. Falls ihr daher noch etwas von dort braucht, sagt es mir bitte bis morgen früh.“ Ulwide hob die Augenbrauen und meinte, „Was willst du denn bei den sturen Ochsen vom Hartsteiger Thal? Bleib lieber hier am warmen Herd und ruhe dich aus.“ Balbine schüttelte den Kopf und meinte, „Ritter Rodhelm hat mir einen Auftrag gegeben und wie es der Zufall will, bin ich in Twergental auf das Gewünschte gestoßen. Ich würde ihm daher seine Bestellung noch gerne vor dem Winter bringen, denn er hat mir zwei Silberstücke extra dafür versprochen.“

Ulwides Augen wurden schmal, denn seit der Geschichte mit dem Schafbock, war ihre Rivalität mit dem Ritter des Hartsteiger Thals wieder etwas stärker entflammt. „Eine Bestellung für diesen Geizhals? Was will er denn?“ Stolz holte die Händlerin ein kleines Holzfässchen aus ihrem Tragekorb. „Eine Maß Koschwasser, ganz frisch abgefüllt.“ Die Sendrin fuhr sich mit der Hand über das Kinn. Sie führte zwar in ihrer Wirtschaft auch Koschwasser, doch bevor sie davon etwas diesem Ausbeuter überließ, da musste eher das Praiosauge vom Himmel fallen und das wusste der Ritter auch. Doch dann kam ihr ein phexischer Plan. „Koschwasser sagtest du. Was für ein Zufall. Ich bin gerade auch auf der Suche nach dem Schnaps. Was bietet der Ritter dir dafür?“ Balbine machte große Augen und nach einem Moment des Zögerns meinte sie, „15 Silberstücke.“ Die Wirtin schüttelte zur Antwort nur den Kopf „15 Silberstücke mitsamt den Transport? Dieser Ausbeuter. Ich gebe dir ganze 2 Dukaten dafür.“

Balbine spitzte die Ohren als sie das großzügige Angebot hörte, doch sie zögerte noch etwas. „Ich hab Ritter Rodhelm aber mein Wort gegeben …“ Ulwide schüttelte den Kopf, „Du hast ihm nur ein Angebot unterbreitet und jetzt hast du ein Besseres bekommen. Du alleine hattest die Arbeit mit der Besorgung und dem Transport, also sollst du auch alleine entscheiden dürfen, welches Angebot du annimmst.“ Die Kramboldin kam ins Grübeln. „Aber was mache ich, wenn mich der Ritter fragt, ob ich seine Bestellung erledigen konnte?“ Ulwide zuckte mit den Schultern, „Sei ehrlich oder lüge ihm etwas vor. Falls du dich aber unwohl dabei fühlst, kannst du ihm ja als kleine Entschädigung einen meiner Obstler mitnehmen. Das ist zwar nicht ganz das Gewünschte, aber fast genau so gut.“ Balbine dachte kurz nach und schlug dann in die angebotene Hand der Wirtin ein. „Passt, das Geschäft gilt.“ Ulwide lächelte breit, „Sehr schön. Geh nun erst einmal Heim und verschnaufe etwas. Danach bring das Fässchen in meine Wirtschaft. Ich bin auch gleich dort und dann trinken wir Einen auf das abgeschlossene Geschäft.“ Die Kramboldin nickte und machte sich gleich auf den Weg zu ihrem neuen Heim. Das Lächeln der Sendrin von Adlergang wurde noch breiter und sie blickte zu ihrer kleinen Tochter.

„Liebes, geh mal schnell zu deiner Tante und bitte sie um den stärksten Essig den sie hat. Dann komm damit gleich wieder in die Schänke und dafür bekommst du von mir ein Honigstück.“ Das Mädchen sah ihre Mutter mit breit funkelnden Augen an und machte sich augenblicklich auf den Weg.

„Warte nur ab Rodhelm, du wirst bald den Schnaps deines Lebens kosten. Ich werde dir etwas hervorragendes mischen.“ Dachte sich Ulwide während sie jetzt wieder gutgelaunt das nächste Holzstück ergriff.