Nadoret (Burg)
Beschreibung
- Garnison
- ein halbes Banner Nadoreter Gardisten
- Tempel
- Praiosschrein
„Gar prächtig erhebt sich das stolze Schloss derer von Nadoret über das blühende Land. Gleich drei hohe Türme recken sich über dem weißen Gebäude gen Himmel. Fürwahr, eine solche Pracht und Schönheit sucht ihresgleichen, erst recht hier im Kosch, wo die Barone ständig klagen, sie wären ach so arm. Doch hier könnten sie sehen, was man durch eine hervorragende Führung und kluge Politik erreichen kann. Die Mauern des Schlosses bestehen aus starkem, weiß getünchtem Granit, der einem möglichen Sturm leicht standhalten kann. Außerdem unterhält Freiherr Dajin noch ein ganzes Banner tapferer Ritter, die ihm treu ergeben sind.
Wieviel besser ist Nadoret doch verwaltet als das heruntergekommene Ferdok und ein Großteil der Grafschaft, doch wir sind alle guter Hoffnung, denn es wird erwartet, daß unser Freiherr alsbald von unserem geliebten Kaiser zum neuen Grafen von Ferdok erhoben wird.“
(Aus den Tagebüchern der ehemaligen kaiserlichen Beamtin Serpeta Tongurd von Spaltenheim, 1002 BF)
Tatsächlich ist die Burg Nadoret, die man fast schon als Schloss bezeichnen kann, die prächtigste und - wenn man die verfallene Feste von Alt-Ferdok nicht mitgerechnet - momentan auch größte Burg in der Grafschaft. Sie liegt auf einer gut zu verteidigenden Anhöhe etwa eine Meile östlich des Hauptortes.
Dieses Schloss, wie auch der gesamte Reichtum der Freiherrenfamilie von Nadoret, entstand allerdings durch gnadenlose Ausbeutung der Bauern der Baronie. Die meisten Bauern müssen leben wie Leibeigene, und trotz des fruchtbaren Bodens und guter Ernten bleibt ihnen fast nur das Allernötigste zum Überleben. Auch den Bürgern und Handwerkern in den größeren Orten geht es wenig besser. So gibt es in Nadoret kaum jemanden, der eigenen Grund und Boden besitzt. Davon ausgenommen ist natürlich die Familie des Barons, die so gut wie alle wichtigen Ämter und Positionen innehat. Auch nach dem Fall des Freiherren Dajin hat sich daran wenig geändert, obgleich doch eine leichte Besserung in der Situation des gemeinen Volkes zu bemerken ist.
Wie allgemein bekannt ist, wurde Freiherr Dajin von und zu Nadoret doch nicht zum Grafen von Ferdok ernannt, sondern der Zwerg Growin Sohn des Gorbosch. Dass er seiner Meinung nach derart schändlich übergangen wurde, konnte Freiherr Dajin dem Kaiser nie verzeihen, und so war es wenig verwunderlich, daß er sich zu Zeiten der answinistischen Usurpation auf die Seite des Thronräubers stellte. Doch er schätzte die Loyalität der Ferdoker, insbesondere der Gardereiterinnen zu ihrem neuen Grafen falsch ein und wurde mit seinen über 100 Bewaffneten vernichtend geschlagen und in seiner Burg unter Arrest gesetzt und starb später auf der Flucht.
Derzeit ist Dajins jüngste Schwester Neralda Cella von Nadoret die Baronin und Herrin der Burg. Neraldas Loyalität gegenüber Graf Growin ist auch nicht übermäßig, aber da der gesamte Niederadel Nadorets miteinander verwandt oder verschwägert ist, war aus politischen Gründen kaum eine andere Lösung möglich, wollte man keinen Aufstand riskieren.