Die Wagen rollen - und die Taler auch
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Die Wagen rollen - und die Taler auch
Handel mit Almada belebt sich wieder
SÜDKOSCH. Es ist nur wenige Monate her, da hielten fürstliche und kaiserliche Truppen in starker Zahl an der Grenz zu Almada Wacht. Nun aber ist „Kaiser“ Selindian Hal zu Boron gegangen und die Lage hat sich merklich entspannt.
Die Grenzwachten sind größtenteils verlassen und nicht wenige sind erleichtert, dass sie nicht gegen ihre südlichen Nachbarn ins Feld ziehen mussten. Während der Herrschaftszeit Selindian Hals war der Handel mit dem Kosch zwar nicht völlig zum Erliegen gekommen, aber doch stark zurückgegangen. Nun rollen wieder die Fuhrwerke über die sorgsam gehüteten Passwege, bringen Ferdoker Bier, Angbarer Eisenwaren und Wengenholmer Pelze gen Süden, während im Gegenzug Fässer mit Yaquirtaler Weinen, Ballen feinen Puniner Tuchs, Rosinen und Gewürze ins Land kommen. Die Handelsherren freut’s, die Zöllner und Landesherren ebenso, und auch so manches hügelzwergische Leckermaul atmet auf, dass der Nachschub an Safran, Methumian und Soßenweinen gesichert ist.
Ärgerlich war offenbar nur ein fahrender Barde, der kürzlich erst eine Sammlung von Oden auf Selindian Hal verfasst hatte, die nun freilich keiner mehr hören wollte. Deshalb hatte er beschlossen, sich nach Norden in den Kosch zu wenden, denn hier kenne man ja wohl nur Trinklieder und gereimte Bauernsprüche übers Wetter und werde demzufolge über seine Dichtkunst staunend die Augen und Ohren aufsperren. Die braven Eisenhütter, denen er das in der Taverne auftischte, nickten bloß und gönnten sich noch ein Bierchen.