Ritter Boromils Gespür für das Moor - Ein neuer Tag: Unterschied zwischen den Versionen

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Boromil wog dieses Angebot kurz innerlich ab und nickte schließlich. "In Ordnung. Wichtig ist nur, dass ich vorher alle Besuche hinter mich gebracht habe, um die Helfer zu rekrutieren. Der Zeit ist durchaus knapp... da war es gestern die richtige Entscheidung, noch nachts die letzten Meilen zurückzulegen." Er schmunzelte. "Ich hatte mir extra einfache Kleidung angezogen, um keine wertvolle Beute für Räuber abzugeben." "Solchen Wagemut kenne ich sonst gar nicht von Dir. Was hast Du Dir denn vorgenommen?" "Noch mehr Zwerge als Arbeiter anwerben. Und vielleicht neue Siedler gewinnen. Ich möchte nach [[Briefspieltext vielleicht mit::Rohalssteg (Baronie)|Rohalssteg]] reisen und [[Briefspieltext mit::Boronwyn vom Kargen Land|Foldan]] um Hilfe bitten." "Eine gute Idee. Zumindest kennt er genügend [[Briefspieltext vielleicht mit::Hügelzwerge]]. Ob die sich bequemen werden, um in [[Briefspieltext vielleicht mit::Moorbrück (Baronie)|Moorbrück]] beim Aufbau eines Rittergutes zu helfen, steht natürlich auf einem anderen Blatt... aber versuchen muss man es, keine Frage." Plötzlich kam Gero ein Gedanke. "Da fällt mir ein... wenn ich richtig verstanden habe, siedelst Du gar nicht so weit von [[Briefspieltext vielleicht mit::Eisenkobers Wacht]] entfernt. Wieso bittest Du eigentlich nicht die [[Briefspieltext vielleicht mit::Wächter Rohals]] um Unterstützung?" "Will ich doch, aber gemeinsam mit den Angroschim werden sie mehr ausrichten. Mein Siedlungsplatz hat ja eine Vorgeschichte. Die Magier sind daher unerlässlich, um irgendwelche Besitztümer das angeblich [[Briefspieltext vielleicht mit::Zulipan von Punin|ersten Besitzers]] des Turmes zu erkennen und wegzuräumen. Die Zwerge hingegen bringen Muskelkraft und Verstand, um den alten Tunnel und die Keller wieder freizulegen. Ich glaube, dass es die Kombination aus beiden ist, die den Erfolg bringen wird! Lange Zeit abzuwarten habe ich jedenfalls nicht. Ich meine, dass der Anfang besonders wichtig ist. Wenn ich nicht für meine Siedler deutlich erkennbar alles tue, um dem Ort das Unheimliche auszutreiben und einen echten Neuanfang zu wagen, dann wird die Siedlung über die Jahre kein Erfolg. Es muss mit einem schnellen Schlag geschehen oder es wird nicht klappen. Schließlich sind hier schon ganz andere gescheitert, da sitzt das Misstrauen tief." "Recht so! Da hat [[Briefspieltext vielleicht mit::Morwald Gerling]] eine gute Entscheidung getroffen, dass er diesen Siedlungsplatz Dir zugeteilt hat, einem Vertreter einer [[Briefspieltext vielleicht mit::Haus vom Kargen Land|magiefreundlichen Familie]]. Stell Dir mal vor, jemand abergläubisches müsste hier bauen!" Boromil verkniff sich eine Bemerkung dazu und fuhr stattdessen fort: "Jedenfalls möchte ich heute noch weiterreisen. Je früher die Zwerge mit den Grabearbeiten beginnen können, desto besser! Jeder Tag zählt!"
 
Boromil wog dieses Angebot kurz innerlich ab und nickte schließlich. "In Ordnung. Wichtig ist nur, dass ich vorher alle Besuche hinter mich gebracht habe, um die Helfer zu rekrutieren. Der Zeit ist durchaus knapp... da war es gestern die richtige Entscheidung, noch nachts die letzten Meilen zurückzulegen." Er schmunzelte. "Ich hatte mir extra einfache Kleidung angezogen, um keine wertvolle Beute für Räuber abzugeben." "Solchen Wagemut kenne ich sonst gar nicht von Dir. Was hast Du Dir denn vorgenommen?" "Noch mehr Zwerge als Arbeiter anwerben. Und vielleicht neue Siedler gewinnen. Ich möchte nach [[Briefspieltext vielleicht mit::Rohalssteg (Baronie)|Rohalssteg]] reisen und [[Briefspieltext mit::Boronwyn vom Kargen Land|Foldan]] um Hilfe bitten." "Eine gute Idee. Zumindest kennt er genügend [[Briefspieltext vielleicht mit::Hügelzwerge]]. Ob die sich bequemen werden, um in [[Briefspieltext vielleicht mit::Moorbrück (Baronie)|Moorbrück]] beim Aufbau eines Rittergutes zu helfen, steht natürlich auf einem anderen Blatt... aber versuchen muss man es, keine Frage." Plötzlich kam Gero ein Gedanke. "Da fällt mir ein... wenn ich richtig verstanden habe, siedelst Du gar nicht so weit von [[Briefspieltext vielleicht mit::Eisenkobers Wacht]] entfernt. Wieso bittest Du eigentlich nicht die [[Briefspieltext vielleicht mit::Wächter Rohals]] um Unterstützung?" "Will ich doch, aber gemeinsam mit den Angroschim werden sie mehr ausrichten. Mein Siedlungsplatz hat ja eine Vorgeschichte. Die Magier sind daher unerlässlich, um irgendwelche Besitztümer das angeblich [[Briefspieltext vielleicht mit::Zulipan von Punin|ersten Besitzers]] des Turmes zu erkennen und wegzuräumen. Die Zwerge hingegen bringen Muskelkraft und Verstand, um den alten Tunnel und die Keller wieder freizulegen. Ich glaube, dass es die Kombination aus beiden ist, die den Erfolg bringen wird! Lange Zeit abzuwarten habe ich jedenfalls nicht. Ich meine, dass der Anfang besonders wichtig ist. Wenn ich nicht für meine Siedler deutlich erkennbar alles tue, um dem Ort das Unheimliche auszutreiben und einen echten Neuanfang zu wagen, dann wird die Siedlung über die Jahre kein Erfolg. Es muss mit einem schnellen Schlag geschehen oder es wird nicht klappen. Schließlich sind hier schon ganz andere gescheitert, da sitzt das Misstrauen tief." "Recht so! Da hat [[Briefspieltext vielleicht mit::Morwald Gerling]] eine gute Entscheidung getroffen, dass er diesen Siedlungsplatz Dir zugeteilt hat, einem Vertreter einer [[Briefspieltext vielleicht mit::Haus vom Kargen Land|magiefreundlichen Familie]]. Stell Dir mal vor, jemand abergläubisches müsste hier bauen!" Boromil verkniff sich eine Bemerkung dazu und fuhr stattdessen fort: "Jedenfalls möchte ich heute noch weiterreisen. Je früher die Zwerge mit den Grabearbeiten beginnen können, desto besser! Jeder Tag zählt!"
 
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Am Ende des Saales räusperte sich der Verwalter. "Ja, was gibt's, Parinor?" "Entschuldigt, aber just kam ein Bote mit einem Brief – vom [[Briefspieltext vielleicht mit::Boron]]tempel." "Vom Tempel? Es wird doch nichts Schlimmes passiert sein? Gib schon her, Parinor." "Verzeiht, aber die Nachricht ist an Euren Sohn gerichtet." Mit diesen Worten schritt der Bedienstete auf die beiden zu. Boromil nahm das Schreiben aufgeregt, aber keineswegs überrascht entgegen, wie sein Vater erstaunt bemerkte. Hastig überflog der Neubelehnte die Zeilen und atmete dann sichtlich erleichtert aus. "Hervorragend. Damit ist der nächste Schritt getan." "Ich verstehe nicht... worum geht es? Was hast Du vor?" "Dort, wo ich ein Rittergut gründe, stand schon einmal [[Briefspieltext vielleicht mit::Klippbrühl|eines]]. Doch dessen Bewohner wurden erschlagen und es ist bekannt, dass sich aus dem [[Briefspieltext vielleicht mit::Moorbrücker Sumpf|Sumpf]] bisweilen die Toten erheben. Damit das nicht geschieht und keiner innerhalb der Siedlung Angst haben muss, dass ihn dieses Schicksal trifft, lasse ich den Boden segnen und die die Grabstätten zu einem richtigen Boronsacker weihen." "Gut durchdacht! Aber hat es denn keine Borongeweihten in der Baronie Moorbrück selbst?" "Ich hatte mich beim Vogt erkundigt. Es gibt eine Geweihte namens [[Briefspieltext mit::Morlinde]], aber das, was hier zu tun ist, kann leicht die Kraft eines einzelnen Geweihten überschreiten! Außerdem gibt es noch einen Boronsacker, den wir bei der Besichtigung im Sumpf entdeckt haben und dem die Geweihten ebenfalls einen Besuch abstatten sollten." Nun wandte sich Boromil Parinor zu. "Lass mein Pferd satteln. Ich möchte sobald wie möglich Richtung Rohalssteg aufbrechen." Parinor nickte dienstbeflissen und entfernte sich mit raschen Schritten.  
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Am Ende des Saales räusperte sich der Verwalter. "Ja, was gibt's, Parinor?" "Entschuldigt, aber just kam ein Bote mit einem Brief – vom [[Briefspieltext vielleicht mit::Boron]]tempel." "Vom Tempel? Es wird doch nichts Schlimmes passiert sein? Gib schon her, Parinor." "Verzeiht, aber die Nachricht ist an Euren Sohn gerichtet." Mit diesen Worten schritt der Bedienstete auf die beiden zu. Boromil nahm das Schreiben aufgeregt, aber keineswegs überrascht entgegen, wie sein Vater erstaunt bemerkte. Hastig überflog der Neubelehnte die Zeilen und atmete dann sichtlich erleichtert aus. "Hervorragend. Damit ist der nächste Schritt getan." "Ich verstehe nicht... worum geht es? Was hast Du vor?" "Dort, wo ich ein Rittergut gründe, stand schon einmal [[Briefspieltext vielleicht mit::Klippbrühl|eines]]. Doch dessen Bewohner wurden erschlagen und es ist bekannt, dass sich aus dem [[Briefspieltext vielleicht mit::Moorbrücker Sumpf|Sumpf]] bisweilen die Toten erheben. Damit das nicht geschieht und keiner innerhalb der Siedlung Angst haben muss, dass ihn dieses Schicksal trifft, lasse ich den Boden segnen und die die Grabstätten zu einem richtigen Boronsacker weihen." "Gut durchdacht! Aber hat es denn keine Borongeweihten in der Baronie Moorbrück selbst?" "Ich hatte mich beim Vogt erkundigt. Es gibt eine Geweihte namens [[Briefspieltext mit::Morlinde von Moorbrück|Morlinde]], aber das, was hier zu tun ist, kann leicht die Kraft eines einzelnen Geweihten überschreiten! Außerdem gibt es noch einen Boronsacker, den wir bei der Besichtigung im Sumpf entdeckt haben und dem die Geweihten ebenfalls einen Besuch abstatten sollten." Nun wandte sich Boromil Parinor zu. "Lass mein Pferd satteln. Ich möchte sobald wie möglich Richtung Rohalssteg aufbrechen." Parinor nickte dienstbeflissen und entfernte sich mit raschen Schritten.  
 
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Gero schaute dem Verwalter hinterher, dann sprach er schließlich leicht schmunzelnd: "Alle Achtung, Du hast wirklich vor, alles so schnell wie möglich zu erledigen! Der Brief der Boronis hat mich ganz überrumpelt. Als ich hörte, dass er für Dich sei, dachte ich schon, Du wolltest den Schrein Deiner Neusiedlung gar Boron weihen lassen und nicht Hesinde!" Nun lachte Gero sogar ein wenig und schalt sich offenbar selbst einen Narren aufgrund des abstrusen Gedankens. Boromil stimmte jedoch nicht mit ein, sondern winkte ab. "Oh, wie käme ich dazu? Es wird schließlich ein [[Briefspieltext vielleicht mit::Phex]]enschrein werden!" Geros Lachen erstarb. "Wie bitte? Was hast Du denn gegen unsere Hausgottheit?" "Nichts, aber das einfache Volk hat eben auch vergleichsweise wenig für sie übrig." "Ja, aber da ist es doch die Gelegenheit, ja sogar unsere Pflicht, gegen diesen Missstand anzukämpfen und Hesinde den Platz einzuräumen, der ihr gebührt." Nun kam eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen Boromil gegenüber seinem Vater die Geduld verlor. "Ich kämpfe bereits gegen den Sumpf, den Nebel, die Untoten, die Räuber und die Gerüchte! All das ist schon schwer genug und ich brauche keine weitere Stelle, um eisernen Willen und Entschlossenheit zu beweisen! Wenn ich erfolgreich gegen die Zweifel der Leute angehe, dass dieses Unternehmen ein Erfolg werden kann, und die Gerüchte zerstreue über den Sohn des unheimlichen Ritters vom Kargen Land, aus dessen Familie viele Magier kommen und der nun auch noch im ehemaligen Turm Zulipans wohnen möchte, dann habe ich ein wahrhaft hesindegefälliges Werk getan!" "Aber ausgerechnet Phex! Was haben wir denn mit dem zu schaffen? Im Grunde fast nichts!" "Das Volk liebt ihn jedoch. Es ist wohl kein Zufall, dass die meisten anderen Neusiedler jeweils eine Gottheit gewählt haben, die den einfachen Menschen nahe ist, nicht dem Adel. Die Siedler werden oft auf sich allein gestellt sein – da brauchen sie einen Gott, der ihnen Trost spendet, und nicht einen, der ihnen harte Prüfungen abverlangt. Das wird das Leben am Rande des Sumpfes ohnehin schon tun!" Gero schüttelte resignierend den Kopf, sichtlich enttäuscht. "Nun gut, ich sehe, dass Du da nicht mit Vernunft zu erreichen bist. Möge sich Deine Wahl als gut erweisen." Kurz suchte er die richtigen Worte, um fortzufahren. "Ich hatte halt gedacht, Du würdest dabei an Deine Herkunft denken und die Ideale der Familie in Ehren halten." "Aber Vater", stimmte Boromil einen versöhnlichen Tonfall an, "wir sind doch bei all unserer Wissbegierde immer auch praktisch veranlagt gewesen – auf die eine oder andere Art und Weise. Für Bücherwürmer halten uns doch nur die, die uns nicht wirklich kennen. Was gäbe es also besseres, als zu zeigen, was in uns steckt? Mein Verstand sagt mir: Ich muss die Bedürfnisse der kleinen Leute bei einer neuen Siedlung viel stärker berücksichtigen als bei einer bestehenden. Wenn meine Untergebenen unzufrieden sind, wird sich niemand bei mir niederlassen wollen. Es muss ohnehin jeder neue Anwohner geworben werden und es gibt wenige Kandidaten, aber viel Konkurrenz durch die fünf anderen neuen Rittergüter. Ich muss aufpassen, dass ich nicht ins Hintertreffen gerate." Gero wog inzwischen den Kopf hin und her, war aber noch nicht richtig zufrieden. Daher hob Boromil erneut an: "Außerdem gibt es etwas viel Besseres, um die Fahne der Familie hochzuhalten. Schließlich bekommt das Rittergut noch einen Namen." Gero, durch diese Ankündigung neugierig gemacht, weitete seine Augen. "Und woran hast Du dabei gedacht?" "Mein Gut soll unter dem Namen ''[[Briefspieltext vielleicht mit::Neuvaloor]]'' bekannt sein. [[Briefspieltext vielleicht mit::Valpos Horn|Valoor]] ist der Name, den ich mit den jüngsten, guten Zeiten unserer Familie verbinde, mit Bescheidenheit und Treue. Und mit dem guten alten [[Briefspieltext mit::Born vom Kargen Land|Born]], Boron habe ihn selig." Gero war ergriffen, als der Name des früheren Oberhauptes der Familie fiel. Jener hatte immer auf dem traditionellen Namen Valoor bestanden und sich trotzig gewehrt gegen die neue Bezeichnung Valpos Horn. "Ja, eine gute Wahl", sagte Gero langsam und nachdenklich. Er hatte seinem Sohn Unrecht getan, als er ihn vorgeworfen hatte, nicht an die Familie zu denken. Aber es waren so viele Entscheidungen zu treffen, und es war so kompliziert! Er klopfte Boromil auf die Schulter. "Recht so, mein Sohn. Du bist dabei, Deinen Weg zu gehen, und musst Deine eigenen Entscheidungen treffen. Ich vergesse das selbst manchmal." "Ist schon gut, Vater. Ich sollte besser erklären, warum ich etwas tue. Wie heißt es doch so schön? Wer hastet, der stolpert." Kurze Zeit später verabschiedete sich Boromil und machte sich auf zu seinem Onkel und den Hügelzwergen. Ein Schritt war getan. Was würde der nächste bringen?
 
Gero schaute dem Verwalter hinterher, dann sprach er schließlich leicht schmunzelnd: "Alle Achtung, Du hast wirklich vor, alles so schnell wie möglich zu erledigen! Der Brief der Boronis hat mich ganz überrumpelt. Als ich hörte, dass er für Dich sei, dachte ich schon, Du wolltest den Schrein Deiner Neusiedlung gar Boron weihen lassen und nicht Hesinde!" Nun lachte Gero sogar ein wenig und schalt sich offenbar selbst einen Narren aufgrund des abstrusen Gedankens. Boromil stimmte jedoch nicht mit ein, sondern winkte ab. "Oh, wie käme ich dazu? Es wird schließlich ein [[Briefspieltext vielleicht mit::Phex]]enschrein werden!" Geros Lachen erstarb. "Wie bitte? Was hast Du denn gegen unsere Hausgottheit?" "Nichts, aber das einfache Volk hat eben auch vergleichsweise wenig für sie übrig." "Ja, aber da ist es doch die Gelegenheit, ja sogar unsere Pflicht, gegen diesen Missstand anzukämpfen und Hesinde den Platz einzuräumen, der ihr gebührt." Nun kam eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen Boromil gegenüber seinem Vater die Geduld verlor. "Ich kämpfe bereits gegen den Sumpf, den Nebel, die Untoten, die Räuber und die Gerüchte! All das ist schon schwer genug und ich brauche keine weitere Stelle, um eisernen Willen und Entschlossenheit zu beweisen! Wenn ich erfolgreich gegen die Zweifel der Leute angehe, dass dieses Unternehmen ein Erfolg werden kann, und die Gerüchte zerstreue über den Sohn des unheimlichen Ritters vom Kargen Land, aus dessen Familie viele Magier kommen und der nun auch noch im ehemaligen Turm Zulipans wohnen möchte, dann habe ich ein wahrhaft hesindegefälliges Werk getan!" "Aber ausgerechnet Phex! Was haben wir denn mit dem zu schaffen? Im Grunde fast nichts!" "Das Volk liebt ihn jedoch. Es ist wohl kein Zufall, dass die meisten anderen Neusiedler jeweils eine Gottheit gewählt haben, die den einfachen Menschen nahe ist, nicht dem Adel. Die Siedler werden oft auf sich allein gestellt sein – da brauchen sie einen Gott, der ihnen Trost spendet, und nicht einen, der ihnen harte Prüfungen abverlangt. Das wird das Leben am Rande des Sumpfes ohnehin schon tun!" Gero schüttelte resignierend den Kopf, sichtlich enttäuscht. "Nun gut, ich sehe, dass Du da nicht mit Vernunft zu erreichen bist. Möge sich Deine Wahl als gut erweisen." Kurz suchte er die richtigen Worte, um fortzufahren. "Ich hatte halt gedacht, Du würdest dabei an Deine Herkunft denken und die Ideale der Familie in Ehren halten." "Aber Vater", stimmte Boromil einen versöhnlichen Tonfall an, "wir sind doch bei all unserer Wissbegierde immer auch praktisch veranlagt gewesen – auf die eine oder andere Art und Weise. Für Bücherwürmer halten uns doch nur die, die uns nicht wirklich kennen. Was gäbe es also besseres, als zu zeigen, was in uns steckt? Mein Verstand sagt mir: Ich muss die Bedürfnisse der kleinen Leute bei einer neuen Siedlung viel stärker berücksichtigen als bei einer bestehenden. Wenn meine Untergebenen unzufrieden sind, wird sich niemand bei mir niederlassen wollen. Es muss ohnehin jeder neue Anwohner geworben werden und es gibt wenige Kandidaten, aber viel Konkurrenz durch die fünf anderen neuen Rittergüter. Ich muss aufpassen, dass ich nicht ins Hintertreffen gerate." Gero wog inzwischen den Kopf hin und her, war aber noch nicht richtig zufrieden. Daher hob Boromil erneut an: "Außerdem gibt es etwas viel Besseres, um die Fahne der Familie hochzuhalten. Schließlich bekommt das Rittergut noch einen Namen." Gero, durch diese Ankündigung neugierig gemacht, weitete seine Augen. "Und woran hast Du dabei gedacht?" "Mein Gut soll unter dem Namen ''[[Briefspieltext vielleicht mit::Neuvaloor]]'' bekannt sein. [[Briefspieltext vielleicht mit::Valpos Horn|Valoor]] ist der Name, den ich mit den jüngsten, guten Zeiten unserer Familie verbinde, mit Bescheidenheit und Treue. Und mit dem guten alten [[Briefspieltext mit::Born vom Kargen Land|Born]], Boron habe ihn selig." Gero war ergriffen, als der Name des früheren Oberhauptes der Familie fiel. Jener hatte immer auf dem traditionellen Namen Valoor bestanden und sich trotzig gewehrt gegen die neue Bezeichnung Valpos Horn. "Ja, eine gute Wahl", sagte Gero langsam und nachdenklich. Er hatte seinem Sohn Unrecht getan, als er ihn vorgeworfen hatte, nicht an die Familie zu denken. Aber es waren so viele Entscheidungen zu treffen, und es war so kompliziert! Er klopfte Boromil auf die Schulter. "Recht so, mein Sohn. Du bist dabei, Deinen Weg zu gehen, und musst Deine eigenen Entscheidungen treffen. Ich vergesse das selbst manchmal." "Ist schon gut, Vater. Ich sollte besser erklären, warum ich etwas tue. Wie heißt es doch so schön? Wer hastet, der stolpert." Kurze Zeit später verabschiedete sich Boromil und machte sich auf zu seinem Onkel und den Hügelzwergen. Ein Schritt war getan. Was würde der nächste bringen?
  
 
[[Kategorie: Abenteuer]]
 
[[Kategorie: Abenteuer]]

Version vom 10. Juni 2017, 18:16 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Ritter Boromils Gespür für das Moor"