Harter Winter in Moorbrück

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Ausgabe Nummer 59 - Phex 1038 BF

Harter Winter in Moorbrück

Sumpfrantzen greifen Siedler an

Neuvaloor/BRN. MOORBRÜCK, Winter 1038 BF. Dass Gevatter Firun in diesem Jahr besonders lange und grimmig die Koscher Lande in seinen Bann schlug, hatte mancherorts sehr ungewöhnliche Folgen. In der Baronie Moorbrück etwa froren Teile des Sumpfes zu, so dass man sich auf festem, wenn auch sehr unebenem Land fortbewegen konnte.

Für die Moorbrücker Neusiedler hatte dies zunächst eine erfreuliche Konsequenz: Warenlieferungen, auf die man nach wie vor angewiesen war, konnten schneller und einfacher ans Ziel gelangen. Auf der anderen Seite bedeutete der zwischenzeitig feste Boden auch, dass ungewünschte Gäste sich den Siedlungen nähern konnten. Insbesondere fielen Gruppen von ausgehungerten Sumpfrantzen, die unter dem Schnee nichts mehr zu fressen fanden, in mindestens eine der Siedlungen ein. Den Zwölfen sei‘s gedankt, waren die zwergischen Wächter jedoch achtsam und machten der Brut rechtzeitig den Garaus. Entsprechend unbeeindruckt gibt sich etwa Dugobalosch Sohn  des Dramosch: „Sumpfrantzen treffe ich hier doch immer wieder – meistens direkt zwischen die Augen.“

Auch machten die schlechteren Lichtverhältnisse den Leuten im Sumpf weniger zu schaffen als anderen. „Hier ist‘s doch immer neblig, da muss man sowieso aufpassen“, meinte etwa der Torfstecher Bolzer Spatenschwingh schulterzuckend. Allerdings räumte auch er ein: „Naja, gut, als ich neulich ein paar Gestalten zurief, sie sollten sich mal lieber ins Haus begeben, und dann feststellte, dass es sich um Geister handelte, das war schon etwas unheimlich.“

Der ansonsten immer wieder drohenden Untotenplage ist man erstaunlicherweise vorübergehend Herr geworden. „Aus dem zugefrorenen Boden kommen die ja nicht so leicht heraus“, frohlockte Olgosch Sohn  des Ogrim. „Viele bleiben stecken, dann können wir ihnen recht einfach den Kopf abschlagen – und dann ist Ruhe.“ Eine zwölfgöttergefälligere Lösung hat sich Ritter Boromil vom Kargen Land überlegt: „Wir haben einen Boroni aus meiner alten Heimat Valpurg kommen lassen. Über die feststeckenden Untoten kann er leicht Borons Segen sprechen, so dass sie endlich ihren Frieden finden.“ – Ein Plan, den der anwesende Geweihte Balinor nur mit einem Kopfnicken quittiert.

Es scheint, als hätte man sich im Moorbrücker Sumpf, wo man seit jeher allerlei Unbill trotzen muss, der Herausforderung des Herrn Firun mutig gestellt. Kälte und Abgeschiedenheit machen den Siedlern zwar zu schaffen; der Wille dieser rechtschaffenen Leute scheint jedoch ungebrochen.

Connar Tannhaus