Scharmützel, Gestech und allerley Kurtzweyl - Kosch-Kurier 80

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Ausgabe Nummer 80 - Efferd 1047 BF

Scharmützel, Gestech und allerley Kurtzweyl

Dicht gefüllt ist der Turnierkalender in der warmen Jahreszeit, besonders im Monat der Himmlischen Leuin. Unmöglich ist es daher, ausführlich über alle Wettkämpfe zu berichten, auch wollen wir die geneigte Leserschaft nicht mit den Schilderungen der doch recht ähnlichen Abläufe langweilen. Stattdessen haben wir uns aus den Berichten glaubwürdiger Augenzeugen die Höhepunkte und Memorabilien herausgesucht, um sie hier getreulich wiederzugeben.

Noble Geste des Fürsten

ANGBAR. Gelegenheit zu einer noblen Geste bekam Seine Durchlaucht beim Fürstlichen Ritterturnier zu Angbar: Eine der Teilnehmerinnen, die Ritterin Thalessia von Fuchsfels, konnte nicht in die Schranken reiten, da ihr Pferd an einer Kolik litt.

Da ließ Fürst Anshold kurzerhand aus seinen Stallungen ein Ross herbeibringen – passenderweise einen Fuchs. Auf die Dankesworte der Ritterin erwiderte der Fürst: „Allein die ritterliche Tugend gebietet es. Doch tragt Ihr den Namen meiner verehrten Frau Großmutter, und darum freut es mich doppelt, Euch helfen zu können.“

Zwar trug das fürstliche Ross die Ritterin nicht bis zum Sieg, doch zwei Erfolge konnte sie verbuchen: Rondralieb von Uztrutz und Firutin von Wengerich warf sie in den Staub.

Karolus Linneger

Zwei Siegeskränze verliehen

SALMINGEN. Beim diesjährigen Dunkelforster Burgturnier konnte der junge Schlachtreiter Alerich von Rohenforsten sowohl beim Lanzenstechen als auch beim Kampf mit dem Langschwert den Sieg erringen. Dabei musste er in beiden Disziplinen am Ende jeweils gegen die garetische Ritterin Ulmarde von Schack antreten. Die Garetierin wiederum konnte den Waffengang mit dem Zweihänder für sich entscheiden. Die Hauptfrau der Salminger Garde, Hesindiane von der Steckenklamm, musste sich trotz Heimvorteils mit dem zweiten Platz begnügen.

Garubold Topfler

Magierin rettet Verletzten

SALMINGEN. Fast wäre es sein letzter Ritt geworden: Beim Dunkelforster Burgturnier durchbohrte eine Lanzenspitze die Wehr des Edelfried von Butterbös mit großer Wucht. Der Ritter stürzte vom Pferd und blieb regungslos liegen, während sein Blut den Kampfplatz rötete.

Dass er nicht den Flug übers Nirgendmeer antreten musste, verdankt er einzig dem beherzten Eingreifen einer Maga aus Norburg, die zu Studienzwecken in Salmingen weilte und bei dem Turnier zugegen war.

„Eine Narbe wird wohl zurückbleiben“, erklärte sie erschöpft, nachdem sie lange um das Leben des Verletzten gerungen hatte, „doch nun ist er außer Gefahr.“ Und tatsächlich sah man bereits am Abend den Ritter an der festlichen Tafel sitzen.

Der Vorfall löste einige Diskussionen aus: Ob der Einsatz von Magie, gleichgültig zu welchem Zweck, auf dem Turnierplatz statthaft sei, fragten manche – diese hatten freilich nicht blutend und mit dem Tode ringend im Sande gelegen. Andere dagegen meinten, dass es doch endlich an der Zeit sei, im Kosch eine Magierschule zu begründen – und sei es nur, um segensreiche Heil- und Antimagie zu lehren.

Karolus Linneger

Kein dreizehnter Lanzengang

ENTENSTEG. Die diesjährige Tjoste bei der Entensteger Turney fand ein ungewöhnliches Ende, nachdem im Lanzengang zwischen Edelfried von Butterbös und Bolzer von Entensteg der zwölfte Lanzengang keine Entscheidung gebracht hatte. Statt einen dreizehnten Ritt zu wagen, wurden die beiden Ritter zu gemeinsamen Siegern erklärt. So hatte es der Turniermarschall Bolzer von Stanniz-Zweizwiebeln entschieden.

Garubold Topfler

Kecke Sprüche beim Turnier

ENTENSTEG. Den Siegeskranz errang Firuna von Salzmarken-See bei der Entensteger Turney nicht, wohl aber viel Beachtung: Denn die junge Ritterin posaunte vor jedem Lanzengang einen kecken Spruch quer über den Turnierplatz, so etwa den folgenden: „Ihr seid gewiss von hohem Stand – doch liegt ihr bald im Sand!“ Dies brachte ihr die Sympathien des Publikums ein. Als Edelfried von Butterbös sie schließlich aus dem Sattel warf, konterte er: „Ihr fochtet gut mit Vers und Reim, den Sieg jedoch, den bring ich heim!“

Karolus Linneger