Nedime saba Mirhiban - Kosch-Kurier 80

Aus KoschWiki
Version vom 26. Juli 2024, 16:12 Uhr von Kunar (D | B)
(Unterschiede) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschiede) | Nächstjüngere Version → (Unterschiede)
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Kk-titelbalken-heroldzwerg.jpg

Ausgabe Nummer 80 - Efferd 1047 BF

Koscher Zwiegespräch: Nedime saba Mirhiban

Nedime saba Mirhiban, die Sharisad aus Khunchom, bezaubert seit einigen Wochen das Angbarer Publikum mit ihren Künsten – und ihren Reizen. Wir schätzen uns daher glücklich, die weitgereiste Tänzerin für ein Zwiegespräch gewonnen zu haben. Dieses findet in einem Seitenzimmer der „Khunchomer Karawanserei“ statt, stilecht auf Sitzkissen und mit stark gesüßtem Minztee …

Wie lautet Euer vollständiger Name nebst Titulatur?

Nedime saba Mirhiban. Aber für Euch einfach … Nedime.

(TSA) Wann und wo seid Ihr geboren?

In einem kleinen Dorf bei Khunchom.

(Nach einer Pause) Und wann?

Im Sommer.

(TRA) Habt Ihr eine Familie?

Nein. In meiner Heimat ist es anders als hier: Wenn man als Frau unabhängig sein möchte, dann ist eine Heirat … nicht gerade das Richtige. Als Sharisad bin ich meine eigene Herrin, und zumindest im Moment gefällt mir das sehr gut.

(PRA) Welche Gottheit, glaubt Ihr, steht Euch am nächsten?

(Mit verführerischem Augenaufschlag.)

Die Herrin Radscha. Oder habt Ihr daran Zweifel?

(ING) Was seht Ihr als Eure Lebensaufgabe?

Zu tanzen. Und das Leben zu genießen.

(HES) Was würdet Ihr als Eure größten Talente und Vorzüge bezeichnen?

Ihr stellt Fragen! Ich bin eine Sharisad …

… und was als größte Schwäche?

Wahrscheinlich denkt Ihr, dass ich nun „Männer“ sage. Aber ich fürchte, meine größte Schwäche ist Baklava. Möchtet Ihr noch etwas? (Sie deutet auf den Teller mit der zuckersüßen Köstlichkeit.)

(RAH) Womit verbringt Ihr am liebsten die freie Zeit?

Ihr meint, wenn ich nicht für meine Auftritte übe oder vor Publikum tanze? Nun, auf dem Rücken meines Pferdes. Ich liebe es, durch die Gegend zu reiten. Der Kosch ist so herrlich exotisch, und überall gibt es für mich etwas Neues zu entdecken.

(PER) Wenn Euch ein Festmahl gereicht würde, was sollte auf der Tafel stehen?

Natürlich gefüllter Bachenmagen … (Lacht schallend.) Nein, das war ein Scherz! Für uns Tulamiden muss ein Festmahl fettig, salzig und süß sein. Und für mich auch gerne scharf. Aber du meine Güte, wie teuer hier ein paar gewöhnliche Gewürze sind!

… und mit wem würdet Ihr es am liebsten zu Euch nehmen?

Brinessa von Garnelhaun.

(RON) Wenn Ihr Euch duellieren müsstet, womit und mit wem würdet Ihr dies am liebsten tun?

Ihr meint, ein Zweikampf? Eigentlich gar nicht … Aber eine Sharisad ist keineswegs wehrlos. (Sie holt einen fein gearbeiteten Krummdolch hervor.) Damit würde ich meine Ehre verteidigen, egal gegen wen.

(EFF) Welche drei Dinge würdet Ihr auf eine einsame hinterkoscher Insel mitnehmen?

Was ist denn eine hinterkoscher Insel? (Lacht.) Ach, Ihr meint, in eine einsame Gegend? Nun ja: Mein Tamburin, meinen Talisman … und einen fliegenden Teppich.

Einen fliegenden Teppich?

Um von der einsamen Insel wieder wegzukommen!

(FIR) Was war der bislang größte Fang oder die größte Heldentat Eures Lebens?

Die Reise durch den Raschtulswall. Wir wurden von Ferkina-Räubern angegriffen, aber ich konnte entkommen …

(PHE) Und was war die bisher größte Torheit?

Die größte Torheit ist diejenige, die man nicht als Torheit erkennt. – Ein altes Khunchomer Sprichwort.

(BOR) Wie sollte dereinst Euer Gang zu Boron geschehen?

Darüber denke ich nur selten nach. Was mich erschreckt, ist nicht der Tod, sondern das Altern.

Welches sind Eure weiteren Vorhaben?

Das weiß ich noch nicht. Zunächst werde ich wohl noch ein Weilchen in Angbar bleiben. Aber bevor es Winter wird, ziehe ich weiter … vielleicht ins Liebliche Feld.

Dann entgeht Euch aber das Vergnügen, mit Kufenschuhen über den gefrorenen Ifirnsweiher zu gleiten.

(Lacht.) Ich habe keine Ahnung, wovon Ihr sprecht. Aber das waren doch sicher schon mehr als die angekündigten zwölf Fragen, Meister Linneger. Fast könnte man meinen, Ihr wünscht, das Gespräch in die Länge zu ziehen. (Dazu ein Blick, der das Eis auf dem Ifirnsweiher zum Schmelzen bringen könnte.)

Ähm … Habt vielen Dank für das Gespräch.

Karolus Linneger